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4.2 Anlagedauer

4.2.1 Markierungszeit T1

Zunächst wurde die Markierungszeit T1, die Zeit für das Auffinden des Punktionsortes in Sekunden (s. Kap. 2.6.1), genommen und verglichen. In der Gruppe 1, der VIB- Gruppe, waren die Zeiten bis zur Festlegung des Punktionsortes zwischen 30 sec und längstens 120 sec, im Mittel dauerte die Markierung 60,5 sec.

In der Gruppe 2, der SB- Gruppe, waren die Zeiten zwischen 1 sec und längstens 60 sec, der MW war hier 17,1 sec. Hier zeigte sich ein deutlicher, mit p<0,0001 statistisch auch signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen zugunsten des Sulcusblockes. In Abb. 12 werden die einzelnen Blockaden und die dazugehörige Markierungszeit dargestellt, von links nach rechts, beginnend mit der längsten gemessenen Zeit.

Abb. 12: Markierungszeit T1, dargestellt sind die Zeiten der einzelnen Blockaden, absteigend sortiert, von links nach rechts, beginnend mit der längsten Zeit.

47 4.2.2 Punktionszeit T2

Die nächste Zeit, die verglichen wurde, war die Punktionszeit T2 (s. Kap. 2.6.2), die Zeit in Sekunden bis zur Injektion des LA. Hier war die Zeitspanne bis zum Auffinden der richtigen Antwort sehr weit.

In der Gruppe1 (VIB) betrug die schnellste Zeitspanne 30 sec, die längste 1320 sec, im Mittel wurden 442,2 sec bis zur Injektion benötigt.

In der Gruppe 2 (SB) war dies im Mittel mit 365,9 sec etwas schneller möglich, wenn auch nicht signifikant (p= 0,231). Die kürzeste Spanne betrug in dieser Gruppe 20 sec, die längste 1260 sec.

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Abb. 13: Punktionszeit T2, die Zeiten der einzelnen Blockaden absteigend dargestellt von links nach rechts, beginnend mit der Langsamsten, nach VIB und SB geordnet.

48 4.2.3 Anschlagszeit T3

Die Anschlagszeit, d.h. die Zeit vom Ende der Injektion des Lokalanästhetikums bis zur Freigabe bei ausreichender Blockade durch den Anästhesisten dauerte in der VIB- Gruppe zwischen 4 und 35 min, im Mittel waren es 15,4 min.

In der Gruppe 2, beim SB, war die schnellste Blockade nach 4 min komplett, längstens dauerte es 30 min. Der Mittelwert betrug 13,9 min.

Auch hier war der Unterschied mit p = 0,228 nicht signifikant.

Um eine vergleichende Darstellung zu erhalten, wurde die Anzahl der Blockaden zu den jeweiligen Messzeitpunkten bestimmt und graphisch dargestellt (s. Abb. 14).

0 5 10 15

Anzahl (n)

5 7 10 12 15 20 25 30 >30

VIB SB

Zeit (min)

VIB SB

Abb. 14: Anschlagszeit T3, Anzahl der an diesem Zeitpunkt kompletten Blockaden, nach VIB und SB geordnet (vordere Säule VIB, hintere Säule SB).

In der SB- Gruppe ist ein erster Gipfel der Kurve zwischen 7 und 12 min zu sehen, also bei den kurzen Zeiten. Statistisch gesehen ist dies mit p = 0,228 hinsichtlich der so definierten Anschlagszeit allerdings nicht signifikant. Alle Ergebnisse und Signifikanzniveaus sind in Tab. 8 dargestellt.

49

In allen Fällen konnte nach Injektion des Lokalanästhetikums eine sensorische und motorische Blockade nachgewiesen werden, es konnte also bei allen 83 Pat. eine Plexusanästhesie angelegt werden.

Kreuztabelle Anzahl komplett inkomplett gesamt VIB 34 (82,4%) 6 (17,6%) 40 Verfahren

SB 39 (89,8%) 4 (10,2%) 43

gesamt 73 10 83

Zeit Verfahren N MW (min-max) mittlerer Rang Rangsumme asympt.

Signifikanz

Tab. 8: Ergebnisse mit den gemessenen Zeiten im Mittel, der minimalen und maximalen Werte, dem mittleren Rang, den Rangsummen und Signifikanzniveau im Mann- Whithney-Test.

Tab. 9 Darstellung der Erfolgsrate in absoluten Zahlen und in Prozent.

VIB= vertikal- infraclavikuläre Blockade, SB= Sulcusblock .

