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Der Nuthe Bote Jg. 17 Heft 12

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Academic year: 2022

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Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr Geburtstage 4 Leserpost 4 Meinung Geschichte und Geschichten aus Nuthetal

Nuthetaler reisen und helfen

Schöne Veranstaltungen im Dezember 4 Tipps

17. Jahrgang Dezember 2007 Preis 2,50

Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetal

mit den Ortsteilen Bergholz-Rehbrücke, Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf

Reifentiere und Städte aus dem Erzgebirge – Das einzige original erhaltene Seiffener Wasserkraftdrehrad von 1760 befindet sich im Freilichtmuseum Seiffen, das zum Spielzeugmuseum Seiffen gehört und steht seit 1951 unter Denkmalschutz. Täglich wird in dieser his- torischen Werkstatt seit 1973 die Kunst des Reifendrehens vorgeführt. Wer kennt sie nicht: Reifentiere als Bestückung für „Schachtel- ware“ und für Archenspielzeuge, für Häuser und Stadtmauern, einfach „abgeschnitten“ oder anschließend aufwendig geschnitzt.

Heute sind Reifentiere als Liebhaber- und Sammlerstücke gefragt. Das Verfahren wird nur noch von wenigen Werkstätten gepflegt.

In Seiffen und Umgebung setzte Ende des 19. Jahrhunderts eine geradezu „industrielle“ Massenfertigung der nach Millionen Schock zu zählenden Reifentieren ein. Vielfalt und Art der Ausführung reifengedrehter Erzeugnisse kannten keine Grenzen.

Weitere Informationen unter www.spielzeugmuseum-seiffen.de Fotos (2): U. Kaupke

Fr oh es FF es t m m it

48 S ei te n!

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Der kunterbunte Nuthe-Bote 2007

1 2

4

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3

5

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10

9 7

12

1 Januar: Die alte Bäckerei in Nudow wiedereröffnet 2 Februar: Tremsdorfer Frauen

beim gemütlichen Bastelabend 3 März: 50 Jahre Wohngebiet

Beethovenstraße

4 April: Im Recyclinghof am bahnhof Rehbrücke brannte es 5 Mai: Großeinsatz in der

Saarmunder Schule 6 Juni: Auch „Brücke e.V.“

verschönerte sein Domizil 7 Juli: Straßenbäume werden

an der Wilhelm-Busch-Straße gepflanzt

8 August: Große Benefiz-Gala zugunsten der Alten Schule in Bergholz

9 September: 10 Jahre

„Gartenstadt am Rehgraben“

wurde gefeiert

10 Oktober: Förderverein Groß und Klein beim Tag der offenen Tür in der Kita „Anne Frank“

11 November: Pilze suchen in Tremsdorf und Umgebung 12 Dezember: In Fahlhorst

haben wir nun auch eine

Berichterstatterin

(3)

Weitere Berichte in Farbe auf den Seiten 4, 45, 46, 47 und 48

I II n n n d d d i ii e e e s ss e e e m m m H H H e e e f ff t tt : ::

Der Sonnenuhrenweg in Bad Schandau, OT Krippen

Fotos: A. Böhm (1), U. Kaupke (4), M. Funk (1), I. Olias (1) Das Korkenfieber geht um in Nuthetal

Saarmunder Geschichte

Der Dorfkrug brannte zum zweiten Mal

Sechs Reiseberichte aus aller Welt

Ziwi in Ghana – Benjamin Faerber berichtet

Sammeln für die „Miracle School“

Geschichte erlebbar gemacht: „Menschen in Diktaturen“

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47

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Bitte einen kräftigen Applaus!

Am 27. Oktober fand das 1. Talente-Fest des Fördervereines Groß &

Klein in der Aula der Otto-Nagel-Grundschule statt. Die Teilnehmer stell- ten ihre Talente vor.

Leider waren einige Teilnehmer erkrankt und konnten nicht auftreten.

Es wurde eine Vielzahl von Darbietungen vorgeführt: Fanfare, Herbstlied, Klavier, Tanz, Cheerleader-Dancing, Akkordeon, Querflöte, Keyboard,

Kempo Jitsu, Videoclipdancing, Kugellaufen und Tuchjonglage sowie Singen und Tanzen waren dabei.

Unterstützt wurde das 1. Talentefest mit Tontechnik von der Musikschule Bertheau & Morgenstern.

Alle Künstler, jeder auf seine eigene Art, begeisterten das Publikum.

Als Anerkennung bekam jeder Künstler eine Urkunde. Steven

Der Vorsitzende des Fördervereins Groß& Klein, Ingo Zeutschel, eröffnete den bunten Reigen an Darbietun- gen von Schülern und Kindergartenkindern.

Durch das abwechslungsreiche Programm führten Eli- as und Tim.

Der Name 1. Talentefest lässt auf nachfolgende Veran- staltungen dieser Art hoffen, denn der Förderverein Groß & Klein möchte gemeinsam mit den beiden Ki- tas, dem Hort, der Schule, unterschiedlichsten Men- schen und Institutionen die Bildungs- und Erziehungs- arbeit unterstützen.

Unsere Fotos zeigen einen Ausschnitt aus der gelunge-

nen Veranstaltung. el

(5)

Termine für das Jahr 2007

Dieser unvollständige Plan wird jeden Monat aktuell ergänzt und soweit erforderlich berichtigt.

Alle Angaben nach bestem Wissen ohne Gewähr.

Veran- staltungs-

kalender

Tag Datum Zeit Veranstaltung Ort

Sa. 01.12.07 14.30 Uhr Rentnerweihnachtsfeier Bauernstube Tremsdorf Sa 01.12.07 18.00 Uhr Weihnachtsbaumanblasen Feuerwehrscheune

Tremsdorf

Sa 01.12.07 Weihnachtsmarkt Markt/Zum Springbruch

Bergholz-Rehbrücke

So. 09.12.07 Adventsmarkt Schäferhof, Schlüterstr.8

Bergh.-Rehbr. (s.S.38/39) Sa. 15.12.07 14.00 Uhr Rentnerweihnachtsfeier Kita „Anne Frank“

der Volkssolidarität Eichhörnchenweg 51 Bergholz-Rehbrücke Sa. 15.12.07 15.00 Uhr Weihnachtsprogramm Kirche Philippsthal

„Höchste Zeit“ der

„Fröhlichen Kids“

Sa. 15.12.07 11.00 Uhr „Kultur im Flur“ Am kurzen End 20 bei Martina und Rolf Jansen Bergholz-Rehbrücke

(s.S. 38/39)

So. 16.12.07 14.00 Uhr Sonntagsgeschichten Schäferhof, Schlüterstr. 8 für Bücherwürmchen Bergholz-Rehbrücke Fr. 21.12.07 19.30 Uhr Weihnachtskonzert Kirche Saarmund

(siehe Seite 38/39)

Die. 01.01.08 10.00 Uhr Neujahrsfrühschoppen Gerätehaus Andersenweg Der FFw Bergh.-Rehbr. Bergholz-Rehbrücke Fr. 08.02.07 20.00 Uhr „Flower-Power“ Fasching IGV, Arth.-Scheun.-A. 40

des Traditionsverein Bergholz-Rehbrücke

Sa. 09.02.07 19.30 Uhr „Flower-Power“ Fasching IGV, Arth.-Scheun.-A. 40 des Traditionsvereins

Bergholz-Rehbrücke

Karten sofort im FitnessCenter, Friedensstraße

Abstimmung tut not! Wir appellieren dringend an alle, die in der Gemeinde Nuthetal öffentliche Ereignisse (Feiern, Sport, Kultur) pla- nen. Melden Sie Ihr Vorhaben rechtzeitig dem Amt oder uns. Es liegt in Ihrem Interesse, Überschneidungen und zu schnelle Aufeinander- folge von Veranstaltungen zu vermeiden! Zur Weitergabe Ihrer Ter- mine informieren Sie bitte: Tel. 033200 - 50280, Fax: 502 81 oder Brigitte@bassconnection.de.

Wenn Sie Termine melden, geben Sie bitte immer eine Rufnummer an, unter der Sie zu erreichen sind, falls Rückfragen erforderlich werden soll- ten! Danke!

Einwohner in der Gemeinde Nuthetal

(kein Zweitwohnsitz enthalten)

Ortsteil 12.11.1998 10.05.2007 14.11.2007

Bergholz-Rehbrücke 5551 6088 6114

Fahlhorst 124 176 175

Nudow 294 441 446

Philippsthal 187 185 185

Saarmund 1393 1608 1599

Tremsdorf 198 239 240

Gesamt 7747 8737 8759

Wir danken für das uns erwiesene Vertrauen und wünschen allen Nuthetalern sowie unseren Kunden

in Nah und Fern ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes

neues Jahr!

Karin und Joachim Röhr

Allen Lesern und Geschäftspartnern

des „Nuthe-Boten“

wünschen wir

eine fröhliche

Weihnachtsfeier!

(6)

mein dicker Tischkalender ist schon ganz dünn geworden. Woche um Woche nahm er bedrohlich ab, ein Zeichen, dass das Jahr wieder einmal zu Ende geht.

Dafür hat „Der Nuthe-Bote“ wieder mal an Umfang zugenommen. Ich hoffe, Sie haben über die Feiertage ein bisschen Zeit zum Blättern.

Es ist erstaunlich, was in diesem Jahr 2007 so alles in unserer Ge- meinde, in den sechs Ortsteilen, stattgefunden hat. Dokumentiert ist es in elf Nuthe-Boten-Ausgaben auf insgesamt vierhundert- undzwölf Seiten!

