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Spekulanten

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Konstanzer Online-Publikations-System (KOPS) URL: http://www.ub.uni-konstanz.de/kops/volltexte/2008/6308/

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-opus-63080

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Kompetenz

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Pharmaforschung

Del' Name Byk Gulden steht fill' eine international operierende Finnengruppe, die sich auf die Erforschttng ttnd den Vertrieb innovativer Phannaprodukte spezialisiert hat:

Therapeuti,ka, Diagnostika ttnd Selbstmedikationsprodukte bilden das Produktportfolio tmd die sicheren Standbeine des Unternehmens.

lm ZlIge lfllSel'{!S starke1l 'flac:bstll1JlS haherz 1l'ir nktuell in ItI7Serell tandorten Konstol1z /ll1d ingen s()"wie illl AujJelldienstinteressoJlte PositionenZlI

besetzen - unter anderem . Eimtiegscha"cen fitl' 01Itr- Itnd _\Vi'rtschdftswissenscbtljiler, Mediziller Itnd Pharl1lozeulell, Ingelliellre ulld Informatikel: WiI'freuenu1lS auf Ih"e Kontaktaufnahrne.' Geschaftsbereich Personal

Im Jahre 1873 zunachst als chemische Fabrik gegrundet, teptasentiert Byk Gulden heure eine Firmengruppe mit 28 Tochtetgesellschaften im In- und Ausland, ubet 6.400 Mitarbeitern und einem welt- weiten Geschaftsvolumen von 1,3 Mtd. EURO.

Die Erforschung und Entwick- lung innovativer Substanzen nimmt eine zenttale Stellung in unseret Arbeit ein. Unsere neue SubsranzPantoprazol, ein hochinnovatives Medikament zur Behandlung von Magen- und Darmerkrankun-gen, gehOtt zu den seit]ahren er- folgreichsten Neueinfiihmngen

auf dem deurschen Pharma- marh. Weltweit fiihrende Pharmaunternehmen koopetie- ren mit uns im internationalen Vettrieb von Pantoprazol.

Die Byk Gulden Gruppe mit Hauptsitz in Konstanz gehbrt zur ALTt\NA AG, ein Untet- nehmen, das sich mehrheitlich im Besitz det FamiJie Quandt befindet. Als ertrags- und kapitalstarker Konzern bietet die ALTANA AG die finanzielle Basis fur die Entwicklung neuet Arzneimittel zur U nter- stutzung des Arztes.

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Byk Gulden

Lomberg Chemische Fabrik GmbH Postfach 1003 10

78403:Konstanz www.byk-gulden.com

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, ... Ein Unternehmen cler ALTANA AG

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Geld, money, pecunia, geld, rargent, bani, pengar, gelt, danaro, dengi, geld, moneda, penz,Geld..

»Jedermann weiss, wenn er auch sonst nichts weiss, dass die Waren eine mit den bunten Naturalformen ihrer Gebrauchs- werte hbchst frappant kontrastierende, gemeinsame Wertform besitzen - die Geldform." So schreibt Karl Marx (Oas Kapitall 1857 in seiner Kritik der politi- schen Okonomie.

Uni 'kon widmet in dieser Ausgabe zen- trale Beitrage dem Thema Geld: So erfor- schen Konstanzer Wirtschaftswissen- schaftler in einem SpitzenproJekt zusam- men mit sieben europaeischen Hoch- schulen die Aktienmarkte. Pro!. Winfried Pohlmeier erlautert den uni 'kon-Lesern, warum die Bbrse eigentlich Spekulanten braucht. »Oer Ball ist rund« - Oass bei- spielsweise auch Okonomie und Sport keine Mesalliance bedeuten, belegt Dr.

Stefan Klotz, der als Okonom die Motivation von Fussballern untersuchte und zu sehr interessanten Ergebnissen kam. Zudem gibt es bald einen neuen von

der Thurgauer Kantonalbank eingerich- teten Stiftungslehrstuhl sowie ein in Kreuzlingen eingerichtetes Euregio- Institut der Universitael fur »Monetare Okonmik und Finanzmanagement«.

Ihre Aufmerksamlkeit mbchten wir eben- falls auf die erste Firmenmesse der Universitat lenken, die in Sonderseiten im Zentrum dieser Ausgabe vorgestellt wird.

Aus diesem Grund verschieben sich lei- der die Seiten mit Buchertipps aus der Universitat Konstanz auf die kommende Ausgabe uni 'kon no 5.

Die uni' kon-Redaktion bemuht sich, auch in dieser Ausgabe, Ihnen neue und interessante Einblicke in Forschung und Lehre sowie den universitaren Alltag der Universitat Konstanz zu geben. Viel Spass beim Lesenl

Manuela Muller-Windisch

editorial

titel 102

forschung 104

konstanzer lehre 108

intern 113

tag der offenen tiir I 18

firmenmesse 125

personalia 130

international 131

uni'kon impressum 135

ansichtssache 136

studis schreiben 138 kunst und kultur 140 crossborder schweiz 144

for women only 147

uni sportlich 150

uni'n'teressant 152 preiswiirdig gut verteiLt

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• Or Manuela Muller-Windlsch. Pressesprechenn der Unlversltiil Konstanz

uni'kon I 04.2001

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021

telthema

DIE HORSE ••

KONSTANZER WIRTSCHA.FTSWISSENSCHAFI'LER ERFORSCHEN DIE AKTlEN-

MARKTE - SPITZENPROJEKT MIT 5mBEN EUROPAISCHEN HOCHSCHULEN - AUS DER TBAUM: JEDER MARKTMECHANISMUS

IS'I'

spliRBAR - NEUE METHODIK FUR

ULTRAHOCHFREQUENTE

BORSENDATEN

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on wegen der Spekulant ist der Feind des Kleinanlegers:

»Wir brauchen sie«, sagt Wirtschaftswissenschaftler Professor Winfried Pohlmeier. Die Glucksritter und Abzocker kaufen und verkaufen oft und selbst dann, wenn andere nur noch stillhalten. Damit schaffen sie Angebot und Nachfrage Spekulanten halten den Handel in Schwung - und verhindern manche Uberraschung. Denn nur wenn gehandelt wird, bildet sich an der Bbrse ein neuer Preis fur eine Aktie. Pohlmeier erklart, was das fur alle Anleger bedeutet: Spekulanten machten das System Bbrse effizienter »Je mehr gehandelt wird, desto kleiner sind die Preissprunge«.

Die Ehrenrettung fur den Spekulant ist ein Ergebnis von genau- en Analysen des Bbrsengeschehens. Zusammen mit mehreren Kollegen und Mitarbeitern erforscht Pohlmeier, wie die Organi- sation von Bbrsen und ihre Handelssysteme den Markt beein- flussen und wie das Risiko des Kursverlaufes abgeschatzt wer- den kann. Mit sechs weiteren Universitaten in Europa bilden die Konstanzer einen Forschungsverbund. »Wir sagen aber keine Aktienkurse voraus«, betont Pohlmeier. Der 44-Jahrige weirJ:

Hbren Laien den Fachbegriff »Empirische Finanzmarktfor- schung«, erhoffen sie sich ein paar heirJe Tipps. Doch Im Konstanzer Fachbereich Wirtschaftswissenschaften sitzen keine Bbrsen-Gurus, sondern Wissenschaftler.

Die Bbrsentipps Im Fernsehen halt Pohlmeier fUr Unsinn

»Eigentlich interpretieren die den Zufall«. Die Informationen der Medien seien langst Teil des Kurses - und damit zur Vorhersage unbrauchbar. »Wenn der Kurs schwankt, liegt dies an neuen Informationen« - diese aber kbnnten die Fernsehexperten noch nicht kennen, sonst waren sie nicht neu. Der Rest sei Spekulation, sagt Pohlmeier. »Was den Kurs wirklich treibt, sind Uberraschungen in den Erwartungen«, Was alle erwarten, sei im Preis ja schon drin. »Weil jeder versucht vorherzusagen, wohin der Kurs geht und entsprechend hand elt, ist der Kurs schon da«.

Die Finanzmarkt-Forscher schauen deshalb gar nicht erst auf

die Richtung der Kursverlaufe, sondern auf die Volatilitat des Kurses. »Wir prognostizieren nicht die Kurse, sondern die Schwankungsintensitat«. Springt ein Kurs hin und her od er klet- tert er in kleinen Schritten auf und ab - und warum tut er das50

und nicht anders? 1st es so, weil nur wenige Leute handeln und sich deshalb selten ein Preis bildet? Od er weil die Regeln des Bbrsensystems nur einen Handel in grorJen Preisschritten zulas- sen?

Um

diese Fragen zu beantworten, sind nicht die Punkte einer Kurskurve wichtig, sondern die Zeitspanne zwischen ihnen.

