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Aufsatz: Inhaltsangabe 7.-9. Klasse

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Academic year: 2022

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Was ist eine Inhaltsangabe? . . . .1

Kurze Wiederholung: Wie du in 5 Schritten eine Inhaltsangabe schreibst . . . .2

Übersicht über die einzelnen Schritte bei der Erarbeitung einer Inhaltsangabe . . . .7

In der Einleitung mitteilen, worum es in der Inhaltsangabe geht. . . .8

Den Hauptteil durch abschnitts- weise Zusammenfassung des Ausgangstextes schreiben . . . .12

Eine Möglichkeit für den Schluss finden . . . .26

Vier Inhaltsangaben Schritt für Schritt erarbeiten Mirka . . . .27

Im Schwimmbad . . . .32

Nach zwanzig Jahren . . . .39

Die Katze kam zurück . . . .44

Das schlaue Mädchen: Korrekturanleitung . . . .51

Inhaltsangaben zu Sachtexten Die Kunst des Schmeckens . . . .54

Die Durstigen dieser Erde . . . .60

Warum ist die Banane krumm? . . . .64

Übungsaufgaben zur Inhaltsangabe . . . .67

Direkte und indirekte Rede . . . .72

Wichtige Textsorten im Überblick . . . .77

Begriffe, die für die Inhaltsangabe wichtig sind . . . .78

Stichwortverzeichnis . . . .80

Herausnehmbarer Lösungsteil in der Heftmitte nach Seite . . . 40

Inhaltsverzeichnis

Hauschka Lernhilfen, Heft 228

© 2017 Hauschka Verlag Lilienthalstr. 1, 82178 Puchheim Telefon + 49 89 1416013 Fax + 49 89 1416015

E-Mail: info@hauschkaverlag.de www.hauschkaverlag.de

Verfasser: Gerhard Widmann, Landshut Lektorat: Ulrike Maier, München

Gestaltung/Layout: Redaktion Hauschka Verlag Druck: Kessler Druck + Medien GmbH & Co. KG,

Bobingen

Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-88100-228-8

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Was ist eine Inhaltsangabe?

Was ist eine Inhaltsangabe?

X Lies den Ausgangstext (Primärtext) und die Inhaltsangabe. Vergleiche und erinnere dich an das, was du in der Schule gelernt hast.

Ausgangstext

von Johann Peter Hebel

Inhaltsangabe Teure Eier

Als zu seiner Zeit ein fremder Fürst nach Frankreich reiste, wurde es ihm unterwegs öd¹ im Magen, und er ließ sich in einem gemeinen² Wirtshaus, wo sonst dergleichen Gäste nicht einkehren, drei gesottne³ Eier geben. Als er damit fertig war, forderte der Wirt dafür 300 Livres4. Der Fürst fragte, ob denn hier die Eier so rar seien. Der Wirt lächelte und sagte: „Nein, die Eier nicht, aber die großen Herren, die so etwas dafür bezahlen können.“ Der Fürst lächelte auch und gab das Geld und das war gut. Als aber der damalige König von Frankreich von der Sache hörte, – es wurde ihm als ein Spaß erzählt – nahm er’s sehr übel, dass ein Wirt in seinem Reich sich unterstand, solche unverschämten Überforderungen zu machen, und sagte dem Fürsten:

„Wenn Sie auf der Rückreise wieder an einem Wirtshaus vorbeifahren, werden Sie sehen, dass Gerechtig- keit in meinem Land herrscht.“ Als der Fürst auf der Rückreise wieder an dem Wirtshaus vorbeifuhr, sah er kein Schild mehr daran, aber die Türen und Fenster waren zuge- mauert, und das war auch gut.

In der Kalenderge- schichte „Teure Eier“

von Johann Peter Hebel geht es um Gaunerei und Gerech- tigkeit.

Auf einer Reise bezahlt ein Fürst in einem einfachen Gasthaus für ein paar Eier einen unange- messen hohen Preis.

