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Archiv "Pharmakologie: Herausforderung und Verpflichtung" (08.02.2013)

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Der „Mutschler“ gilt bekannterma- ßen als der Klassiker unter den Pharmakologielehrbüchern. Nach eigenem Anspruch sehen die Her - ausgeber die aktuelle zehnte Aufla- ge dieses 1 200 Seiten umfassenden Werkes als Herausforderung und gleichzeitig Verpflichtung an, die Pharmakologie, Klinische Pharma- kologie und Toxikologie auf dem neuesten Stand der Wissenschaft für Lernende, Lehrende und Nach- schlagende korrekt und praxisnah darzustellen. Nach eingehender Lektüre darf man sagen, das ist ih- nen wieder großartig gelungen.

Die fachliche Kompetenz und ebenso die besonderen didaktischen Fähigkeiten der Autoren merkt man in jedem einzelnen Kapitel, sowohl in der allgemeinen Pharmakologie, die oft unklugerweise rasch über- schlagen wird (Pharmakokinetik und -dynamik, Arzneimittelwechselwir- kungen und -interaktionen), als auch in der speziellen Pharmakologie und ebenso bei dem wichtigen Kapitel über Vergiftungen. Für den sich über ein Medikament informierenden Arzt ist die spezielle Pharmakologie mit den vielen farbigen und gut ver- ständlichen Schemata weit genug in die Tiefe gehend und sehr verständ- lich konzipiert. Sie gliedert sich nach den Organsystemen, einigen sehr häufigen Krankheiten (zum Beispiel Infektions- oder Tumorkrankheiten) und besonderen Pharmaka (zum Bei- spiel Orphan drugs oder Kontrast- mittel). An das recht ausführliche Kapitel über Vergiftungen schließt sich eine Tabelle über Vergiftungen an mit Auflistung der regelhaften Symptome und der Standardthera- pie. Nicht unwichtig ist eine Erklä- rung medizinischer Fachausdrücke und wesentlich ein endlich einmal sorgfältig erstelltes Sachregister, mit Hilfe dessen man tatsächlich alles findet. Außerdem gefällt der Anhang auf den letzten beiden Seiten gut, der die wichtigsten Pharmaka auflistet, die durch Cytochrom-P-450 Iso - enzyme abgebaut werden und/oder diese induzieren oder hemmen. Bei unseren vielen multimorbiden Pa- tienten sind bei oft leider notwen - PHARMAKOLOGIE

Herausforderung und Verpflichtung

diger Polypharmazie durch das Nachschauen in dieser Tabelle viele Medikamenteninteraktionen erklär- bar oder sogar vorhersehbar.

Zweifellos benötigt jeder verant- wortungsbewusste Arzt, der wirk - same Medikamente verordnet, ein aktuelles Werk, welches die Arznei- mittelwirkungen, -wechselwirkun- gen und -interaktionen leicht ver- ständlich und trotzdem richtig be- schreibt. Das gilt natürlich beson- ders dann, wenn es neue Pharmaka betrifft oder neue Therapieformen und man sich nicht nur von einem Pharmareferenten beraten lassen will. Beispielhaft seien die pharma- kologischen Eigenschaften der neu- en Antikoagulantien, die selektiv Thrombin oder Faktor Xa hemmen, genannt, die bei Niereninsuffizienz kumulieren und von denen einige nicht mit Azol-Antimykotika, HIV- Proteinaseinhibitoren, Rifampicin, Johanniskraut oder Carbamazepin kombiniert werden dürfen.

Man ist auch von der zehnten Auflage des „Mutschler“ wieder begeistert und kann die Lektüre uneingeschränkt allen Kollegen empfehlen, die eine differenzierte Pharmakotherapie betreiben. Unter den Studierenden der Medizin und Pharmazie sowie unter Apothekern ist dieses Werk sowieso „der Renner“. Erland Erdmann Ernst Mutschler, Gerd Geissling,

Heyo K. Kroemer, Sabine Menzel, Peter Ruth:

Mutschler Arzneimittelwirkungen.

Pharmakologie – Klinische Pharmakologie – Toxikologie. 10. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2013, 1197 Seiten, gebunden, 73,60 Euro

Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 6

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8. Februar 2013 A 229

M E D I E N

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