Lange Zeit war sie ein blinder Fleck in der Analyse. Denn ein Kursverlauf wird meist so aufgezeichnet: Stets zu einem be- stimmten Zeitpunkt wird der Preis einer Aktie festgestellt und in eine Grafik eingetragen. Der Abstand der Punkte steht fur eine feste Zeitspanne, etwa einen Tag. »Da weirJ man nicht, wie der Kursverlauf wirklich zustande gekommen ist«, sagt Pohlmeier,

»denn das meiste passiert innerhalb eines Tages«.

So

zuckten die Kurse nach dem Rucktritt Lafontaines als Finanz- minister nicht einen Tag, sondern 30 Minuten. Und immer wenn der Zentralbankrat tagt, trocknet der Markt aus, weil alle auf mbgliche Entscheidungen warten: Dann reagiert der Kurs schon auf wenige An- und Verkaufe empfindlich. »Wer auf einen leeren Markt trifft, hat eine grorJe Preiswirkung«, so Pohlmeier.

Fur die Konstanzer Forscher sind die ublichen Tabellen deshalb wertlos. Sie verraten nicht, in welcher Stuckzahl und wie oft eine Aktie gehandelt wurde, ob in der feststehenden Zeitspanne keine, eine od er Millionen Papiere den Besitzer wechselten und ob si ch der Preis in einem Sprung oder Tausenden Tnppel- schritten anderte.

Die Wissenschaftler ha ben sich deshalb als erstes ihre eigenen Zahlen besorgt und neue Methoden entwickelt. Sie sprechen von

»ultrahochfrequenten Daten«. Jede einzelne Transaktion ist bei ihnen ein Messpunkt. Schon eine einzelne Aktie kann bis zu 2500 Mal am Tag auftauchen, schnell gibt es fur ein Jahr ein paar

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Millionen Werte. Diese Oaten bekommen die Konstanzer von Aktienmarkten in der ganzen Welt. Denn fast uberall wird der Handelstag inzwischen in Echtzeit von Computern protokolliert.

Manche-Borsen verkaufen diese Oaten, andere geben sie kosten- los ab. Allein die CD-Roms einer einzelnen Borse fullen ein Regal auf 1 Meter 50 Lange. Noch vor wenigen Jahren waren die Computer noch nicht leistungsstark genug, um mit Utrahoch- frequenz-Daten zu rechnen. Inzwischen gibt es Rechner mit ent- sprechender Leistung. Doch um die Datenmengen auszuwerten, brauchen die Wissenschaftler nicht nur mod erne Computer, son- dern eine ganz neue Methodik, d,ie anders als bisher auch die Abstande zwischen den Transaktionen als Info-Quelle erfasst.

Diplom-Volkswirt Nikolaus Hautsch: »Wir brauchen eine andere Okonometrie«.

Seit vier Jahren arbeiten die Konstanzer Forscher daran. Sie zahlen in der empirischen Finanzmarktforschung zur internatio- nalen Spitze; neun weitere Gruppen beschaftigen si ch in Europa mit ultrahochfrequenten Oaten. Ihre Erkenntnisse publizieren sie in Doktorarbeiten und Habilitationen, Buchern und Fachzeit- schriften. Die Autoren sind nicht nur auf Fachtagungen gefragt, sondern auch in den Forschungsabteilungen der Banken.

Mehrere Nachwuchsforscher wurden aus Konstanz bereits abge- worben. PohlmeierweirJ: »Die Banken suchen Leute, die mit501- chen Massendaten umgehen konnen«. Die grorJen Borsen, ver- wickelt in scharfe Konkurrenzkampfe, interessieren sich fur die Konstanzer Arbeiten. Und auch aus volkswirtschaftlicher Sicht werden die Borsen wichtiger, weil immer mehr Guter auf ihnen gehandelt werden: Strom schon heute, bald vielleicht auch Wasser.

Die grorJen Borsenschocks sind fur die Wissenschaftler Beispie- le, wie sehr sich die Btirsen untereinander beeinflussen - und wie sehr die Organisation des Handels die Kursverlaufe be- stimmt. Bei einer Analyse des Btirsengeschehens in London und Frankfurt hat Dr. Dieter Hess festgestellt: In turbulenten Zeiten ziehen viele Handler das traditionelle Londoner Parkett dem Frankfurter Computersystem vor. Grund: Auf dem Btirsenparkett sehen die Handler, wer ihrer Kollegen gerade was macht. Im elektronischen Handel kennen sie gehandelte Stuckzahlen und Preise - aber nicht ihre Mitspieler. Eine mtigliche Ltisung: Das Computersystem wird um die entsprechenden Handler-Angaben erganzt. Ein entsprechender Versuch lauft in London.

Weiteres Beisp,iel fur den Einfluss der Handelsorganisation: Die Btirsenorganisation kann festlegen, in welchen Sprungen Kurse steigen und falten. Kleine Schritte ermtiglichen den Handlern mehr Einfluss auf den Kurs, grorJe wirken eher bremsend - stei- gern aber die Ubersichtlichkeit des Geschehens. Wie immer die Borse sich entscheidet, sie beeinflusst den Handel. Schon Jetzt steht damit fest: Die Konstanzer Forscher rauben mit ihrer Arbeit den Wirtschaftswissenschaftlern endgLiltig den Traum von einem vtillig transparenten Markt, dessen Mechan,ismen nicht spLirbar sind. Pohlmeier: »Irgendwie mussen sie ja sagen, wie die Leute handeln sollen«.

~ Frank van Bebber

10 Iwww.uni-konstanz.de/FuF/wiwi/

1ilIwinfried.pohlmeierrauni-konstanz.de

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uni'kon I 04.2001

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WEM DRITTE

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KONOMEN UNYERSUCHEN EINE HElB DISKU IERYE FRAGE: WAS MOTlVIERT FUSSBALLSPIHER?

UNO LERNEN DARAUS FUR DIE EIGENE PROFESSION VIEL USER DEN MENSCHEN

O ••

konomen und Sport: in den Augen vieler eine schreckli- che Mesalliance, die den sportlichen Gedanken verrat und das Geld in den Vordergrund stellt. Oreht es sich dann noch um »Konig FulJbatl«, gehen die Emotionen besonders hoch. Ooch unabhangig von der Beurteilung der betriebswirt- schaftlichen Entscheidungen, welche den FulJbaU inzwischen weltweit pragen: Okonomen haben noch ganz andere Interes- sensgebiete, und der Sport bietet ihnen attraktive Untersu- chungsfelder. Ein hervorragendes Beispiel dafi.ir ist die Frage, wann ein FulJballteam eher offensiv oder defensiv spielt. Oas wird viele iiberraschen: Wie kommt ein Wirtschaftswis- senschaftler zu einer solchen Frage, und was hat er an Antworten parat?

Eine erhebliche Zahl an Volkswirten, sogenannte Mikrobkono- men, beschaftigen si ch mit dem Verhalten von Einzelnen: Wie entscheidet sich jemand zwischen mehreren Alternativen, wenn eine bestimmte Anreizstruktur vorliegt, die den Nettonutzen des Entscheiders fur jede Alternative beeinflusst? Ein klassisches bkonomisches Beispiel dafur ist die Entscheidung von Ehe- frauen, ob sie am Arbeitsmarkt teilnehmen wollen od er nicht.

Eine solche Entscheidung wagt Vor- und Nachteile Ideren Ausmar3 meist von aur3en bestimmt werden, wie z.B. die Gestal- tung von Kinderbetreuungsmbglichkeitenl gegeneinander ab;

und sie hangt dabei durchaus von etlichen »harten Fakten« ab, wie der Ausbildung der Frau, den Einkommensmoglichkeiten ihres Ehemanns oder der Zahl und dem Alter der Krnder, und kann auf Basis solcher Angaben recht gut prognostiziert wer- den. Der letztJahrige Nobelpreis fur Wirtschaftswissenschaften ging ubrigens an zwei Mikrookonometriker, also empirisch arbeitende Mikrookonomen, clie Methoclen fur Fr"agestellungen dreser Art entwickelt haben.

Letztlich ist eine Entscheidung wie die, ob man sich eine Arbeit sucht, aber wesentlich komplexer. Es spielen ebenfalls die clurch Erziehung unci Erfahrung gewonnenen grundsatzlichen Ansich- ten eine Rolle, die jedoch fUr den Forscher weder erfassbar noch uberschaLJbar sind. Diese Komplexitat uber das Erfassbare hin- aus ist bei der Analyse von Einzelentscheidungen typisch. Sie

macht es schwer, Antworten auf eine wichtige Frage der Okono- mie zu finden: Inwiefern entspricht der Mensch clem sogenann- ten »homo oeconomicus«, welcher sachlich begrunclete Ent- scheiclungen zu seinem grbr3tmbglichen Wohl fallt - oder lasst er sich starker von Emotionen, Vorurteilen und Erfahrungen len- ken?