Der Wirt begründet seine Unverschämtheit mit dem Reichtum des Gastes. Als der König davon erfährt, ist er erzürnt und teilt dem Fürsten mit, dass er auf seiner Rückreise sich werde davon überzeugen können, dass Gerechtigkeit im Land herrsche. Als der Fürst wieder beim Wirtshaus vorbei- kommt, sind Fenster und Türen zuge- mauert.

Die Geschichte zeigt, dass Unverschämt- heit sich nicht immer auszahlt.

Einleitung Präsens (Gegen- wart) Hauptteil kurz, das Wesent- liche in sachlicher Berichts- form

indirekte Rede statt direkte Rede

Schluss

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Kurze Wiederholung

Kurze Wiederholung:

Wie du in 5 Schritten eine Inhaltsangabe schreibst

1. Schritt: Du machst dich mit dem Text vertraut.

Du liest den Ausgangstext (Primärtext) mindestens zweimal durch, um zu verstehen, worum es im Text geht (= Sinn des Textes).

Beim zweiten Lesen unterstreichst oder markierst du, was dir wichtig erscheint.

X Lies die folgende Sage (siehe Textsorten, S. 78) von Pan und Syrinx so aufmerksam durch (noch nicht unterstreichen!), dass du hinterher Fragen dazu beantworten kannst.

(Grün bedeutet: einfacher Text, von der 7. Klasse an geeignet.) Pan und Syrinx

In den Schneegebirgen Arkadiens¹ wohnte eine berühmte Baum- nymphe² mit Namen Syrinx. Die Waldgötter und Satyrn³, von ihrer Schönheit bezaubert, verfolgten sie schon lange, aber es gelang ihr immer wieder, sich ihnen zu entziehen. Sie empfand es als Last, sich zu vermählen. Wie die scheue göttliche Jägerin Artemis liebte sie die Jagd und wie diese wollte sie jungfräulich bleiben. Endlich wurde auf seinen Streifereien durch jene Wälder auch der mäch- tige Gott Pan der Nymphe ansichtig, näherte sich ihr und warb um ihre Hand, dringend und mit stolzem Bewusstsein seiner Hoheit.

Aber die Nymphe verschmähte sein Flehen und lüchtete vor ihm durch unwegsame Steppen, bis sie zuletzt an das Wasser des ver- sandeten Flusses Ladon kam, dessen Wellen doch noch tief genug waren, der Nymphe den Übergang zu wehren. Hier beschwor sie ihre Schwestern, die Nymphen, ehe sie in die Hand des Gottes iele, sich ihrer zu erbarmen und sie zu verwandeln. Inzwischen kam der Gott herangelogen und umfasste die zögernd am Ufer stehende Nymphe; aber wie staunte er, als er, statt eine Nymphe zu umarmen, nur ein Schilfrohr umfasst hielt. Seine lauten Seufzer zogen vervielfältigt durch das Rohr und wiederholten sich mit tiefem, klagendem Ton.

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¹Berg- und Hochland im griechischen Peloponnes; ²Junge Frauen, Halbgöttinnen;

³Menschengestaltige Mischwesen mit Pferdeschweifen, Bocksfüßen und Hörnern

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Kurze Wiederholung

Der Zauber dieses Wohllautes tröstete den getäuschten Gott.

„Wohl denn, verwandelte Nymphe“, rief er mit schmerzlicher Freude, „auch so soll unsere Verbindung unaulöslich sein!“

Und nun schnitt er sich von dem geliebten Schilfe verschieden lange Röhren, verknüpfte sie mit Wachs untereinander und nannte die lieblich tönende Flöte nach dem Namen der holden Baumnymphe; und seitdem heißt dieses Hirtenrohr Syrinx.

Gustav Schwab

Beantworte, ohne im Text nachzusehen, die folgenden Fragen.

Schreibe auf deinen Block.

a) Warum loh Syrinx vor den Waldgöttern und Satyrn?

b) Woran scheiterte Syrinx’ Flucht vor Pan?

c) Wer rettete Syrinx vor Pan? Auf welche Weise?

d) Wie kam Pan dazu, aus dem Rohr eine Flöte zu fertigen?

