• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Die Vielfalt der Inneren Medizin" (07.08.1989)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Die Vielfalt der Inneren Medizin" (07.08.1989)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

tere 15 Prozent der behandelten Pa- tienten (16). Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, daß die PTAV häu- fig als letzte therapeutische Möglich- keit bei inoperablen Patienten mit dekompensierten Aortenstenosen versucht wird.

Der klinische Allgemeinzustand der Patienten, das Ausmaß der vor- bestehenden Myokardschädigung (6) sowie die Existenz zusätzlicher Er- krankungen (koronare Herzerkran- kung, zerebrale Gefäßstenosen, chronische Anämie usw.) sind auch bei der PTAV Faktoren, die das Ri- siko des Eingriffs erhöhen. Patienten mit schwer eingeschränkter linksven- trikulärer Funktion können zwar von einer Erweiterung der Aortenklap- penöffnungsfläche besonders profi- tieren, bei dieser Gruppe dürfte aber auch das Risiko einer Linksherzde- kompensation nach PTAV beson- ders hoch sein (6).

Während bei zirka 70 Prozent aller Patienten unmittelbar nach

PTAV eine deutliche klinische Bes- serung zu erwarten ist, sind die Langzeitergebnisse durch hohe Ste- noserezidivraten belastet. In einem Beobachtungszeitraum von 6 bis 24 Monaten reichen die Restenosie- rungsraten von 40 bis über 80 Pro- zent (14-19). Mikroskopisch konnte bei Patienten, die wegen einer Klap- penrestenosierung doch noch einem operativen Klappenersatz zugeführt wurden, eine Thrombosierung und Reendothelialisierung der durch Di- latation verursachten Bruchstellen am Klappenapparat nachgewiesen werden (20).

Beurteilung

Bei älteren Patienten mit schwe- rer symptomatischer Aortenstenose, die einen operativen Klappenersatz ablehnen oder bei denen das Opera- tionsrisiko wegen schwerwiegender Begleiterkrankungen deutlich erhöht

ist, bietet die PTAV in Anbetracht der schlechten Spontanprognose der Erkrankung eine neue, zumindest überbrückende therapeutische Mög- lichkeit. Aufgrund der besseren hä- modynamischen Langzeitergebnisse sollte jedoch bei allen Patienten, die nicht in diese kleine Gruppe fallen, weiterhin ein operativer Klappener- satz vorgezogen werden. In ausge- wählten Fällen dürfte die PTAV die Überführung primär inoperabler Pa- tienten in einen operationsfähigen klinischen Zustand ermöglichen.

Die Zahlen in Klammem beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, anzufordern über die Verfasser.

Anschrift für die Verfasser:

Privatdozent

Dr. med. Bernhard Rauch III. Medizinische Klinik der Universität Heidelberg Bergheimer Straße 58 6900 Heidelberg

Zu dem Bericht über den 95. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Heft 17/1989 hat Professor Dr. Wilhelm Schoeppe, Frankfurt, die folgenden Erläuterungen und Ergänzungen mitgeteilt.

MWR

Die Vielfalt

der Inneren Medizin

In der Bundesrepublik kommen pro Jahr 80 Patienten pro Million neu in das Stadium ihrer chroni- schen Nierenerkrankung, welches ei- ner Nierenersatzbehandlung bedarf.

Der europäische Durchschnitt und auch derjenige der Bundesrepublik Deutschland lag bis etwa zum Jahre 1986 um 40 Patienten pro Jahr und Million, die neu einer Behandlung bedurften.

Nach dem derzeitigen Stand der Nierentransplantation beträgt die durchschnittliche Wartezeit von der Anmeldung zur Transplantation bis zum Eingriff selbst zwei bis drei Jah- re, eine rein rechnerische Größe, die im Individualfall bei bestehenden Besonderheiten von Blutgruppe, HLA-System oder Antikörperkon-

stellationen sehr viel länger sein kann. In Europa leben zur Zeit etwa 35 000 Menschen mit einem funktio- nierenden Nierentransplantat, in der Bundesrepublik sind dies zur Zeit et- wa 6000, wobei sich naturgemäß auf Grund der Aktivitäten auf diesem Sektor die Zahlen von Tag zu Tag ändern. Im Jahre 1988 wurden in der Bundesrepublik Deutschland 1778 Nierentransplantationen vorgenom- men.

Die Langzeitergebnisse wurden in Ihrem Artikel ebenfalls falsch wie- dergegeben. Die Überlebensrate liegt zwischen 80 und 90 Prozent, weil bei der Nierentransplantation ja die Weiterbehandlung mit der ma- schinellen Ersatztherapie möglich ist, die Transplantatfunktionsrate

liegt nach 10 Jahren bei etwa 65 Pro- zent im Durchschnitt. Sie kann unter besonderer Berücksichtigung der Übereinstimmung im HLA-System nach den derzeit vorliegenden stati- stischen Daten auf über 80 Prozent gesteigert werden. Die — so vermute ich — im Bereich mit 40 bis 50 Pro- zent Überlebenden angegebenen Zahlen beziehen sich auf Diabetiker mit Niereninsuffizienz, was aber letztlich ja eine allgemeine system- ische Angiopathie bedeutet. Die Chancen der Nierenersatztherapie sind deshalb vermindert.

Prof. Dr. med. Wilhelm Schoeppe Leitender Arzt im Zentrum der Inneren Medizin der Universität Theodor-Stern-Kai 7

6000 Frankfurt am Main 70 Dt. Ärztebl. 86, Heft 31/32, 7. August 1989 (41) A-2217

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Eine knappe Mehrheit der Steuerungskommission unterstützt deshalb die Forderung des Auftrags A 177/2008 Kohler-Jost, Brand, Friedli: „Fit für die Zukunft durch

Das Klini- kum in Rotenburg, 1974 als Kardiologisches Fachkran- kenhaus eröffnet, verfügt über einen uneingeschränk- ten Versorgungsauftrag für Herz- und Gefäßchirurgie,

Das Fondssparkonto wird von der Fondsdepotbank (Barclays, Lloyds, Westmin- ster, Bank of Scotland, Royal Bank of Scotland) spesenfrei für den Anleger geführt.. Die

Nach den neusten Angaben, die das Institut der deutschen Wirtschaft Anfang Oktober ver- öffentlicht hat, erhalten die Ar- beitnehmer in den Niederlanden bei Arbeitsunfähigkeit 52

Nach zwei Vorsymposien („Me- dikamentöse Prävention und Pro- phylaxe" unter der Leitung der Arz- neimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, besonders durch Prof. Scheler,

Eventuell im Magen-Darm-Trakt be- findliches, noch nicht resorbiertes Thallium kann auch durch Natrium- Jodid (100 ml einer 1prozentigen Lö- sung) in eine schwerlösliche und

Augenerkrankung, an der insgesamt 40.000 Menschen in Deutschland erkrankt sind und die bis zur völligen Blindheit führen kann, steht seit kurzem ein gentherapeutisches Verfahren

Kardiovasku- lärer Schock (Lüderitz, München) kann durch Bradyarrhythmie ebenso wie durch Tachyarrhyth- mie sowie durch Pumpversagen ausgelöst werden. o.) stammen die