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2 Lage und Auswahl des Untersuchungsgebietes

3.4 Ergebnisse der Fragebogenerhebung im Rheinisch-Bergischen Kreis

3.4.1 Allgemeine Betrachtung

Trinkwasserkonsum 53 In den Zeitraum der Befragung fielen sowohl die Sommermonate 2000 als auch die Wintermonate Januar, Februar und März 2001, um die möglicherweise jahreszeitlich bedingte Variation des Leitungswasserkonsums vor dem Hintergrund der Durstlöscherfunktion im Sommer zu berücksichtigen.

Zur Minimierung des Erhebungsfehlers durch die Interviewer wurde die telefonische Befragung lediglich durch zwei geschulte Personen durchgeführt.

3.3.1.3 Methoden zu Auswertung der Umfrage

Die durch die Umfrage erhobenen Daten zum Trinkwasserkonsum im Rheinisch-Bergischen Kreis wurden in einer Datenbank (Access®) organisiert. Durch Abfragen zu den verschiedenen Variablen wurden die Ergebnisse in Häufigkeitstabellen dargestellt.

Als besonders wichtige Variablen wurden dabei gemäß der Aufgabenstellung

- Menge des Leitungswasserkonsums pro Tag mit Tee und Kaffee in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße und Verwendung von Wassersprudlern - Menge des Leitungswasserkonsums pro Tag ohne Tee und Kaffee in Abhängigkeit

von Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße und Verwendung von Wassersprudlern analysiert.

Mit dem χ²- Test nach Pearson (BAHRENBERG et al. 1990) sollen die durch die Häufigkeitstabellen gewonnenen Zusammenhänge statistisch auf Signifikanz geprüft werden. Für nominalskalierte Variablen X und Y kann für eine beliebige Ausprägung (i,j) die theoretisch zu erwartetenden Häufigkeit Thij berechnet werden. Die Verteilung der Thij

wird dann mit der empirischen beobachteten Verteilung von Hij verglichen durch folgende Prüfgröße:

∑ ∑

= =

= r

i s

j ij

ij ij

TH TH H

1 1

2 ( )2

χ

(r und s sind die verschiedenen Ausprägungen von X und Y)

Der Hauptkern der empirischen Untersuchung, die Ergebnisse zum Trinkwasserkonsum, werden detailliert in Kapitel 3.4.2 beschrieben.

3.4.1.1 Soziodemographische Charakteristika der Stichprobenpopulation

Die Klassifikationsgrößen wie Geschlecht und Altersgruppe ermöglichen die Aufgliederung und die Überprüfung der erhobenen Daten auf Konsistenz (SACHS, 1990).

Daher soll zunächst die Stichprobenzusammensetzung im Zusammenhang mit den demographischen Charakteristika der Gesamtpopulation beleuchtet werden.

Da die Fragebogenerhebung per Telefoninterview durchgeführt wurde und somit kaum Kinder oder wenige der sehr mobilen Bevölkerungsgruppen zu erreichen waren, muss beim Vergleich der Bevölkerungszahlen nach Geschlecht und Altersklassen zwischen der Gesamtbevölkerung und der Studienpopulation mit einer Verschiebung gerechnet werden.

Tabelle 10: Demographische Merkmale der Bevölkerung

Bevölkerungszahlen nach Altersklassen und Geschlecht (Stand 31.12.1999)

Alters-klassen gesamt In % Weiblich (w) absolut

% Anteil an Altersklasse

Männlich (m) absolut

% Anteil an Altersklasse

<25 Jahre 72.806 26 35.475 49 37.331 51 25-35 Jahre 37.685 14 19.014 50 18.671 50 36-45 Jahre 45.103 16 22.444 50 22.659 50 46-55 Jahre 34.790 13 17.821 51 16.969 49 56-65 Jahre 40.325 15 20.478 51 19.847 49

>65 Jahre 45.003 16 26.712 57 18.291 43

Gesamt 275.712 141.944 133.768

Quelle: Kreisverwaltung des Rheinisch-Bergischen Kreises

Der Vergleich zwischen der Alters- und Geschlechtsstruktur von Stichprobe und Gesamtbevölkerung zeigt, dass die unter 25jährigen in der Stichprobe unterrepräsentiert sind (9%- Anteil der Stichprobe, 26%-Anteil der Gesamtbevölkerung, Tabellen 10 und 11).