(Die Lösung indest du unter 1 im herausnehmbaren Lösungsteil nach Seite 40.)

Lies den Text zum zweiten Mal und unterstreiche oder markiere wichtige Stichwörter. Die W-Fragen wer?, was?, wo?, warum? und wann? können dir dabei helfen.

(Die Lösung indest du unter 2 im herausnehmbaren Lösungsteil nach Seite 40.)

Mit Unterstreichungen kann man Wichtiges festhalten und Text- stellen schnell inden.

X Vermeide es, Unwichtiges zu unterstreichen.

X Unterstreiche möglichst nur einzelne Wörter, keine Sätze.

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Mein Block

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Kurze Wiederholung

2. Schritt: Du schreibst die Einleitung.

In der Einleitung nennst du den Titel des Textes, die Textsorte (z. B.

Märchen) und den Autor.

Am Schluss der Einleitung schreibst du in ein bis zwei Sätzen auf, worum es im Text geht (= Kernaussage des Textes oder Basissatz).

Dabei erfährt man in der Regel die Namen der Hauptpersonen sowie Ort und Zeit, in der die Geschichte spielt.

Welche der folgenden Einleitungen entspricht den Regeln im Merkkasten?

Kreuze an.

a) In der Sage „Pan und Syrinx“ wird erzählt, wie Pan vergeblich um die Nymphe Syrinx wirbt.

b) In dieser Geschichte, die Gustav Schwab erzählt, wird mitgeteilt, wie sich der Gott Pan anstelle von Syrinx mit einer Hirtenlöte trösten muss.

c) In der Sage „Pan und Syrinx“ von Gustav Schwab erfahren wir, wie der Gott Pan vergeblich um die Nymphe Syrinx wirbt und zuletzt aus der in ein Schilfrohr verwandelten Nymphe eine Hirtenlöte macht.

3. Schritt: Du teilst den Text in Erzähl- oder Sinnabschnitte ein, um dir einen Überblick zu verschafen.

Abschnitte lassen sich mit Hilfe folgender Merkmale erkennen:

Entstehung neuer Situationen – Auftreten weiterer Personen – Verhaltensänderung von Personen – Ortswechsel – neue Absätze Bei der Einteilung in Abschnitte gibt es kein Richtig oder Falsch, aber ein Sinnvoll oder weniger Sinnvoll.

Teile den Text auf den Seiten 2-3 in vier Abschnitte ein:

2. Abschnitt: Er beginnt in Zeile , als eine neue, wichtige Person auftritt.

3. Abschnitt: Er beginnt in Zeile , als die Nymphe in eine neue, zunächst ausweglose Situation gerät.

4. Abschnitt: Er beginnt in Zeile , als Pan sein Verhalten ändert, indem er sich mit der neuen Situation abindet.

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Einleitung

Es gibt mehrere Standardmöglichkeiten, wie man die Einleitung zu einer Inhaltsangabe formulieren kann.

X Setze die folgenden Ausdrücke in die passenden Lücken unten ein:

geht es um – im Mittelpunkt steht – handelt – ist ... die Rede – erzählt (schreibt) – wird ... berichtet – erfahren

1. Die Kurzgeschichte „Die Möhre“ von Peter Härtling h von einem Vorfall aus der Zeit des 2. Weltkriegs.

2. In der Kurzgeschichte „Die Möhre“ von Peter Härtling einen Vorfall aus der Zeit des 2. Weltkriegs.

3. In der Kurzgeschichte „Die Möhre“ Peter Härtling von einem Vorfall aus der Zeit des 2. Weltkriegs.

4. In der Kurzgeschichte „Die Möhre“ von Peter Härtling über einen Vorfall , der sich während des 2. Weltkriegs ereignet hat.

5. Die Kurzgeschichte „Die Möhre“ von Peter Härtling spielt während des 2.

Weltkriegs. ein Junge namens Otto,

der eine Möhre stiehlt.

