• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Gesundheitliche Auswirkungen hochfrequenter Strahlenexposition: Wirkmechanismus belegen" (07.05.2004)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Gesundheitliche Auswirkungen hochfrequenter Strahlenexposition: Wirkmechanismus belegen" (07.05.2004)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Ergänzung

Sehr erfreulich dieser Artikel, der in ungewohnter Deutlichkeit Studien zi- tiert, die auf die Gefährlichkeit des Mobilfunks hinweisen. Bisher wurden ja Risiken schlicht verneint und Stim- men, die das Gegenteil behaupteten, als Panikmacher abgetan.

Nicht aufgeführt wird allerdings die Belastung durch niederfrequent ge- pulste DECT-Telefone und auch die neueren Studien über gesundheitliche Störungen im Bereich von Mobilfunk- sendern werden nicht erwähnt. Ange- sichts der Brisanz der bisher bekannt gewordenen Studienergebnisse ist ei- ne abwartende Haltung von Medizi- nern und Politikern gar nicht mehr zu vertreten, wenn auch psychologisch verständlich.

Vor kurzem durften wir im Deut- schen Ärzteblatt lesen, dass es zwei Arten von Beweisführung gibt, die eine, die den Wirkmechanismus dar- legt, die andere, die auf Beobachtung beruht (gleiche Ursachen führen zu gleichen oder ähnlichen Folgen).

Wenn weltweit zu beobachten ist, dass Tiere (Kühe und andere) sterben oder Missgeburten zur Welt kommen, wenn Bäume verkümmern und sterben (deutlich zu sehen entlang den Auto- bahnen), nachdem ein Mobilfunksen- der in Betrieb gegangen ist – sind wir so engstirnig in unserer Denkwei- se, dass wir glauben, wir Menschen würden nicht beeinflusst? Unsystema- tisch von mir zusammengestellte In-

formationen aus verschiedenen Stu- dien geben mir zu denken: Zunahme von Muskel- und Skeletterkrankun- gen, von psychischen Erkrankungen, laut Jahresbericht von AOK und TK, von Depressionen (Volker Faust 2002), von Frühberentungen aus psychischen Gründen (laut Verband der Vertrags- psychotherapeuten Südwürttemberg), von Früh- und Fehlgeburten in der be- nachbarten Frauenklinik (persönliche Mitteilung), von Schwangerschaftsto- xikosen (eigene Klientel, die in den letzten Jahren entbunden hat).

Als Psychotherapeutin habe ich im Laufe von sieben Jahren viele Fälle gesammelt von Gesundheitsproble- men aller Art bei Menschen, die im Umfeld eines Mobilfunksenders le- ben. Die häufigsten Symptome sind zunächst einmal – wie bei anderen umweltbedingten Störungen auch – die zum Teil extreme Vergesslichkeit, auch bei jüngeren Personen, und die Tendenz zu Fehlhandlungen (meist sehr schambesetzt, deshalb verschwie- gen), die – den Psychiatern gut be- kannte, den übrigen Ärzten wohl nicht so auffallende – reduzierte, affektive Schwingungsfähigkeit und die herab- gesetzte Flexibilität der Persönlich- keit in der Art zu reagieren.

Später können Syndrome wie Fibro- myalgie, Chronique-Fatigue-Syndrom, Multiple Chemical Sensitivity hinzutre- ten, Syndrome, die in meiner Klientel explosionsartig zugenommen haben, und im weiteren Verlauf kommen Leukämie und Tumoren hinzu. Zur besseren Risikoabschätzung bei mei- nen Patienten frage ich gezielt nach Erkrankungen in der Umgebung (An- gehörige, Nachbarn) meiner Klientel.

Neben einer Häufung von Tumoren wird über Gefäßprozesse (Herzin- farkt, Schlaganfall, Thrombose), Aller- gien, Rheuma und Hormonstörungen (Wachstumsstillstand bei Kindern) be- richtet.

Leider ist der Ausbau des Mobil- funks und die Versorgung mit DECT- Telefonen in der Bevölkerung schon soweit fortgeschritten, dass man kein unbelastetes Kollektiv mehr findet.