Relativ zu der Komplexitat des »real life« bietet der Sport fur solche Fragen eine relativ leicht uberschaubare Welt Die Ziele der Sportler sind in der Regel offenkundig, alle Entscheidungs- trager und alle Konkurrenten sind bekannt, und die Datenlage meist exzellent. Kommt dann noch eine eindeutige Anderung der Anreizstruktur hinzu, lasst sich aus dem als Reaktion darauf mbglicherweise geanderten Verhalten der Sportler eine Menge lernen. Eine solche Strukturanderung erfolgte vor sechs Jahren im deutschen Ligafur3ball: fur einen Sieg erhalt eine Mannschaft seitdem nicht mehr zwei, sondern drei Punkte. [Bei einem Un- entschieden erhalten beide Mannschaften weiterhin je einen Punkt, ein Verlierer ging und geht leer aus.J

Besonders interessant: Die Drei-Punkte-Regel wurde aus- drucklich eingefuhrt, um eine Verhaltensanderung der Fur3ball- kteure zu bewirken. Man hoffte, durch die hbhere Belohnung fur einen Sieg einen Anreiz fur offensive Sprelausrichtung zu bieten, denn eine offens've Taktik fuhrt zu mehr Torszenen und mehr Toren, was fur den Zu chauer attraktiver isl. Jedoch. Eine offensive Spielweise beinhaltet fur eine Fur3ballmannschaft ein Risiko, denn mit der Wahrscheinlichkeit, selbst ein Tor zu erzie- len, steigt auch die, sich einen Gegentreffer einzufangen. Bei dieser Abwagungsentscheidung soll nun die Drei-Punkte-Regel die Entscheidung fur eine offensive Taktik erlelchtern

Damit stellt sich dem Mikrookonometriker die Frage. ob Fur3ballspieler unter der neuen Reg l tatsachlich ihr Verhalten andern. Den Versuch, diese Frage zu beantworten, haben wir am Lehrstuhl fur Okonometrie von Prof. Winfried Pohlmeier unter- nommen.

Da die Regelanderung 1995 in Kraft trat, betrachten wir die zehn Spielzeiten von der Saison 1990/1991 bis zur Saison 1999/2000 Analysiert man diese je funf Spielzeiten, in denen die beiden verschiedenen Punkteregeln galten, stellt man Jedoch

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forschung

fest: Die durchschnittliche AnzahL Tore pro SpieL ist in beiden Perioden fast identisch. Auch die Haufigkeit der einzeLnen SpieLergebnisse oder andere GrorJen unterscheiden sich nie sig- nifikant - das heirJt, die kleinen vorhandenen Unterschiede zwi- schen den beiden Perioden liegen immer nur im Bereich ublicher statistischer Schwankungen und konnen nicht aLs Hinweis auf VerhaLtensanderungen der Mannschaften interpre- tiert werden.

Dieses Ergebnis fordert naturlich Erklarungen. Sind denn FurJ- baLLspieler einfach zu dumm, wie mancher - als vermeintliche Bestatigung gangiger VorurteiLe - vieLLeicht vermuten mochte?

Oder gibt es rationale Grunde, dass die angestrebte Anreizwirkung der Drei-Punkte-Regel offenbar nicht greift?

Um

diese Grunde zu finden, muss die strategische Situation einer Mannschaft wahrend eines SpieLs genau anaLysiert wer- den. Ein Spiel beginnt beim Stand von 0:0, und wenn es bis zum Schluss dabei bleibt, erhalt jede Mannschaft einen Punkt. Durch die Drei-Punkt-Regel ist nun die Belohnung, falls statt des Unentschiedens ein Sieg erreicht wird, doppelt so hoch wie die Bestrafung, falls man verliert: ALso musste die Drei-Punkte- Regel greifen und die Mannschaften offensiver spieLen. Was aber, wenn einer Mannschaft der Fuhrungstreffer gelungen ist?

Fur das in Ruckstand geratene Team ist die Situation unveran- dert, denn eine Niederlage ist immer unattraktiv. Die Mann- schaft jedoch, welche in Fuhrung liegt, hat eine schwere Entscheidung: Soll sie versuchen, einen hohen Sieg herauszu- holen, oder soll sie den knappen Vorsprung verteidigen?

Einerseits hat die Tordifferenz am Saisonende einen gewissen Wert, andererseits ist ein Punkt mehr wert als die beste Tor- differenz, und wenn man den Vorsprung aus der Hand gibt und unentschieden spielt, verliert man zwei der drei Punkte. Man kann nun wegen der Drei-Punkte-Regel nicht mehr nur einen, sondern zwei Punkte wieder verlieren. Dieser Schwachpunkt der Drei-Punkte-Regel hat noch weitere Auswirkungen: Denn es ist nicht nur zu erwarten, dass eine Mannschaft, die in Fuhrung liegt, diese defensiv vei"teidigt, sondern beide Mannschaften wissen: Wenn wir in Ruckstand geraten, werden die anderen mauern und es uns fast unmoglich machen, noch den Ausgleich zu erzieLen - aLso durfen wir gar nicht erst riskieren, in Ruck- stand zu geraten. Diese UberLegung wird die fordernde Wirkung der Drei-Punkte-Regel bei einem unentschiedenen Spielstand zumindest dampfen, wenn nicht aufheben.

Das Zwischenergebnis: FurJbaLLspieLer verhaLten sich durchaus nicht so verkehrt, vieLmehr ist die Weisheit der FurJbaLLgewaLti- gen zu hinterfragen. Denn fur die Drei-Punkte-Regel spricht hochstens noch, dass die durch die drei Punkte ermoglichten grorJeren Bewegungen in der Bundesligatabelle die Spannung im Saisonverlauf erhohen. Eine Frage bLeibt jedoch noch offen:

Die aLs nicht durchdacht entLarvten UberLegungen, welche die EinfUhrung des dritten Punktes begLeiteten, furJten auf der impliziten Annahme: Eine FurJballmannschaft verhalte sich, als sei sie eine homogene Einheit, die rationaLe Entscheidungen genauso einheitlich falLt, wie sie ein vernunftig abwagendes lndividuum fallen wurde. Dies ist jedoch, vorsichtig formuLiert, nicht ganz sicher. Zwar soll eine FurJbaLLmannschaft roman- tisch-idealisiert aus elf Freunden bestehen, aber die heutige WirkLichkeit ist eher von eLf EinzeLunternehmern gepragt, die ihren eigenen Marktwert zumindest auch im Sinn haben. Und ob man in der Hitze des SpieLgefechtes uberhaupt kuhlen Kopf bewahren kann, ist eine weitere Frage.

Um

Einsichten zu gewinnen, wie rational sich ein FurJballteam im Ganzen verhalt. ha ben wir deshalb untersucht. von weLchen Ereignissen im SpieLverlauf die WahrscheinLichkeit fur ein Tor abhangt. Die Uberlegung dahinter ist foLgende: Mit Toren Lasst sich abschatzen, wie offensiv die - leider nicht messbare - Taktik der Mannschaften ist. Die Taktik aber soLLten die Teams wahrend

des SpieLverlaufs andern, wenn bestimmte Ereignisse eintreten - vor alLem, wenn ein Tor faLLt und sich dadurch der SpieLstand andert. Die konditionalen Wahrscheinlichkeiten - aLso die Wahr- scheinlichkeit, dass ein Tor fallt, - kann man mit mikrookono- metrischen Methoden bestimmen. Zur Untersuchung ausge- wahLt wurden die GruppenspieLe der UEFA Champions League.

Denn in dieser europaischen Meisterklasse ist die Spielstarke der einzelnen Mannschaften sehr ausgeglichen, und es gibt fur jeden Punkt eine Auszahlung von 1Million Franken, so dass die Anreizstruktur besonders explizit gesetzt ist.

Das zentraLe Ergebnis hat dann sehr uberrascht: Wahrend ge- marJ der obigen Uberlegungen es der Spielstand sein sollte, der das AusmarJ der offensiven Ausrichtung, also die Taktik, beein- flusst, findet sich eine signifikante Abhangigkeit der Torwahr'- scheinlichkeit Lediglich fUr den Umstand, ob kurz zuvor eln Tor erzieLt worden war, und wer es erzieLt hatte. Als am starksten erweisen si ch die Offensivbemuhungen unmittelbar nach einem Tor, welches die Gastmannschaft erzielt hatte. Der elgentliche SpieLstand hingegen scheint fur die taktische Ausrichtung der Mannschaften bedeutungsLos zu sein - was vollig im Wider- spruch mit der theoretischen AnaLyse steht.