Eine sehr erfreuliche Tendenz ist das Zusammenspiel der länger Ortsansässigen mit den neu zugezogenen Einwohnern in verschie- denen Aktionen. Man sieht an den vielen Aktivitäten, die in die- sem Jahr stattgefunden haben, dass hier in dieser Gemeinde jeder die Möglichkeit hat, sich für ein lebendiges Gemeindeleben einzu- bringen.

Es sind neben den bestehenden Vereinen neue Vereine gegründet worden, die sich mit den verschiedensten Themen beschäftigen.

Es geht um Kinder- und Jugendarbeit (Förderverein Groß&Klein), den Aufbau der Alten Schule in Bergholz als Mehrgenerationen- haus Nuthetal (Förderverein Mehrgenerationenhaus), ein Hilfs- werk für zwei pakistanische Schulen für Bedürftige (Rubinas 400 Kinder), einen Förderverein „Gartenstadt am Rehgraben“, der sich um die Wohnqualität in diesem Teil von Bergholz-Rehbrücke kümmern will.

Daneben gibt es eine Reihe von individuellen Ideen für Begegnun- gen auf kulturellem Gebiet, getragen von den Kirchengemeinden und Einzelnen oder kleinen Gruppen, die nicht gleich einen Verein gründen wollen.

Es ist, und da möchte ich die Rolle des „Nuthe-Boten“ einmal lo- ben, durch die Informationen, die man ihm entnehmen kann, eine recht gute Vernetzung entstanden, die aber noch erweiterungsfähig ist. Man kann sehen, was in dieser Gemeinde alles besteht, was möglich sein könnte und wo es noch Bedarf gibt, etwas zu tun. Je- der kann sich aussuchen, was für ihn in Frage kommen könnte,

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wenn er Interesse hat, sich außerhalb seiner vier Wände zu betäti- gen.

Zum „Nuthe-Boten“: Unser Redaktionskollegium freut sich im- mer über Beiträge von Lesern, die für die Leserschaft von Interes- se sein könnten. Ich möchte hier aber noch einmal sagen, dass wir nicht über 32 Seiten hinausgehen können, denn das können wir fi- nanziell nicht stemmen. Also bitte nicht zu lange Beiträge.

Ich habe mal einen schönen Satz gelesen, was die hohe Kunst des Schreibens ist: „In wenigen Sätzen einen komplexen Sachverhalt inclusive szenischer Ausschmückung und moralischer Nutzan- wendung darstellen!“ Das ist für Laien fast unmöglich, aber der Satz ist nachdenkenswert.

Dass dieses Weihnachtsheft nun doch 48 Seiten hat, hat mit mei- ner milden Weihnachtsstimmung zu tun, in der ich keinem wehtun möchte. Wir hatten wieder so viel Material – wer sollte da zurück- stehen? Und dann noch Weihnachten!

Wir versuchen, den Inhalt unserer Ausgaben breit gefächert zu ge- stalten, damit (fast) jeder etwas findet, was ihn interessiert.

Schreiben sie uns doch mal, was Ihnen in der Zeitschrift fehlt und was Sie nicht so interessiert. Nach den zunehmenden Abonne- mentbestellungen und dem guten Verkauf der Zeitschrift können wir zwar annehmen, dass unsere Leser ganz zufrieden sind. Aber Zufriedenheit führt ja bekanntlich zu Stillstand.

Liebe Leserinnen und Leser,

liebe Anzeigenkunden und Verkäufer,

Ich wünsche Ihnen im Namen des Redaktionskollegiums und des Ortsvereins Bergholz-Rehbrücke e.V., dem Herausgeber dieser Zeitschrift, eine wunderschöne Advent- und Weihnachtszeit. Und kommen Sie gut in das neue Jahr!

Nach dem Auftakt am 1. Dezember, dem Weihnachtsmarkt in der Gartenstadt am Rehgraben, geht es mit verschiedenen vorweih- nachtlichen Veranstaltungen weiter, die Sie in unserem Veranstal- tungskalender auf Seite 5 und auf den Seiten 38 und 39 finden.

Und genießen Sie die frühwinterliche Landschaft auf schönen Spaziergängen.

Genießen Sie es auch, in einer schönen Gemeinde zu leben mit freundlichen Menschen.

Uns geht es gut in dieser unruhigen, unfriedlichen Zeit.

Ihre Erika Haenel

Eines Morgens leuchtet es ins Zimmer, und du merkst: s’ist wieder mal soweit.

Schnee und Barometer sind gefallen, und nun kommt die liebe Halswehzeit.

Kalte Blumen blühn auf Fensterscheiben.

Fröstelnd seufzt der Morgenblattpoet:

„Winter lässt sich besser nicht beschreiben, als es schon im Lehrbuch steht.“

Blüten kann man noch mit Schnee vergleichen, doch den Schnee... Man wird zu leicht banal!

Denn im Sommer ist man manchmal glücklich, doch im Winter nur sentimental.

Und man muß an Grimmsche Märchen denken und an einen winterweißen Wald

und an eine Bergtour um Silvester.

Und dabei an sein Tarifgehalt.

Und man möchte wieder vierzehn Jahr sein:

Weihnachtsferien...Mit dem Schlitten raus!

Und man müsste keinen Schnupfen haben, sondern irgendwo ein kleines Haus, und davor ein paar verschneite Tannen, ziemlich viele Stunden vor der Stadt.

Wo es kein Büro, kein Telefon gibt.

Wo man beinah keine Pflichten hat.

Ein paar Tage lang soll nichts passieren!

Ein paar Stunden, da man nichts erfährt.

Denn was hat wohl einer zu verlieren, dem ja doch so gut wie nichts gehört.

Betrifft: Erster Schnee

von Mascha Kaléko

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Wir wünschen allen Lesern und Geschäftskunden ein fröhliches Weihnachtsfest

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Rosa Echte ist waschechte Berlinerin. Eine Frau, die man gerne zur Freundin hätte. Aber warum hat ausgerechnet sie so viel Pech? Keine Arbeit, kein Geld, dafür Rechnungen auf dem Tisch und eine 17-jährige schwangere Tochter, die kurz vor dem Abitur die Schule aufgeben will, um Straßenkünstlerin zu werden. In dieser

wenig beneidenswerten Situation lernt Rosa Ed- win Sunray kennen, durch dessen Bekanntschaft sich ihr Leben ziemlich verändert.

Allerdings nicht so, wie man jetzt meinen könn- te, denn der Mann – ein ältlicher, aus der Mode gekommener Schlagersänger - ist schwul und die beiden können sich so gar nicht leiden. Mit dieser nicht gerade entspannten Situa- tion beginnt eine leicht skurrile und sehr schöne Ge- schichte mit dem Titel „Dritte Son- nenblume links“.

Diese Geschichte, die von Freund- schaft, Lebens- mut, Trauer und Freude und gutem Essen handelt, stellte die Berliner Autorin Christine Vogeley am 27.

Oktober 2007 im Rahmen einer Le- sung in dem Ge- schäft „schreiben- spielen-schenken“

von Sabineund Manfred Schultzvor. Wenn man es genau nimmt, hat sie allerdings weniger von der Geschichte selber, als vielmehr von der Ent- stehung ihrer Hauptfiguren erzählt, denn – wie sagte die Autorin so schön: „Lesen können Sie schließlich selber.“

So konnte also ein Kreis von 15 Frauen an ei- nem stimmungsvollen Herbstnachmittag vor dem Kamin erfahren, wie Romanfiguren ent- stehen und wie Menschen aus der realen Welt – ohne es zu wissen – hierbei zu einem „Aus- löser“ werden. Natürlich hat die Autorin nicht nur erzählt. Vielmehr hat sie die Hauptfiguren des Romans mit Hilfe von Textpassagen aus ihrem Buch vorgestellt. Wer Christine Voge- ley kennt, weiß, dass sie hierbei nicht einfach nur vorgelesen, sondern die einzelnen Figuren mit großem kabarettistischem Talent zum Le- ben erweckt hat. Dass sie dabei die Frau, die sie zu der Hauptfigur „Rosa Echte“ inspiriert hat, als Überraschungsgast gleich mitbrachte, war natürlich eine ganz besonders gelungene Idee.

Im Anschluss an die Lesung gab es dann noch Kaffee mit selbstgebackenen Kuchen bei Sabine Schultz und die Gelegenheit, sich direkt mit der Autorin auszutauschen. Dies war ein wunder- schöner Nachmittag, der – leider – irgendwann

zu Ende war. tm

Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe werde ich nicht ausschließlich über Bücher berichten, sondern meinen Radius ein wenig erweitern und Lite- ratur, Bühne und Musik miteinander verbinden. Ich möchte Ih- nen meine ganz persönliche kulturelle Entde- ckung des Jahres 2007 vorstellen.

Was glauben Sie passiert, wenn sich zwei heimatverbundene und musikbegeisterte Schriftsteller ihren Lebenstraum erfüllen?

Nun – sie gründen ein Theater. So wie Ing- ridund Wolfgang Protzedies im Jahr 1992 getan haben, dem „Geburtsjahr“ der „Fer- cher Obstkistenbühne“, einem kleinen Schlupfwinkel, der es einem leicht macht, eine Zeitlang den Alltag zu vergessen und sich ein wenig treiben zu lassen. Was im Jahr 1992 mit einem „Streichholzschachtel- modell“ begann, hat sich mittlerweile zu ei- nem kulturellen Aushängeschild für die gan- ze Region und das Land Brandenburg ge- mausert. Diese rustikale Freilicht-Klein- kunstbühne aus märkischem Kiefernholz hat ihre Spielstätte im schattigen Innenhof eines alten Bauernhauses unter einer hundertjähri- gen Linde und lockt viele Zuschauer aus Nah und Fern an.

