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27. Vortrag (18.10.2005)

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Anthroposophie als Zukunftsimpuls und ihre praktische Verwirklichung im täglichen Leben 66

27. Vortrag

(18.10.2005)

Luziferische und ahrimanische Strömungen und ihre Wirkung in der menschlichen Seele

Es wurde in den vorangegangenen Vorträgen besprochen, wie die luziferischen und ahrimanischen Kräfte auf die einzelnen Wesensglieder des Menschen einwir- ken. Nun wollen wir speziell ihre Wirkung auf die menschliche Seele betrachten.

Wir sprachen davon, dass in lemurischer Zeit durch den luziferischen Einfluss be- sonders die Sinne, also Organe des physischen Leibes, betroffen waren, und wie sich daran der ahrimanische Einfluss anschloss, der die Lebendigkeit der Sinnes- wahrnehmung herablähmte und künftig noch weiter herablähmen wird. Durch die- sen gemeinsamen luziferisch-ahrimanischen Einfluss wurden die physischen Sin- nesorgane selbst verändert, zugleich aber ergriffen diese Kräfte auch den Astral- leib, den Seelenleib des Menschen. Dieser wurde von luziferischen Begierdekräf- ten erfüllt und diese leben dann ganz besonders auch in der Empfindungsseele auf. Die Empfindungsseele ist es ja vor allem, die uns die sinnliche Wahrnehmung zu Bewusstsein bringt. Aber es macht sich in diesem Seelenglied auch der ver- ödende Einfluss Ahrimans geltend. Gegen die Beeinträchtigung des physischen Leibes und insbesondere der Sinne können wir nicht unmittelbar ankämpfen, aber wir können mit unserem Ich direkt auf unsere seelischen Wesensglieder einwirken und sie so verwandeln, dass darin die Macht der Widersacher gebrochen wird. Und von da aus strahlt dann mittelbar eine gesundende Wirkung auf den gesamten Organismus bis ins Physische hinein aus. Verbunden damit ist zugleich eine be- sänftigende Wirkung auf die alten Mondenkräfte, die Naturkatastrophen hervorru- fen.

Jene luziferischen und ahrimanischen Kräfte, die in atlantischer Zeit ihren Angriff auf die Lebenskräfte, also auf den Ätherleib gerichtet haben, und die einerseits die Verstandeskräfte erweckt und anderseits den Krankheitserregern geeignete Le- bensbedingungen geschaffen haben, leben sich seelisch vor allem in der Verstan- des- und Gemütsseele aus. Epidemien in großem Ausmaß werden künftig tat- sächlich die Menschheit bedrohen, wenn nicht in diesem Seelenglied die luziferi- schen und ahrimanischen Kräfte zuerst ins rechte Gleichgewicht und später ganz überwunden werden. Dazu bedürfen wir aber der Hilfe, die uns durch den Christus zuteil werden kann, wenn wir uns aus freiem Entschluss ihm eröffnen.

Die ahrimanischen Geister, die von Michael im Herbst 1879 auf die Erde gestürzt wurden, wollen vor allem die Bewusstseinsseele ergreifen, deren Entwicklung mit dem fünften nachatlantischen Kulturzeitraum um 1413 allmählich begonnen hat, die sich aber erst seit etwa 1840 so richtig zu entfalten beginnt. Um diese Zeit, um 1840, beginnt aber durch Ahrimans Einfluss auch der Höhenflug des Materialis- mus. Die ahrimanischen Scharen wollen dem Menschen zwar die Bewusstseins- seele geben, aber so, dass er sie gleichsam wie eine Inspiration empfängt und mit seiner eigenen Ich-Tätigkeit nicht genügend damit verbunden ist. Hier setzt sich in gerader Linie jener Impuls fort, der aus dem Arabismus stammt, wie das in frühe- ren Vorträgen besprochen wurde. Die Bewusstseinsseele soll nach Ahrimans Wunsch alleine auf die äußere Welt gerichtet sein und die weitere geistige Entwick- lung des Menschen abgeschnitten werden. Wir können diesen ahrimanischen Kräf- ten nur entrinnen, wenn wir die Bewusstseinsseele nach der geistigen Seite hin entwickeln und uns weiter zum Geistselbst, zum Heiligen Geist, erheben. Dann beginnt der Mensch nach und nach die geistigen Aufgaben seines ihn leitenden Engels selbst zu übernehmen.

Der Einfluss Ahrimans auf die Bewusstseinsseele ist der gefährlichste von allen, denn er kann den Menschen allmählich auf den Pfad der schwarzen Magie füh- ren. Ahriman will dem Menschen durchaus gewisse geistige Kräfte zukommen lassen, die bis in die physische Welt hinein wirksam sind, aber ohne dass der Mensch dazu einen entsagungsvollen geistigen Schulungsweg muss. Und dort, wo man geistige Kräfte ohne das nötige Wissen und ohne hochentwickeltes Verant- wortungsgefühl zu handhaben beginnt, fängt der schwarzmagische Weg an. Wie ein vielsagendes Warnzeichen kann es uns erscheinen, dass der von Michael ge-

Empfindungsseele

Verstandes- und Ge- mütsseele

Bewusstseinsseele

Schwarze Magie

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Anthroposophie als Zukunftsimpuls und ihre praktische Verwirklichung im täglichen Leben 67

leiteten Jungfrau von Orleans im Kampf um Orleans jener legendäre Baron Gilles des Rais als persönlicher Beschützer beigestellt wird, der als Ritter Blaubart trau- rige Berühmtheit erlangte, und der, eben im Zuge ekelhafter schwarzmagischer Praktiken, mehr als 800 Knaben auf grausamste Weise hingemordet haben soll.

Gilles de Rais (vgl. GA 101, S 131)

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