6. In der Kurzgeschichte „Die Möhre“ von Peter Härtling

von einem Jungen , der auf der Flucht

während des 2. Weltkriegs eine Möhre stiehlt.

7. In der von Peter Härtling verfassten Kurzgeschichte „Die Möhre“

wir von einem Jungen, der auf der Flucht eine Möhre stiehlt.

Lies auf der nächsten Seite die Inhaltsangabe zu einer Reportage von Hans Heusser. (Wenn du nicht weißt, was eine Reportage ist, dann sieh auf Seite 77 nach.) Bei diesem Text handelt es sich um einen Sachtext. (Diese Textsorte wird erst ab Seite 54 genauer behandelt.)

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Einleitung

In die Nessel gesetzt

Noch vor hundert Jahren hat es bei uns zahlreiche Schmetterlingsarten gegeben. Heute ist ein großer Teil der in Europa vorkommenden Arten gefährdet oder ausgestorben. Die Ursachen dafür liegen vor allem in der durch Dünge- und Unkrautvernichtungsmittel bedingten Verar- mung an Wiesenblumen und Ackerunkräutern, die den Faltern und deren Raupen als Nahrungsquelle dienen. Direkt geschädigt werden manche Schmetterlingsarten auch durch den Einsatz von Insektenver- nichtungsmitteln in Obst- und Gemüsekulturen. Da Schmetterlinge Blüten bestäuben, verschwinden mit ihnen auch Planzen, die von ihnen bestäubt werden. Andererseits sind Schmetterlinge und deren Raupen Nahrungsquelle für Vögel. Schmetterlinge sind vor allem auf Unkräuter angewiesen. Etwas mehr Wildwuchs in Hausgärten würde ihnen nützen.

X Schreibe jetzt in einem Satz auf, worum es in dem Text geht (Kernaussage = Basissatz). Weil es sich um einen Sachtext handelt, spielen Personen, Zeit und Ort keine Rolle, nur der Autor, der Titel des Textes und die Textart.

Lies die folgende Inhaltsangabe zu einem Bericht (siehe Textsorten auf Seite 77) von Philip Wolf in der Süddeutschen Zeitung vom 29.09.2004.

Der Asteroid Toutatis mit einem Durchmesser von 4 Kilometern hat sich im Jahr 2004 der Erde bis auf den vierfachen Mondabstand genähert.

Dieses Jahrhundertereignis wirft die Frage von Abwehrmaßnahmen bei solchen Bedrohungen auf. Ein Gesteinsbrocken wie Toutatis risse einen Krater von 80 Kilometer Durchmesser in die Erde, der aufgewir- belte Staub würde Ernten und Milliarden Menschen gefährden. 633 potenziell gefährliche Miniplaneten mit mehr als 150 Meter Durch- messer stehen unter Dauerbeobachtung von Astronomen. Sollte einer davon auf Kollisionskurs mit der Erde geraten, so müssten Abwehrmaß- nahmen getrofen werden. Ionentriebwerke oder Sonnenspiegel auf dem Asteroid angebracht, könnten seine Bahn ändern. Bleibt wenig Zeit, so müsste man ihn mit einem Nuklearsprengsatz zerstören, was gefährlich ist, weil große Brocken die Erde trefen könnten. In der Regel aber hat man mehrere Jahre Zeit, um Handlungspläne zu entwerfen.

X Schreibe auch diesmal eine Einleitung.

Mein Block

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Hauptteil

In unserer Geschichte möchte ein Tierpleger, dass ein Elefant ins Frei- gehege geht. Seine zunehmende Erregung und die Sturheit des Tieres werden mit Mitteln des Erzählstils dargestellt. Dieser Erzählstil ist nicht die Sprache der Inhaltsangabe.