Das Kleinkunsttheater gastierte in den letzten Jahren übrigens mehrfach sehr erfolgreich in verschiedenen europäischen Ländern (Italien, Irland, Großbritannien – Schottland, Polen, Bel- gien), wobei die Besucher auch dort über die Texte herzhaft schmunzeln konnten, denn die Künstler verfügen über sehr gute englische Nachdichtungen ihrer eigenen Texte. Musika- lisch unterstützt werden die Protzes, die sich selber mit Akkordeon und Gitarre begleiten, bei ihren Darbietungen von Winfried Rogel (Key- board) und Gerald Bassing(Saxophon).

In der kalten Jahreszeit geht es dann etwas ru- higer und besinnlicher zu. Das musikalisch-li- terarische Winterprogramm der „Fercher Obst- kistenbühne“ bietet Konzerte am Feldsteinka- min. Unter dem Titel „Ein Schleier über Was- ser und Wald“ öffnen Ingrid und Wolfgang Protze in diesem Jahr am 1., 2. und 3. Advent ihre Haustür für ein vorweihnachtliches Win- terprogramm mit Fontane und eigenen Lie- dern, Gedichten und Geschichten rund um den Schwielowsee.

Wer sich diesen stimmungsvollen Einstieg in die Adventszeit nicht entgehen lassen möchte, sollte schnell sein. Die Anzahl der Plätze ist be- grenzt, das Interesse jedoch sehr groß. Die Fer- cher Obstkistenbühne finden Sie in der Dorf- straße 3a in 14548 Schwielowsee, OT Ferch (Tel.: 033209/71440). Nähere Informationen gibt es auch im Internet unter www.fercherobst- kistenbuehne.de. Vielleicht treffen wir uns dort.

Ich werde diesen kulturellen Genuss auf keinen Fall versäumen. Ihre Topsi Menzel Hier trifft man Brandenburger und Berliner

ebenso wie belgische Landwirte oder auch ame- rikanische Literaturprofessorinnen bei den Pro- grammen am Samstagabend oder den Familien- konzerten sonntags.

Neben diesen Veranstaltungen werden eigene Stücke für Kinder angeboten, die an Schulen im Landkreis Potsdam-Mittelmark aufgeführt wer- den. Die Lyrikerin und Sängerin Ingrid Protze und der Liedermacher und freiberufliche Autor Wolfgang Protze erzählen in eigenen Texten und Liedern, Gedichten und Geschichten mit ei- ner kräftigen Portion Witz und einer ordentli- chen Prise Romantik über Land und Leute.

Nicht nur die Berliner werden aufs Korn ge- nommen, auch die Fercher selber werden gele- gentlich einer liebevoll-satirischen Betrachtung unterzogen. Hier bewegt man sich mit großer Liebe zur Natur und einer engen Verbundenheit zum „Märkischen“ zwischen Satire, Lyrik, Pro- sa und Kabarett, wobei erkennbar ist, dass Theodor Fontane des Öfteren Pate gestanden hat.

Das Publikum soll sich bei den Veranstaltun- gen im Übrigen nicht lediglich auf das Zuhö- ren beschränken. Jeder Besucher wird am Ein- gang mit echten märkischen Perkussionsinstru- menten ausgestattet - den Holzpantinen, in de- ren Originalen die Generation von Ingrid Prot- zes Großeltern sommers wie winters in die Schule lief. Mit diesen Holzpantinen an den Händen klopfen die Zuschauer den Rhythmus mit und auch das Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht.

Die wunderbare Welt der Bücher

Lesenachmittag mit Christine Vogeley

Christine Vogeley, Vierte von rechts, stellte ihren Zuhörerinnen Ausschnitte aus ihrem Ro-

man „Dritte Sonnenblume links“ vor Foto: Haenel

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Wir wünschen unseren Kunden ein friedliches, gesundes

Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr

2008!

Ihr Team

vom Salon Lindemann

Arthur-Scheunert-Allee 117 14558 Nuthetal Telefon: (033 200) 853 28

Möglich war das, zumindest gedanklich, am vernieselten 3. November in der Bergholzer Kirche. Das Motto hatte nicht nur mich, son- dern noch viele andere Einwohner unseres Or- tes neugierig gemacht.

Wir erlebten eine musikalische Reise durch Ba- rock und Klassik, die uns von London aus über Wien nach Istanbul führte. Diesen Hörgenuss verdankten wir dem schon bekannten Duo, dem Ehepaar Susanneund Markus Catenhusen. Bra- vourös meisterten sie das Cembalo und die Ba- rockgeige und begeisterten die Zuhörer durch ihr harmonisches Zusammenspiel. Schnelle Tempi einiger Sonatensätze ließen uns den Atem anhalten. Wir wurden berauscht und in Träume versetzt von Händel, Mondonville, Mo- zart, Haydn und Monti. Beeindruckend waren die Solopartien für Cembalo, gespielt von Su- sanne Catenhusen, und die schwierigen Doppel- griffpassagen auf der Violine, die Markus Ca- tenhusen exzellent meisterte. Der Csardas von V. Monti mit den schluchzenden Klängen der Violine versenkte uns alle in eine melancholi- sche Stimmung. Das Programm endete mit Alla Turca von Mozart, zu der Markus Catenhusen Susanne mit Schlaginstrumenten begleitete, was zu der Zeit durchaus üblich war.

Wir Zuhörer belohnten die Künstler mit einem langen Applaus. Frau Pfarrerin Barbara Luch- mann bedankte sich bei dem Duo und sagte anschließend: „Wenn jetzt keiner aus dem Zug

Unwetter

24. 12. 1697

Das Kirchenbuch berichtet

„In der Christnacht 1697 hat es so sehr gegla- seeist, daß kein Menysch am Christtage hat ge- hen oder stehen können.“

Kirchenraub im Dreißigjährigen Krieg Dezember 1631

Marodierende Soldaten zogen durch den Ort und raubten die Kirchenkasse aus. Das Kirchen- buch gibt darüber Auskunft:

„...2 Thlr. von den Soldaten auß der laden wel- che in der Kirche zerbrochen und gleichwoll ge-

raubet...“ Kurt Baller

Eine Fahrt mit dem Orientexpress

aussteigen will, weiß ich auch nicht, was ich machen soll.“

Wieder Applaus, und dann spielten Susanne und Markus als Zugabe das Largo von Händel aus der Oper Xerxes.

Danke für die traumhafte Musik.

Ingrid Monath

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Die Bergholzer Kirche in stimmungsvoller Beleuchtung am „Tag der offenen Kirche“ Foto: Haenel

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Die Redaktion des

„Nuthe-Boten“ gratuliert

Bergholz-Rehbrücke:

Am 16.12. Ulrich Volland zum 83., am 18.12. Irmgard Bednartz zum 81., am 19.12. Hildegard Huth zum 82., am 21.12. Hedwig Fischer zum 91., am 23.12. Ursula Rotte zum 81.,

am 28.12. Dr. Hartmut Oelsner zum 82. und Hartmut Meyer zum 62.,

am 30.12. Christa Mehr zum 82. und am 31.12. Ursula Joestel

zum 74. Geburtstag Nudow:

Am 21.12. Herta Güttler zum 78. Geburtstag

G

G G e e e b b b u u u r rr t tt s ss t tt a a a g g g e e e –– L L L e e e s ss e e e r rr p p p o o o s ss t tt –– M M M e e e i ii n n n u u u n n n g g g

Atemlos in atemberaubender Landschaft

Det fiel ma uff

Und, liebe Lesa, ville fällt ma uff von eene Aus- jabe ßu de andre: Ärjerlichet, Lustijet, Kurioset, Varücktet, Afreulichet. Eeene janz persönliche Auswahl, beßoren uff den vafügbaren Platz int Heft, lesen Se denn hia, und een Thema von al- let jibt de Übaschrift.

Der jrößte Uffreja in Novemba war de jeplante Diätenahöhung um knappe 10 Proßent for de Abjeordneten vonn Bundestach sowie der Streik vonne Lokomotivführa. Davon vielleicht späta mehr. Een besseren Szeitpunkt konnten sich Po- litika for ihren Griff inne Kasse nich aussuchen, nachdem det Volk nach monatelange Diskussio- nen und sporadische Lahmlejung von Nahver- kehr und Jütatransport schon janz schön jenervt war.

Ick selbst war ooch erst pauschal entrüstet, so wie alle die, die sich in Lesabriefe vonne Tares- ßeitungen oda bei Umfraren jeäußert ham. De meesten ham jemeent, det man de Ahöhung anne Rente anpassen sollte. Klingt logisch und jerecht. Aba een jerechten Lohn jibtet nich, würd et ooch nie jeben. Ville von die Abjeord- neten sind würklich echt fleißich, se arbeeten, wennse ihr Mandat ernst nehmn, ßwischen 60 und 70 Stunden inne Woche und traren ooch ne Menge Vaantwortung.

Dafür vadien se nich übamäßich, weil se janz schön wat anne Partei abdrücken müssen, für die se im Bundestach sitzen. Wat denn am Ende übrichbleibt – so een Beispiel neulich inne Szei- tung – sind 3500 Euro netto. Keen Hungalohn, aba anjemessen. So wie ßum Beispiel diesa eene Balina Abjeordnete sich einsetzt, bleibt da keene Szeit für noch een Nebenjob. Und det iss

die Unjerechtichkeit, andre pflejen ihre diver- sen, oft jut dotierten Pöstchen, da bleibt natür- lich wenja Szeit und Kraft fürt Eijentliche, und schon de jetzije Diät vadien se nich, kriejen se aba.

Leida iss det in janz ville andre Berufe ähnlich, wo sich mancha mit „Dienst nach Vorschrift“

durchmorelt und andre sich fort jleiche Jeld ka- puttarbeeten tun.

