• Keine Ergebnisse gefunden

Leiter: F. X. Lipp

Das Schwergewicht der Tätigkeiten im Sektor Bauten und Einrichtungen lag in der Planung und Projektierung

des Gewächshausneubaus mit Labortrakt, des Hörsaals und

der Bürobaracke.

Die Ausführung des Hörsaals und der Bürobaracke wird im Jahre 1983 erfolgen, während der Gewächshausneubau frühestens im Jahre 1984 realisiert werden kann.

Der bisherige Konferenzsaal musste als Luftbildinterpretationsraum für die Abteilung Landesforstinventar eingerichtet werden. Kostenintensiv waren da-bei vor allem die Klimatisierung und der Doppelboden.

In der Dienstwohnung West wurde ein Dachzimmer eingebaut; in der Dienstwoh-nung Ost wurden die entsprechenden Baumeisterarbeiten vorgenommen.

Im Alpthal wurden die Erweiterungsarbeiten der Messanlage Erlenbach abge-schlossen.

Erwähnenswerte Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten sind:

Anbringen von Dichtungen an sämtlichen Fenstern

Erstellen verschiedener Stromzuleitungen zu neuen Apparaten und Geräten Ersetzen der Automatik an der Beschattungsanlage im Gaslabor

Verdunkelungsvorhänge in den Sitzungszimmern

Erneuerung des Teerbelages auf einem Teil der EAFV-Zufahrt Ersatz von zwei Mischventilen in der Heizung des Gewächshauses.

Rechnung Voranschlag Rechnung

512.01 Maschinen, Apparate und Einrichtungen ... 166 388 127 600 127 696

Einnahmen ... 113 900 124 200 88 312

forstliche Versuchswesen 8903 Birrnensdorf ZH

Tel. 01/737 14 11

Aktuelle Texte für die Presse zum Jahresbericht 1982

N. Kuhn: Kanalisierung von Flüssen zerstört reichste Lebens-gemeinschaften

o.

Lenz: Le stockage en foret des bois de sciage d'epicea, de sapin et de pin sylvestre

H. Turner: Grossversuch zur Aufforstung von Lawinenabbruch-gebieten in der oberen Gebirgswaldstufe - Zwischenstand nach sieben Jahren

Diese Texte sollen einen kleinen Aus-schnitt aus der vielfältigen Arbeit der neun Forschungsabteilungen der EAFV mit ihren rund 30 Forschungs-gruppen zeigen.

ZUM ABDRUCK FREI BELEG erwünscht

KANALISIERUNG VON FLÜSSEN ZERSTÖRT REICHSTE LEBENSGEMEINSCHAFTEN

Ein ungebändigter Fluss verlegt bei jedem Hochwasser seinen Lauf in der Talebene. Angeschwemmte Kies- und Sandbänke erzwingen neue Flussarme. Doch nach dem Rückgang der reissenden Flut erobert die Vegetation die kahlen Sand-, Kies- und Schotterflächen, zuerst mit einjährigen Pflanzen, dann auch mit WeidengebüscBen. Ein Auenwald entsteht. Alte Siedlungen und Verkehrswege mieden die unsicheren, vom Gewässer beherrschten Räume. Dörfer und Saumwege lagen erhöht am Rande der Talböden. Der ständige Wandel gehört zur Wesensart der Aue natürlicher Flüsse.

Die Eigenart von Flusslandschaften beruht auf der Vielfalt der in ihnen auftre-tenden Erscheinungen. Und je monotoner die Umgebung, desto stärker fällt diese Eigenart auf. Man nennt die von fliessenden Gewässern und deren Grundwasser-strömen abhängigen Gebiete seit alters Flussauen.

Pioniertaten der Flussverbauung

Als Folge von Hochwassersnot, Bevölkerungswachstum, Landhunger, Arbeitsbe-schaffung, Wasserkraftnutzung und vielen anderen Faktoren waren schon um die Jahrhundertwende weite Talgebiete der Herrschaft der Flüsse entzogen. Man denke etwa an die grossen Meliorationswerke im Rheintal, in der Linthebene oder an die Juragewässerkorrektionen. In der eben abgeschlossenen Integral-Melioration des aargauischen Reusstals hat der Naturschutz mit Erfolg dafür gekämpft, dass früher häufige Sünden nur in gemilderter Form begangen werden konnten.