Der geringe Anteil dieser Altersgruppe lässt sich im Wesentlichen dadurch erklären, dass in diese Klasse auch die unter 18-Jährigen fallen. Bei Planung der Studie wurde festgelegt, dass die Konsumgewohnheiten von Kindern nicht im Detail erfasst werden sollten, da von Seiten der Kinder selbst als auch von Seiten der diesbezüglich befragten Erwachsenen keine genauen Angaben zum Trinkwasserkonsum zu erwarten waren. Nur über die Befragung der Angerufenen nach Haushaltsgröße und Anzahl der Kinder <18 Jahre können Rückschlüsse auf das Trinkwasserkonsumverhalten in der Familie ermöglichen.

Vergleicht man die Altersverteilung der Befragten mit der des gesamten Rheinisch-Bergischen Kreises, kann für die über 65-Jährigen festgestellt werden, dass sie in der Befragung um 4% stärker vertreten sind (16%-Anteil in der Gesamtpopulation, 20%-Anteil in der Anzahl der Befragten, Tabelle 10 und 11). Der Anteil der 36 bis 45-Jährigen an der

Trinkwasserkonsum 55 Gesamtbevölkerung beträgt 16%, während in der Stichprobe 28% auf diese Altersgruppe fällt. Es beteiligten sich in dieser Altersgruppe mehr Frauen (67%) als Männer (33%) an der Befragung (Tabelle11). Diese Tatsache erklärt sich möglicherweise dadurch, dass im Befragungszeitraum ältere Personen sowie Frauen mit Kindern aufgrund eingeschränkter Mobilität häufiger telefonisch zu erreichen waren als jüngere Berufstätige.

Das Alter der Befragten verteilt sich auf folgende Klassen (Tabelle 11):

Tabelle 11: Anzahl der Befragten nach Geschlecht und Altersklasse Anzahl der Befragten pro Altersklasse Altersklassen

gesamt In % Weiblich (w) absolut

% Anteil an Altersklasse

(w)

% Anteil an Altersklasse

(m)

Männlich (m) absolut

<25 Jahre 18 9 12 66 34 6

25-35 Jahre 31 16 17 54 55 14

36-45 Jahre 55 28 37 67 33 18

46-55 Jahre 20 10 8 40 60 12

56-65 Jahre 33 17 12 36 64 21

>65 Jahre 38 19 22 59 41 16

Gesamt 195 99 108 87

Um statistisch zu prüfen, ob die gezogene Stichprobe repräsentativ für die Grundgesamtheit ist, wird der χ²- Anpassungstest durchgeführt. Dabei werden theoretisch zu erwartende, absolute Häufigkeiten mit beobachteten Häufigkeiten in Beziehung gesetzt (BAHRENBERG et al. 1990). Im vorliegenden Fall steht als Variablen zur Prüfung der Repräsentanz die Altersverteilung gesamt und nach Geschlecht differenziert sowohl für die Grundgesamtheit als auch für die Stichprobe zur Verfügung (Tabelle 10 und 11). Da, wie bereits erwähnt, die unter 18-Jährigen nicht befragt wurden, wird bei der Berechnung die erste Altersklasse (<25 Jahre) weggelassen.

Die Berechnung ergab signifikante Werte für die Altersverteilung gesamt (p<0,05) und für die Altersklassen der weiblichen Bevölkerung (p<0,001). Die in der Stichprobe beobachteten Werte zeigen eine hohe Anpassung an die aus der Grundgesamtheit ermittelten Erwartungswerte mit p-Werten <0,001. Für die Männer konnte jedoch kein signifikanter Wert errechnet werden. Dieses Ergebnis ist auf die geringere Stichprobenzahl aus der männlichen Bevölkerung zurückzuführen. Sie wurden telefonisch seltener erreicht als die Frauen.

Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ist die Stichprobe jedoch repräsentativ und Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit sind zulässig.

Von den ausgewerteten 195 Bögen fallen 30 auf Einpersonen-Haushalte, 74 auf Zweipersonen-Haushalte und 89 auf Haushalte mit 3 und mehr Mitgliedern (Tabelle 12).