50 Aus den absoluten Zahlen scheint ein Vorteil hinsichtlich der Erfolgsquote zugunsten des Sulcusblockes (SB) (s.Tab. 9) zu bestehen, dies war jedoch im Vierfelder-Chiquadrat-Test mit p= 0,426 nicht signifikant.

4.3.1 Supplementierung

In zehn Fällen ließen sich Lücken in der sensiblen Blockade feststellen, diese wurden als inkomplett registriert und wie in Kap. 2.7.2 und Tab. 5 beschrieben supplementiert.

Alle Pat. mit inkompletter Blockade konnten mit der beschriebenen Supplementierung operiert werden, ein Verfahrenswechsel auf Vollnarkose war in keinem Fall nötig. Die Tab. 10 zeigt die unterschiedlichen Supplementierungen und die Anzahl bei den jeweiligen Verfahren.

Es zeigt sich eine Diskrepanz zwischen den Ergebnissen für komplett/inkomplett und der Anzahl der mit Supplementierung ausreichenden Blockaden. Es wurden hier Blockaden zunächst als komplett eingestuft, wenn an den acht Testpunkten, die als Endpunkte der Segmente stehen, nach der Gradeinteilung Stufe 2 und 3 erreicht wurde, also eine Anästhesie zu verzeichnen war.

Verfahren VIB SB insgesamt

LA 6 4 10

PNB 1 0 1

i.v. 2 1 3

Supplementierung

LAMA/ITN 0 0 0

insgesamt 9 5 14

Tab. 10: Art und Anzahl der ergänzenden Maßnahmen. LA= Lokalanästhesie, PNB= periphere Nervenblockade, LAMA/ITN= Vollnarkose mit Larynxmaske/Intubation.

51 Dies war im Einzelfall wohl nicht für die geplante oder sekundär erweiterte Operation ausreichend, so dass trotz komplett gewerteter Blockade eine Supplementierung notwendig wurde. In zwei Fällen waren die Pat. trotz kompletter Blockade so unruhig, dass eine intravenöse Sedierung erfolgte. Diese tauchen in Tab. 10 unter i.v. Supplementierung wieder auf. Eine Vollnarkose war in diesen Fällen nicht erforderlich, die Pat. waren mit der Plexusanästhesie zufrieden und hatten während der Operation keine Schmerzen.

In einem Fall wurde vom Operateur bei der Anlage eines Dialyse- Shunts eine Gefäßschlinge bis außerhalb des durch eine infraclavikuläre Plexusanästhesie erreichbaren Bereiches gezogen. Hier war eine Infiltration mit Lokalanästhesie ausreichend, dies wurde als ergänzende LA aufgenommen.

In einem Fall wurde eine Lücke im Verlauf eines ganzen Nervs festgestellt. Es konnte hier eine unbeeinträchtigte Sensibilität im Versorgungsbereich des N. ulnaris festgestellt werden, bei sonst befriedigender Anästhesie der übrigen Segmente.

Hier wurde mit einer Stimulationskanüle unter Nervenstimulation gezielt der N.

ulnaris in der Axilla aufgesucht und mit 5 ml Lidocain 1% (Xylocain®) erfolgreich blockiert. Die Pat. konnte ohne weitere Maßnahmen schmerzfrei operiert werden.

Insgesamt mussten bei der infraclavikulären Plexusblockade nach Kilka häufiger ergänzende Maßnahmen getroffen werden, und zwar neunmal vs. fünfmal in der Sulcusblockgruppe. Ein signifikanter Vorteil für ein Verfahren ergab sich aus diesen Zahlen hinsichtlich Supplementierung nicht (Chiquadrat-Test mit p = 0,169).

4.3.2 Punktionsversuche

Die Definition des Punktes Punktionsversuche ist in Kap. 2.6.4 ausführlich erläutert.

Es wurde die Anzahl der Versuche in drei Gruppen erfasst (s. Tab.11).

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Versuche gesamt 1 2 ≥3 MW

VIB 40 23 9 8 1,8

Verfahren

SB 43 25 7 11 1,7

insgesamt 83 48 16 19 1,7

Wenn man die absoluten Zahlen der Tabelle betrachtet, sind in der SB Gruppe bei einem Versuch und bei drei oder mehr Versuchen eine geringe Anzahl mehr zu finden. In der VIB- Gruppe findet man mehr Patienten mit mehr als zwei Versuche.

Vergleicht man die Mittelwerte ist eine geringe Tendenz zugunsten des SB zu sehen. Auch hier zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Verfahren (Chi-Quadrat n. Pearson p=0.755).