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Teil II: Fluoreszierende Nucleotid-Prodrugs für Zellaufnahmestudien

9 Experimenteller Teil

9.2 Synthesen

9.2.1 Allgemeine Arbeitsvorschriften (AAV)

AAV 1 Formamidin-Schützung einer primären Aminogruppe

Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 1.0 Äquiv. des entsprechenden Nucleosids dreimal mit abs. Pyridin coevaporiert und anschließend in abs. Pyridin suspendiert. Unter Rühren wurden 2.0 Äquiv. N,N-Dimethylformamiddiethylacetal hinzugetropft. Es wurde bis zum vollständigen Umsatz bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck entfernt und dreimal mit einem Gemisch aus Toluol und Dichlormethan coevaporiert. Das Rohprodukt wurde säulenchromatographisch an Kieselgel gereinigt (CH2Cl2/MeOH 9:1 v/v).

AAV 2 Synthese von tert-Butyldimethylsilylethern

Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 1.0 Äquiv. des entsprechenden Nucleosids dreimal mit abs. Pyridin coevaporiert und anschließend in abs. Pyridin suspendiert. Hierzu wurden 1.1-2.2 Äquiv. tert-Butyldimethylsilylchlorid bei Raumtemperatur zugegeben. Es wurde bis zum vollständigen Umsatz bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt und dreimal mit einem Gemisch aus Toluol und Dichlormethan coevaporiert.

AAV 3 Synthese von Tritylethern

Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 1.0 Äquiv. des entsprechenden Nucleosids dreimal mit abs. Pyridin coevaporiert und anschließend in abs. Pyridin gelöst. Zur Reaktionslösung wurden 1.2 Äquiv. des entsprechenden Tritylchlorids langsam bei Raumtemperatur zugegeben. Es wurde bis zum vollständigen Umsatz bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck entfernt, der Rückstand dreimal mit einem Gemisch aus Toluol und Dichlormethan coevaporiert. Anschließend wurden eine gesättigte, wässrige Natriumhydrogencarbonat-Lösung und Dichlormethan zugegeben. Die wässrige Phase wurde zweimal mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt.

AAV 4 Dess-Martin-Oxidation mit anschließender Reduktion

Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 1.5 Äquiv. Dess-Martin Periodinan in abs.

Dichlormethan suspendiert und auf 0 °C gekühlt. Zur Suspension wurden 1.0 Äquiv. des

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entsprechenden Nucleosids in abs. Dichlormethan getropft. Es wurde 30-60 Minuten bei 0 °C und anschließend bei Raumtemperatur bis zum vollständigen Umsatz gerührt. Bei 0 °C wurde Isopropanol zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde auf -78 °C gekühlt und 2.0 Äquiv. Natriumborhydrid zugegeben. Es wurde bei -78 °C bis zum vollständigen Umsatz gerührt und dann Aceton zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf die Hälfte des Volumens eingeengt und in Ethylacetat aufgenommen. Die organische Phase wurde mit demineralisiertem Wasser, gesättigter, wässriger Natriumhydrogencarbonat-Lösung und gesättigter, wässriger Natriumchlorid-Lösung gewaschen. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Das Rohprodukt wurde am Chromatotron an Kieselgel gereinigt (CH2Cl2/MeOH 19:1 v/v).

AAV 5 Mitsunobu-Reaktion

Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 3.0 Äquiv. Triphenylphosphin in 1.6 mL abs.

Tetrahydrofuran gelöst und bei 0 °C 3.0 Äquiv. Diisopropylazodicarboxylat zugegeben. Es wurde bei 0 °C 30 Minuten gerührt. Anschließend wurden 1.0 Äquiv. des entsprechenden Nucleosids in abs. Tetrahydrofuran und langsam 2.0-3.5 Äquiv. der entsprechenden Säure in abs. Tetrahydrofuran zugegeben. Es wurde bis zum vollständigen Umsatz gerührt. Dann wurde das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt.

AAV 6 Nucleophile Substitution mit Natriumthiobenzoat

Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 1.0 Äquiv. des entsprechenden Nucleosids in abs.

N,N-Dimethylformamid gelöst und auf 110 °C erhitzt. Dann wurden 2.5 Äquiv.

Natriumthiobenzoat in abs. N,N-Dimethylformamid gelöst und zur Reaktionslösung gegeben.

Das Reaktionsgemisch wurde 30 Minuten bei 110 °C gerührt. Dies wurde dreimal wiederholt, so dass insgesamt 10 Äquiv. Natriumthiobenzoat hinzugegeben wurden. Anschließend wurde auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Reaktionsgemisch wurde auf demineralisiertes Wasser gegeben und dreimal mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt.

AAV 7 Sonogashira-Kupplung mit anschließender Cyclisierung

Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 1.0 Äquiv. des entsprechenden 5-Iod-substituierten Nucleosids mit abs. N,N-Dimethylformamid coevaporiert und in abs. N,N-Dimethylformamid gelöst. Die Lösung wurde bei Raumtemperatur mit 0.1 Äquiv. Tetrakis(triphenylphosphin)-palladium(0) und 3.0 Äquiv. des entsprechenden Alkins versetzt. Nachdem eine klare Lösung entstanden war, wurden 0.2 Äquiv. Kupfer(I)-iodid und 2.0 Äquiv. N,N-Diisopropylethylamin hinzugegeben. Die Reaktionslösung wurde 24 Stunden bei

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Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurde die Lösung mit weiteren 0.2 Äquiv. Kupfer(I)-iodid und 33 - 35 Äquiv. Triethylamin versetzt. Das Reaktionsgemisch wurde 24 Stunden bei 80 °C gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt.

