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Grundlegende Daten und Begriffe – Evangelische Religion Jahrgangsstufe 7 (G9)

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Academic year: 2021

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Grundlegende Daten und Begriffe – Evangelische Religion Jahrgangsstufe 7 (G9)

1. Lernbereich: Glaube findet Sprache

Christlicher Glaube lebt von einer Symbolsprache. Diese Symbol-/ Zeichensprache findet sich in der Bibel (z.B.

Symbol von Feuer und Wind als Zeichen für den Heiligen Geist in der Pfingstgeschichte), in Gebeten (Gott als Hirte/ Psalm 23 und als Vater/ Vaterunser) und in Bekenntnissen (Gott als Schöpfer im Apostolischen Glaubensbekenntnis). Die Schülerinnen und Schüler sollen zu einem eigenständigen Verstehen und Deuten christlicher Symbolsprache angeleitet werden.

Wichtige Lerntexte:

A) Das Apostolische Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,

seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Amen.

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B) Psalm 23

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

C) Das Vaterunser

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name,

dein Reich komme,

dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

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2. Lernbereich: Kirche hat Geschichte

Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Überblick über die Kirchengeschichte in der Antike – von der christlichen Urgemeinde (ca. 35 n. Chr.) bis zur Konstantinischen Wende (312 n. Chr.).

Wichtige Stationen im Überblick:

A) Die Urgemeinde in Jerusalem

Pfingsten gilt als Geburtstag der Kirche ca. 32 n. Chr. Stephanus wird der erste christliche Märtyrer. Das Leben der Urgemeinde zeichnete sich durch Gütergemeinschaft aus.

B) Der Apostel Paulus

Lebensdaten: Paulus wurde als Saul(us) in Tarsus (heutige Türkei) geboren. Nach der Kreuzigung Jesu (ca. 31 n.

Chr.) findet die Bekehrung des Saulus durch eine Vision (Begegnung mit dem auferstandenen Christus) statt („Damaskuserlebnis“). Paulus unternimmt „Missionsreisen“ auf dem Gebiet des heutigen Syrien, der Türkei und in Griechenland. Er wird in Jerusalem gefangen genommen und wahrscheinlich 64 n. Chr. in Rom hingerichtet.

Paulus war erst fanatischer Christenverfolger, dann überzeugter Christ: Als Kind jüdischer Eltern besaß Paulus wegen guter Kontakte seines Vaters zur römischen Armee zusätzlich das römische Bürgerrecht. Er genoss eine gute Ausbildung und erlernte das Handwerk des Zeltmachers. Als fanatischer Pharisäer verfolgte er die Christen im Auftrag des Hohen Rates. Nach seinem Bekehrungserlebnis bei Damaskus wurde er zu einem wichtigen christlichen Missionar. Er predigte vor allem unter den Nicht-Juden (Heiden). Dennoch war es ihm wichtig, dass in den neu gegründeten christlichen Gemeinden ehemalige Juden und ehemalige Heiden problemlos zusammenleben konnten. Paulus hat viele Briefe an die von ihm gegründeten Gemeinden geschrieben, um ihnen in Fragen des Glaubens zu helfen.

C) Römisches Reich

Christenverfolgungen: Es gab lokale Verfolgungen wie 64 n.Chr. unter Kaiser Nero, der den Brand Roms den Christen „in die Schuhe schob“. Bis 312 gab es auch weitere, reichsweite Verfolgungen wie z. B. um 248 unter Kaiser Decius. Wer seine Verehrung des römischen Kaisers als Gott (Kaiserkult) nicht durch eine Opferbescheinigung nachweisen konnte, wurde hingerichtet. Unzählige Christen fielen dieser Verfolgung im ganzen römischen Reich zum Opfer, man nannte sie Märtyrer (Blutzeugen).

Kaiser Diokletian (284-305) startete den letzten und gewaltigsten Angriff auf das immer stärker werdende Christentum. („Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche!“)

D) Die Konstantinische Wende

Im Jahre 312 besiegt Kaiser Konstantin in der Schlacht an der Milvinischen Brücke in Rom seinen Mitkaiser Maxentius. Diesen Sieg führt Konstantin auf die Hilfe Gottes zurück. Mit dem Edikt von Mailand (313) werden die Verfolgungen beendet. Kurz darauf beginnt Konstantin den christlichen Glauben zu fördern. Der Sonntag wird gesetzlicher Feiertag, die Kreuzigung und die Gladiatorenkämpfe werden abgeschafft, für Sklaven und Häftlinge gibt es humanere Bedingungen, Bischöfe werden kaiserliche Würdenträger und bekommen richterliche Aufgaben, die Kirche erhält Steuerfreiheit, Bibeln werden auf Staatskosten hergestellt und die ersten Kirchengebäude (Basiliken) erbaut. Unter dem Kaiser Theodosius dem Großen wird das Christentum 380 zur Staatsreligion.

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3. Lernbereich: Islam

Der Islam ist die zweitgrößte Religion der Welt. Sie ist vor allem in Vorder- und Zentralasien, Südostasien, Nordafrika verbreitet.

Grundkenntnisse:

A) Die fünf Säulen des Islam

1. Glaubensbekenntnis: „Ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Allah gibt und dass Mohammed der Gesandte Gottes ist.“ Dieses Bekenntnis betont einen strengen Monotheismus („Ein-Gott-Glaube“) als Abgrenzung zur christlichen Trinitätslehre.