Weil wa jrade beit Jeld sind. De Deutschen sparn wie de Weltmeesta. Acht Billjon!!! solln se als Vamöjen uff de hohe Kante ham. Det iss ne Acht mit neun Nullen. Ooch hia wieda schlecht vateilt, de reichen ßehn Proßent ham fast ßwee Drittel des Volksvamöjens anjehäuft.

Besondas traurich, det jeda dritte Awachsene übahaupt keen Vamöjen oder sojar Schulden hat. Nur een jeringa Trost dabei iss, dettet in vil- le Lända noch unjleicha vateilt iss.

Janz wat andret. Wissesn Se, wat det jrößte Unfallrisiko beit Autofahrn iss? Der Fahra, jut, der durchschnittliche Fahra, wenn Se sich selbst ausnehm wolln. Dieset Risiko ausßu- schaltn schickt sich jetzt eene jroße Herstella- firma an. Wo dea Mensch vasacht, solln de Autos det unta sich ausmachn, ansonsten den Fahra warnen, z.B. vor Kurven, Geistafahra etc.. Hoffentlich kommt det System bald und iss beßahlbar.

In manche andre Lända wird mea jehupt als hia, een Höllenlärm und Chaos uff de Straßen. Det Neueste aus China, anstatt von det normale Hu- pen bellen Hunde, krähen Hähne oda wiehan Pferde. In Kambodscha sind diese Art von miss- verständlichen Warnsignalen alladings jrade va-

boten worn.

Vaboten isset ooch, in manche amerikanische Jemeinden, Wäsche im Jarten uffßuhängn, det jilt als unfein.

Unfein isset ooch, Jeldscheine ßu fälschn. Hat een Kölna Künstla 16,5 Milljon US-Dollar je- fälscht, missratene Blüten jeschreddat und in Beutel uffn Müll entsorcht. Uff een Beutel war een Uffkleba mit seine Adresse. Dumm jeloo- fen, nu mussa sechs Jahre int Kittchen. Jut, det- ta nich nach Jroßbeeren kommt, den neuen Ba- lina Knast, da jibt et nua kleene Szellen und keen Warmwasser. Aba det betrifft nua Knackis aus de Hauptstadt, die in Brandenburch gebes- sat wern solln.

Platz iss alle, det wars nu for 2007. Passen Se an die Festtare uff Ihre Linie uff und bleim Se je- sund und diesa Szeitschrift wohljesonn bis

nächstet Jahr Ihr Kalle

Betr.: „Auf den Spuren der Inka“ D.N.-B. 11/07 S.23

Wirklich schade, dass die lebendigen Berichte von Henriette Fleischmannüber ihr einjähriges Südamerika-Abenteuer jetzt aufhören.

Ganz besonders hat mich bei ihrem letzten Arti- kel gefreut, dass das Wort Inka kein Mehrzahl-S hatte. Zwar erlaubt die letzte Dudenausgabe Inkas zu schreiben, aber ich hatte damals ge- lernt, dass es richtig hieße, „die Inka“. Natürlich eine zu vernachlässigende Kleinigkeit in Anbe- tracht der großartigen Landschaftseindrücke und dem, was an Überresten einer einstigen Hochkultur uns heute noch die größte Achtung vor den technischen und organisatorischen Leis- tungen der Inka abnötigt. Zum Beispiel waren Straßenbau, Landwirtschaft auf Terrassen, Be- wässerung sowie Kommunikation und Staats- führung hochentwickelt und bewundernswert.

Ja, wir Flachländer tun uns schwer in gut 3000 Höhenmetern. Ich war 1958, als ich während meiner Lehr- und Wanderjahre in Peru und Bo- livien „vorbeischaute“, etwa so alt wie Henriet- te heute. Viel mehr als eventuelle Luftknappheit

ist mir das bis dahin unbekannte, wunderbare Hochgefühl in Erinnerung geblieben, das mich überkam, ganz besonders dann in Verbindung mit der im eigentlichen und übertragenen Sinne atemberaubenden Hochgebirgslandschaft der Anden.

Fantastisch die Kontraste zwischen dem subtro- pisch üppiggrünen Umfeld des Weltkulturerbes und Weltwunders Machu Picchu und dem kar- gen Hochplateau, auf dem der weltweit höchst- gelegene Titicacasee funkelt. Die auf ihm weit verbreiteten Schilfboote waren wie Überreste aus einer anderen Zeit, vor allem aber wunder- schöne Fotoobjekte.

Seinerzeit aus dem reichen Nordamerika (USA) kommend, berührten mich ganz besonders die Armut und das schwere Leben der Inkanach- kommen. Erstaunlich, wie die Natur sie auf die Existenz in dieser zwischen 3 und über 4000 Höhenmetern gelegenen Umwelt ausrüstet. Ihre Lunge bzw. ihr Lungenvolumen ist so groß, dass sie noch schwere Lasten bergauf tragen können, wo wir schon auf ebenem Gelände zu pusten beginnen. Rolf-D. Bathe

Ich möchte Dankeschön sagen!

Dankeschön zu einer Ärztin meines Vertrauens, zu Frau Dipl. med. Birgit Vorwerk.

Mit meinen großen Sorgen und auch kleineren Problemen bin ich Patientin bei Frau „Doktor“.

Frau Vorwerk ist eine Ärztin mit ganz viel Herz und Kompetenz. Sie hat es verstanden, mich in fast jeder Situation, und dafür gab es genügend, aufzubauen. Sie machte Mut und gab Zuspruch.

Niemals entstand das Gefühl, nicht ernst ge- nommen zu werden. Sie tut mir einfach sehr gut.

Zu dieser vorbildlichen Ärztin gehört auch ein tolles Team. Alle zusammen ermöglichen eine gute Betreuung.

Ich möchte ihm den Namen PMGVH geben:

Praxis mit ganz viel Herz.

Dankeschön! Ingrid Benz

(11)

Erklärung

Für die Oktoberausgabe des „Nuthe-Boten“ hat- te ich eine Buchkritik verfasst, worauf ich sehr wohl mit Resonanz rechnete.

Doch statt einer Auseinandersetzung mit mei- nen Argumenten oder den Aussagen des Buches wird in den abgedruckten Reaktionen der Vor- wurf erhoben, ich würde mich nicht mit der Ge- schichte auseinandersetzen wollen, sondern Ge- schichtsklitterung betreiben. Neben unsachli- chen Äußerungen fanden sich Angriffe auf mei- ne Person, meine historische Kompetenz und meine Erziehung.

Ich habe ein abgeschlossenes Geschichtsstudi- um und bin nicht bereit, auf einem unsachlichen Niveau zu diskutieren, weshalb sich von meiner Seite jede weitere Auseinandersetzung zum Thema in diesem Rahmen erübrigt.

Christian Wienert

Für alle Leser verständlich?

Verscharrt – Vermisst – Aber nicht vergessen

Zu: „Engagementförderung als kommunale (Querschnitts-) Pflichtaufgabe?“ von Martin Klemm, D N-B 10-07 S. 12

Der Nuthe Bote ist eine Zeitschrift für alle Bür- ger der Gemeinde Nuthetal und damit sollte man auch erwarten können, dass alle das Ge- schriebene auch annähernd verstehen.

Obwohl ich mich nicht zu den Unintelligentes- ten zähle, frage ich mich, was Herr Klemm in seinem Beitrag eigentlich sagen will. Ich ver- mute, es geht nicht nur mir so. Der Abschluss- satz in dem genannten Beitrag ist beredtes Zeugnis.

„Je mehr Ortsteile wir geworden sind, je länger unsere aktive Lebensspanne währt und je weni- ger bodenständig im Durchschnitt auch unsere Mitbürger in Nuthetal bereits geworden sind, und auch perspektivisch noch weiterhin werden, desto wichtiger wird, bei sich verjüngenden fi- nanziellen Spielräumen der Gemeinde im übri- gen, die aktive Einbindung und fortlaufende

Kommunikation mit und zwischen möglichst vielen Mitbürgern zu optimieren.“

Wenn man einen Satz erst mindestens dreimal lesen muss, um auch nur annähernd den Sinn zu erfassen, zeugt dies nicht von hoher geistiger und sprachlicher Kunst sondern von fehlender Fähigkeit, sich auch einem „einfachen Men- schen“ mitteilen zu können. Dazu gehören ein einfacher Satzaufbau, die Vermeidung von Schachtelsätzen und eine möglichst verständli- che Wortwahl.

Komplizierte Beiträge finden sicherlich ihren Platz in Fachzeitschriften, in denen sich die Au- toren mit komplizierter Schreibweise gegensei- tig übertreffen können und auch die entspre- chende Leserschaft finden.

Mein Tipp an Herrn Klemm: Wenn Sie mit Ih- rem sicherlich begrüßenswertem Anliegen auch die Masse der Nuthetaler ansprechen wollen, teilen Sie sich verständlich mit. Sie erreichen

mehr. Detlef Wagner

Vom Kriegsdenkmal zum

Antikriegsmahnmal?

Als Autor der Kolumne im Novemberheft muss ich mich zur gelungenen Ergänzung die- ser Seite 2 durch die Redaktion äußern und be- danken: Nachdenklich stimmend das linke Foto und die rückseitige Inschrift. Die dort vermerkten entsetzlichen Millionenzahlen sind abstrakt und ganz schwer vorstellbar.

Man muss sich vorstellen, dass diese weltweit umgekommenen 105 Millionen Menschen überwiegend jung und lebenslustig waren, als sie die Welt schon wieder verlassen mussten.

Auch obige Zahl bleibt noch abstrakt. Stellen Sie sich vor, es ist die gesamte heutige Bevöl- kerung der Bundesrepublik Deutschland, der Niederlande und Österreichs zusammen. Drei Länder, menschenleer, weiße Flecken auf der Landkarte.