Folgen des Perfektionismus

Heute stehen wir vor der Situation, dass nur noch an ganz wenigen Stellen Flussläufe sich in einem naturnahen Zustand befinden. Von Urzustand kann auch hier keine Rede sein. Denn durch . Stauseen und Verbauungen aller Art wurde ja auch die Wasserführung ausgeglichen. Dadurch muss sich auch die Vegetation , den veränderten ökologischen Verhältnissen anpassen.

Der Ausfall von Hoch- und Höchstwassern bewirkt eine Verarmung höher

ge-legener, vom Flussbett entfernterer Hartholzauen. Von Natur aus reich an

Lia-nen, z.B. wildem Hopfen, erinnern sie in ihrem Aufbau an tropischen Urwald.

Mit der Trockenlegung verlieren sie ihre Urwüchsigkeit und werden ausserdem

11

nadelholzfähig

11

Die Folge ist allzuoft eine Fichtenkultur. Anderseits werden aber auch Niedrigwasser seltener, so dass sich im Flussbett die sonst so be-zeichnenden einjährigen Pionierfluren nicht mehr ansiedeln können. Gerade diese hätten einen besonderen Schutz nötig, da wir sie m,t Unkrautgiften und anderen Mitteln aus unseren herausgeputzten Zivilisationslandschaften verbannen. Aus trockengelegten Flussbetten werden anderseits einjährige Pflanzengemeinschaf-ten durch mehrjährige schnell verdrängt.

Doch auch der Zwischenbereich - zum grossen Teil zur Weichholzau gehörend, für deren Busch- oder Baumbestand Weidenarten und in Alpentälern die Weisserle so bezeichnend sind - ist Aenderungen unterworfen. Er wird zwar noch regelmässig von Wasser überspült, doch reicht die Kraft des Stromes nur mehr selten aus, um die etablierte Vegetation stellenweise zu entfernen, das wäre aber für

Neu-besiedlungen nötig.

Lebensraum Aue

Ueberflutung und steppenartige Dürre, Erosion und Anschwemmung, Ueppigkeit und Kargheit, und all das in ungestümem zeitlichem und örtlichem Wechsel, machen die Reichhaltigkeit des Lebens in der Flussaue aus. Und unter diesen Bedingun-gen finden neben gefährdeten Pflanzen auch viele Tierarten ihren Lebensraum, zum Beispiel der Biber, versch;edene Libellen, Schrecken (Verwandte der Heu-schrecken) und Vögel. Um ihrer nur wenige zu nennen: Eisvogel, Flussuferläufer, Sandregenpfeifer, Bachstelze, Wasseramsel. Selbst die Nachtigall fühlt sich im Auenbiotop besonders wohl, und der Pirol ist in der Hartholzaue treuer Gast.

Grundlagen für Schutzmassnahmen

Der Verlust an Auengebieten ist eine europäische und darüber hinaus sogar welt-weite Erscheinung, so dass sich auch der Europarat seit 1980 damit befasst. Um die letzten Reste von Flussauen in unserem Land vor der endgültigen Zerstörung bewahren zu können, hat das Bundesamt für Forstwesen, dem Natur- und Heimat-schutz auf Bundesebene unterstehen, die Eidgenössische Anstalt für das forst-liche Versuchswesen mit der Ausarbeitung eines Inventars der Auengebiete der Schweiz von internationaler, nationaler und kantonaler Bedeutung beauftragt.

Die ersten Auswertungen sind ab Mitte 1983 zu erwarten.

