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Archiv "HDL: Unabhängiger Risikofaktor" (04.10.1990)

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von Henschke und Mitarbeitern 1960, das Afterloading-Verfahren in- travaginal und intrauterin bei der Behandlung gynäkologischer Tumo- ren angewendet zu haben.

Die Ara des ferngesteuerten und nunmehr automatisierten com- putergesteuerten Afterloading leite- te 1962 Walstam ein. Am Radium- hemmet in Stockholm verband er ei- nen transportablen Container mit 500 mg Radium über ein Schlauchsy- stem mit dem Applikator und beweg- te die Strahlenquellen ferngesteuert pneumatisch. 1966 war es wiederum Henschke, der zur individuellen An- passung der räumlichen Dosisvertei- lung eine zyklische Bewegung klein- dimensionierter Strahlenquellen an- regte. Dazwischen sind in der zeitli- chen Entwicklung das Brachytron nach von Essen (1963) und das Cathetron nach Joslin und Mitarbei- tern (1963), beide mit 60-Co-Strah- lenquellen, einzuordnen.

Die eigentliche Geburtsstunde des High-Dose-Rate Afterloading schlug 1964, als Mundinger und Sau- erwein über ihr Gerät zur Bestrah- lung von intrakraniellen Tumoren berichteten, bei dem eine 192-Iridi- um-Quelle elektromechanisch aus einem strahlengeschützten Contai- ner in die Applikatorspritze und zu- rück transportiert wurde. Dieses ferngesteuerte Afterloading-Gerät GammaMed I von Dr. Kurt Sauer- wein wurde über das Gerät Gamma- Med II zum GammaMed IIi und zum GammaMed 121 (HDR) weiter- entwickelt und optimiert.

Die schrittgeschaltete Quellen- bewegung zur Isodosenformung wur- de zu Beginn der 70er Jahre, unab- hängig voneinander, von Glaser und Mitarbeitern (1974) und Busch und Mitarbeitern (1977) erarbeitet und in die Praxis übernommen. Die gerä- tetechnische Entwicklung ist in Ta- belle 3 für ferngesteuerte After- loading-Geräte mit niedrigen und mittleren Aktivitäten und in Tabel- le 4 für Geräte mit hohen Aktivitäten dargestellt. Die Einführung der fern- gesteuerten Afterloading-Geräte er- öffnete die Möglichkeit, ohne Risiko für das Personal nunmehr auch hö- her aktive Strahlenquellen mit ho- hen Dosisraten einzusetzen. Beim sogenannten High-Dose-Rate After-

loading (HDR-AL) verkürzen sich gegenüber der herkömmlichen kon- ventionellen Langzeit-Brachythera- pie mit niedrigen Dosisraten — Low-Dose-Rate Brachytherapie (LDR-BT) die Bestrahlungszeiten von ursprünglich Stunden bis Tagen auf eine Größenordnung von Minu- ten. Die Anwendung hoher Dosis- raten im Kurzzeitverfahren bricht mit dem klassischen Prinzip der Protrahierung in der Brachythe- rapie und verlangt wegen der höhe- ren biologischen Wirksamkeit eine angepaßte Dosierung und Fraktio- nierung, um den Vorteil des Zeit- faktors für Reparatur- und Erho- lungsvorgänge am gesunden Nor- malgewebe zu nutzen.

Es darf festgestellt werden, daß mit einer 4-, 6-, 8maligen Fraktionie- rung und Einzeldosen zwischen 5 bis 8 Gy in einer Gesamtbehandlungs- zeit von vier bis sechs Wochen ein therapeutisch effektives Rahmen- konzept abgesteckt ist. Die nunmehr vorliegenden 5-Jahres-Langzeitre- sultate bei gynäkologischen Tumo- ren zeigen im Stadium I gleich gute und in den Stadien II und III zum Teil bessere rezidivfreie Überlebens- raten als bei protrahierter herkömm- licher Langzeit-Brachytherapie (Glaser et al. 1985, Glaser 1987).

Die zu Beginn dieser Entwick- lung gelegentlich zu beobachtende Häufung von Begleit- und Folge- reaktionen an Blase und Rektum konnten durch die Ausschöpfung der methodischen Möglichkeiten (exter- ne Applikatorfixierung, intravaginale Distanzierung von Blase und Rek- tum) sowie die Begrenzung der Do- sisbelastung pro Fraktion auf einen Wert von weniger als 10 Gy stati- stisch signifikant gesenkt werden.

Die technische Weiterentwick- lung bietet die Voraussetzungen, die HDR Afterloading-Brachytherapie intraoral, im Bereich des Nasopha- rynx, im oberen Verdauungstrakt, im Anal- und Rektumbereich, intra- bronchial und auch am Pankreas und an den Gallenwegen einzusetzen.

Als interstitielle Applikationsform hat sich das HDR Afterloading ein festes Indikationsgebiet bei der brusterhaltenden Behandlung des Mammakarzinoms erobert und wird auch bei der Behandlung von intra-

kraniellen Tumoren eingesetzt. Die dargestellte Entwicklung der Bra- chytherapie vom Radium zum fern- gesteuerten HDR-Afterloading er- hebt keinen Anspruch auf umfassen- de Vollständigkeit und ist aus sub- jektiver Sicht zu verstehen, wenn

man diese Entwicklung seit über fünfzehn Jahren aktiv mitgestaltet hat.

Anschrift des Verfassers:

MR Prof. Dr. sc. med.

Felix Herbert Glaser Direktor der Klinik und Poliklinik für Radiologie der Medizinischen Akademie Erfurt Nordhäuser Straße 74

0-5010 Erfurt

HDL:

Unabhängiger Risikofaktor

Diese Übersicht beschreibt die Rolle der HDL als Risikofaktor und die Einflußfaktoren auf HDL. Dazu zählt sie neben Alter und Geschlecht (bei Frauen > Männer), Erblichkeit und Rasse (bei Schwarzen > Wei- ßen), Ernährung (niedrige HDL bei extrem fettarmer Kost sowie bei ei- nem P/S-Quotienten > 1,5), Überge- wicht (niedrige Werte), Alkohol (hö- here Werte), körperliche Aktivität (höhere HDL), Diabetes, Medika- mente und Triglyzeride.

In zahlreichen prospektiven Stu- dien erwies sich HDL als unabhängi- ger Risikofaktor; ein Anstieg des HDL-Cholesterins um 0,016 mmo1/1 (0,6 mg/dl) entspricht etwa einer Ri- sikominderung um 2,5 Prozent. Nach den Empfehlungen der European Atherosclerosis Society sollte bei ei- nem HDL-Cholesterin < 35 mg/dl die cholesterinregulierende Thera- pie intensiviert werden. shf

Pyörälä, K.: Determinants of Plasma HDL Cholesterol Level and its Status as a CHD Risk Factor Lipid Review 4, 1990 Prof. K. Pyörälä, Universität Kuopio, Finn- land

A-2990 (58) Dt. Ärztebl. 87, Heft 40, 4. Oktober 1990

Referenzen

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