A2414 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 36⏐⏐7. September 2007
M E D I E N
ARZNEIMITTEL
Preisvergleich im Internet
Der Verband der privaten Kranken- versicherer stellt auf seiner Internet- plattform unter www.derprivatpati ent.de eine Arzneimitteldatenbank zur Verfügung, in der Patienten kos- tenfrei unter rund 65 000 verschrei- bungspflichtigen und 45 000 nicht verschreibungspflichtigen Medika- menten recherchieren können. Die Datenbank enthält zu diesen Me- dikamenten Informationen über ih- re Zusammensetzung, Wirkung, Ne- ben- und Wechselwirkungen und Gegenanzeigen sowie zur Packungs- größe und der Darreichungsform zum jeweiligen Preis. Sämtliche In- formationen werden alle zwei Wo- chen aktualisiert.
Mit diesem Internetangebot kön- nen Patienten die Preise für ihre Me- dikamente direkt vergleichen. Mit Angabe des Produktnamens ihres verordneten Medikaments werden alle Generika aufgelistet. Sämtliche zur Auswahl stehenden Medikamen- te werden unter Berücksichtigung der Packungsgrößen nach Preisen sortiert dargestellt. Ebenso kann man unter Angabe eines bestimmten Wirkstoffs eine Übersicht aller in den Apothe-
ken angebotenen Medikamente ver- gleichbarer Packungsgrößen mit den jeweiligen Preisen abrufen.
Die Datenbank versetzt Patienten in die Lage, selbstständig Preisüber- legungen bei ihrer Medikamenten- therapie zu berücksichtigen. So kön- nen sie nach einer eigenen Recher- che ihrem Arzt vorschlagen, anstel- le des bisherigen Medikaments ein preisgünstigeres Generikum verord- net zu bekommen. Wenn der Arzt lediglich eine Wirkstoffverordnung ausstellt, können sie sich selbst zu Hause einen Preisüberblick ver- schaffen. Auch ist erstmalig eine souveräne Nutzung der Aut-idem- Verordnung möglich: Der Arzt stellt es dem Apotheker frei, anstelle des verordneten Medikaments ein wirk- stoffgleiches Medikament abzuge- ben. Mit der Datenbank können Pati- enten jetzt überprüfen, ob es sich da- bei wirklich um das preisgünstigste Medikament handelt.
Das Preisinformationssystem kann auch für rezeptfreie Arzneimittel ge- nutzt werden. So erhalten Patienten bei Angabe ihrer Erkrankungen (zum Beispiel Husten oder Schnupfen) ei- ne Liste geeigneter Medikamente mit Preisangabe sowie aller weiteren re- levanten Angaben, wie Wirkstoff, Dosierung, Wechsel- und Nebenwir-
kungen. Da bei rezeptfreien Medi- kamenten nicht mehr die Arzneimit- telpreisverordnung gilt, zeigt das System hier die Preisempfehlung der Arzneimittelhersteller an. Der Nutzer kann dann zielgenau das günstigste Medikament verlangen und überprüfen, ob in seiner Apo- theke diese Preisempfehlung über- oder unterschritten wird. EB
Dr. med. Mabuse, die „Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe“, wurde vor 30 Jahren als Studentenblatt gegrün- det. Inzwischen wird sie von allen Berufsgruppen im Gesundheitswe- sen gelesen, die ihre eigene Arbeit in größeren Zusammenhängen und be- rufsgruppenübergreifend reflektie- ren wollen. Mit Hintergrundinfor- mationen, Berichten und Kommen- taren zu den Themen Gesundheits- politik, Kranken- und Altenpflege, Ethik, Psychiatrie, Ausbildung/Stu- dium, Medizin in der „Dritten Welt“, Gentechnik und Medizingeschichte erreicht die Zeitschrift nach eige- nen Angaben mittlerweile mehr als 50 000 Leserinnen und Leser. Zehn Jahre jünger ist der Mabuse-Verlag, der mit rund 40 neuen Büchern pro
Jahr die Themen der Zeitschrift fortsetzt und vertieft. Das dritte Standbein ist der Mabuse-Buchver- sand. Informationen im Internet un- ter www.mabuse-verlag.de. KBr JUBILÄUM VON DR. MED. MABUSE
30 Jahre Blick über den Tellerrand
FILM IM INTERNET
Gefährliche Krankheiten durch Zecken
Durch Zecken übertragene Krank- heiten, wie Hundemalaria, Borrelio- se und FSME, nehmen zu. Auch die Risikogebiete dehnen sich aus. Re- gionen, die zurzeit noch nahezu als
„zecken- und erregerfrei“ gelten, könnten schon bald durch infizierte Populationen befallen sein. Der Film
„Klimawandel – Gefährliche Krank- heiten durch Zecken“ richtet sich an Hundehalter, Tierärzte und andere am Thema Interessierte. Er ist unter der wissenschaftlichen Beratung von Prof. Dr. Eberhard Schein, Direktor des Instituts für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der Freien Universität Berlin, entstanden und führt den Betrachter in den Mikro- kosmos der Zecken ein. In compu- teranimierten Bildern erlebt der Zu- schauer unter anderem die Infektion durch die Blutsauger, die Metamor- phose der Zecken, ihre Verwandlung von der Larve zur Nymphe, die Er- regerübertragung und die Eiablage.
Thematisiert werden darüber hinaus Möglichkeiten, Hunde effektiv vor Zeckenstichen und damit vor der Übertragung gefährlicher Erreger zu schützen. Der Film kann kostenfrei unter www.zeckenfilm.de aus dem Internet heruntergeladen werden. EB
Foto:ddp