N, Kuhn

LE STOCKAGE EN FORET DES BOIS DE SCIAGE D'EPICEA, DE SAPIN ET DE PIN SYLVESTRE

Wenn im Falle von Sturmkatastrophen grosse Mengen von Stammholz verwertet werden müssen, ist es nicht möglich, alles Holz rasch auf die Sägerei zu bringen. Holz muss dann oft länger als ein Jahr im Walde gelagert werden. Das langsame Austrocknen am Wald-lagerplatz fördert aber das Wachstum holzzerstörender Pilze, eben-so führt das Austrocknen zu Längsrissen am Stamm. Ideal, aber praktisch kaum zu verwirklichen, wäre die Lagerung der Stämme im Wasser. Die geringsten Schäden an Stammholz von Rottannen, Weiss-tannen und den sehr empfindlichen Föhren traten auf, wenn die Stämme in ihrer Rinde, dichtgepackt mit möglichst kleinen Zwi-schenräumen an Schattenplätzen im Walde gelagert wurden.

Apres l'abattage des arbres en foret, il s'ecoule souvent plusieurs mois avant leur transport et leur debitage en scierie. Mais les bois abattus sont soumis ä des attaques de la part des insectes, en particulier le Bostryche lisere, et des champignons, specialement de l 'echauffure et du bleuissement. S'il est aise

ä

l'aide d'un traitement chimique d'enrayer l'attaque des insectes, il est plus difficile d'empecher les alterations produites par les champignons.

Apres les ouragans de 1967, qui ve~serent pres de 3 millions de metres cubes de bois, des divergences d'opinion apparurent sur la maniere de stocker les bois. Les avis etaient surtout partages sur la necessite ou non d'ecorcer les bois en vue de freiner les alterations.

La connaissance de la biologie des champignons de l'echauffure et du bleuisse-ment permet de deduire que pour un stockage le bois doit rester gorge d'eau ou au contraire secher rapidement, un etat semi-humide favorisant la croissance des champignons.

L'immersion et l 'aspersion des bois avec de l'eau sont certes d'excellentes me-thodes de conservation, mais difficilement realisables dans notre pays.

Pour un stockage de longue duree en foret des bois de sciage, nous devons re-courir ä la methode usuelle, ä savoir l'empilage des billes ou des billons. Ce-lui-ci peut se faire de trois manieres:

1. Empilage serre, soit billons sur billons, les bois etant laisses en ecorce.

2. Empilage serre (comme ci-dessus), les bois etant ecorces.

3. Empilage en grille, en separant les couches des billons par des traverses, les bois etant ecorces.

Dans le premier cas, on cherche ä maintenir les bois ä l

1

etat vert, c

1

est-ä-dire gorges d

1

eau, en gardant l

1

ecorce et en empilant de maniere compacte, la pile etant placee ä l

1

ombre. Dans le troisieme cas, l

1

aeration de la pile fa-vorise le sechage du bois, un leger couvert, par des arbres, entrave la forma-tion de fentes de retrait en evitant une trop forte insolaforma-tion. Le deuxieme cas est un mode intermediaire, 1

1

ecor~age etant une mesure de protection contre l

1

attaque des insectes xylophages. Nous avons donc effectue cette etude en re-courant ä ces trois genres de stockage pour les bois d

1

epicea et de sapin.

Pour le pin sylvestre, nous n

1

avons procede qu

1

ä 1

1

empilage serre en ecorce ä la suite des resultats favorables obtenus avec ce mode de stockage chez l

1

epi-cea et le sapin.

L

1

etude a montre que l

1

empilage serre en ecorce etait une excellente methode pour un stockage en foret de longue duree (1 ä 2 ans) des bois de sciage d

1

epi-cea, de sapin et de pin sylvestre. Les alterations fongiques, echauffure et bleuissement, sont minimes et les fentes de retrait manquent totalement parce que l

1

humidite des bois reste tres elevee.

