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Archiv "Hydrosonographie nur bedingt sinnvoll" (31.03.1995)

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MEDIZIN

langen und eine selbständige C3-ge- führte Abteilung in Freiburg. Nur wenige Medizinische Universitätskli- niken weisen darüber hinaus C3- Oberarztstellen aus, die der Rheuma- tologie gewidmet sind (wie in Göttin- gen, Düsseldorf, Regensburg und München). Schwerstkranke und sol- che mit sehr seltenen Krankheiten dürften nicht in allen Bundesländern und Regionen die gleichen Chancen zu einer Behandlung in einer rheuma- tologischen Abteilung haben, die zu- gleich Teil eines hochdifferenzierten Universitätsklinikums ist. Der Man- gel an Universitäts-Rheumakliniken beeinträchtigt auch die rheumatologi- sche Aus- und Weiterbildung.

Sichere Daten zur Bedeutung der Rehabilitationskliniken für die rheu- matologische Versorgung der Bevöl- kerung gibt es nicht. Es gibt nicht ein- mal verläßliche Zahlen zur Häufig- keit und Verteilung solcher rehabilita- tiv orientierter Rheumakliniken. Si- cher ist, daß sie (die seltener, als es möglich wäre, mit einer Ermächti- gungsambulanz versehen sind) einen heute unverzichtbaren akutrheuma- tologischen Versorgungs-Beitrag lei- sten. Für viele Kranke ist ein Aufent- halt in einer solchen Klinik die einzige Gelegenheit zu einer angemessenen rheumatologischen Diagnostik und Komplextherapie. Oft erfolgt sie spät, und das Versorgungsniveau kann nach Rückkehr an den Wohnort nicht gehalten werden.

Aktuelle Entwicklungen

Der letzte Rheumabericht der Bundesregierung ist vom 8. Dezem- ber 1987. Es wäre an der Zeit, in ei- nem weiteren Bericht über die seither erzielten Erfolge der Rheumabe- kämpfung, über fortbestehende Defi- zite und über zukunftsbezogene Akti- onspläne zu unterrichten.

Ein solcher Bericht hätte durch- aus Fortschritte anzuzeigen: Förder- initiativen der Deutschen For- schungsgemeinschaft und auch, und vor allem der Bundesregierung haben dazu beigetragen, die biologisch-ätio- logische und die epidemiologische Forschung im Gebiet der Rheumato- logie auf ein international konkur- renzfähiges Niveau zu heben.

AKTUELL / FÜR SIE REFERIERT

Von 1984 bis 1991 förderte der Bundesminister für Forschung und Technologie die Erprobung verschie- dener Modelle zur wohnortnahen Versorgung chronisch Rheumakran- ker (9, 12). Dies hat auch zu einer Be- lebung der Tätigkeiten der Deutschen Rheumaliga auf Bundesebene, aber auch im Bereich mancher Landesver- bände (etwa in Schleswig-Holstein) geführt. Im Augenblick unterstützt der Bundesminister für Gesundheit den Aufbau und die Entwicklung von 20 regionalen Rheumazentren in Ost- und Westdeutschland. Davon wird man vor allem eine Belebung der in- terdisziplinären wohnortnahen Ver- sorgung von Patienten mit einer ent- zündlich-rheumatischen Erkrankung erwarten können.

Zu erhoffen sind auch eine Stär- kung der akademischen Rheumatolo- gie und eine engere Zusammenarbeit aller ärztlichen und nichtärztlichen Disziplinen in Klinik und Praxis. Ne- ben Schwächen der Versorgungs- strukturen sind auch Defizite in der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Kranken und Gesunden, Haus- und Fachärzten, Ärzten ver- schiedener Fachdisziplinen und Ein- richtungen, Ärzten und Angehörigen anderer Berufe und Fachleuten und Laien festzustellen.

In der augenblicklichen gesund- heitspolitischen Situation bedarf es besonderer und bewußter Anstren- gungen, um die Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität der Versorgung von chronisch Rheumakranken in un- serem Lande zu sichern. Dabei ist den Querverbindungen zwischen den fünf Säulen der Versorgung eine besonde- re Aufmerksamkeit zu widmen.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1995; 92: A-940-944 [Heft 13]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Dr. phil.

Heiner Raspe

Institut für Sozialmedizin

Medizinische Universität zu Lübeck St.-Jürgen-Ring 66

23564 Lübeck

Hydrosonographie nur bedingt sinnvoll

Von Limberg wurde das Verfah- ren der Ultraschalluntersuchung des wassergefüllten Dickdarms vor allem vorgeschlagen, um Polypen und Kar- zinome zu erfassen. Die Aussagekraft sollte dabei annähernd so gut sein wie bei einer Koloskopie.

Die Autoren aus Kalifornien ha- ben bei 52 konsekutiven Patienten ei- ne Hydrosonographie des Dickdarms vor einer Koloskopie durchgeführt, wobei die Untersucher über das Er- gebnis der Untersuchung nicht infor- miert wurden. 21 Patienten boten ei- nen unauffälligen Befund bei der Ko- loskopie, 26 hatten Polypen, drei ein Karzinom und Polypen und einer ei- nen Solitärtumor. Bei 20 Polypen be- trug der Durchmesser weniger als 7 Millimeter, bei acht lag er über 7 Mil- limeter. Bei einem Patienten ist die Größenangabe nicht bekannt.

Die Hydrosonographie erfaßte kein Karzinom und nur einen Polypen mit einem Durchmesser über 7 Milli- meter sowie einen Polypen unter 7 Millimeter Durchmesser. Die Sensiti- vität des Verfahrens lag somit, was Polypen anlangt, bei 6,9 Prozent, bei Polypen über 7 mm Durchmesser bei 12,5 Prozent.

Das Ultraschallverfahren erhob die Verdachtsdiagnose einer malig- nen Raumforderung bei fünf Patien- ten sowie von fünf Polypen, die endo- skopisch nicht bestätigt werden konn- ten. Bei sechs Patienten war aller- dings die Ultraschalluntersuchung unvollständig, da bei der Wasserinstil- lation Schmerzen auftraten oder die Patienten das Wasser (ein bis zwei Li- ter) nicht halten konnten. Die Hydro- sonographie ist somit als Screening- Verfahren ungeeignet, auch wenn sie billiger ist als die Koloskopie.

Chui DW, Gooding GAW, McQuaid KR et al.: Hydrocolonic Ultrasonography in the Detection of Colonic Polyps and Tu- mors. N Engl J Med 1994; 331: 1685-1688.

Departments of Medicine and Radiology University of California and Veterans Af- fairs Medical Center, San Francisco, CA 94121.

A-944 (46) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 13, 31. März 1995

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