Was bedeutet dies? Offenbar gelingt es den Trainern selbst bei europaischen Spitzenmannschaften nicht, die SpIeler auf die rationale VerfoLgung gemeinsamer Ziele einzuschwaren. Statt kuhL mit BLick auf den SpieLstand zu agieren, Lassen sich die Spieler eh er von Emotionen regieren. »Der Trainer versteht es, uns zu motivieren«, ist ein Satz, den man von FlIl1baLLprofis hau- fig hart. 1st er ein Indiz, dass die Profis zwar Emotlonen aufsau- gen und umsetzen, aber kaum sachLich ans spiel rische Werk gehen, obwohL doch so vieL GeLd auf diesem Spiel steht? Und falls diese Frage mit »ja« Zll beantworten ist: Wie lautet die Antwort fur die kleineren und grbrJeren ALLtagsentscheidllngen eines Menschen? Wie grorJ ist der Anteil der Emotion bei Ent- scheidungen, die wir seLbst dllrchaus sachlich Zll treffen mei- nen?

Wir wissen immer noch wenig uber uns selbst - der Sport kann uns dabei helfen, dazuzulernen. Dass ein tlefere Erkenntnis uber menschliche Entscheidungsablaufe beitragen wurde, akonomi- sche Ereignisse besser zu verstehen und im Vorhinein gunstiger zu gestaLten, ware dann nllr ein mbglicher Nutzen daraus.

@ Stefan Klotz fOIstefan.klotzlaunr-konslanz.de laIwwwuni-kon,tanzde/FuF/wiwi/

Der Kreisrat nahm die VerLeihllng in aLLer StilLe vor. Der Forderpreis des Landkreises Konstanz wird fUr herausragen- de Dissertationen in den Fachern Philosophie und Geschichte vergeben und ist mit 3.000 OM dotiert. Der Historiker Dr.

MichaeL Kempe erhielt ihn dieses Jahr fur seine Doktorarbeit zum Thema »Wissenschaft, TheoLogie, AufkLarung. Johann Jakob Scheuchzer und die Sintfluttheorie«. Prof. Dieter Groh war der Betreuer. Fur die Philosophie konnte Dr. Manfred Kupffer seinen AnteiL am Preis in Empfang nehmen. Er schrieb seine Dissertation uber »Counterparts and Qualities«

bei Prof. Wolfgang Spohn.

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ALYTIK MIT

NACHWUCHSPROBLEMEN

DIE ANAKON 2001 ZUM DRITTEN MAL IN KONSTANZ Immer mehr politische, medizinische, juristische und wirt- schaftliche Entscheidungen beruhen auf analytischen Oaten.

Pro!. Reiner Salzer, Vorsitzender der Fachgruppe Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker, spricht van einer

»gesamtgesellschaftlichen Durchdringung der Analytik«. Die ANAKON 2001, die wichtigste deutschsprachige Analytik- Konferenz, die zum dritten Mal an der Universitat Konstanz statt- fand, lieferte einen Uberblick uber neueste Trends. Etwa in der molekularen Diagnostik: In diesem zentralen Forschungsgebiet verbinden sich chemische Analytik und medizinische Diagnostik zugunsten der prophylaktischen medizinischen Behandlung.

Speziell van der Proteomananalytik, der Analyse van Proteinen, die van und an Genamen gebildet werden, verspricht man sich neue durchschlagende diagnostische Verfahren. Prof. Michael Przybylski, der Konstanzer Organisator der Tagung, betreibt Proteomananalytik im Bereich Impfstoffe und Therapien fur Alzheimer-Patienten. Dies mit Hilfe der Massenspektronomie.

Auf feinste Messtechniken, ein weiteres Tagungsthema, ist ins- besondere die Umweltanalytik angewiesen. Wenn es um Grenz- und Richtwerte im Umweltschutz geht, verlassen slch Fachleute und Gesetzgeber auf die Leistungsfahigkeit der zur Verfugung stehenden Analysemethoden. Dr. Henno Roflknecht vom Seen- forschungsinstitut Langenargen machte auf die Rolle der Analy- tik beim Nachweis van Arzneimittelruckstanden im Bodensee aufmerksam. Neben den Schmerzmitteln, Antibiotika und Rbnt- genkontrastmitteln wurden mittlerweile dank modernster Analyseverfahren auch hormonell wirksame Substanzen ent- deckt, die mbglicherweise fur die Feminisierung van mannlichen Fischen in Ablaufen von kommunalen Klaranlagen verantwort- lich sind.

Die BSE-Seuche liefert ein weiteres Beispiel dafur, wie abhangig der menschliche Alltag van der Leistungsfahigkeit der Analytik geworden ist. Weil es derzeit keinen ausreichend empfindlichen Test gibt, der am lebenden Tier durchgefuhrt werden kann, ris- sen die Nachrichten van Massenkeulungen lange Zeit nicht ab.

»BSE ist ein Beispiel dafur, wie dringend verlassliche und ent- sprechend generell gultige analytische Methoden gebraucht werden«, erlautert Przybylski.

Ohne Analytik auch keine Oualitatskontrolle. Auf diesen Zusam- men hang machte Pro!. Georg-Alexander Hoyer van der Schering AG aufmerksam. »Dem Verbraucher muss garantiert werden kbnnen, welche Wirkung ein Arzneimittel hat«, betont Hoyer. Bei vielen modernen Produkten, etwa aus der Elektronik, wird der

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5 C

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Wert kaum noch vam eingesetzten Material bestimmt. Das sichere Einhalten des Qualitatsstandards beim Herstellungs- prozess entscheidet uber den Wert eines solchen Produkts.

Gut ausgerustete Labors und ausgezeichnet ausgebildetes Personal sind notwendig, damit die Analytik ihren Aufgaben gerecht werden kann. Hoyer und Kollegen bezweifeln Jedoch, dass diese Selbstverstandlichkeit in Zukunlt in Deutschland erfullt sein wird. Die Fachgruppe Analytische Chemie der Ge- sellschalt Deutscher Chemiker hat aufgrund einer Umfrage her- ausgefunden, dass nur an knapp der Halite der deutschen Uni- versitaten zumindest nominell das Fach Analytische Chemie ver- treten ist. Przybylski konstatiert angesichts rucklaufiger Studie- rendenzahlen fur das gesamte Fach Chemie den Notstand, bei der Analytik sei die Diskrepanz zwischen den Ausbildungszahlen und der Zahl der offenen Stellen allerdings besonders grofl. Er glaubt, dass »zunehmend Chemiker mit guter analytischer Ausbildung aus dem Ausland geholt werden mussen«.

Aus dem Blickwinkel der Industrie betrachtete Dr. Gerhard Schlemmer die Situation. Er ist Analytiker beim Bodenseewerk Perkin Elmer, das demnachst seine Tore in Uberlingen endgultig schlieflen wird. Zwar war nicht Nachwuchsmangel der Grund fur den Ruckzug des amerikanischen Mutterkonzerns, doch auch fur Schlemmer steht fest, dass die Industrie in ein paar Jahren ein Nachwuchsproblem haben wird. Der Chemiker sieht noch eine andere Gefahr am Horizont. »Je mehr hier geforscht wird, desto mehr Interesse haben Firmen aus dem Ausland.« Was im Umkehrschluss heiflt: Wird die Forschung herunter gefahren, verringert si ch das Interesse der Firmen, sich hierzulande anzu- siedeln.

@ Maria Schorpp

uni'konI04.200 I

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tan z e r l e h r e .

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KANTONAL-

STlFTUNGS-LEHRSTUHL UNO EUREGIO-INSTITUT

I

m Namen des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften be- dankte sich Prof Winfried Pohlmeier bei der Thurgauer Kanto- nalbank und der Thurgauischen Stiftung fur Wissenschaft und Forschung fur die Einrichtung dieses TKB-Stiftungslehrstuhls.

Nicht oh ne Stolz wies Pohlmeier darauf hin, dass eine Stiftungs- professur an einer deutschen Universitat immer noch eine Seltenheit darstelle, zumal mit der Einrichtung der TKB-Stif- tungsprofessur auch noch die Grundung eines neuen wirt- schaftswissenschaftliche n Fo rschu ngsi nsti tuts ei nherg ehe.

Die gemeinsame Initiative fur die Einrichtung des neuen Lehr- stuhls und der Errichtung des Euregio-Instituts beruht auf der Einsicht, dass die fachliche Kompetenz im Bereich des Banken und Finanzwesens in der Region gebundelt werden muss. Hierzu ist eine Kooperation von Praktikern und Wissenschaftlern uner- lasslich. Das Euregio-Institut wird daher in Zukunft als Schnitt- stelle zwischen universitarer Forschung und praxisnaher ange- wandter Forschung im Bereich der Finanzwirtschaft fungieren.