0. Lenz

GROSSVERSUCH ZUR AUFFORSTUNG VON LAWINENABBRUCHGEBIETEN IN DER OBEREN GEBIRGSWALDSTUFE - ZWISCHENSTAND NACH SIEBEN JAHREN

Ein lebendiger, sich selbst erneuernder Wald ist der beste Lawi-nenschutz. Seit Jahrhunderten sind aber die Bestände an der obe-ren Waldgobe-renze durch Uebernutzung und Weidebetrieb schwer beein-trächtigt worden. Die Wiederbewaldung dieser weitgehend zerstör-ten Flächen bereitet Mühe - es fehlt der Schutz durch die Alt-bäume, das Wachstum in den kurzen Sommern ist langsam. Bisherige teure Aufforstungsversuche waren oft wenig erfolgreich. Ein Gross-versuch in Höhenlagen zwischen 2000 und 2200 m ü.M. mit rund 100 000

Jungbäumen soll Methoden für erfolgreiche Wiederbewaldungen im Zentralalpengebiet entwickeln helfen.

Worin besteht der Versuch?

Rund 100 000 Jungbäume der Gebirgsbaumarten Arve, Bergföhre und Lärche wurden im Jahre 1975 in einem steilen, ca. 40 Grad geneigten, gegen Nordosten gerich-teten Lawinenabbruchgelände gepflanzt. Das Aufforstungsgelände liegt knapp un-terhalb der klimatisch möglichen, effektiv aber hier nicht existenten Wald-grenze am Stillberg im Dischmatal bei Davos, in 2000 bis 2230 m ü.M. Rund 4000 Versuchsquadrate von je 3,5 m Seitenlänge sind im Gelände schachbrettar-tig angelegt, verpflockt und mit je 25 Pflanz~n einer der drei Baumarten im Verband 70 x 70 cm bepflanzt worden. In jedem einzelnen Versuchsquadrat werden die Bäume periodisch untersucht, auf den Gesundheitszustand überprüft und der Zuwachs gemessen.

Was ist das Besondere an diesem Versuch?

Für das Aufforstungsgelände sind die Umweltbedingungen in grossem Massstab (l:500) kartiert worden. Diese Standortsfaktorenkarten geben Aufschluss über die Zusammensetzung der Pflanzendecke, über Bodenbeschaffenheit (Bodentypen, Humusformen und Humusmächtigkeit), Schneebedeckung, Verlauf der Ausaperung und Lawinenrisiken und zeigen die unterschiedlichen Einstrahlungs- und Windbedin-gungen sowie die mikroklimatischen TemperaturbedinWindbedin-gungen je nach Gelände-Expo-sition. Die jährlichen Erhebungen über den Entwicklungszustand der Bäume wer-den mit Hilfe computergesteuerter Zeichengeräte ebenfalls auf Karten festgehal-ten, so dass die Verteilungsmuster von Sterblichkeit, Schädigung und Wachstum der Aufforstung leicht mit den entsprechenden Standortsfaktorenkarten vergli-chen werden können.

Zusätzlich zur räumlichen Verteilung der U11Meltbedingungen erlaubt eine grosse Zahl selbstregistrierender Messgeräte auch den tages- und jahreszeitlichen Ver-lauf wichtiger Messgrössen aufzuzeichnen (Strahlung, Luft-, Boden- und Schnee-temperatur, Windgeschwindigkeit und Windrichtung, Luftfeuchtigkeit, Nieder-schlag, Schneehöhe).

Zur Besonderheit dieses Grossversuchs gehört, dass an einigen ausgewählten

Standorten der Zuwachs von Spross und Wurzeln der Bäume in einwöchigen lnterval

len, der Gasaustausch beim Atmen, bei der Verdunstung und bei der Photosynthese

der Jungbäume sogar im Drei-Minuten-Intervall gemessen wird, um detailliertere

Erkenntnisse über die Wirkung wichtiger Umweltbedingungen zu gewinnen und um gewisse Hypothesen, die sich aus der statistischen Auswertung ergeben, über-prüfen zu können.

Ein weiteres s pezielles Merkmal des Versuchs ist die flächenmässige Auftei-lung in drei Variant en:

a) Aufforstung vor Lawinen nicht geschützt,

b) Aufforstung vor Lawinen nur minimal durch aufgelösten Stützverbau (einzelne S chneerechen au s Rundholz) ge sc hützt,

c) S chutz der Aufforstung mit durchgehendem Stützverbau (450 Laufmeter pro ha), welch er da s Anbrech en von Lawinen weitgehend ve r hindert.

