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Analysen bezüglich des Menstruationszyklus

2. Zielsetzung, Fragestellung, Hypothesen

4.4. Analysen bezüglich des Menstruationszyklus

Um zu untersuchen, ob es Unterschiede bei der Beurteilung der Zielperson als potentieller Partner gibt, je nachdem in welchem Stadium des Menstruationszyklus sich Frauen befinden, wurden getrennte Analysen für Frauen, die sich zum Zeitpunkt der Untersuchung im fruchtbaren Stadium ihres Menstruationszyklus befanden, und Frauen, die sich im nicht fruchtbaren Stadium befanden, durchgeführt.

Da die Art der Schwangerschaftsverhütung Einfluss auf den Menstruationszyklus haben kann und die Ergebnisse durch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel wie zum Beispiel der Antibabypille verfälscht werden könnten, wurden die Berechnungen primär mit jenen 44 Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmittel einnehmen, durchgeführt.

Von diesen Frauen befanden sich zum Zeitpunkt der Testdurchführung 28 Frauen im

fruchtbaren Stadium ihres Menstruationszyklus und 16 Frauen im nicht fruchtbaren Stadium.

Anschließend wurden dieselben Berechnungen zum Vergleich für jene 71 Frauen, die hormonelle Mittel zur Schwangerschaftsverhütung einnehmen, durchgeführt, wovon sich 41 Frauen im fruchtbaren Stadium ihres Zyklus befanden und 30 Frauen im nicht fruchtbaren Stadium.

Aufgrund der geringen Stichprobenzahl wurden bei den Analysen bezüglich des Menstruationszyklus zwei getrennte Berechnungen für die unabhängigen Variablen

„Dominanz der Zielperson“ und „Größe der Zielperson“ durchgeführt. Es wurde jeweils mit einem 2 x 2 Design („Dominanz der Zielperson“ x „Priming“ beziehungsweise „Größe der Zielperson“ x „Priming“) gerechnet. Zusätzlich zur Varianzanalyse wurde aufgrund der geringen Stichprobenzahl der Mann-Whitney-U-Test als nichtparametrisches Verfahren gerechnet, wobei bei gleichen Ergebnissen nur das Ergebnis der Varianzanalyse berichtet wird.

Für jene 28 Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmittel einnehmen und sich zum Zeitpunkt der Testdurchführung im fruchtbaren Stadium ihres Menstruationszyklus befanden, zeigte sich für den Gesamtscore ein signifikanter Haupteffekt „Größe“ entgegen der erwarteten Richtung (F1,24= 6,56, p<.05). Kleinere Männer wurden positiver als potentielle Partner beurteilt (M = 3,58, SD = 0,85) als größere Männer (M = 2,75, SD = 0,80). Im Mann-Whitney-U-Test zeigte sich dasselbe Ergebnis. Es zeigten sich keine weiteren signifikanten Effekte.

Tabelle 15: Ergebnisse der Varianzanalyse für die abhängige Variable „Beurteilung der Zielperson als potentieller Partner“

Sum of

Squares df

Mean

Square F Sig.

Größe 4,713 1 4,713 6,562 0,017

Priming 0,445 1 0,445 0,619 0,439

Größe x Priming 0,131 1 0,131 0,182 0,674

Für die Teilskala, die die persönliche Einstellung der Probandin zur Zielperson als potentiellen Partner erfasst, zeigte sich ebenfalls ein signifikanter Haupteffekt „Größe“

entgegen der erwarteten Richtung (F1,24= 5,86, p<.05). Kleinere Männer wurden positiver als potentielle Partner beurteilt (M = 3,27, SD = 1,02) als größere Männer (M = 2,40, SD = 0,80).

Es zeigten sich keine weiteren signifikanten Effekte. Im zusätzlich berechneten

Mann-Tabelle 16: Ergebnisse der Varianzanalyse für die abhängige Variable „Persönliche Einstellung zur Zielperson als potentieller Partner“

Sum of

Squares df

Mean

Square F Sig.

Größe 5,297 1 5,297 5,862 0,023

Priming 0,327 1 0,327 0,362 0,553

Größe x Priming 0,059 1 0,059 0,065 0,801

Für die Teilskala, die die generelle Einstellung zur Zielperson als Ehemann und Vater erfasst, zeigte sich im Mann-Whitney-U-Test ein signifikanter Effekt „Größe“ entgegen der erwarteten Richtung (U = 54, Z = -2,01, p<.05). Kleinere Männer wurden positiver als mögliche Ehemänner und Väter beurteilt (M = 4,11, SD = 0,92) als größere Männer (M = 3,33, SD = 1,24). Es zeigten sich keine weiteren signifikanten Effekte.

Bei den Analysen mit den einzelnen Items zeigte sich nur für das Item „Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Mann seine Kinder beschützen würde“ ein signifikantes Ergebnis.