Der TKB-Stiftungslehrstuhl an der Universitat Konstanz, der in die Arbeit des Instituts eingebunden wird, stellt die personelle Verknupfung zwischen der Arbeit des Institutes und der universi- taren Forschung sicher. Pohlmeier betonte, dass auch die Signalwirkung fur den gesamten Bodenseeraum, die von dieser Grundungsinitiative ausgeht, nicht unterschatzt werden durfte, denn eine Stiftung einer Schweizer Bank fur eine deutsche Universitat belege in hervorragender Weise die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Schweizern und Deutschen im wissen- schaftlichen und wirtschaftlichen Bereich.

» WElTERBILDUNG AlS AUFGABE DES EUREGIO·INSTlTUTS

Im Euregio-Institut ist ein spezielles Programm mit neuen Qualifizierungsangeboten fur Fachkrafte der Wirtschaft geplant, das unter der wissenschaftlichen Leitung des TKB-Lehrstuhlin-

habers und der organlsatorischen Leitung eines Weiterbildungs- referenten stehen wird. Unter Einbindung von auswartigen Ex- perten und Lehrkraften der Universitat Konstanz werden Semi- nare und Informationsveranstaltungen fur Fachkrafte aus Unter- nehmen und Banken stattfinden. So sollen Praktiker beispiels- weise uber neuere Entwicklungen im Bereich der Risikoanalyse und des Risikomanagements sowie der Entwicklung neuer Finanzinstrumente informiert werden. Weil diese neuen Metho- den oftmals auf anspruchsvollen mathematischen Modellen beruhen, ist eine enge Kooperation von Theorie und Praxis im Bereich der Finanzmarktforschung besonders notwendig und fruchtbar. Im Gegenzug erhoffen sich die Konstanzer Okonomen auch Anregungen aus der Praxis zur Weiterentwicklung ihrer Methoden. In diesem Zusammenhang skizzierte Pohlmeier eini- ge bereits existierende ForschungsproJekte, die in das Euregio- Instltut eingebracht werden.

Gemeinsame Forschungsanstrengungen beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Thurgauer Kantonalbank sollen Vor- teile fUr die Thurgauische Wirtschaft bringen. Mit der geplanten Padagogischen Hochschule Kreuzlingen strebt das EureglO- Institut eine Kooperation an. Mit Einbindung der Weiterbildungs- programme des Euregio-Instituts kann die neue PH somit an zusatzlicher Bedeutung und Profil gewinnen.

» MONHAftE OKDNOMIK: lENTRALES GEBIEl DEft VOlKSWIRTSCHAFTSLEHRE Die Bedeutung der monetaren Okonomik als Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre wird durch die rasanten Veranderungen des institutionellen Umfelds nationalen und internationalen Geld- und Kapitalmarkten deutllch: Neben der lJberfuhrung des Europaischen Wahrungssystems in eine Europaische Wahrungs- union, der Einfuhrung des EURO und der- lJbertragung zentraler

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konstanzer lehre

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Kompetenzen nationaler Zentralbanken an die Europaische Zentralbank sind dabei vor allem der Abbau von Kapitalverkehrs- beschrankungen in zahlreichen Transformations- und Schwel- lenlandern hervorzuheben. Der Kursverfall des EURO, das star- ke Anwachsen internationaler Kapitalstrbme, die hohe Volatilitat an den Devisenmarkten und nicht zuletzt die Zahlungsbilanz- krisen in vielen »Emerging Markets« zeigen, dass sich aus dieser Entwicklung eine Fulle von neuen Frage- und Problemstellungen ergibt.

Zu diesen Veranderungen der institutionellen Rahmenbedin- gungen kommen erhebliche Fortschritte in der volkswirtschaft- lichen Theorie. So konzentrierte sich die Forschung der letzten Jahre verstarkt darauf, das Verhalten der Akteure auf mikrobko- nomische Optimierungskalkule zuruckzufuhren. Die Perspekti- yen fur neue Erkenntnisse, die diese Forschungsentwicklung mit sich bringt, sind kaum zu uberschatzen: Zum einen erbllnet die Ruckfuhrung der Makrobkonomik auf mikrobkonomische Prin- zipien zahlreiche Schnittstellen zu anderen Teildisziplinen der Volkswirtschaftslehre, insbesondere der Finanzmarktforschung.

Sie ermbglicht, die Wechselwirkung von Inflation und Wert- papierkursen od er die Bewertung von Wertpapieren und Wechselkursen in einem gemeinsamen Modellrahmen zu unter- suchen. Daruber hinaus kbnnen zum anderen erstmals wirt- schaftspolitische Alternativen im Hinblick auf ihre Wohlfahrts- wirkungen sinnvoll miteinander verglichen werden.

» FAC" VON lENTRAUR WICHTIGKEIT FUR NEUEN ENGLlSCHSPRACHIGEN MASTER- STUOIENGANG INTERNATIONAl ECONOMICS

Obwohl zahlenmalJig ein vergleichsweise kleiner Fachbereich, zahlt die Konstanzer Wirtschaftswissenschaft zu den wenigen international renommierten Wirtschaftsfakultaten des deutsch- sprachigen Raums. Der neue Stiftungslehrstuhl wird den Schwerpunkt der Konstanzer Okonomen im Bereich Internatio- nale Wirtschaftsbeziehungen und Finanzen weiter verstarken.

Vorlesungen zur Monetaren Okonomik und zur Makrobkonomik offener Volkswirtschaften gehbren zum Pflichtprogramm der Diplom-Studiengangen Volkswirtschaftslehre und Mathemati- sche Finanzbkonomie. Eine zentrale Rolle kommt dem TKB- lehrstuhl im neuen zweijahrigen englischsprachigen Masterpro- gramm »International Economics« zu, das den Studienbetrieb im

kommenden Wintersemester 2001/02 aufnehmen wjrd. Ziel die- ses fur den deutschen Sprachraum einmaligen Studiengangs ist es, den Absolventenlnnen vertiefte Kenn,tnisse im Bereich der internationalen Wirtschaltsbeziehungen zu vermitteln. Die Te,jl- nehmer werden aLlf diesem Wege mit den Entwicklungstenden- zen und GesetzmarJigkeiten der internationalen Arbeitsteilung, den zentralen Aspekten der AurJenhandelspolitik, den Haupt- fragen des Zahlungsbilanzausgleichs und der Wechselkursbe- stimmung sowie der internationalen Geld- und Kapitalmarkte und dem internationalen Finanzmanagement vertraut gemacht werden. Eine betriebswirtschaftliche Variante des Masterpro- gramms bereitet die Studierenden speziell auf die Arbeit in inter- national operierenden Unternehmen vor.

» FI NANIWI RTSCHAfTLl CH ES OOKTORANO EN PROGRAM M EU BEGIO·INSTlTUr

Eine wichtige Aufgabe des Euregio-Instituts wird die organisato- rische Betreuung eines neuen finanzwirtschaftlichen Doktoran- denprogramms sein. Wahrend Doktoranden an den angelsachsi- schen Universitaten auf eine systematische Ausbildung fur das wissenschaftliche Arbeiten aufbauenkbnnen, ist ein Angebot an den deutschsprachigen Universitaten an entsprechenden lehr- veranstaltungen aufgrund der knappen personellen Besetzung unmbglich. Das neue Programm steht allen Doktoranden aus Baden-Wurttemberg und den angrenzenden Schweizer Kanto- nen ollen. Mit den Lehrkraften verschiedener baden-wurttem- bergischer und Schweizer Universitaten wird auf diesem Wege eine hochkaratige und umfassende Ausbildungsmbglichkeit auf dem Gebiete der Finanzwirtschaft geschaffen. Die Veranstal- tungen des Doktorandenprogramms werden in Form von vier- zehntagigen Blockseminaren im Thurgau stattfinden. Das Eure- gio-Institut wird sich dar'uber hinaus auch an der Vermittlung von Praktika bei Schweizer Unternehmen beteiligen und damit der Thurgauischen Wirtschaft einen engeren ,Kontakt zu qualifizier- ten Studierenden und Doktoranden ermbglichen und Zugang zu attraktiven Nachwuchskraften verschaffen.