Die folgende Tabelle stellt die sprachlichen Merkmale von Erzählung und Inhaltsangabe einander gegenüber:

Erzählung: Inhaltsangabe:

X trefende Verben (Tunwörter) und Adjektive (Wiewörter)

X direkte Reden

X Wiedergabe von Gedanken

X Zeitform Präteritum (1. Vergangenheit)

X informierend, knapp, sachlich

X keine direkten Reden

X keine Wiedergabe von Gedanken

X nur Zeitform Präsens (Gegen- wart) erlaubt, denn es ist sowohl das Tempus der Gegenwart als auch der Zeitlosigkeit; es drückt aus, was immer Gültigkeit hat, z. B. der Inhalt eines Textes

Schreibe jetzt die vier Abschnitte der Geschichte, die du bereits in Bildern dargestellt hast, ganz kurz und sachlich auf. Beschränke dich auf die Handlungsschritte und vermeide Erzählstil. So kannst du beginnen (Präsens):

Tierpleger Walek versucht, den Elefanten Jojo ins Freigehege zu schicken. Zuerst ...

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Mein Block

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Hauptteil

4. Schritt: Nun muss jeder Abschnitt zusammengefasst werden.

X Versuche den 1. Abschnitt „Unbekannte möchten die Ausländer einer kleinen Stadt vertreiben“ kurz zusammenzufassen.

Beginne so:

Kurz vor Weihnachten beschmieren ...

Der 2. Abschnitt „Alle Produkte aus fremden Ländern verlassen Deutsch- land“ ist der längste. Hier musst du gut überlegen, welche Einzelheiten du weglassen kannst (vgl. Aufgabe 21).

X Fasse nun auch diesen Sinnabschnitt auf dem Block zusammen.

Beginne so:

Die Auforderung „Ausländer raus“ wird ...

Zum Schluss fasst du den 3. Abschnitt „Die Juden Maria, Josef und das Jesuskind wollen ein Zeichen der Humanität setzen und bleiben im Land“

zusammen. Beginne so:

Zum Weihnachtsfest ist nichts Ausländisches ...

Auf der nächsten Seite kannst du eine recht ungewöhnliche Geschichte über den Geiger Niccolò Paganini (1782-1840) lesen. Er war zu seiner Zeit so etwas wie ein Popstar. Sein Geigenspiel brachte das Publikum zur Raserei. Immer schon wurde das Leben großer Künstler von erfundenen Geschichten begleitet.

Die folgende Anekdote (siehe Textsorten, S. 77), die eigentlich ein böses Gerücht ist, erzählt, wie es dazu gekommen sein soll, dass Paganini zum größten Geiger seiner Zeit wurde.

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Mein Block

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Mein Block

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Mein Block

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Hauptteil

Manchmal gibt es für ein schwieriges Problem eine überraschend einfache Lösung. In so einem Fall spricht man vom Ei des Kolumbus. Auch dieses Mal wirst du nur den Hauptteil der Geschichte erarbeiten. Als Besonder- heit kommt nun die indirekte Rede hinzu. Wenn du die indirekte Rede nicht so gut beherrschst, kannst du zuerst den kurzen Übungsteil auf den Seiten 72-76 machen.

X Lies die folgende Anekdote (siehe Textsorten, S. 77) zunächst nur einmal aufmerksam durch. Anschließend solltest du einige Fragen beantworten können.

Das Ei des Kolumbus

Nach einer Anekdote gab im Jahr 1493 der Kardinal Mendoza zu Ehren von Christoph Kolumbus ein großes Fest für dessen Ent- deckung Amerikas. Vor den anwesenden adeligen Herren des spanischen Hofes fand der Kardinal überaus lobende Worte für den

Seefahrer: „Die Entdeckung Amerikas ist wohl der größte Sieg, der je von einem Menschen errungen worden ist.“ Kolumbus war Italiener und wurde vermutlich in Genua als Sohn eines Webers geboren. Das war wohl der Grund, weshalb die Herren des Hofes die Worte des Kardinals gar nicht gerne hörten. Galten sie doch einem Mann, der nicht nur Ausländer, sondern auch von einfacher Herkunft war. Schon stand einer der Anwesenden auf und rief dem Kardinal zu: „Ich denke, der Weg zur so genannten Neuen Welt ist nicht schwer zu inden. Das Meer stellt doch kein ernst- haftes Hindernis dar, und irgendwann wäre auch einem spani- schen Seefahrer diese Entdeckung gelungen.“ Diese Bemerkung wurde von allen mit großem Beifall aufgenommen, und Kolumbus wandte sich hölich an die Anwesenden: „Es liegt mir fern, auf etwas stolz zu sein, was ich sicher auch einem gütigen Schicksal verdanke. Allerdings kann man die Sache auch noch ein wenig anders betrachten.“ Er ließ sich ein Hühnerei bringen und wandte sich an den Herrn, der ihn eben herabgesetzt hatte: „Stellen Sie dieses Ei doch bitte so auf den Kopf, dass es nicht umfällt!“ Der 1