D er V er such wird in Zu sammenarbe it mit dem Eidg. Institut für S chnee- und L awinenforsc hung W ei ssfl uhjoch - D av os durchg eführt.

W arum wird diese r V e r such ausgeführt und w e l che Zi ele hat er?

Di e Erfahr ung h at g ezeig t , dass d e r ges unde, ge nü gen d di chte Geb irgsw ald in

den m ei ste n Fä l l en den vol lk o mmenste n, nac hh al t ig s t en und wi r t s ch aftl i ch s t en

Schutz gege n Law i n en bietet, sofern e r di e poten ti el l en Lawi nenab bru chzonen

be-stoc kt. Seit Jahr hunde rten sind abe r di e Ge bi rgsw äl der al s Folge menschl i cher

Eingr i ffe dauernd zurüc kg ega ngen, so dass di e obe r e Waldgrenze durchschnittlich

um 200 bis 300 m abgesunken ist . M i t di esem Waldrückgang ging das Vordringen

der Lawinen, die Zunahme der Erosion und der Rückgang des landwirtschaftlichen

Ertrages H and in H and. Aufforstungen oberhalb der aktuellen (derzeit bes t

ehen-den, künstlich herabgedrückten) Waldgrenze sind bi sher zu e i nem grossen Teil

aus meist unbekannten Gründen i mmer wieder misslungen . Der Versuch soll daher

zeigen, welche Standorteinflüsse über Erfolg oder Misslingen einer Aufforstung

an der Waldgrenze entscheiden. Aufgrund der Ergebnisse werden die Chancen für

eine Aufforstung lawinengefährdeter Gebiete in einem grossen Teil der

Zentral-alpen abgeschätzt werden können. Den an der Wiederherstellung der oberen

Wald-grenze i nteressierten Behörden und Forstdiensten sollen wissenschaftlich

fun-dierte Richtlinien für standortsgemässe, wirtschaftlich verantwortbare

Auffor-stungsverfahren in die Hand gegeben werden.

Welche Fragen wurden bisher beantwortet?

1. Bei Verwendung geeigneter Samen aus Hochlagenwäldern und mit optimalen Pflanz-verfahren lässt sich selbst im klimaextremen Waldgrenzbereich ein allgemein gutes Anwachsen der Bäumchen erzielen. Wichtig ist eine Zwischenverpflanzung der Bäumchen in Torffasertöpfe während mehrerer Wochen zum Zwecke der Wurzel-ballenentwicklung, bevor sie am vorgesehenen Standort mit dem Topf ins Erdreich versetzt werden (gesamthaft nur 10 % Ausfälle nach einer vierjährigen Anwuchs-periode feststellbar).

2. Die Sterblichkeit der Bäume ist am grössten (80-100 % ) in den Runsen, wo eine dichte, hochwüchsige Grasvegetation dominiert und wo zugleich extreme, tief ausgebleichte und ausgewaschene Podsolbödenvorkommen. Diese Standorte sind ohne weitere Massnahmen nicht aufforstbar. In zweiter Linie zeigen auch die kalten Standorte in Nordexposition (Krähenbeeren-Vaccinienheide mit Modsunterwuchs und mächtiger Rohhumusauflage) grössere Pflanzenausfälle und stagnierendes Wachstum der Ueberlebenden. An der oberen Waldgrenze ist auch dieser Standortstyp kaum aufforstbar.

3. Das Wachstum der überlebenden Bäume ist um so besser, je stärker der Hang durch die Sonne bestrahlt wird, je besser die Hanglage vor Wind geschützt ist, je wärmer also der Boden während der Vegetationsperiode ist.

4. Aufforstungswürdige bzw. aufforstbare Standorte (Initialstellen) in der ent-waldeten oberen subalpinen Stufe sind vor allem der Zwergstrauch-Vegetations-typ

11

Calluna-reiche Wacholder-Bärentraubenheide

11,

gefolgt von mässig schneebe-deckten, nicht extrem windexponierten Pflanzengemeinschaften, wo Gemsheide

(Loiseleuria) und Moorbeere (Vaccinium uliginos~m) dominieren und schliesslich Alpenrosen-Vaccinienheiden in relative tief gelegenen Varianten (100-200 m

un-terhalb der klimatischen Waldgrenze).