@) Manuela Muller-Windisch

• Y.l.Joser Bieri, 5 adtammann yon Kreuzlmgen, Prof. Wmfned Pohlmeler, Reglerungsral Bernhard Koch, Theo Prinz, Vorsitzender der Geschiifls(eilung dee Thurgauer Kantonalbank

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UNMOGLICH ••

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icht»Effective University Teaching« diirften Aha-wenige Teilnehmer am Workshop Erlebnisse gehabt haben. Dass es na.m.I.ich verschie- dene Arten des Begreifens gibt, weiB eigentlich jeder, del' professionell mit Lehren und Verstehen zu tun hat. Dass es etwa Menschen gibt, die groBen Wert aufs Detail legen. wenn sie ein Thema dUI'ch- dringen wollen. OdeI' andere, die Einzelheiten ein- fach iibersehen und gleich aufs Ganze zielen. Das Netzwerk Lebre an del' Universitat Konstanz brach- te zwei renommierte Hochschul-Didaktiker auf den GieBberg, die Professoren. Dozenten und Habilitan- den zwei Tage lang aufzeigten, welche Konsequen- zen die genannten Erkenntnisse fur eine effektivere Lehre haben.

Die weit verbreitete Meinung, Professoren liel1en sich nicht herab, uber die Qualitat ihrer Lehre nachzudenken, konnte an diesem Wochenende eindeutig wjderlegt werden. Ein Drittel der rund 45 Teilnehmenden, ubrigens auch von der ETH Zurich und der Universital Tubingen, trug den hochsten akademischen Hel. Hochkaratig waren auch die beiden Kursleiter. Pro!.

Richard M. Felder, eigentlich Chemie-Ingenieur, und Dr.

Rebecca Brent, eigentlich Psychologin, beide lehren an der North Carolina State University. Womit man sich bereits inmitten des Problems befindet. »Es ware schwierig, hier auf universita- rem Niveau so j.emanden zu finden«, erklart der Konstanzer Chemie-Professor Hans-Herbert Brintzinger den Umstand, dass die Kursteiter aus den USA kommen. Fur ihn ist es ein gro- fler Glucksfall, dass uber Kontakte mit dem Konstanzer Psycho- logie-Professor Georg Lind und mit Unterstutzung des Rekto- rats die Einladung an Felder und Brent zustande kam.

So waren denn Brintzinger und Lind, die den Didaktik-Workshop zusammen initiiert hatten, von der Professionalitat der beiden Kursleiter und der Lebendigkeit des Kursstils begeistert. Dass es in den USA, im Gegensatz zu Deutschland, solche Didaktik- Spezialisten gibt, fuhren sie auf die dortige Situation zuruck. Wo es namlich langst schon Alltag ist, was hier erst die Zukunft be- schert: die Konkurrenz um Studierende. Erst einmal aber steht den deutschen Hochschulen die flachendeckende Evaluation der Lehre ins Haus. »Das kann man nicht machen, oh ne dass man auch Weiterbildungsmoglichkeiten bereit stellt«, sagt Brintzin- ger.

Was Alexander Weber, der fur den AStA beim Kurs teilnahm, besonders imponierte, waren die Vielfalt der angebotenen

Methoden. Dass es nicht Ziel war, Lehrvarianten gleichzuschal- ten, sondern im Gegenteil: die Kursteilnehmer sollen beispiels- weise darauf eingestellt werden, dass es Menschen, sprich Studierende gib!. die uberwiegend visuelllernen, also Grafiken, Bilder und Tabellen brauchen, wahrend verbal Lernende auf Erzahltes und Geschriebenes angewiesen sind. Oder solche, die Informationen in der Gruppe verarbeiten, wahrend andere sich dazu zuruckziehen und mehr als drei Personen schon fast als Massenauflauf betrachten.

Die Begeisterung uber die Vorstellung der beiden Amerikaner war auch beim studentischen Vertreter gron. Beim Vortrag von Felder muss es derart spannend zugegangen sein, »dass es nahezu unmoglich war einzuschlafen«, wie es Weber gut stu- dentisch ausdruckt. Gemeinsam mit den hiesigen Hochschul- lehrern halt er aber nichts davon, die Lehrenden von oben dazu zu verdonnern, solche Weiterbildungsmaflnahmen regelmaflig zu besuch n. Stattdessen schlagt er eine »freiwillige Verpflich- tung« vor, wie es beispielsweise an der Universitat SI. Gallen gemacht wurde. Ohnehin geht man davon aus, dass der Druck auf Hochschullehrer angesichts staatlicher Einrichtungen wie Didaktik-Zentrum und Evaluationsagentur grofler werden wird, Je fruher man das Heft selbst in die Hand nehme, gibt der stu- dentische Vertreter zu bedenken, desto mehr konne man selbst bestimmen.

~ Maria Schorpp

EinVideo von del' Veranstaltung istindel' Bibliothek (Mediothek) erhaItlich.

reiIhans.brinzingerlauni-konstanz,de IraIgeorg.lindlaunl-konstanz.de

raIwww.uni-konstanz.de/effective-teaching

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PROFESSUR

MEDIENINFORMATlK

Das Lehramtstudium an der Universitat Konstanz wird gestarkt.

Zu diesem Zweck wird es an der Universitat Konstanz eine Professur fi.ir Medieninformatik geben. Sie wird wesentlichen Anteil am neu entwickelten Konstanzer Modell des Lehramtstu- diums haben. In Kooperation mi,t der PH Weingarten und dem Lehrerseminar in Rottweil soll damit einer aktuellen Heraus- forderung an den Lehrerberuf begegnet werden. Diese besteht darin, Lehrerinnen und Lehrer zu befahigen, in der Anwendung auf den jeweiligen Fachinhalt Strukturen, Mbglichkeiten und Grenzen der Neuen Medien im Unterricht zu vermitteln. Ziel des Konzeptes ist, die Konstanz.er Lehramtstudiengange zusatzlich zu profilieren.

Das Konstanzer Modell des Lehramtstudiums mit dem Lehrstuhl Medieninformatik, der am Fachbereich Informatik und Informa- tionswissenschaft angesiedelt sein wird. will si ch der Vermitt- lungsaufgabe stellen, Schulern die komplexe Welt der neuen Kommunikations- und Informationsmedien zuganglich zu ma- chen.

Die erziehungswissenschaftliche und padagogische Komponente des Lehramtstudiums wird in Kooperation mit der PH Weingarten stabilisiert und erweitert. Auch das ethisch-philosophische Ange- bot wird ausgebaut. In einer technisch und bkonomisch orientier- ten Welt, so die Uberzeugung in der Universitat, ist es von ele- mentarer Bedeutung fur die Zukunft unserer Gesellschaft, dass die Vermittlung von Wissensinhalten und Wissensstrukturen ver- bunden ist mit der Reflexion ethischer Normen und der Eini.ibung verantwortlichen Handelns.

Durch den neuen Lehrstuhl Medieninformatik bietet sich kunftig allen Lehramtstudierenden an der Universitat Konstanz die Mbglichkeit eines informatischen Grundlagenstudiums. Zu den Leitlinien fur die inhaltliche Gestaltung des Grundlagenstudiums zahlen die Interaktion mit Informatiksystemen genauso wie die Wechselwirkungen zwischen Informatiksystemen, Individuum und Gesellschaft. Solche Ausbildungsziele sollen in Konstanz mit dem Schwerpunkt auf multimedialen System en, computerge- sti.itzten Lehr- und Lernsystemen oder multimedialer Prasenta- tion von Information erreicht werden.

Dieses spezielle Lehrangebot erhalt eine Erganzung durch die neue Professur Mediendidaktik an der PH Weingarten. In Koope- ration und Arbeitsteilung befasst sich die Konstanzer Professur mit der anwendungsbezogenen Grundlagenforschung, wahrend Weingarten die Anwendungspraxis einbringt. Der Bereich Fach- didaktik ist im Lehrerseminar Rottweil angesiedelt. Mitarbeiter des Lehrerseminars werden entsprechenden fachdidaktischen Unterricht an der Universitat Konstanz erteilen. Auch fi.ir das zum Lehramtsstudium gehbrende Praxissemester wird es eine Zusammenarbeit mit Rottweil geben.

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EINE NATURLlCHE

PARTNERSCII.AFT

KOOPERATlONSVERTRAG IWISCHEN UNIVERSITAT KONSTANZ UNO PH WEINGARTEN UNTERZEICHNET

Artikel 1 des neuen Kooperationsvertrags zwischen der Univer- sitat Konstanz und der PH Weingarten lautet: »Die Universitat Konstanz und die Padagogische Hochschule Weingarten arbei- ten in der Lehre und bei der Fbrderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zusammen«. Fi.ir beide Rektoren, Prof. Gerhart von Graevenitz und Pro!. Rudolf Meisser, stand bei der offiziellen Unterzeichnung der Vereinbarung fest, dass beide Hochschulen von der ki.inftigen Zusammenarbeit grof}e Vorteile zu erwarten haben.