Unter diesen Umständen lässt sich im Grunde keine saubere wissenschaftli- che Studie mehr durchführen. Ange- sichts dieser Sachlage ist zu fordern,

dass sofort gehandelt wird – bevor neue Studienergebnisse vorliegen:

Stopp des Ausbaus vom Mobilfunk, Verbot von Handy für Kinder und Ju- gendliche, Verbot der Technik nach DECT-Standard.

Weiterführende Literatur bei der Verfasserin.

Dr. med. Christine Aschermann Eichenstraße 6

88299 Leutkirch

Wirkmechanismus belegen

Es war Zeit für einen Beitrag zu diesem kontrovers diskutierten Thema. Der Verdacht und die Hypothese, dass Mi- krowellenstrahlung im Intensitätsbe- reich von Handynutzung und Sendean- tennen schädlich sein könnte, dürfte aus dem Analogieschluss Strahlung gleich Schädigung ohne Berücksichtigung der jeweiligen Energie und Intensität ent- standen sein. Die Wirkungen und Wir- kungsmechanismen von hochenergeti- schen Strahlungen (unter anderem Ra- dioaktivität, Röntgen) sind hinreichend bekannt und untersucht. Vom Bereich dieser Strahlung nimmt die auf biologi- sches Substrat übertragbare Energie über die von UV, sichtbarem Licht und Infrarotstrahlung um viele Zehnerpo- tenzen ab.Auch hier sind die mit abneh- mender Energie auftretenden abneh- menden Wirkungen und Mechanismen gut dokumentiert. Im darunter liegen- den Energiebereich der Mikrowellen- strahlung (Handystrahlung) ist bei ho- her Intensität eine Erwärmung mit den im Beitrag erwähnten geringen biologi- schen Wirkungen physikalisch zu er- warten und gemessen worden. Bisher fehlen übereinstimmende hochsignifi- kante statistische/epidemiologische Kor- relationen. Diese müssten mit sorgfälti- gen Kontrollversuchen abgesichert wer- den. Selbst dann ist ein direkter kau- saler Zusammenhang erst nach dem Aufzeigen eines Wirkungsmechanismus belegt. Sonst ist die ganze Diskussion eines Sache des Glaubens (vergleiche zum Beispiel „Erdstrahlen“).

Prof. em. Dr. med. Helmut Kammermeier Physiologisches Institut der RWTH Aachen 41564 Kaarst

Die Verfasser haben auf ein Schlusswort verzichtet.

M E D I Z I N

A

A1346 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 197. Mai 2004

zu dem Beitrag

Gesundheitliche Auswirkungen hochfrequenter Strahlenexposition

von

Dr. biol.-hum. Gabriele Berg, MSP Dr. PH Jürgen Breckenkamp, MPH Prof. Dr. rer. nat. Maria Blettner in Heft 42/2003

DISKUSSION

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

fentliche Förderung im Bereich der Prävention beginnt erst sehr spärlich (zum Beispiel durch DFG-Schwer- punkte), Krankenkassen halten sich zurück mit dem Argument, gemäß ihrem

Bereits 1995 empfahlen fünf wissen- schaftliche Fachgesellschaften (Deut- sche Gesellschaft für Ernährung, Deut- sche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe,

Bisher wurden im Bereich der hochfre- quenten elektromagnetischen Felder vorwiegend epidemiologische Studien zum Krebsrisiko von beruflich expo- nierten Personengruppen

 Arbeitgeber müssen die Arbeit so gestalten, dass physische und psychische Gesundheitsgefährdungen möglichst gering sind.  Arbeitgeber müssen

1 Die Ergebnisse der veröffent- lichten epidemiologischen Untersu- chungen bilden keine Basis für Be- wertungen gesundheitlicher Auswir- kungen durch die Exposition durch

In der dreifaktoriellen Varianzanalyse werden in beiden europäischen Stichproben Haupteffekte für die unabhängigen Variablen Geschlecht, Kinder und Wochen- arbeitszeit

Gerade niedergelassene Ärzte, die Privatwohnung, Praxis und Büro gekoppelt haben oder einen größeren Personalstamm in der Praxis beschäftigen, sind die idealen Kunden für die

Da beim Schwimmen die Muskulatur nicht in dieser Weise beansprucht wird, kann diese Sportart allerdings nicht als Widerstandstraining ge- wertet werden.. Schwimmen ist eher