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Corinna Bath, Professorin an der TU Braunschweig

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Academic year: 2022

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INTERN 7

• TU Graz people Nr. 59/2016-3

Wie (geschlechts)neutral kann' Technik sein?

Corinna Bath, Professorin an der TU Braunschweig

, beschäftigt sich mit den Verflechtun-

gen zwischen Technik und Geschlechterforschung - speziell im Maschinenbau und

in

der Informatik.

In einer dreimonatigen Gastprofessur wird sie sich nun auch an der TU Graz

diesen Themen widmen

.

Birgit Baustädter

Warum braucht es die von Ihnen unter- suchte Verknüpfung von Geschlech- ter- und Technikforschung?

8ath: Es ist ein Fehler, davon auszugehen, dass es nicht in jedem noch so objektiven For- schungsgebiet letztendlich um den Menschen geht. Technische Artefakte werden immer von Menschen entwickelt - und in der Welt draußen verwendet. Wichtig ist, genau hinzuschauen, ob für bestimmte Gruppen - egal ob durch Ge- schlecht, Alter oder andere Kategorien definiert- die Nutzung eines Artefaktes erschwert oder für sie sinnlos ist. Und dem muss man gegen- steuern und die tatsächlichen Nutzerinnen und Nutzer, ihre Bedürfnisse und Anforderungen so früh wie möglich in den Entwicklungsprozess miteinbeziehen.

Wie beeinflusst

"Geschlecht"

die For- schung?

8ath: Es gibt zwei primäre Wege, wie ein Ar- tefakt "vergeschlechtlicht" wird. Zum einen, indem davon ausgegangen wird, dass ein Ar- tefakt neutral für alle entwickelt werden kann.

Zum Beispiel wurden in den 90er-Jahren bei der Entwicklung von Spracherkennungssystemen diese lediglich mit männlichen Stimmen getes- tet und das System konnte weibliche Stimmen gar nicht erkennen. Oder die Gurte in Autos, die überhaupt nicht auf die Bedürfnisse zum Beispiel von schwangeren Frauen ausgelegt sind. Zum anderen passiert eine Fehlentwick- lung, wenn in Stereotypen gedacht wird. Die Au- tomarke Dodge brachte beispielsweise in den 50er-Jahren das Modell "La Femme" mit einem speziellen Design und einer "typisch weiblichen"

Farbgebung auf den Markt - und floppte damit nach nur kurzer Zeit. Oft wird einer bestimmten Gruppe auch eine gewisse Technikinkompetenz

unterstellt und die Benutzung von Artefakten dadurch unglaublich erschwert.

Aber macht der Einbezug von Diversi- tätsaspekten die Forschung nicht we- sentlich komplizierter?

8ath: Natürlich. Aber Technikentwicklung ist an sich schon komplex - warum sollen wir diese neue Herausforderung nicht annehmen? Zu- sätzlich werden die Themen Gender & Diversity auch in Förderanträgen immer wichtiger.

Was genau werden Sie

in

Graz tun?

Was sind Ihre Ziele?

8ath: Als Gastprofessorin sehe ich es in erster Linie als meine Aufgabe an, für alle Fragen aus der Forschung und Lehre zu Geschlecht und Technik offen zu sein. Ich bin also für Anfragen von Studierenden, Forschenden oder Lehren- den sehr gerne erreichbar. Fix ist bisher, dass ich mich an dem Projekt "HumanEVoice" am Institut für Signalverarbeitung und Sprachkom- munikation beteiligen und zwei Lehrveranstal- tungen halten werde. _

Zur Person:

Mathematikerin und Informatikerin Corinna 8ath wird mehrere Monate in Graz tätig sein.

Die Mathematikerin und Informatikerin Corinna Bath hat an der TU Braunschweig die Maria- Goeppert-Mayer-Professur für Gender, Technik und Mobilität inne und legt ihre Arbeits- schwerpunkte auf Geschlechterforschung in Maschinenbau und Informatik. Sie wird als Gastprofessorin von Oktober bis Ende Dezember an der TU Graz arbeiten, unter anderem die Lehrveranslallungen "Everything You Always Wanted 10 Know aboul Gender, Nature and Technology ... Bul Were Afraid 10 Ask: An Inlroduction 10 Gender Studies in STEM" und "Are Aigorilhms Neutral? Gendering and De-Gendering of Computational Artifacts" halten und sich im Forschungsprojekt "HumanEVoice" einbringen. An der TU Graz ist sie unter der E-Mail

~ corinna.bath@tugraz.at erreichbar.

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