von Biopsiezangen und ähnli- chem Instrumentarium)
2.6 Labor:
O Grundsätzlich Handschuhpflicht bei Umgang mit Patientenmate- rial
O Serum, Plasma und ähnliche Pro- ben nur in verschlossenen Cups zentrifugieren
O Bei Bruch in der Zentrifuge Ab- bruch der Untersuchung, Dekon- tamination des Zentrifugenkor- bes durch Autoklavierung oder chemische Desinfektion (Alde- hyde), dabei Schutzkleidung tra- gen
• Persönliches Verhalten: Kein Mundpipettieren, Rauchen oder Es- sen in Laborräumen
2.7 Dialysestation:
O Screening aller Hämodialyse-Pa- tienten auf HIV-Antikörper empfehlenswert
O Es sollten zur Zeit eigene Hämo- dialyse-Maschinen nur für HIV- positive Patienten verwendet werden. Diese dürfen auch nicht nach Desinfektion für andere Pa- tienten Verwendung finden.
3. Maßnahmen bei Exposition
oder Kontakt mit HIV-positivem Material
Untersuchung auf HIV-Antikör- per nach drei, sechs, zwölf Wo- chen, drei, sechs und zwölf Mo- naten.
O Nach Nadelstichverletzungen oder anderen Verletzungen:
Ausbluten der Wunde — Spülen der Wunde mit PVP-Jod-Lösung oder Jod-Trinktur
O Bei Spritzern auf Schleimhaut (Augen, Mund usw.): Spülen der Augen mit geeigneter Pufferlö- sung, Spülen des Mundes mit PVP-Jod-Mundantiseptikum O Bei Kontamination auch intakter
Hände oder übriger Hautareale sollten unmittelbar Hände/Haut desinfizierend (Alkohole) gerei- nigt werden.
O Bei parenteraler Inokulation oder Schleimhautkontakt mit HIV-positivem Material sollen derartige Vorfälle unverzüglich dem D-Arzt oder dem Personal- ärztlichen Dienst gemeldet wer- den.
O Klinische und serologische Un- tersuchung der exponierten Per- sonen wie gegebenenfalls weitere Untersuchungen des Index-Pa- tienten hinsichtlich HIV-Anti- körperstatus, eventuell Hepati- tis-B-Status
O Wiederholung der serologischen
Serologische Testungen sollten allen Personen des medizinischen Personals angeboten werden, die ei- ne mögliche HIV-Infektion befürch- ten.
Literatur beim Verfasser
Anschrift für die Verfasser:
Privatdozent Dr. med.
Martin Exner
Abteilung für Seuchen- und Umwelthygiene am
Gesundheitsamt der Stadt Köln Neumarkt, 5000 Köln 1
Perkutane Cholezystostomie bei akuter Cholezystitis
Die Standard-Operation bei der akuten Entzündung der Gallenblase stellt nach wie vor die Cholezystek- tomie dar. Lediglich bei Patienten mit hohem Operationsrisiko, die schwer krank sind und die oft ein Multi-Organversagen bieten, sollte eine Cholezystostomie durchgeführt werden. Dies betrifft insbesondere Patienten mit Sepsis, Diabetes, schwerem Herz-, Lungen-, Nieren- oder Leberversagen sowie Patien- ten, bei denen sich Schwierigkeiten bei der Präparation der Porta hepa- tis ergeben. Eine Cholezystostomie kann sehr rasch durchgeführt wer- den, unter Umständen sogar unter Lokalanästhesie. Trotzdem werden in der Literatur Letalitätsraten von
20 bis 30 Prozent beschrieben. Die Autoren berichten über 17 Patienten mit hohem Operationsrisiko, bei de- nen eine perkutane transhepatische Cholezystostomie durchgeführt wur- de. Bei elf dieser Patienten konnten in der Galle Escherichia coli, Kleb- siellen oder Pseudomonas nachge- wiesen werden. Bei zehn lag eine steinfreie Cholezystitis vor. In 14 Fällen besserte sich die klinische Symptomatik innerhalb von 24 Stun- den nach Drainage. Vier Patienten verstarben innerhalb eines Zeit- raums von 30 Tagen nach Durchfüh- rung der perkutanen Cholezystosto- mie. In zwei Fällen lag als Grund- krankheit eine Leukämie vor, bei dem dritten ein metastasierendes
FÜR SIE REFERIERT
Karzinom und beim vierten eine schwere Herzrhythmusstörung. Bei sechs Patienten wurde später eine Cholezystektomie durchgeführt, bei zweien eine Gallengangsexplora- tion. Die perkutane Cholezystosto- mie bietet als erster Schritt zur Ent- lastung der gestauten Gallenblase ein erfolgversprechendes Verfahren mit geringem Letalitätsrisiko. W
Klimberg, S., I. Hawkins, S. B. Vogel:
Percutaneous Cholecystostomy for Acute Cholecystitis in High-Risk-Patients. Am.
J. Surg. 153; 125-129, 1987
Departments of Surgery and Radiology, J.
Hillis Miller Health Center, Univ. of Flo- rida College of Medicine, Gainesville, Flo- rida
Dt. Ärztebl. 85, Heft 5, 4. Februar 1988 (41) A-221