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Hauptteil

nicht stehen bleiben. Andere kamen hinzu, denn jeder wollte sich selbst davon überzeugen, dass Kolumbus Unmögliches forderte.

„Niemand kann ein Ei auf den Kopf stellen, ohne dass es umfällt!“, war die einhellige Meinung der Hofgesellschaft. Aber da war Kolumbus anderer Ansicht, nahm das Ei und schlug es ein wenig fester auf den Tisch, sodass es auf der eingedrückten Schale stehen blieb. Wie zu erwarten war, hielten alle diese Lösung für außeror- dentlich einfach. „Gewiss ist das einfach“, lächelte Kolumbus, „aber erst, nachdem ich es euch vorgemacht habe – so wie die Entde- ckung Amerikas.“

Wer Inhaltsangaben schreibt, der muss den Ausgangstext genau lesen.

Beantworte (ohne nachzusehen) folgende Fragen:

1. Wann gab Kardinal Mendoza das Fest für Kolumbus?

2. Mit welchen Worten pries der Kardinal die Entdeckung Kolumbus’?

3. Aus welchem Land stammte Kolumbus?

4. Warum geiel den Anwesenden das Lob für Kolumbus nicht?

5. Was entgegnete Kolumbus den Herren des spanischen Hofes auf deren Worte „Aber das ist ja ganz einfach!“?

Dies war also ein Test für aufmerksames Lesen. Um den 3. und 4. Schritt vorzubereiten, muss jetzt noch der 1. Schritt gemacht werden.

X Markiere im Kolumbus-Text, was wichtig ist.

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Inhaltsangabe zu „Im Schwimmbad“

Nachdem du die Geschichte „Im Schwimmbad“ genau durchgelesen und Fragen dazu beantwortet hast, weißt du, was das Wesentliche in dieser Geschichte ist.

X Welche der 3 Zusammenfassungen trift das Wesentliche?

Überlege auch, warum:

Es geht um zwei Jungen, die einen Nachmittag im Schwimmbad verbringen, und um einen Fahrraddiebstahl, den sie nicht aufklären können.

Es geht um einen in der Nazizeit alltäglichen Vorfall, bei dem der

jüdische Freund des Erzählers, ein Junge mit Namen Friedrich, schwer gedemütigt wird.

Es geht um das gemeine Verhalten eines Bademeisters gegenüber einem Jungen mit Namen Friedrich.

Das Wesentliche, die Kernaussage der Inhaltsangabe (Basissatz) hast du in Aufgabe 47 herausgefunden.

X 2. Schritt: Schreibe nun die Einleitung. Die restlichen notwendigen Informationen indest du auf Seite 32 oben.

3. Schritt: Teile jetzt die Geschichte in Erzählabschnitte (Sinnabschnitte) ein. Gehe nach den fünf Merkmalen auf Seite 30 vor.