AAV 8 Synthese von 4-(Hydroxymethyl)-phenylalkanoaten

Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 1.0 Äquiv. 4-Hydroxybenzylalkohol in abs.

Tetrahydrofuran gelöst und bei 0 °C 1.0 Äquiv. Triethylamin zugegeben. Anschließend wurden langsam 0.9 Äquiv. des entsprechenden Säurechlorides in abs. Tetrahydrofuran zur Reaktionslösung getropft. Es wurde bei Raumtemperatur gerührt. Dann wurde das Reaktionsgemisch filtriert und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde in Dichlormethan aufgenommen und zweimal mit gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung und einmal mit demineralisiertem Wasser gewaschen. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt.

AAV 9 Synthese von P,P-Bis(4-alkanoyloxybenzyl)-pyrophosphaten

Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 1.0 Äquiv. des entsprechenden Phosphonats in abs.

Acetonitril suspendiert und mit 2.0 Äquiv. N-Chlorsuccinimid versetzt. Die Suspension wurde auf 50 °C erwärmt, bis sich der Feststoff löste. Die erhaltene Lösung wurde für eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Dann wurden 2.5 Äquiv. Tetra-n-butylammoniumphosphat langsam zugegeben. Die Lösung wurde für 1.5-2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.

Anschließend wurde das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt, der Rückstand in Dichlormethan aufgenommen und jeweils einmal mit einer gesättigten Ammoniumacetat-Lösung (1 M) und Wasser gewaschen. Durch Zentrifugation wurde eine schnellere Phasentrennung erreicht. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt.

AAV 10 Synthese von DiPPro-NDP-Prodrugs

Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 1.0 Äquiv. des entsprechenden Nucleosid-5’-monophosphats dreimal mit abs. Acetonitril coevaporiert und in abs. Acetonitril gelöst.

Anschließend wurden bei Raumtemperatur 1.5 Äquiv. des entsprechenden Bis(4-alkanoyloxybenzyl)-N,N-diisopropylaminophosphoramidits zugetropft und 0.5 Äquiv.

4,5-Dicyanoimidazol (DCI) (0.25 M in Acetonitril) zugegeben. Alle 5 Minuten wurden weitere 0.25 Äquiv. DCI zugegeben bis insgesamt 1.5 Äquiv. DCI zugegeben wurden. Nach 5-20 Minuten Rühren bei Raumtemperatur wurden bei -10 °C 1.5 Äquiv. tert-Butylhydroperoxid (5.5 M in n-Decan) zugegeben. Dann wurde erneut 10-40 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck bei Raumtemperatur entfernt.

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Der Rückstand wurde mittels automatisierter Säulenchromatographie an RP-18-Kieselgel gereinigt. Das Rohprodukt wurde über eine Kationenaustauschersäule Dowex-NH4+ gegeben und anschließend wieder mittels automatisierter Säulenchromatographie an RP-18-Kieselgel gereinigt.

AAV 11 Synthese von Mono(4-octadecanoyloxybenzyl)-NDP- und -NTP-Prodrugs Es wurden unter Stickstoff als Inertgas 1.0 Äquiv. Nucleosid-5’-monophosphat bzw. -diphosphat dreimal mit abs. Acetonitril coevaporiert und in abs. Acetonitril gelöst.

Anschließend wurden bei Raumtemperatur 1.7 Äquiv. (9H-Fluoren-9-ylmethyl)-(4-octadecanoyloxybenzyl)-N,N-diisopropylaminophosphoramidit 150 in abs. Dichlormethan zugetropft und 0.5 Äquiv. 4,5-Dicyanoimidazol (DCI) (0.25 M in Acetonitril) zugegeben. Alle 5 Minuten wurden weitere 0.25 Äquiv. DCI zugegeben bis insgesamt 1.5 Äquiv. DCI zugegeben wurden. Nach Rühren bei Raumtemperatur wurden bei -10 °C 1.7 Äquiv. tert-Butylhydroperoxid (5.5 M in n-Decan) zugegeben. Dann wurde erneut bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck bei Raumtemperatur entfernt.

Der Rückstand wurde in abs. Acetonitril aufgenommen und bei Raumtemperatur 5 vol%

Triethylamin zugetropft. Nach 10 Minuten Rühren bei Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Das Rohprodukt wurde in Acetonitril/Wasser (1:1, v/v) gelöst und über RP-18-Kieselgel filtriert. Das Filtrat wurde mittels automatisierter Säulenchromatographie an RP-18-Kieselgel gereinigt. Das Rohprodukt wurde über eine Kationenaustauschersäule Dowex-NH4+ gegeben und anschließend wieder mittels automatisierter Säulenchromatographie an RP-18-Kieselgel gereinigt.

9.2.2 Synthese von 2‘-Desoxyguanosinphosphorthioamiditen