Das Schlimme ist, dass der Wahnsinn kriegeri- scher Auseinandersetzungen nicht aufhört in Nahost, im Irak, in Afrika, Asien, Südamerika.

Und es verdienen bis heute Staaten und Unter- nehmer daran, Mordinstrumente herzustellen und zu verkaufen.

Als das stimmungsvoll ins Bild gesetzte Berg- holzer Kriegerdenkmal eingeweiht wurde, ging es noch sehr vaterländisch zu, in wohl keiner Ansprache wurde das Verbrecherische eines Krieges gegeißelt.

Wäre es nicht angemessen, dass unsere Ge- meinde die Namen der im Ersten Weltkrieg Ge- fallenen durch die Toten des Zweiten Weltkriegs (Soldaten und Zivilisten) ergänzen lässt und vor allem mit den Worten Karl Jaspersund den er- schütternden Zahlen zum Nachdenken anregt?

Auch eine angemessene Pflege dieser Gedenk- stätte wäre wohl nicht zuviel verlangt; so wie beides in vielen Brandenburger Orten inzwi- schen geschehen und üblich ist.

Rolf-Dieter Bathe Unter diesem Leitgedanken wurde am 4. No-

vember in der Kulturscheune in Kähnsdorf eine denkwürdige Ausstellung eröffnet. Initiator der Ausstellung ist der „Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener e.V.“ Er unterstützt die Arbeit des „Volksbundes Deut- sche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ und hat sich das Ziel gesetzt, tatkräftig bei der Vermissten- forschung und der Bergung von Gefallenen mit- zuhelfen und den noch immer wartenden Fami- lien endlich die letzte Ruhestätte ihrer vermiss- ten Angehörigen bekannt geben zu können. In einem Informationsblatt weist der Verein mit Recht darauf

hin, dass vie- le dieser Ge- fallenen noch immer dort b e g r a b e n sind, wo sie gefallen sind – in irgend- welchen Erd- l ö c h e r n , weitab von Friedhöfen.

Aus der Zeit meiner Lehre in der Forst- w i r t s c h a f t Mitte der 50er Jahre im Revier Stern- s c h a n z e ,

zwischen Potsdam und Michendorf gelegen, ist mir in Erinnerung geblieben, dass zu jener Zeit noch eine Vielzahl dieser Fundstätten sichtbar waren: Eilig zusammengezimmerte namenlose Holzkreuze, auf denen ein Stahlhelm befestigt war. Was wird aus diesen Gräbern geworden sein? Mitunter gab es nicht einmal Holzkreuze.

Auf großformatigen Fotos und in Vitrinen mit

Fundstücken informiert der Verein über Ber- gungsarbeiten von Vermissten. Im Rahmen ei- ner Diashow kann der Betrachter nachvollzie- hen, wie mühselig und gefährlich diese Ber- gungsarbeiten sind. Mich beeindruckten Zei- tungsausschnitte aus Sdier bei Großdubrau (Sachsen): Beim Ausbau eines Spielplatzes wurden erst 2007 die sterblichen Überreste von polnischen Soldaten gefunden. An ihren Kop- peln hingen noch scharfe Handgranaten.

Mehr als 60 Jahre nach Kriegsende gelten noch immer über eine Million deutscher Soldaten als vermisst. Wie viele Vermisste anderer Nationen mögen es noch sein? Der Verein lässt sich von den Worten von Alexander Wassiljewitsch Su- worowleiten: „Ein Krieg ist erst dann vorbei, wenn der letzte Soldat beerdigt ist.“ In Fjord Varnes in Norwegen entdeckte ich an einer ehe- maligen deutschen Geschützstellung eine Ge- denktafel mit den Worten von George Santaya- na: „Those who cannot remember the past are condemned to repeat it.“ (Diejenigen, die sich nicht an die Vergangenheit erinnern können, sind dazu verdammt, sie zu wiederholen). In diesem Sinne ist die Ausstellung in der Tat ein gelungener Beitrag gegen das Vergessen.

Dr. Jürgen Sachs

Bei der Bergung von Gefallenen.

Repro: Sachs

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Die Ersterwähnungsurkunde des Bischofs Sieg- fried II. für Saarmund trägt das Datum 28. De- zember 1216. Da zur damaligen Zeit die Zäh- lung des neuen Jahres mit dem Weihnachtsfest begann, ist das Jahr 1217 als Ersterwähnungs- jahr zu benennen.

Saarmund gehörte damals schon zum Gebiet der „Zauche“ und war Grenzort des „Archidia- konats Brandenburg“ und zum „Teltow“, der ebenfalls vor 790 Jahren von den Askaniern er- obert wurde.

1349 wird das „Haus zu Saarmund“, 1359 das

„Schloß zu Saarmund“ in historischen Quellen genannt, aber erst 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. erscheint Saarmund als „Städtlein“.

Wann es jedoch sein Stadtrecht erhielt ist unbe- kannt, ebenso ob es je ein Wappen besessen hat.

Bis 1862 hatte Saarmund das Stadtrecht, danach war es „Marktflecken“.

1470 ging Saarmund in kurfürstlichen Besitz über, die staatlichen Verwalter waren Amtsleute oder Hauptmänner, ihnen oblag gleichzeitig das

Amt eines Richters. Von 1471 bis 1682 weist die Kirchenchronik diese staatlichen Beamten namentlich aus.

Zur Stadt Saarmund gehörte auch eine „König- liche Domäne“, bestehend aus dem Amtsgehöft (heute Gärtnerei Büdke) und den Vorwerken Saarmund, Alt-Langerwisch, Schenkendorf und Fahlhorst. Die letzten Pächter dieser Domäne waren Oberamtsrat Johannes Konrad Treplin,

danach Amtsrat Kühne, der 1816 diese käuflich erwarb. Jenes Vorwerk Saarmund gehörte zur Kolonie Saarmund, damals eine selbständige kleine Gemeinde.

Auch die Saarmunder Tuchfabrik, 1812 auf dem Gelände des Amtsgehöftes entstanden, heute Gärtnerei Büdke, gehörte zur Kolonie.

Tuchfabrikant Busse übte in der Kolonie das Amt des Schulzen aus. Nachdem der Betrieb den Besitzer wechselte, fiel das Anwesen am 23. Februar 1897 wahrscheinlich Brandstiftung zum Opfer.

Die Burg Saarmund

Nachgewiesene Fundamentreste, mittel-, spät- slawische und frühdeutsche Funde, lassen die Annahme zu, dass die Burg auf einem slawi- schen Burgwall stand.

Im Jahre 1930 wurde in der Mühlenstraße das zweite Haus vor der Nuthebrücke (heute Leh- mann/Wuthe) abgerissen. Es war das ehemalige

Amtsdienerhaus. Bei den Ausschachtungsarbei- ten für einen Neubau stieß man auf mächtige Fundamentreste, bestehend aus Findlingen und Klostersteinen, wahrscheinlich Reste der Um- fassungsmauern der Burganlage. 1947 baute Fam. Büdke auf dem Gelände der Gärtnerei ein neues Haus, wobei man bei den Ausschach- tungsarbeiten ein kreisrundes Fundament aus Feldsteinen von 3 m Durchmesser entdeckte, das Fundament des Burgturmes. In der Chronik des Pfarrers Dresselsind die Burgherren des 14.

und 15. Jahrhunderts namentlich erwähnt, da- runter der Falke von Lietzenitz, der wegen sei- ner Grausamkeit in die Geschichte Berlins Ein- gang fand.

Verkehrsknotenpunkt Saarmund

Einstmals lag Saarmund an einer wichtigen Verkehrsverbindung, der alten Poststraße von Berlin nach Leipzig. Durch den Bau der neu- en Chaussee von Berlin über Potsdam nach Leipzig verlor Saarmund an Bedeutung. Die alte Poststation mit Pferdeausleih verküm- merte.

Auch beim Bau der Eisenbahnlinie Berlin- Wetzlar ab 1873 wurde Saarmund nicht berück- sichtigt. Eine Eisenbahnanbindung wurde erst mit dem Bau des Bahnhofs Saarmund am Berli- ner Außenring verwirklicht.

Saarmunder Geschäftsleben

Eine Analyse zeigte, dass die Einwohner von Saarmund schon in den Jahren 1873–1878 zu verschiedenen Berufsgruppen, darunter viele Handwerker, zählten, die auch in Potsdam oder den Randgebieten von Berlin arbeiteten.

In Saarmund lassen sich bereits im 19. Jahrhun- dert ein Tuch- und Materialwarengeschäft des Schneidermeisters Friedrich-August Kieburg und ein Kolonialwarengeschäft in der Potsda- mer Straße 3 nachweisen. Dieses wurde später von der Konsumgenossenschaft übernommen.

Ein weiteres Lebensmittelgeschäft in der Beelit- zer Straße 30 war die Verkaufsstelle „Feuer- herdt“. Dieses wurde geschlossen, als der Neu- bau der Textil- und Konsumverkaufsstelle sowie

G

G G e e e s ss c cc h h h i ii c cc h h h t tt e e e . .. . .. . ..

Saarmund – 790 Jahre

Ein (fast) vergessenes Jubiläum

Die imposante Stüler-Kirche, eingeweiht von königlichen Hoheiten

Der ehemalige Gasthof „Zur Stadt Leipzig“ am Saarmun- der Markt

Markt 6, mit dem Friseursalon Herrmann Saarmund Kolonie Mehrfamilienhäuser aus der DDR

(13)

Postfiliale in der Beelitzer Straße fertig gestellt war. Heute befinden sich im Neubaugebiet di- verse Einkaufsmöglichkeiten.