Abschnitt 1: Zeile 1 – Abschnitt 2: Zeile – Abschnitt 3: Zeile – Abschnitt 4: Zeile – Abschnitt 5: Zeile – Abschnitt 6: Zeile – Abschnitt 7: Zeile – Schluss

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„Geräusch der Grille ...“

zum Erstaunen des weißen Mannes – saß tatsächlich eine Grille, die laut zirpte. Nun, da der weiße Mann die Grille sehen konnte, iel auch ihm das Geräusch auf, das sie von sich gab. Als sie weitergegangen waren, sagte der Weiße nach einer Weile zu seinem Freund, dem Indi- aner: „Natürlich hast du die Grille hören können. Dein Gehör ist eben besser geschult als meines. Indianer können besser hören als Weiße.“

Der Indianer lächelte, schüttelte den Kopf und erwiderte: „Da täuschst du dich, mein Freund. Das Gehör eines Indianers ist nicht besser und nicht schlechter als das eines weißen Mannes. Pass auf, ich will es dir beweisen!“ Er grif in die Tasche, holte

ein 50-Cent-Stück hervor und warf es auf das Plaster. Es klimperte auf dem Asphalt, und die Leute, die mehrere Meter von dem weißen und dem roten Mann entfernt gingen, wurden auf das Geräusch aufmerksam und sahen sich um. Endlich hob einer das Geldstück auf, steckte es ein und ging seines Weges.

„Siehst du“, sagte der Indianer zu seinem Freund, „das Geräusch, das das 50-Cent-Stück gemacht hat, war nicht lauter als das der Grille, und doch hörten es viele der weißen Männer und drehten sich danach um, während das Geräusch der Grille niemand hörte außer mir. Der Grund dafür liegt nicht darin, dass das Gehör der Indianer besser ist.

Der Grund liegt darin, dass wir alle stets das gut hören, worauf wir zu achten gewohnt sind.“

Frederik Hetman

Schreibe eine Inhaltsangabe zur folgenden Erzählung von Heinrich Böll.

Welche Absicht verfolgt der Autor?

Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezo- gener Tourist legt eben einen neuen Farbilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotograieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote

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Direkte und indirekte Rede

Direkte und indirekte Rede

Zuerst ein paar Begrife:

Unter Indikativ versteht man die Wirklichkeitsform. Sie drückt aus, dass das vom Verb (Tunwort) genannte Geschehen tatsächlich, also wirklich abläuft:

Mutter sagt: „Julia ist krank, sie muss im Bett bleiben.“

Unter Konjunktiv versteht man die Möglichkeitsform.

Der Konjunktiv I wird vor allem eingesetzt um wiederzugeben, was ein anderer gesagt hat. Er wird aus der Präsensform (Gegenwarts- form) des Verbs (Tunworts) gebildet:

Die Lehrerin sagt zur Klasse, Julia sei krank, sie müsse im Bett bleiben.

Der Konjunktiv II drückt aus, dass das Gesagte nicht wirklich, sondern nur vorgestellt ist. Er wird aus der Präteritumsform (1. Vergangenheit) des Verbs (Tunworts) gebildet:

Indikativ: Wenn Lukas Zeit hat, kommt er zu uns.

Konjunktiv II: Wenn Lukas Zeit hätte, käme er zu uns.

Jetzt sollst du wiederholen, wie man direkte Reden in indirekte umwandelt.

Direkte Rede: Aussagesatz Indirekte Rede mit Konjunktiv I Sarah sagt: „Ich will dich trefen.“ Sarah sagt, sie wolle mich trefen.

oder: Sarah sagt, dass sie mich trefen wolle.

Direkte Rede: Fragesatz Indirekte Rede mit Konjunktiv I Frank fragt: „Kommt Lara bald?“

Sie fragt: „Bist du endlich fertig?“

Frank fragt, ob Lara bald komme.

Sie fragt, ob ich endlich fertig sei.

(Beachte: Eine Form mit „dass“ ist bei indirekten Fragesätzen nicht möglich.)

Direkte Rede: Auforderungssatz Indirekte Rede mit Konjunktiv I Er sagt zu seinem Sohn: „Öfne

bitte das Fenster!“

Er sagt zu seinem Sohn, er solle bitte das Fenster öfnen.

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Direkte und indirekte Rede

Die 8a plant eine Klassenparty. Diskussion in der großen Pause:

X Verwandle die direkten Reden der Schüler mit Hilfe der Tabelle auf Seite 72 in indirekte Reden, wenn möglich auch mit dass. Schreibe so:

Marie sagt zu Jim, er könne doch Obst mitbringen.