2. Fünfmaliges tägliches Gebet 3. Pflichtabgabe

4. Im Fastenmonat Ramadan wird von Sonnenaufgang bis –untergang nichts gegessen und getrunken 5. Pilgerfahrt nach Mekka: Jeder Fromme soll einmal im Leben nach Mekka pilgern, wo er das Heiligtum, die Kaaba, umrundet

B) Koran (dt.: Lesung, Vortrag)

Der Koran ist die einzige Grundlage des Glaubens und die einzige und „aktuellste“ Offenbarung Gottes. Ab 610 n. Chr. wurde er dem Propheten Mohammed durch den Erzengel Gabriel verkündet. Das AT und NT werden vom Koran als Vorstufen anerkannt Die 114 Suren des Koran dürfen nur in arabischer Sprache gebetet werden.

C) Mohammed

Um 570 n.Chr. wurde er in Mekka geboren. Früh war er ein Waise. Er brachte eine Kaufmannslehre hinter sich.

595 heiratete Mohammed Khadija. Er wurde ein angesehener Kaufmann. Ab 610 erfuhr er Visionen und Auditionen Gottes: eine Begegnung mit dem Erzengel Gabriel und die Offenbarung des Koran. 622 wurde Mohammed aus Mekka vertrieben. Mohammed gründete eine Gemeinde in Medina. Um 630 eroberte er Mekka zurück. Um 632 fand Mohammed seinen Tod.

D) Hauptrichtungen und Verbreitung Schiiten: „Konfession“ im Islam (10%) Sunniten: „Konfession“ im Islam (90%)

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Der Mensch ist ein Vernunft- und Gefühlswesen. Das Wissen um Gefühle (Freude, Trauer, Angst, Wut, …) nennt man Emotionale Intelligenz. Das Verstehen von Gefühlen im eigenen Leben bezeichnet man als Selbstempathie, das Verstehen von Gefühlen anderer als Empathie.

Träume und Wünsche drücken das Mögliche im Leben eines Menschen aus. Träume entstammen dem Unterbewusstsein des Menschen, Wünsche dem Bewusstsein. Träume und Wünsche entstammen Grenzerfahrungen menschlichen Lebens. Vorbilder und Idole können Wünsche eigener Lebensgestaltung wecken. Im biblischen Kontext sind Träume Begegnungsräume mit Gott.

Durch Drogen (Alkohol, LSD, Heroin, …) können Menschen ihrer Realität mit ihren Problemen und ihren Gefühlen entfliehen. Traumwelten ohne Schmerz werden durch Drogenkonsum aufgebaut. Regelmäßiger Drogenkonsum kann ein Suchtverhalten auslösen.

5. Lernbereich: Nächstenliebe und diakonisches Handeln

Liebe und Hilfsbereitschaft sind Grundhaltungen christlichen Lebens. Sie lassen christlichen Glauben in der Welt konkret werden.

Grundaspekte:

A) Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe als Pole der Ethik Jesu

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst!“ (Lukas 10, 27 – Lutherbibel 17)

Grundzüge der Erzählung vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 25-37) sind zu wissen und als Ausdruck christlichen Glaubens, der den Glaube an Gott in Liebe zum Nächsten konkret werden lässt, zu verstehen.

B) Grundzüge christlicher Liebes-Ethik:

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; …“ (3. Buch Mose 19, 18b i. V. m. Galater 5, 14 Lutherbibel 17)

„Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ (Galater 6, 2 Lutherbibel 17)

Die Goldene Regel: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“ (Matthäus 7, 12a Lutherbibel 17)

Das Gebot der Feindesliebe: „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, …“ (Matthäus 5, 44 Lutherbibel 17)

Die Sieben Taten der Barmherzigkeit (nach Mt 25, 31-46) sind als Ausdruck biblischer Rede von Liebe/ altgr.

Agape (= Liebe, die sich um andere in Wort und Tat sorgt) beispielhaft zu verstehen: Zu essen und zu trinken geben, Kranke versorgen, Fremde aufnehmen, Nackte kleiden, Gefangene besuchen [und Tote begraben].

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C) Diakonie als kirchlicher Ausdruck von Nächstenliebe

Nach dem Ideal der ersten christlichen Gemeinde (Apostelgeschichte, Kapitel 2-6 Urchristlicher Kommunismus;

Einsetzung der Diakonie, Witwenversorgung und Wahl der sieben Armenpfleger) entstand im 19. Jahrhundert die evangelische Diakonie.

Diakonie (= altgriechisch; dt. Dienst) ist das liebevolle Handeln der Institution Kirche in der Welt. Die Kirche unterhält eine Vielzahl von Behindertenheimen, Krankenhäusern, Pflegestationen, Beratungs- und Seelsorgeeinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Frauenhäusern, Wohnheimen für Jugendliche und Erwachsene in schwierigen Lebenslagen usw. Träger dieser Einrichtungen ist das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche.

Das Diakonische Werk ist einer der größten Wohlfahrtsträger in Deutschland und ein großer Arbeitgeber für Ärzte, Psychologen, Pflegepersonal usw. – In der katholischen Kirche übernehmen diese Aufgaben die Einrichtungen der CARITAS.

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