5. Wärmemangel und Vegetationskonkurrenz scheinen die wichtigsten ursächlichen Faktoren für schlechtes Gedeihen von Hochlagenaufforstungen zu sein, insbeson-dere im ersten Jahrzehnt nach Pflanzung. An dritter Stelle folgt die Gefährdung durch Pilzkrankheiten (sog. Schnee-Pilze : Phacidium infestans an Arve, Ascoca-lyx abietina an Arve und Bergföhre).

In welcher Richtung soll die Forschung weitergehen?

1. Welche Faktoren werden mit der weiteren Entwicklung der Aufforstung

entschei-dend? (Frosttrocknis? Schneedynamik? Pflegemassnahmen?)

2. Welche Hinweise ergeben sich für Massnahmen zur Standortsverbesserung, und wie bewähren sich solche Massnahmen, z.B. Bodenschälung, Anlegen von künstli-chen Hügeln und Terrassen, die bepflanzt werden, Gruppenpflanzung, Windverbau, Lawinenverbau, Düngung, Mykorrhizafrage, Schutz vor Wild etc.?

3. Welche fremdländischen ßaumarten bewähren sich allenfalls besser als die wenigen einheimischen subalpinen Baumarten zur Aufforstung von Grenzstandorten?

4. Aufforstungsversuche in Voralpen auf Kalkgestein, wo ein grundsätzlich an-deres Grossökosystem besteht (anan-deres Klima, anan-deres Gestein, andere Pflanzen-gesellschaften, andere Baumarten).

5. Musteraufforstungen nach dem letzten Stand des Wissens mindestens in zwei ökologisch gegensätzlichen Regionen.

H. Turner

Liste der Publikationen, 1982

INSTITUT FEDERAL DE RECHERCHES FORESTIERES Liste des publications, 1982

ISTITUTO FEDERALE DI RICERCHE FORESTALI Lista delle pubblicazioni, 1982

SWISS FEDERAL INSTITUTE OF FORESTRY RESEARCH List of publications, 1982

*

Nur wenige Sonderdrucke erhältlich/ Nombre limite des tires apart Estratti disponibili in numero limitato / Limited supply of reprints

**

Keine Sonderdrucke vorhanden/ Aucun tire apart disponible Estratti esauriti / No reprints available

Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchswesen Bibliothek

CH-8903 Birmensdorf Schweiz

1983

Wald - Forstwirtschaft und Verwendung der Forstprodukte

Forets - Technique forestiere et utilisation des produits forestiers Foreste - Economia forestale e utilizzazione dei prodotti forestali

Forests - Forestry and the utilization of forest products

1 Forstwissenschaften; die Schweiz betreffende Publikationen des Jahres 1981 - Sciences forestieres; les publications de l'annee 1981 concernant la Suisse. Eidg.Anst.forstl.Versuchswes.; Ber., 246, 1983. - Bibliographia scientiae naturalis Helvetica, ~. 1981: 150-188. Bern 1982.

Diese Bibliographie umfasst 660 Titel.

Standortsfaktoren - Biologie Facteurs de la station - Biologie

Fattori dell'ambiente - Biologia Site factors - Biology

2 AULITZKY, Herbert & TURNER, Hans, 1982: Bioklimatische Grundlagen einer standortsgemässen Bewirtschaftung des subalpinen Lärchen-Arvenwaldes; un-ter Mitwirkung von Hannes Mayer. [Resume - Riassunto - Summary.] Eidg.Anst.

forstl.Versuchswes.; Mitt., 58, 4: 325-580. - Gebirgsprogramm; Beitrag 17.