Bei den Haushalten mit mehr als 2 Personen handelt es sich zum größten Teil um Familien mit einem oder mehreren Kindern unter 18 Jahren. Ein kleinerer Teil bezieht sich auf Haushalte mit mehr als zwei erwachsenen Mitgliedern. Die in der Befragung am

stärksten vertretene Altersklasse der 36 bis 45-Jährigen umfasst zu 46% 4-Personenhaushalte (Tabelle 12). Von diesen vier Familienmitgliedern sind in 94% der Fälle zwei Kinder unter 18 Jahren.

Der 50-Prozent-Anteil der 4-Personenhaushalte bei den unter 25-Jährigen kommt zustande, weil die Befragten die jüngeren Vertreter/Innen der mehrköpfigen Familien repräsentierten.

Tabelle 12: Haushaltsgröße nach Altersklassen

Anzahl der Befragten pro Haushaltsgröße und Altersklassen*

Haushalts

-größe < 25 Jahre

In

%

25-35 Jahre

In

%

36-45 Jahre

In

%

46-55 Jahre

In

%

56-65 Jahre

In

%

>65 Jahre

In

%

1 Pers. 2 11 6 19 6 11 3 15 4 12 10 27

2 Pers 6 33 12 39 8 15 7 35 21 63 19 54

3 Pers 0 0 5 16 10 18 6 30 8 24 6 16

4 Pers 9 50 4 13 25 46 1 5 0 0 0 0

5 Pers 1 5 4 13 6 11 1 5 0 0 1 3

6 Pers 0 0 0 0 0 0 2 10 0 0 0 0

Gesamt 18 100 31 100 55 100 20 100 33 100 37 100

* einmal keine Angabe zu Haushaltsgröße und Alter

Ein- und Zweipersonen-Haushalte finden sich zum größten Teil bei den 56 bis 65- (63%) und über 65-Jährigen (54%) sowie auch bei den jüngeren Befragten im Alter von 25 bis 35 Jahren (39%).

3.4.1.2 Ergebnisse zur Wasserversorgung

Der zu Beginn des Interviews abgefragte Themenkomplex zur Wasserversorgung soll darlegen, inwieweit sich die Bevölkerung bewusst mit dem Thema der Trinkwasser-versorgung auseinandersetzt.

Etwa die Hälfte der Befragten (99 Personen) konnten richtige Angaben zu ihrem Trinkwasserversorgungsunternehmen machen, während die andere Hälfte (96 Personen) keine oder falsche Aussagen lieferten. Die Herkunft ihres Trinkwassers (Grundwasser, Talsperrenwasser, Quellwasser) war 63% der Teilnehmer/Innen nicht bekannt oder beruhten auf Vermutungen. Bei Anschluss an kleinere Wasserversorgungsunternehmen jedoch, z. B. an den Wasserverband Witzhelden, den Wasserversorgungsverband Bremersheide oder den Wasserbeschaffungsverband Bechen waren die Angaben korrekt.

Auch das Wasserversorgungsunternehmen „BELKAW“, dass die Bevölkerung in Bergisch Gladbach und Bereichen von Odenthal beliefert, war bei den Befragten in den meisten Fällen bekannt. Über die Herkunft des Wassers waren trotzdem etwa 50% falsch bzw.

nicht informiert. Die Ergebnisse zeigen, dass das Dargebot von hygienisch einwandfreiem, sauberem Trinkwasser von der Bevölkerung als selbstverständlich angesehen wird. Die wenigsten sind jemals in Kontakt zu ihren jeweiligen Wasserversorgungsunternehmen getreten.

Trinkwasserkonsum 57 Der durchschnittliche Anschlussgrad der Bevölkerung an das öffentliche Versorgungsnetz des Rheinisch-Bergischen Kreises liegt um 99%. Diese Situation wird auch durch die Befragung deutlich, in der fast 100% der Haushalte an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen sind. Bei der Frage nach dem Anschluss an private Wasserversorgungen gaben nur 2 Personen an, eine private Trinkwasser-versorgung zu betreiben. Ein dritter Haushalt verfügt zusätzlich zu der öffentlichen Wasserversorgung über einen privaten Trinkwasserbrunnen, der jedoch nur noch zum Bewässern für Außenanlagen verwendet wird.

3.4.2 Ergebnisse des Trinkwasserkonsumverhaltens