In insgesamt 5 Bäckereien konnten früher die Ortsansässigen wie Bewohner der Umgebung Backwaren erwerben. Seit den 1960er Jahren waren noch die Bäckerei Hermannin der Pots- damer Straße und die Bäckerei ReichardtAm Markt in Betrieb.

Außerdem konnte man in vier Gaststätten ein- kehren, wobei die Gaststätten „Zur Stadt Leip- zig“ und „Zum Mühlengrund“ die bekanntesten sind.

In den 1920er Jahren wurde die erste Arztpraxis in Saarmund eröffnet. Später gab es eine Arzt-

praxis und Zahnarztpraxis in der Bergstraße.

Heute finden wir die Ärzte ebenfalls im Neu- baugebiet

Schulwesen

Erster, namentlich im Jahre 1689 erwähnter

„Schulmeister zu Saarmund“ ist Jacob Dinnin- ger.

Im Jahre 1788 wird der Neubau eines Schulhau- ses beantragt, Allerdings erst 1841, nach dem Großbrand im Jahre 1840, wurde ein Schulneu- bau realisiert. Das Gebäude besaß eine Schul- stube für 90 bis 100 Kinder, einen Hausflur und die Wohnung des „Schulhalters und Küsters“, bestehend aus einer Wohnstube, einer Küche, einer Schlaf- und Speisekammer.

Die Saarmunder Dorfschule, zu jenem Zeit- punkt eine einklassige Schule, wurde 1876 in eine zweiklassige umgewandelt. 1875 erfolgte eine Aufstockung, so dass ab April 1888 die Schule als dreiklassig galt. Der zweite Lehrer wurde bereits 1876 eingesetzt.

Nach dem 2. Weltkrieg bis zum Schulneubau 1982 wurden die Schüler bis zur. 8. Klasse an der Schule Saarmund unterrichtet, wobei je- weils eine Grundschulklasse in Philippsthal, Nudow und Tremsdorf unterrichtet wurde.

Während dieser Zeit wurde der Schulsport in dem Saal der Gaststätte „Zur Stadt Leipzig“ ab-

solviert. Ein Jahr nach Eröffnung der neuen Schule wurde auch eine Turnhalle eingeweiht.

Die SG Saarmund ist ein Sportverein, der auf eine lange Tradition zurückblicken kann. So gab es nach dem zweiten Weltkrieg zwei Männer- turnvereine.

Die Kirche von Saarmund

Das imposante Bauwerk am Saarmunder Markt wurde von Friedrich August Stüler nach den Plänen seines Vorgängers Ludwig Persiusin den Jahren 1846 -1848 erbaut und im Beisein von König Friedrich Wilhelm IV. sowie Prinz Georg von Preußeneingeweiht Annett Böhm (aus verschiedenen Quellen)

Im Ortsteil Rehbrücke liegt die Walther-Rathenau-Straße...

Wer war Walther Rathenau?

Walther Rathenau wurde am 29. September 1867 als Sohn des AEG-Gründers Emil Rathe- nauund der Tochter eines Frankfurter Bankiers in Berlin geboren. Der promovierte Physiker übernahm 1892 die Leitung der Elektrochemi- schen Werke Bitterfeld und trat 1899 in den Vor- stand der AEG ein, deren Präsident er 1915 wurde.

– 1914/15 Leiter der von ihm organisierten Kriegsrohstoffabteilung im preußischen Kriegsministerium;

– seit 1919 Sachverständiger der Reichsregie- rung für Reparationsfragen;

– 1921 Minister des Äußeren, in dieser Funk- tion unterzeichnete er am 10.4.1922 in Ra- pallo den Vertrag mit der Sowjetunion über Zusammenarbeit.

Am 24. Juni 1922 wurde der prominente Jude, Vernunftrepublikaner und Reichsaußenminister, von Deutschnationalen auf der Königsallee in Berlin-Grunewald ermordet.

Die neue Rathenau-Gedenkstätte in seinem ehemaligen Schloss in Bad Freienwalde Schon die Anfahrt aus Richtung Berlin über die zumeist schnurgerade B 358 ist ein Erlebnis.

Die starken Eichenbäume, meist noch aus den Zeiten Friedrichs des Großen, sollten trabenden Pferden und marschierenden Soldaten Schatten spenden. Als Walther Rathenau 1909 das könig- liche Schloss zu Bad Freienwalde kaufte, muss er die Landschaft östlich von Berlin auch so ge- sehen haben.

1927 war das Schlossmuseum erstmals einge- richtet worden. Gerhard Hauptmann schrieb da- mals, „mit Liebe“ habe sein Freund das ver- wahrloste Königsschloss in Bad Freienwalde

sozusagen aus dem Staube gehoben und ihm den Glanz königlicher Bürgerlichkeit wiederge- geben.

Jetzt wurde das rosafarbene Schlösschen, das über Jahrzehnte böse mitgenommen worden war, seit 1990 aber vom Landkreis und den

Rathenau-Freunden sorgsam restauriert wur- de, als „Rathenau-Gedenkstätte“ eröffnet, ge- nau genommen wieder eröffnet: 1927 war das Schlossmuseum erstmals eingerichtet worden.

Große und bittere preußisch-deutsche Ge- schichte hat sich in Bad Freienwalde verwirk- licht. Bad Freienwalde war so etwas wie ein minderes, ziviles Potsdam. Architekten wie Lenné, der den englischen Park gestaltete, Schinkel, Gentz und Langhans haben hier ge- baut. Hier lebte die auf Abstand gehaltene Ge- mahlin Friedrich Wilhelms II. Hier wuchs der stocksteife spätere Friedrich Wilhelm III. auf.

Preußens Aufstieg und Fall – hier hat alles Spu- ren hinterlassen.

Bad Freienwalde war, als Walther Rathenau Schloss, Park und Nebengebäude – darunter ein Theaterpavillon – kaufte, nicht irgendeine preu- ßische Kleinstadt im Osten. Es war seit langem ein Heilbad für müde Knochen und bis in die heutige Zeit hinein.

Das Mobiliar aus dem ehemaligen Schlossmu- seum von 1927 wurde nach 1945 zertrümmert, verheizt, verschoben. Was heute da ist, gibt gleichwohl einen Abglanz. Die Stärke des Hau- ses indes liegt in den Briefen, Manuskripten, Büchern und Broschüren Rathenaus, dazu Skiz- zen und Bilder – und in der Idee des Gesamt- werks, die selbst noch den weiten Blick über die Oder nach Osten umfasst.

Wer nach Bad Friedenwalde kommt, der erlebt Landschaft und Architektur wie in einer Vedute

um 1800. Rüdiger Beyer

Walther Rathenau Foto: www.dhm.de

Nuthearm vor der Nuthebrücke Die Beelitzer Straße Fotos (7): A. Böhm

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Wenn ich heute durch Rehbrücke fahre und die Kreuzung Eichhörnchenweg/Arthur-Scheunert- Allee passiere, ist das alte Bild meines Heimat- ortes für mich präsenter denn je. Das soll nicht heißen, dass mir das neue Rehbrücke nicht ge- fällt. Im Gegenteil, seit der Wende ist der Ort ein Aushängeschild für moderne Stadtplanung geworden. Aber gerade mit dem Bereich jener Kreuzung verbindet sich für mich ein besonde- res Stück Erinnerung. Schon als Kind bin ich dort unzählige Male entlanggekommen. Dabei spielte genau jenes Geschäft eine wesentliche Rolle, in dem sich nun eine große Gaststätte be- findet.

Gemeint ist „Bertram“.

Bertram war ein Lebensmit- telladen. Und es war derLa- den, der, bevor die Kaufhalle in der Nähe des Instituts für Getreideforschung gebaut wurde, in Rehbrücke die größte Beständigkeit hatte.

Anfangs privat, später zur HO verstaatlicht, zog es vie- le Rehbrücker und Berghol- zer dort zum Einkaufen hin.

Natürlich, es gab schräg ge- genüber den Konsum, es gab den HO-Laden, in dem sich zurzeit eine Fahrschule be- findet, es gab zeitweise in der Bergholzer Schlüterstra-

ße ein Lebensmittelgeschäft, und es gab den

„kleinen Konsum“ neben der einstigen Kinohal- le an der Gaststätte Ebrecht.

Was hatte Bertram also, was diese anderen Lä- den nicht hatten?

Es war zunächst die persönliche Ansprache.

Schon als Knirps wurde ich hier freundlich mit Namen angeredet. Und wenn mein Einkaufszet- tel mal zu lang war und ich mich beim Ablesen zu verhaspeln drohte, hieß es schlicht: „Lass dir Zeit“ oder „Gib den Zettel doch einfach mal rü- ber.“ Und dann war man froh, die Einkaufsliste über die Ladentheke geben zu können.

Hinter eben dieser Ladentheke führte Frau Bert- ram das Regime, obschon da noch zwei weitere Generationen mitmischten. Zum einen die Alt- chefin, zum andern die Töchter Bertram. Ich kann mich gut an Erika erinnern. Hellblond, im- mer freundlich und eine Stimme, deren hohe Tonlage beinahe die Bonbongläser, die sich hin- ter der Glasauslage des mittleren Thekenbereichs befanden, zum Klirren brachte. Man, nein Frau, trug damals noch diese weißen Halbschirmkrau- sen im Haar. Ich weiß nicht, wer diese „Maskera- de“ dereinst erfunden hat und welchen Zweck sie wirklich erfüllen sollten, aber immer, wenn ich im Fernsehen alte Filme mit eben diesen weißen Haaraufsätzen sehe, muss ich unversehens an je- nen Laden in Rehbrücke denken.