Marie sagt zu Jim, dass er doch Obst mitbringen könne.

Ben sagt, er …

Manche Formen des Konjunktiv I unterscheiden sich nicht vom Indikativ:

Indikativ Konjunktiv I

1. Person Singular: Ich gehe voraus. Ich gehe voraus.

2. Person Singular: Du gehst voraus. Du gehest voraus.

3. Person Singular: Er/sie/es geht voraus. Er/sie/es gehe voraus.

1. Person Plural: Wir gehen voraus. Wir gehen voraus.

2. Person Plural: Ihr geht voraus. Ihr gehet voraus.

3. Person Plural: Sie gehen voraus. Sie gehen voraus.

X In welchen Personalformen sind Indikativ und Konjunktiv I gleich?

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Inhaltsangabe

Aufsatz 7. –9. Klasse

Lösungen 228

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Lösungen

Es kommt darauf an, dass deine Antworten dem Sinn nach richtig sind:

a) Syrinx wollte sich nicht vermählen, sondern jungfräulich bleiben.

b) An einem Fluss, der so tief war, dass sie ihn nicht überqueren konnte.

c) Ihre Schwestern, die Nymphen. Sie verwandelten sie in ein Schilfrohr.

d) Pans Seufzer über sein Missgeschick entlockten dem Rohr klagende Töne und brachten den Gott auf die Idee, eine Flöte herzustellen.

Es kommt nicht darauf an, dass du dieselben Wörter markiert hast. Hier gibt es keine eindeutig richtigen oder falschen Lösungen. Die markierten Wörter sollen lediglich stichwortartig darauf hinweisen, was für die Inhaltsangabe wichtig ist.

In den Schneegebirgen Arkadiens wohnte eine berühmte Baum- nymphe mit Namen Syrinx. Die Waldgötter und Satyrn, von ihrer Schönheit bezaubert, verfolgten sie schon lange, aber es gelang ihr immer wieder, sich ihnen zu entziehen. Sie empfand es als Last, sich zu vermählen. Wie die scheue göttliche Jägerin Artemis liebte sie die Jagd und wie diese wollte sie jungfräulich bleiben. Endlich wurde auf seinen Streifereien durch jene Wälder auch der mäch- tige Gott Pan der Nymphe ansichtig, näherte sich ihr und warb um ihre Hand, dringend und mit stolzem Bewusstsein seiner Hoheit.

Aber die Nymphe verschmähte sein Flehen und lüchtete vor ihm durch unwegsame Steppen, bis sie zuletzt an das Wasser des ver- sandeten Flusses Ladon kam, dessen Wellen doch noch tief genug waren, der Nymphe den Übergang zu wehren. Hier beschwor sie ihre Schwestern, die Nymphen, ehe sie in die Hand des Gottes iele, sich ihrer zu erbarmen und sie zu verwandeln. Inzwischen kam der Gott herangelogen und umfasste die zögernd am Ufer stehende Nymphe; aber wie staunte er, als er, statt eine Nymphe zu umarmen, nur ein Schilfrohr umfasst hielt. Seine lauten Seufzer zogen vervielfältigt durch das Rohr und wiederholten sich mit tiefem, klagendem Ton.

Der Zauber dieses Wohllautes tröstete den getäuschten Gott.

„Wohl denn, verwandelte Nymphe“, rief er mit schmerzlicher Freude, „auch so soll unsere Verbindung unaulöslich sein!“

Und nun schnitt er sich von dem geliebten Schilfe verschieden lange Röhren, verknüpfte sie mit Wachs untereinander und nannte die lieblich tönende Flöte nach dem Namen der holden Baumnymphe; und seitdem heißt dieses Hirtenrohr Syrinx.

Einleitung c) Sie nennt Titel, Textsorte und Autor und teilt verständlich mit, worum es in dem Text geht.

Die Einleitung a) verschweigt den Autor, außerdem ist der Basissatz zu kurz; Einleitung b) nennt Textsorte und Titel der Geschichte nicht.

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