Tatsachlich ist das Miteinander van Universltat und PH diesseits und jenseits des Sees nicht ganz neu. So lehrt Pro!. Wilhelm Peterflen von der Padagogischen Hochschule seit vier Jahren Schulpadagogik auf dem Gieflberg Der Konstanzer Rektor von Graevenitz hat die Vorarbeiten zum Abkommen denn auch in guter Erinnerung: »Alles wurde sehr zi.igig, zielgerichtet und effi- zient verfolgt«. Auch Kollege Meisser zeigte sich »froh, dass alles so schnell und so gut gelaufen ist«. Man ha be das der Offenheit des Konstanzer Rektors zu verdanken: Ulrich Kleiner, der Kanz- ler der PH und ehemalige Vize-Kanzler auf dem Gieflberg, sagte es so: »Die Universitat Konstanz ist fur uns ein naturlicher Ver- tragspartner«.

Die Kooperation bezieht sich auf drei Bereiche: Erstens macht die PH der Universitat ein Lehrangebot von insgesamt mindestens sechs Semesterwochenstunden in Erziehungswissenschaft und Fachdidaktik der Naturwissenschaften. Im Gegenzug liefert Kon- stanz insgesamt ebenfalls mindestens sechs Semesterwochen- stunden Lehre auf den Gebieten Philosophie/Ethik und Soziolo- gie. Zweitens soil es eine verstarkte Zusammenarbeit zwischen dem neu einzurichtenden Lehrstuhl fUr Medieninformatik an der Universitat Konstanz und dem in Weingarten angesiedelten Lehr- stuhl fi.ir Mediendldaktik geben. Und drittens wird die Universitat Konstanz bei den Habilitationsverfahren an der PH Weingarten mitwirken.

Letzteres sei nicht lediglich als Ubergangslbsung gedacht, versi- cherte Meisser, auch wenn die PHs das Habilitationsrecht erhiel- ten. Auf Einwande, die Kooperation verwische Gegensatze zwi- schen den Hochschulen, sagte von Graevenitz: »Die Universitat Konstanz hat keine Beruhrungsangste«. Die Zusammenarbeit, die er fi.ir »sehr vorausschauend« halt, trage viel mehr zur Profi- lierung der Universitat bei. Und zur Frage der Kompetenz der Padagogischen Hochschule verwies Meisser auf den Umstand, dass an der PH alle Professoren eine Pri.ifung als Gymnasial- lehrer absolviert hatten. Obendrein kbnnten sie auf mehre Jahre als Gymnasiallehrer verweisen. »Die PH muss nicht Biologie leh- ren, sondern die Didaktik der Biologie«, stellte er klar. Auch die erforderliche Kapazitat sei sicher gestellt.

Fur die Zukunft ist ein dritter Kooperationspartner anvisiert: Die Fachhochschule Weingarten-Ravensburg soll mit einsteigen.

@ Maria Schorpp

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iele Studenten ver:missen in der Lehre der gei- steswissenschaftlichen Facher den Praxisbezug.

Da Wissenschaftler die Anwendungen und Umse- tzungen ihrer FacherinkultureIlen Institutionen und Medien in den meisten Fallen nicht sinlulieren kon- nen, liegt es nahe, au13eruniversitti.re Praktiker an die Universitat zu holen. Die Veranstaltungsreihe

»Wissenschaft und Praxis« soIl deshalb nun auf viel- fachen Wunsch fortgesetzt werden. hn Winter- semester finden wieder dreitagige Workshops statt.

Die Zahl der Teilnehmer- ist auf 15 bis 20 begrenzt. Es wird um verbindliche Anmeldung, bitte mit kurzer Begrundung, per email gebeten bei hannah.muellerragmx.de .

1.Hendrik Werner: Report vor Ort (22.-24.11.2001) Hendrik Werner, Jahrgang 1966, war Stipendiat am Konstanzer Graduiertenkolleg »Theorie der Literatur und Kommunikation«

und promovierte mit einer Arbeit uber Heiner Muller. Sein an- schliefJendes Volontariat an der Journalistenschule Axel Sprin- ger wurde im Rahmen eines Programms fur Wissenschafts- und AuslandsJournalismus durch die Studienstiftung des deutschen Volkes zusatzlich gefbrdert. Seit 1999 arbeitet er als Reporter, Kolumnist und Literaturkritiker fur die Berliner Morgenpost.

Der Beruf des Lokalredakteurs erfordert nachgerade universali- stische Tugenden wie Flexibilitat und Stilvielfalt. Neben Anekdo- ten aus der Redaktionsstube. Bewerbungstipps fUr angehende Kollegen sowie einer theoretischen und praktischen Annaherung an unterschiedliche lextsorten gewahrt der Workshop am ersten Tag Einblicke in Techniken des Recherchierens und Redigierens van Artikeln. Der zweite Tag des Workshops steht im Zeichen einer Kbnigsdisziplin namens Reportage, Am dritten Tag sollen die so entstandenen Texte von allen gelesen und dann im Plenum in Form einer Blattkritik diskutiert werden,

2. Peter Kohlhaas: Interne und externe Kommunikation in Organisationen und Unternehmen113 -1512.2001)

Peter Kohlhaas, Dr. phil., MA, geboren 1959; Studium der Philo- sophie, Romanistik und Geschichte; Forschungs- und Lehr- tatigkeit an den Universitaten Tubingen und Konstanz, HfG und FH SI. Gallen, Beratung van Bildungsinstitutionen und Unter- nehmen in Kommunikation und Marketing.

Kommunikation ist eine Kernkompetenz in den verschiedensten Branchen und Bereichen.

Engagierte Studierende der Kultur-, Geistes- und Sozialwissen- schaften kbnnen wahrend ihres Studiums brauchbare Werk- zeuge fUr Kommunikations- und Vermittlungsaufgaben erwer- ben In berufspraktischer Hinsicht sind jedoch ebenso die Mbglichkeiten wie die spezifischen Anforderungen von Kommu- nikation in der Wirtschaft zu berucksichtigen. Mit beiden Themen beschaftigt sich der Workshop in Form van Input, Kreativ- Sessions und Erfahrungsberichten.

3, Annette Wunschel: Lektorat: Entwickeln van Buchern und Programmen (10,-12,120021

=--=-

Annette Wunschel, geb. 1961, studierte Germanistik, arbeitete zunachst als Operndramaturgin, dann als Drehbuchlektorin und -autorin, seit sechs Jahren Verlagslektorin [Berlin Verlag, Suhrkamp Wissenschaft, jetzt Carl Hanser Verlagl,

Die Arbeit van Lektoren teilt sich in drei grofJe Blbcke. Der Work- shop soll in deren Grundmuster und seine wesentlichen Inhalte einfuhren. [1) die Akquisition (von Buchern bzw. Autoren, Ideen, Buchprojektenl betrifft kommende Programme. (2) die Redaktion betrifft das aktuelle Programm, also fertige Ubersetzungen bzw.

deutsche Originalausgaben. 131 die Betreuung der Titel vor dem und uber das Erscheinen hinaus meint: Verfassen von Vorschau- und Klappentexten, Kontaktieren geeigneter Rezensenten und Multiplikatoren, Anbieten im Ausland und bei Taschenbuch- verlagen etc.

Jeder Teilnehmer soll vor Beginn ein Buch seiner Wahl »entde- cken« und es gegenuber seinen Kolleglnnen aufgrund eines mit- gebrachten zweiseitigen Gutachtens durchsetzen. Eine kurze Ubersetzung soll redigiert und ein Textabschnitt mit Korrektur- zeichen korrigiert werden. AufJerdem soll die Vertretersitzung nachgestellt werden, auf der jeder Lektor den Verlagsvertretern seine Bucher vorstellt.

A CHUN GZUSAlZLlCHE

VERANsrALTUNG

Dr. Annette Spohn IZOF, Redaktion »Nachtstudio«l Jahrgang 1967. Studium der Kunstgeschichte. Germanlstlk und Philoso- phie. 1998 Promotion in Kunstgeschichte mit einer Arbeit uber die Gemalde von Eva Hesse. Seit1997 Redakteurin in der Haupl- ableilung Kultur des ZDF. Lehrtatigkeiten u.a. an der Media Design Akademie Berlin und am Kullurwissenschaftlichen Institut der Humboldl-Unlversilat Berlin,

Denken im Fernsehen - Moglichkeilen und Grenzen eines Mediums(2911-112. 20011

Denken und Fernsehen scheinen zwei Vorgange zu sein. die slch ihrer Natur nach gegenseitig ausschliefJen. Und doch gibt es In der Fernsehlandschaft seil ihrem Bestehen immer wleder das Bemuhen, Formate zu entwickeln, die versuchen. beiden Be- reichen gerecht zu werden Herauskristallisiert hat si ch als prak- tikables Spielfeld dabei das Gesprach. Und so hat das »Null- medium Fernsehen« IEnzensbergerl Uber Jahre verschiedene Formate etabliert, die sich dem Gesprach widmen. Das Spektrum reicht dabei van Klassikern wie dem »Internationalen Fruh- schoppen« bis zu modernen Talk-Shows. Das Seminar soll einer- seits Einblick in die historische Entwicklung der Gesprachs- runden im Fernsehen bieten und andererseits konkrete Anwen- dungen geistes- und kulturwissenschaftlichen Wlssens im Fernsehen zeigen.