Bertram hatte fast immer Andrang. Morgens um acht oder nachmittags um drei, wenn geöffnet wurde, standen oft genug schon die ersten Kun- den vor der Tür. Nach Betreten des Ladens reih- te man sich rechts, wo das DDR-typische Ge- müsesortiment lagerte, ein und rückte Stück für Stück zur Mitteltheke vor. Niemals habe ich er- lebt, dass jemand vorgezogen wurde. Ebenso wenig wurde getrödelt oder unnötig Zeit ver- schwatzt.

Und die viel zitierte Bückware?

Auch davon habe ich nichts erfahren. Was im Angebot war, wurde verkauft. Und wenn es Ba-

nanen oder andere seltene Früchte gab, hieß es:

„Die gehen an Familien mit Kindern, weil die’s am nötigsten haben.“ Und da hat sich unserei- ner, der als Dreizehn- oder Vierzehnjähriger sonst schon gern mal für er-

wachsen gehalten werden wollte, eigentlich doch lieber zum Kind zurückstufen lassen.

Nein, ich kann mich wahrlich nicht mehr an alle Waren erin- nern, die es gab.

Bonbons, klar, das weiß ich noch. Man kennt ja noch die großen Gläser, wo dann die kleine Schaufel reinfuhr und

für zehn oder zwanzig Pfennig ein paar grüne oder rote Lutschklunker in die altmodische Spitztüte gefüllt wurden. Auch die gehobenere Preisklasse Sahnebonbons in der runden brau- nen Schachtel gab es. Das Gesicht, das auf dem Etikett zu sehen war, habe ich noch im Gedächt- nis. Der Name der Bonbonsorte ist mir entfal- len. Und dann: Schokolade, Fisch, Sauerkraut, Brot, Zigaretten. Auch eine in Silberpapier ver- packte Tafel namens „Viehbahns Hundsschnit- te“, von der ich bis heut nicht weiß, wie sie schmeckte. Alles das und mehr füllte die Rega- le. Nicht zu vergessen die Margarinewürfel.

Sonja, Sahna und Marina – auf der Unterseite

der Verpackungen waren Sammelcoupons ein- gedruckt. Ich habe gesammelt, wie es nur ging und immer wieder drauf gedrungen, dass Mut- ter eher einen Würfel mehr als einen zuwenig vom Einkauf wollte. Dennoch haben die sorg- sam verwahrten Schnipsel nicht gereicht, einen Preis zu ergattern.

Ergattert habe ich indessen mehrfach die be- rühmte Schachtel Weinbrandbohnen ohne Krus- te. Es musste nur irgendeine Nachbarin glück- strahlend vom Kauf eines solchen Schatzes be- richten, und prompt durfte ich mein Fahrrad sat- teln und eine Schachtel für unseren Haushalt herbeischaffen.

Bertram hatte zu allen Zeiten, an die ich mich erinnere, auch angestellte Verkaufskräfte im La- den. Eine Frau Schmidt, Frau Buschmann, Frau Noackund Antje Dröse, die leider schon gestor- ben ist. Letztere hatte in der Schule genau die- selbe Klasse besucht wie der heutige Bürger- meister Gerhard Ling. Der wiederum war sei- nerzeit bemüht, eine Handballmannschaft in Rehbrücke aufzubauen. Ein handgemachtes Plakat mit einem Aufruf nach Interessierten prangte im Schaukasten, welcher sich vor dem Lebensmittelgeschäft Bertram befand und wo es zu damaliger Zeit sogar einen Briefkasten gab. Ein weiterer Briefkasten befand sich übri- gens an der heutigen Bushaltestelle Andersen- weg.

Damals war der Untergrund vor dem Geschäft nicht gepflastert. Er bestand aus Sand und wur- de zuweilen geharkt. Ein Fahrradständer diente zum Abstellen der Drahtesel. Und wenn dieser

„überbelegt“ war, stellte man das Rad an den auf dem Vorplatz befindlichen Baum, von dem ich nicht weiß, ob es ihn heute noch gibt.

Vor zwei Jahren fand nun das Treffen unse- rer Grundschulklasse vom Einschulungs- jahrgang 1956 in der Gaststätte statt, die in den früheren Lebens- mittelladen Bertram eingezogen ist. Ich konnte leider nicht dabei sein. Aber die Fotos, die am Aufgang gemacht wurden, habe ich be- kommen. Es hat sich am Gebäude vieles verän- dert, weswegen ich freilich keine Wehmut emp- finde. Die Zeit tut das Ihrige, die Menschen än- dern sich sowieso. Rein äußerlich, ich konnte es auf den Fotos feststellen. Deshalb soll man ver- suchen, was sich festhalten lässt, festzuhalten.

Ich habe es hiermit wieder einmal getan. Und ich bin keineswegs beleidigt oder enttäuscht, wenn andere Leute andere Erinnerungen haben und die meinen korrigieren oder ergänzen möchten.

Alexander Richter

. .. . .. . .. u u u n n n d d d G G G e e e s ss c cc h h h i ii c cc h h h t tt e e e n n n

Von Weinbrandbohnen ohne Kruste und anderen Kostbarkeiten

Erinnerungen an „Bertram“, Rehbrückes einstiges Lebensmittelgeschäft

Bertrams Laden vermutlich in Vorkriegszeit. Aber das Bonbonglas ist schon da.

Gerda und Wolfgang Bertram

Fotos (2): Familie Dräger

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Am 1. Dezember 1947 trat ich in Bergholz-Reh- brücke (damals Potsdam-Rehbrücke, Red.) in den Schuldienst ein. Es war der Beginn meiner fast 47 Jahre dauernden Lehrertätigkeit.

Gerade 18 Jahre alt, war ich, zusammen mit meinem Freund, Hans Kriegesmann, in den Lehrgang zur Ausbildung von Grundschulleh- rern in Groß-Schönebeck (Schorfheide) aufge- nommen worden. In einem 8-Monatskurs soll- ten wir von erfahrenen Lehrern auf unsere zu- künftige Tätigkeit vorbereitet werden. Es galt, in so kurzer Zeit das Rüstzeug zum Unterrich- ten zu erwerben. Nach knapp sieben Monaten Lehrgangsdauer hatten wir schon die Ab- schlussprüfung abzulegen.

Im Land Brandenburg herrschte akuter Lehrer- mangel* – deshalb das vorzeitige Lehrgangsen- de. Aus einer Liste offener Stellen konnten wir eine auswählen. Wir beide entschieden uns für Potsdam und wurden vom dortigen Schulamt in die XXI. Gemeindeschule in Bergholz-Rehbrü- cke eingewiesen. Sofort fuhren wir mit der Stra- ßenbahn bis zum Bahnhof Rehbrücke und machten uns auf den Weg zur Schule, der scheinbar kein Ende nehmen wollte.

Wo waren wir nur hingeraten? Nach 25 Minuten waren wir endlich dort. Schulleiter Simonzeigte sich erfreut, zwei männliche Kollegen zu be- kommen, bildeten außer ihm und Kollegen Labschnur Damen das Kollegium. Erforderli- che Formalitäten, einschließlich der Wohnraum- beschaffung waren bald erledigt, so dass am 1.

Dezember zwei Schulamtsbewerber (so unsere Dienstbezeichnung) ihre Lehrertätigkeit auf- nahmen.

Ich übernahm eine 2. Klasse und Rechnen in ei- ner 4. Klasse. Beide Klassen befanden sich im unteren Gebäude (Schlüterstraße 12). Während die 4. Klasse vormittags Unterricht hatte, war

die 2. Klasse nachmittags dran. Somit war jeder Tag ausgefüllt, obwohl man als Neulehrer nur 80% der Pflichtstunden zu leisten hatte.

Neben dem Unterricht waren regelmäßig statt- findende Weiterbildungen in Potsdam zu besu- chen, die meist bis in die Abendstunden dauer- ten. Das Monatsgehalt betrug 175 Reichsmark.

Es war schon ein schwieriger Anfang. Mein Un- terricht in der 2. Klasse muss wohl recht dürftig

gewesen sein. Demgegenüber lief es im Rech- nen in der 4. Klasse so gut, dass ich im zweiten Schulhalbjahr auch in Klasse 5 und 6 in diesem Fach eingesetzt wurde. Die 2. Klasse übernahm eine Kollegin.

Nach Bestehen der 1. Lehrerprüfung 1949

(Dienstbezeichnung nun Schulamtsanwärter) und der 2. Lehrerprüfung 1951 war die Ausbil- dung zum Grundschullehrer abgeschlossen.

Kurz danach wurde ich nach Potsdam versetzt.

1952 kam ich in die Humboldt-Oberschule (ab 1991 Humboldt-Gymnasium), wo ich im Fern- studium die Lehrbefähigung für die Abiturstufe erwarb und bis zu meiner Berentung 1994 un- terrichtete. Reinhard Hentze

* Anmerkung der Redaktion:Nach dem Zwei- ten Weltkrieg waren Lehrer, die Mitglieder in der NSDAP waren, entlassen worden.

Dienstantritt vor 60 Jahren

Ein Lehrer erinnert sich

Wer kann helfen? Auf dem Foto von 1947, das anlässlich eines Faschingsfestes im evangelischen Kindergarten Rehbrücke aufgenommen worden ist, sind Gisela Müller als Rumpelstielzchen und oben links „Tuda“ Siegel zu se- hen. Wer sind die anderen beiden Damen?

Foto: Geisendorf Reinhard Hentze (3.v.r.) im Kreise seines Kollegiums. Von links: Ilse Manthey, Bruno Labsch, Frl. Gonniwicha, Herr Si- mon, Frau Grünbaum, Hans Kriegesmann, ?, Frau Violet, Reinhard Hentze, Frl. Sliwinski, ?. Foto: privat

Hans Kriegesmann mit seinen Schülern. Der Nuthe-Bote ist gerade dabei, die Namen der Schüler zu erkunden.

