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3. Datengrundlagen und Methodik

3.1 Datengrundlagen

3.1.3 Befragungsdaten und ihre Erhebung

Um aussagekräftige Informationen zur Radnutzung auf dem Schulweg zu erhalten, wurden mittels zweier umfangreicher Vollerhebungen Mobilitätsdaten zur Radnutzung auf dem Schulweg in Rosenheim und Schweinfurt generiert. Der Fragebogen und alle weiteren für die Erhebung verwendeten Dokumente können Anhang A entnommen werden. Dabei sei darauf hingewiesen, dass es aus datenschutzrechtlichen Gründen von Seiten des Bayerischen Staats-ministeriums für Unterricht und Kultus nicht möglich war, einen inhaltlich umfangreicheren Fragebogen zu entwickeln, weshalb soziale Faktoren, wie etwa die familiären Wohn- und Einkommensverhältnisse, unberücksichtigt blieben.

Die Entwicklung des Fragebogens und dessen maschinelle Auswertung wurden mit Hilfe des für Umfragezwecke ausgerichteten Softwareprogramms EvaSys durchgeführt; mittels des dazugehörigen Webeditors wurde das Layout erstellt und gleichzeitig die Einstellungen für die Maschinenlesbarkeit vorgenommen. Dabei wurden die Feldeigenschaften der verschiede-nen Antwortformate – Skala, Single-Choice und offene Fragen – für die statistische Auswer-tung hinterlegt. Nach Abschluss der Schülerbefragung wurden die ausgefüllten Fragebögen mit Hilfe der EvaSys Scanstation eingelesen. Eine fehlerträchtige und zeitaufwendige manuel-le Eingabe der Antwortdaten entfiel somit größtenteils. Die Rohdaten wurden in der Folge in die Auswertungsprogramme Excel 2010 und SPSS 19 exportiert.

Ein zeitliches und organisatorisches Ablaufschema des gesamten Erhebungsprozesses zeigt Abb. 3-2.

Fragebogenkonstruktion: Verwendung getesteter Items; iterative Entwicklung eigener Fragen unter Berücksichtigung der Unterschiede, was Alter und Bildungsniveau und insbesondere Leseverständ-nis der Befragten betrifft (zur Entwicklung von Fragebögen siehe u.a. JACOB ET AL., 2011, S.124ff;

BÜHNER,2006, S.33ff)

Pretests (Anlage A): Befragung von Schülern der sechsten und siebten Klassen der Jakob-Sandtner-Realschule in Straubing am 28.01.2013 (n=55) bzw. am 26.02.2013 (n=77)

Genehmigungsverfahren durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus von März bis August 2013: Überprüfung aller Erhebungsunterlagen (Fragebögen, Eltern- und Schüleran-schreiben, Informationsschreiben) und Autorisierung der Befragung unter strengen Auflagen (Anla-ge A)

Informationsschreiben an die Schulleiter aller allgemeinbildenden Schulen ab der Sekundarstufe I der Untersuchungsregionen am 05.09.2013 (Anlage A)

Telefonische Abfrage der Teilnahmebereitschaft bei den Schulleitern zu Schuljahresbeginn 2013

Kontaktaufnahme und Instruktion der schulischen Ansprechpartner und Koordinatoren der Befra-gung (zumeist die Sicherheitsbeauftragten)

Vorbereitungsphase: Januar bis September 2013

Druck der Fragebögen (n=13.107) sowie der Eltern- und Schüleranschreiben (n=26.304)

Verteilung dieser Erhebungsunterlagen mittels Kuverts auf 505 Klassen

Versendung eines Paketes mit den klassenweise verpackten Unterlagen am 02.10.2013 an die An-sprechpartner, welche die schulinterne Verteilung der Unterlagen an die Klassenlehrer überneh-men und diese instruieren, um einen einheitlichen Ablauf der Befragung zu gewährleisten

Verteilung der Erhebungsunterlagen inkl. Einwilligungserklärungen an die Schüler durch die Klas-senlehrer; Rücknahme der Fragebögen nur bei Vorlage der unterschriebenen Einwilligungserklä-rungen

Befragung an allen Schulen im gleichen Zeitfenster zwischen 07. bis 18.10.2013, um witterungsbe-dingte Verzerrungen möglichst gering zu halten

Schulweise Rücksendung der Fragebögen durch Ansprechpartner in einem vorfrankierten Paket bis Ende Oktober 2013 (n=8.289)

Befragungsphase: Oktober 2013

Elektronisches Einlesen der geschlossenen Antwortformate der Fragebögen, manuelles Einpflegen der offenen Antwortformate sowie im Falle von Unklarheiten (Vorgehen dazu siehe Anhang A)

Codierung der Wertelabels, der Variablennamen und -typen, fehlender Werte sowie des Messni-veaus (siehe Anhang A)

Prüfung der Plausibilität der Schülerangaben (siehe Kapitel 3.3.2)

Umgang mit fehlenden Werten :

Aufbereitungsphase Nov.