Für dieses Item zeigte sich ein sehr signifikanter Haupteffekt „Größe“ entgegen der

erwarteten Richtung (F1,24= 9,68, p<.01). Kleinere Männer wurden positiver hinsichtlich der Möglichkeit Kindern Schutz zu bieten beurteilt (M = 4,60, SD = 0,91) als größere Männer (M = 3,23, SD = 1,42). Im nichtparametrischen Mann-Whitney-U-Test zeigte sich dasselbe Ergebnis. Weiters zeigten sich keine signifikanten Effekte. Für die restlichen Items zeigten sich weder in der Varianzanalyse noch im Mann-Whitney-U-Test signifikante Ergebnisse.

Tabelle 17: Ergebnisse der Varianzanalyse für die abhängige Variable „Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Mann seine Kinder beschützen würde“

Sum of

Squares df

Mean

Square F Sig.

Größe 11,719 1 11,719 9,676 0,005

Priming 0,172 1 0,172 0,142 0,709

Größe x Priming 6,482 1 6,482 5,352 0,030

Für jene 16 Frauen, die nicht hormonell verhüten und sich zum Zeitpunkt der Untersuchung im nicht fruchtbaren Stadium ihres Menstruationszyklus befanden, zeigten sich für den Gesamtscore, die beiden Teilskalen und die einzelnen Items weder in der Varianzanalyse noch im Mann-Whitney-U-Test signifikante Ergebnisse.

Die gleichen Berechnungen wurden für die insgesamt 71 Frauen, die hormonelle Mittel zur Schwangerschaftsverhütung einnehmen, durchgeführt. Für 41 Frauen, die sich zum Zeitpunkt der Untersuchung im fruchtbaren Stadium ihres Menstruationszyklus befanden, zeigten sich weder in der Varianzanalyse noch im Mann-Whitney-U-Test signifikante Ergebnisse für den Gesamtscore, die Teilskalen und die einzelnen Items.

Für jene 30 Frauen, die sich zum Zeitpunkt der Untersuchung im nicht fruchtbaren Stadium ihres Menstruationszyklus befanden, zeigten sich folgende unerwartete signifikante Ergebnisse. Für den Gesamtscore zeigte sich in der Varianzanalyse ein signifikanter

Haupteffekt „Priming“ (F1,26 = 4,78, p<.05). Die Zielpersonen in der Non-Priming-Bedingung wurden positiver als potentielle Partner beurteilt (M = 3,48, SD = 0,67) als die Zielpersonen in der Priming-Bedingung (M = 2,98, SD = 0,88) unabhängig von Dominanz und Größe.

Es zeigten sich keine weiteren signifikanten Effekte. Im zusätzlich berechneten Mann-Whitney-U-Test zeigten sich keine signifikanten Ergebnisse.

Tabelle 18: Ergebnisse der Varianzanalyse für die abhängige Variable „Beurteilung der Zielperson als potentieller Partner“

Sum of

Squares df

Mean

Square F Sig.

Größe 2,240 1 2,240 3,840 0,061

Priming 2,790 1 2,790 4,782 0,038

Größe x Priming 0,042 1 0,042 0,073 0,790

Für die Teilskala, die die persönliche Einstellung der Probandin zur Zielperson als potentiellen Partner erfasst, wurde in der Varianzanalyse ebenfalls ein signifikanter

Haupteffekt „Priming“ gefunden (F1,26 = 4,49, p<.05). Die Zielpersonen in der Non-Priming-Bedingung wurden positiver als potentielle Partner beurteilt (M = 3,09, SD = 0,86) als die Zielpersonen in der Priming-Bedingung (M = 2,58, SD = 0,87) unabhängig von Dominanz und Größe. Weiters zeigten sich keine signifikanten Effekte. Im Mann-Whitney-U-Test zeigte sich kein signifikantes Ergebnis. Für die Teilskala, die die generelle Einstellung zur Zielperson erfasst, und für die einzelnen Items zeigten sich weder in der Varianzanalyse noch im Mann-Whitney-U-Test signifikante Ergebnisse.

Tabelle 19: Ergebnisse der Varianzanalyse für die abhängige Variable „Persönliche Einstellung zur Zielperson als potentieller Partner“

Sum of

Squares df

Mean

Square F Sig.