Foto: privat

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B B e e e r rr g g g h h h o o o l ll z zz - -- R R R e e e h h h b b b r rr ü ü ü c cc k k k e e e

Dorfkrug in Bergholz ausgebrannt

Privater Straßenausbau nimmt Formen an

Das große Projekt des gleichzeitigen Ausbaus von sieben Anlie- gerstraßen in Bergholz-Rehbrücke in Eigenregie der Anwohner geht reibungslos seinem planmäßigen Ende entgegen. Es sind die Begas-, Schinkel-, Käthe-Kollwitz-, Heinrich-Zille- und Len- bachstraße, aber auch der Heideweg. Trag- und Deckschicht dürften in der Zwischenzeit überall aufgetragen sein. Die neue Straßenbeleuchtungen stehen bereits.

Ursprünglich war der 30.11. zur Fertigstellung vorgesehen. Die- se Option ist bis Weihnachten verlängert worden, sagte Bauamts- leiter Torsten Zado.Zeit- und Kostenplan sähen generell sehr gut aus. Positiv an diesem Ausbauverfahren sei es, dass der Anlieger noch während der Bauausführung über diverse Ausführungs- punkte mitbestimmen könne, was in positivem Sinne mehrfach in Anspruch genommen wurde, berichtet der baubegleitende Pla- ner Dipl.-Ing. Ralf Joppa vom ortsansässigen Ingenieurbüro ICoMa TVR GmbH. Die Profilierung der Versickerungsmulden und die Aufstellung von Holzpollern sowie weitere Feinarbeiten stellen die letzten Arbeiten dar.

Das Bauvolumen beläuft sich auf voraussichtlich 750.000 Euro bei einer Gesamtstraßenlänge von 1992 m und einer zu befesti- genden Gesamtstraßenfläche von 13.500 Quadratmetern. Für 131 Anlieger verbessert sich damit auf eigene Kosten das Wohngefühl.

Die Straße Zum Sportplatzkönnte als achtes Teilstück der in die- sem Jahr in privater Finanzierung auszubauenden Anliegerstra- ßen im Ort mit ihren nur 120 Metern Länge in der 47. Kalender- woche mit dem Ausbau starten, so der Planer im November. Hier muss sich zeigen, ob die beauftragte Baufirma alle Genehmigun- gen vorlegen konnte. Im Ortsentwicklungsausschuss war hierzu kurz zuvor noch eine grundlegende Entscheidung gefällt worden.

Die Ausschreibungen hätten gezeigt, dass die Bauausführung als gepflasterte Straße kostengünstiger zu haben sei, hatte Planer Joppa vorgetragen. Die Anwohner hätten ihr Einverständnis schriftlich abgegeben. Die Ausschussmitglieder gaben der Ände-

rung grünes Licht. Ute Kaupke

Ein wirklich

ganz besonderer Tag

Jeden Dienstag besucht uns unser Bäcker Schürenaus der „Kleinen Bäckerei Reh- brücke“ und bringt uns Brote, Brötchen, Laugenbrezeln oder Kuchen. Oft interes- siert uns die Frage: „Wie entsteht das alles?“ Fragen über Fragen an unseren Bäcker.

Dann kam die Einladung. Bäcker Schüren lud uns an einem Montag, dem 12. No- vember ein, an dem die Bäckerei eigentlich geschlossen ist, mit ihm gemeinsam zu backen. Wir waren sehr aufgeregt und konnten es kaum erwarten. Endlich war es so- weit. Wir fuhren mit dem Bus zur Bäcke-

rei und wurden dort schon erwartet. Wir bekamen eine Schürze und eine Bäcker- mütze und schon ging es los. Was brau- chen wir eigentlich für unsere Brötchen oder Laugenbrezeln, und wie riesig groß sind die Mehlsäcke, ganz anders als die kleinen Tüten bei Mutti. Fasziniert waren wir auch von der großen Teigmischma-

schine, der Wunderrüttelmaschine und dem großen Ofen. Bäcker Schüren zeigte uns, welche Formen aus so einem Teigstück entstehen können. Es sieht bei ihm ganz einfach aus. Dann sind wir an der Reihe. Erst eine lange Schlange und dann zur Bre- zel formen, nach mehreren Versuchen und ein bisschen Hilfe klappte es. Frau Schü- ren sortierte alle unsere Kunstwerke sorgfältig auf ein Backblech, versehen mit un- seren Vornamen, damit wir unsere Teigteilchen später wiedererkennen. Dann ab in den Garraum mit viel Dampf und Wärme. Dann hieß es geduldig warten. Unser Bä- cker zeigte uns, um die Zeit zu verkürzen, eine kleine Teigzauberei. Er formte mit viel Geschick aus mehreren Teigstücken eine Eidechse. Unsere Augen wurden im- mer größer. Inzwischen waren unsere Backteilchen im Garraum richtig gewachsen.

Ab ging es in den Ofen. Jetzt hieß es wieder warten, aber die Zeit verging wie im Flug. Wir erfuhren viele Dinge über das Bäckerhandwerk, und es duftete aus dem Ofen. Dann endlich wurde die Ofenklappe geöffnet und unsere Hörnchen, Zöpfe, Brötchen oder Brezeln waren fertig. Wir waren total stolz. Jeder bewunderte sein Werk. Frau Schüren überreichte jedem von uns seine persönliche Tüte mit dem Backwerk. Es war ein toller Vormittag. Die Zeit war viel zu schnell vergangen.

Ein herzliches Dankeschön für einen ganz besonderen Tag in unserer „kleinen Backstube“ an Bäckermeister Schüren und seine Frau.

Die Kinder und Betreuer des Montessori-Kinderhauses Potsdam Um 22.20 Uhr wurde am 19. Oktober für Berg-

holz-Rehbrücke Großalarm ausgerufen. Im denkmalgeschützten Ensemble um die älteste Dorfkirche des Potsdamer Umlands in der Berg- holzer Schlüterstraße war in der ehemaligen Gaststätte „Dorfkrug“ ein Brand ausgebrochen.

Bei Eintreffen der eigenen Bergholz-Rehbrü- cker Feuerwehrkräfte stand das Erdgeschoss des Dorfkrugs bereits vollständig in Flammen. Das Feuer brach kurz darauf bereits in den Dach- stuhl durch. Der Einsatz, an dem bis zu 50 Feu- erwehrkräfte beteiligt waren, währte bis fünf Uhr morgens. Den Nuthetaler Freiwilligen Feu- erwehren kamen die Michendorfer und Klein- machnower FFW sowie die Berufsfeuerwehr Potsdam zu Hilfe. Zehn Polizisten waren zur Absicherung des Brandortes vor Ort, räumten vorsorglich die benachbarte Wohnung im ehe- maligen Saal des Gasthauses. Ein Übergreifen der Flammen in dieser Richtung konnte verhin- dert werden. Ein Feuerwehrmann wurde durch herabfallende Glut verletzt, jedoch vor Ort durch die Rettungskräfte versorgt.

Ein Folgeeinsatz in den Vormittagsstunden war

nötig, um aufglimmende Glutnester zu beseiti- gen. Polizeiliche Ermittlungen sind angelaufen, weil der Verdacht auf Brandstiftung besteht.

Denkmalgeschützt – und nun?

Seit 1986 stehen die Fachwerkkirche aus dem Jahr 1716, die rote Backsteinschule von 1894 und der Dorfkrug als Ensemble unter Denkmal- schutz. Das alte Schulgebäude wird derzeit mit viel Engagement zu einem Treffpunkt der Gene- rationen ausgebaut. Der Kinder- und Jugend- klub „Die Brücke e.V.“ hat hier seinen Sitz.

Problemfeld war noch immer das ehemalige Gasthaus „Dorfkrug“.

Am 25. Mai 2005 brannte der Dachstuhl des ei- gentlichen Dorfkrugs schon einmal, der be- nachbarte Saal hatte Schaden genommen. Fahr- lässigkeit war damals die Brandursache, erzäh- len die heutigen Besitzer. Am Tage waren Dach- arbeiten unter Einsatz von Schweißtechnik vor- genommen worden, das war der Auslöser. Da- mals wollte Martin Hämergerade mit seiner Fa- milie in den zu Wohnungen umgebauten Saal des Gasthauses einziehen, musste es aber wegen

der Beseitigung der Brandschäden aufschieben.

Nach langem Leerstand hatte er dieses Objekt erst im Dezember 2004 gekauft. Da der Brand- herd bei dem neuerlichen Brand auf der linken Seite des Gasthauses lag, kam der Wohnbereich glimpflich davon. Die Familie fühlt sich am neuen Wohnsitz sehr wohl. Das gesamte Objekt liegt in ihrem Besitz. „Ein Abriss des geschä- digten Teils des Gasthauses steht nicht zur De- batte“, so der Eigentümer, immerhin stehe es ja unter Denkmalschutz. Nur dauere die Instand- setzung jetzt etwas länger. Die Fassade sollte gerade wenigstens für ein freundlicheres Ausse- hen gestrichen werden, die Farbe stünde schon im Keller. Nun müsse das Haus erst einmal ge- sichert werden. Wie es einmal genutzt werde, wird sich finden. Ein reiner Gastgewerbebetrieb werde sich nicht tragen, eine Art Geschäftshaus könne es werden. Möglicherweise zieht ein Ge- schäft für Reitsportbedarf ein. Ideen habe man viele.

Das Gasthaus war zuletzt bis Anfang der 90er Jahre als Gasthaus und Diskothek betrieben

worden. Ute Kaupke

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