In verschiedenen Strukturtypen der Rhododendron-Variante des Lärchen-Ar-venwaldes bei Obergurgl im Oetztal, Tirol, werden eingehend die bioklima-tisch-physioloqischen und biozönotischen Auswirkungen von Hanglage, Be-stockung und Bodenvegetation untersucht. Aus dieser ökologischen Analyse werden Richtlinien für eine naturnahe Schutzwaldbehandlung und -pflege ab-geleitet.

**

3 BAZZIGHER, G[iovanni], 1982: The Swiss Endothia-resistance breeding pro-gram. In: Resistance to diseases and pests in forest trees; ed.by H.M.Hey-broek & B.R.Stephan & K.von Weissenberg, p.396-403. Wageningen: PUDOC.

In the fight against the chestnut blight in Switzerland a selection pro-gram was staTted to find resistant individuals in native (Castanea sativa) and Asian (C. crenata) populations. The greatest number possible of blight-resistant trees form the base population for reforestation.

4 BEDA, Hedwig, 1982: Der Einfluss einer S02-Begasung auf Bildung und Keimkraft des Pollens von Weisstanne, Abies alba (Mill. [Resume Riassunto -Summary]). Eidg.Anst.forstl.Versuchswes.; Mitt., 58, 2: 163-223.

Weisstannen-Klonpflanzen wurden zu verschiedenen Jahreszeiten

so

2-Begasun-gen ausgesetzt; das Keimprozent ihres Pollens wurde in vitro ermittelt.

Unter dem Mikroskop wurde der Entwicklungsgang des Pollens untersucht.

Schäden an den generativen Organen traten nur nach einer Sommerbegasung auf und nur dann, wenn die Nadeln des blütentragenden Zweiges geschädigt waren. Die Lagerfähigkeit des Pollens wurde herabgesetzt durch Begasungs-perioden zu jeder Jahreszeit.

Eine 24stündige Begasung lufttrockenen Pollens mit 0,2 ppm zeigte keinen Einfluss. Bei feuchtem Pollen führte dagegen schon eine Begasung mit 0,05 ppm zu einem Abfall des Keimprozentes.

5 B0RER, Franz, 1982: Zum Wasserhaushalt einer dominierenden Douglasie in einem Waldbestand. [Resume - Riassunto - Summary.] Diss.ETH Nr.6529. Eidg.

Anst.forstl.Versuchswes.; Mitt., 58, 1: 3-162.

Waldbäume reagieren schnell und empfindlich auf wechselnde Wasserversor-gung im Wurzelraum. Mit zunehmender Austrocknung wird die Transpiration re-duziert und damit auch die organische Produktion. Es wird der Wasserhaus-halt im Wurzelraum einer dominierenden Douglasie untersucht. Dieser Wurzel-raum ist ein offenes, poröses Sickersystem, in dem mit Hilfe der Bilanz-gleichung die Wasseraufnahme durch die Wurzeln ermittelt wird. Die für die-se Bilanzierungsrechnung notwendigen Bodenparameter werden in ihrer zeit-lichen Veränderung bestimmt. Der Wurzelraum stellt analytisch ein imaginä-res Lysimeter dar. Die ermittelten Evapotranspirationswerte betragen für die Vegetationsperiode 1975 (Normaljahr) durchschnittlich 2,38mm.d-l ~nd für

Waldbäume reagieren schnell und empfindlich auf wechselnde Wasserversor-gung im Wurzelraum. Mit zunehmender Austrocknung wird die Transpiration re-duziert und damit auch die organische Produktion. Es wird der Wasserhaus-halt im Wurzelraum einer dominierenden Douglasie untersucht. Dieser Wurzel-raum ist ein offenes, poröses Sickersystem, in dem mit Hilfe der Bilanz-gleichung die Wasseraufnahme durch die Wurzeln ermittelt wird. Die für die-se Bilanzierungsrechnung notwendigen Bodenparameter werden in ihrer zeit-lichen Veränderung bestimmt. Der Wurzelraum stellt analytisch ein imaginä-res Lysimeter dar. Die ermittelten Evapotranspirationswerte betragen für die Vegetationsperiode 1975 (Normaljahr) durchschnittlich 2,38mm.d-l ~nd für