Größe 2,291 1 2,291 3,256 0,083

Priming 3,163 1 3,163 4,494 0,044

Größe x Priming 0,500 1 0,500 0,710 0,407

Zusammenfassend kann zu den Ergebnissen bezüglich des Menstruationszyklus gesagt werden, dass sich nur für Frauen, die nicht hormonell verhüten und sich zum Zeitpunkt der Untersuchung im fruchtbaren Stadium ihres Zyklus befanden, signifikante Ergebnisse für das Merkmal Größe zeigten. Für den Gesamtscore, die beiden Teilskalen und für das Item

„Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Mann seine Kinder beschützen würde“ zeigte sich ein signifikanter Haupteffekt „Größe“ entgegen der erwarteten Richtung. Kleinere Männer wurden dabei positiver als mögliche Partner, Ehemänner und Väter beurteilt als größere Männer. Kleinere Männer wurden ebenfalls positiver beurteilt, wenn es um die Beurteilung der Möglichkeit Kindern Schutz zu bieten ging.

Für jene Frauen, die hormonell verhüten und sich zum Zeitpunkt der Untersuchung im nicht fruchtbaren Stadium ihres Zyklus befanden, zeigte sich für den Gesamtscore und die Teilskala, die die persönliche Einstellung zur Zielperson als potentiellen Partner erfasst, ein signifikanter Haupteffekt „Priming“. Die Zielpersonen in der Non-Priming-Bedingung wurden jeweils positiver als mögliche Partner beurteilt als die Zielpersonen in der Priming-Bedingung unabhängig von Dominanz und Größe.

5. Diskussion

Das Ziel meiner Untersuchung war, einen Beitrag zur Erforschung von weiblichen Präferenzen bei der Partnerwahl zu leisten. Im Speziellen ging es in dieser Untersuchung darum, wie sich weibliche Partnerwahlpräferenzen in einem bestimmten Kontext verändern können. Mein Fokus lag dabei auf den Präferenzen von Frauen für Dominanz und Größe bei einem potentiellen Partner und wie sich diese verändern, wenn das Thema Elternschaft eine Rolle spielt.

Frauen sahen sich in unserer evolutionären Vergangenheit mit einer Reihe adaptiver Probleme konfrontiert, die vor allem dem eigenen Überleben und dem Überleben der Nachkommen galten. Diese Probleme konnten sie nur lösen, indem sie Präferenzen für Partner mit bestimmten Merkmalen entwickelten, die ihnen im Überlebenskampf Vorteile einbrachten, und Abneigungen gegenüber Partnern mit Merkmalen, die ihnen Kosten

verursachten. Frauen sollten aufgrund der hohen Investitionen von qualitativen biologischen Ressourcen in die Nachkommen laut der „Theorie der elterlichen Investitionen“ von Trivers (1972; zit. nach Buss, 2004) wählerischer bei der Partnerwahl sein als Männer. Frauen entwickelten im Laufe der Evolution Präferenzen für Männer, die fähig sind Ressourcen zu kontrollieren und zur Verfügung zu stellen und Schutz zu bieten. Merkmale wie die Dominanz und die Körpergröße eines Mannes können indirekte und direkte Hinweise auf seine Möglichkeiten Ressourcen zu kontrollieren und Schutz zu bieten sein. Dominantere und größere Männer können sich im Kampf um Ressourcen und deren Kontrolle besser durchsetzen als weniger dominante und kleinere Männer. Auch sind die Möglichkeiten für Männer einer Frau Schutz zu bieten durch diese Merkmale vergrößert. Frauen haben daher im Laufe der Evolution Präferenzen für dominantere und größere Männer gegenüber weniger dominanten und kleineren Männern entwickelt.

Ein bestimmter Kontext, wie zum Beispiel der Lebensabschnitt, in dem man sich mit dem Thema Elternschaft beschäftigt, kann diese Präferenzen bei der Partnerwahl beeinflussen. Frauen sollten in dieser besonderen Lebensphase noch stärker auf Merkmale bei einem möglichen Partner achten, die darauf hinweisen, dass er fähig ist Ressourcen und Schutz zur Verfügung zu stellen. Die Präferenz für dominantere und größere Männer sollte durch den Kontext Elternschaft bei Frauen verstärkt werden, da es in dieser Lebensphase besonders wichtig ist, einen Partner zu finden, der seinen Teil der elterlichen Investitionen erfüllen kann.

In Anlehnung an die Studie von Millar und Ostlund (2006) führte ich meine empirische Untersuchung durch. Die Fragestellung meiner Untersuchung lautete, wie Frauen Männer unterschiedlicher Dominanz und Größe als potentielle Partner beurteilen und ob sich ein Priming der Elternschaftsthematik auf diese Beurteilung auswirkt. Zu diesem Zweck wurden 120 weibliche Studentinnen zufällig einer Experimentalgruppe und einer Kontrollgruppe zugeteilt, wobei die Experimentalgruppe ein Priming der Elternschaftsthematik erhielt und die Kontrollgruppe neutrale Aufgaben bearbeitete.

Anschließend sollten männliche Zielpersonen unterschiedlicher Dominanz und Größe, die in von mir selbst generierten Personenbeschreibungen dargestellt wurden, von den Studentinnen beurteilt werden.