201 3 –Feb. 2014

Abb. 3-2: Übersicht über den Ablauf der Erhebung (Quelle: Eigene Darstellung)

Zu Beginn des Schuljahrs 2013 besuchten in den beiden Untersuchungsregionen insgesamt 13.197 Schüler Haupt-, Real- und Wirtschaftsschulen sowie Gymnasien. Genauso viele Fra-gebögen sowie Eltern- und Schüleranschreiben mussten gedruckt, den 22 teilnehmenden Schulen zugeschickt und den Schülern ausgehändigt werden. Um den mit einer Befragung verbundenen Aufwand für alle Schulen möglichst gering zu halten, was der hohen Rücklauf-quote sicherlich zuträglich war, wurden die Erhebungsunterlagen (Fragebögen, Eltern- und Schülerschreiben, Informationsschreiben für jeden Klassenlehrer) klassenweise in Kuverts verpackt. Die für die Befragung zuständigen Ansprechpartner der einzelnen Schulen überga-ben diese Kuverts den einzelnen Klassenlehrern. Deshalb war es im Vorfeld besonders wich-tig, für jede Schule die Anzahl der Klassen und deren Schülerstärke in Erfahrung zu bringen.

Als sehr vorteilhaft für die Auswertung erwiesen sich die ähnliche Schülerzahl in den beiden Städten und die fast identische, sehr hohe Rücklaufquote von 63 Prozent (siehe Tabellen 3-3 und 3-4). Die Rücklaufquote der einzelnen Schulen lag zwischen 48 und 87 Prozent. Die rot markierte Albert-Schweitzer Hauptschule aus Schweinfurt musste nachträglich ausgeschlos-sen werden. Die Fragebögen dieser Schule wurden in der Auswertung nicht berücksichtigt, da es sich bei allen Respondenten um Schüler des M-Zweiges handelte. Dies sind Schüler, wel-che die mittlere Reife erlangen wollen. Da nur diese Schüler an der Befragung beteiligt wur-den und alle übrigen Schüler dieser Hauptschule nicht partizipieren konnten, verzerrt dies die Ergebnisse, so dass die Gefahr eines Selektionseffekts besteht. Die Gesamt-Respondentenzahl (n) verringerte sich dadurch auf 8.289, was einer Rücklaufquote von je 63 Prozent entspricht.

Tab. 3-3: Anzahl der Klassen, Schülerstärke und Rücklauf an den Rosenheimer Schulen (Quelle: Eigene Erhebung; Quelle Schülerzahlen: BLSD,2013)

Schulname Schulform Schüler Klassen Rücklauf Rücklaufquote in %

Aising Hauptschule 260 12 188 72,3

Westerndorf St. Peter Hauptschule 170 9 147 86,5

Fürstätt Hauptschule 230 12 141 61,3

Am Luitpoldpark Hauptschule 520 27 315 60,6

Städtische Realschule

für Mädchen Realschule 730 27 559 76,6

Johann-Rieder Realschule 930 34 572 61,5

Privatschule Dr.

Kalscheuer

Wirtschaftsschu-le 250 13 127 50,8

Karolinen Gymnasium 870 26 641 73,7

Ignaz-Günther Gymnasium 1220 46 612 50,2

Finsterwalder Gymnasium 1040 39 622 69,8

SUMME 6220 245 3924 63,1

Tab. 3-4: Anzahl der Klassen, Schülerstärke und Rücklauf an den Schweinfurter Schulen (Quelle: Eigene Erhebung; Quelle Schülerzahlen: BLSD, 2013)

Schulname Schulform Schüler Klassen Rücklauf Rücklaufquote in %

Albert-Schweitzer Hauptschule 390 18 60 15,4

Auen Hauptschule 193 11 143 74,1

Frieden Hauptschule 402 19 310 77,1

Private Montessori Hauptschule 198 10 146 73,7

Walther-Rathenau Realschule 768 28 439 57,2

Wilhelm-Sattler Realschule 850 33 707 83,2

Private Schulen

Schwarz Wirtschafts- und

Realschule 373 18 214 57,4

Privatschule O. Pelzl Wirtschafts- und

Realschule 360 16 172 47,8

Walther-Rathenau Gymnasium 611 19 389 63,7

Olympia-Morata Gymnasium 707 23 600 84,9

Celtis Gymnasium 935 22 456 48,8

Alexander-von-Humboldt Gymnasium 1190 35 787 66,1

SUMME 6977 260 4423 63,4

Da die Mobilitätsbefragung von zentraler Bedeutung für diese Arbeit ist, werden die methodi-schen Überlegungen, die bei der Konstruktion der Erhebungsinstrumente, der Durchführung der Befragung und der Auswertung der Ergebnisse notwendig waren, in Kapitel 3.3.2 näher ausgeführt.