Der erste Tag des Workshops widmel sich einem historischen Ruckblick auf die Formate Talk-Show, Diskussionsrunde und Gesprach im Fernsehen. Am zweiten Tag soll es dann verstarkl um das ZDF nachtstudio gehen

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Technik namlich auch den Sicherheitsfak- tor mit berucksichtigt. Oh ne entsprechen- den Zugangsschutz kiinnte sich jeder mit der Ausrustung in das Funknetz einklinken und kostenlos surfen. Damit der Service nur berechtigten Nutzern uneingeschrankt und ohne unliebsame Nebenwirkungen sieben mal 24 Stunden in der Woche zur Verfugung steht, ist dem Surfvergnugen eine »Passkontrolle« vorgeschaltet: ohne Ausweis per User ID und Passwort lauft nichts. Zur Erleichterung gilt hierfur der gleiche Ausweis wie fur die Einwahl ins Campus-Netz per Modem von zuhause aus.

Der drahtlose Service wird vom Bund gefiirdert. in Baden-Wurttemberg konnten sich von neun Universitaten vier am ent- sprechenden ProJekt beteiligen.

ES FUNKT AUF DEM

CAMPUS

1ST GESUNO UNO SCHMECKT GUT.

I

m Internet surfen, ohne an ein Kabel gefesselt zu sein: Das ist jetzt an der Universitat Konstanz miiglich. Man braucht dazu einen Laptop, eine Funkkarte, ein StUck Software als Kartentreiber und einen Web-Browser. Damit eriiffnen sich bereits in der ersten Ausbauphase ganz neue, weil mobile Arbeitsplatze oder bereits vorhan- dene erhalten neue Nutzungsaspekte: der Haupteingangsbereich der Universitat, die Buchbereiche N, S und G der Bibliothek, die CIP-Pool-Raume des Fachbereichs Informatik sowie der Innenhof. Der Inter- net-Zugang uber Funk erganzt in idealer Weise das verdrahtete Campus-Netz.

Bei der EinfUhrung dieses neuen Dienstes wurde dem Thema Sicherheit und drahtlo- ses Surfen besondere Bedeutung beige- messen. Das Rechenzentrum der Univer- sital, das den drahtlosen Internet-Zugang miiglich macht, hat bei dieser bequemen

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PSYCHOLOG SCIIE BERATUNG GE HT WElTER

Unbefristete VerUingerung der Kooperation zwischen Universitat Konstanz und Caritasverband

Die Beschaftigten der Universitat Konstanz haben das Angebot, bei Problemen am Arbeitsplatz eine professionelle Konflikt- beratung zu konsultieren, zahlreich angenommen. Die Koopera- tionsvereinbarung, die im September vergangenen Jahres zunachst als zwblfmonatiges PilotproJekt abgeschlossen wurde, geht daher auf unbestimmte Zeit in die Verlangerung.

Hiermit steht den Universitatsangehbrigen eine zusatzliche kom- petente Anlaufstelle zur Verfugung, wenn das Klima am Arbeitsplatz zur Belastung wird. In einem fur die Universitat mal1geschneiderten Angebot gibt die Caritas Konstanz Gelegen- heit zu Coaching, Einzelgesprachen und Fortbildungsmal1- nahmen. Insbesondere die Fortbildungsveranstaltungen kamen sehr gut an. Eine statistische Auswertung des ersten Koopera- tionsjahres liefert ein eindeutiges Bild. Themen wie »Lbsung von Konflikten im beruflichen Alltag« oder »Umgang mit psychisch kranken Menschen im Kollegenkreis« stiel1en auf das grbl1te Interesse. Doch nicht nur die Zahlen sprechen fUr sich. Fast alle Teilnehmenden beurteilten die Fortbildungsveranstaltungen sehr positiv und wunschten eine vertiefte Auseinandersetzung mit den angebotenen Themen in kleineren Gruppen.

Auch die Nachfrage nach Einzelgesprachen zeigt, dass hier

Bedarf vorhanden ist. In den Beratungsgesprachen stand das Thema Arbeitsplatz im Mittelpunkt. Wie sich herausstellte, spiel- te das Problemfeld Ehe und Familie Jedoch in vielen Fallen mit eine Rolle.

Im

»Haus der Beratung«, der Anlaufstelle der Caritas in Kon- stanz, stehen Ansprechpartner bereit. Ihre Kompetenz reicht von Themen, wie psychische Erkrankung, Suchtber-atung, Konflikt- lbsung, Mobbing, allgemeine Lebens- und Familienberatung bis hin zur Sterbebegleitung von Angehbrigen.

Renate Pfeifer, die Leiterin der Personalabteilung an der Univer- sitat Konstanz, geht davon aus, dass das Angebot in Zukunft noch intensiver genutzt wird. Schliel1lich handelt es si ch um eine fur Konstanz bislang einmalige Zusammenarbeit, mit der die Universitat auf die Situation reagiert, dass ii.rger am Arbeitsplatz in grol1en Unternehmen zwar nicht zu vermeiden ist, dass aber einiges fur die Verbesserung des Betriebsklimas getan werden kann.

IIIIrenate.pfeiferlauni-konstanz.de IIIItomberglacaritas-kn.de

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:J- WOCIIE

~ ...s HURLIMANN

Diskussionen mit Schiilern und Studierenden. eine Veranstaltung iIn Spannungsfeld von Literatur und Musik, ein Theatergesprach und natiirlich Lesungen:

die Palette der ersten Veranstaltungsreihe zu »AutorIn in der Region« umfasst die verschiedensten Fbrm.en der Literaturprasentation. Thomas Hiidimann, dem Schweizer Autor, wird auf solche Weise vom 13. bis 18.

November ein Fbrum geboten.

Die Universitat Konstanz, die Stadte Konstanz und Kreuzlingen.

das Thurgauer Erziehungsdepartement, das Bodman-Haus Gottlieben, Sudkurier und Thurgauer Presse ermbglichen diese Vermittlung deutschsprachiger Gegenwartsliteratur, Damit hebt ein regionales, grenzuberschreitendes GemeinschaftsproJekt an, das jahrlich stattfinden und in nachster Zeit unter dem Rahmen- thema »Schweizer Literatur« stehen soU.

Mit Thomas Hurlimann kann »Autorln in der Region« gleich mit einem herausragenden Gegenwartsautor auftreten. Seit 20 Jahren macht der Schweizer mit Erzahlungen, Romanen und Theaterstucken von sich reden, Zuletzt mit »Fraulein Stark«, sei- ner autobiographisch gefarbten Novelle, in der er die Geschichte seines Onkels, des Stiftsbibliothekars in SI. Gallen, mit seiner eigenen Pubertatsgeschichte verquickl.

Zahlreiche Preise ehrten Hurlimanns literarisches Schaffen, angefangen 1981 mit dem Aspekte-Literaturpreis bis hin zum

LEBENDIGER

WI SS EN SCHAFTS DIALO G

Die 51. Tagung der Nobelpreistrager in Lindau war in diesem Jahr exklusiv der Physik gewidmet. Zweck dieser von Lennart Graf Bernadotte mitinitiierten Veranstaltung ist die offene Begegnung zwischen Laureaten, jungen Wissenschaftlerlnnen und Studierenden im Rahmen von Vortragen, Podiumsdiskus- sionen und informellen Gesprachen in kleinen Gruppen. Als Prasidentin des organisierenden Kuratoriums fungiert Sonja Grafin Bemadotte af Wisburg, auf deren Einladung der deutsche Physik-Nobelpreistrager Prof. Herbert Kroemer im Rahmen dieser Tagung auch die Universitat Konstanz mit einem Vortrag beehrte.

Hatte man Eintritt erhoben, kbnnte man berichten: Das Haus war vollkommen ausverkaufl. Pro!. Kroemer wusste seine Zuhbrer brillant uber sein Forschungsgebiet zu informieren und gleichzeitig rhetorisch perfekt durch eine fur Laien schwierige Materie zu fuhren, Unter dem Titel »Quasi-Elektronische Felder

Joseph-Breitbach-Preis in diesem Jahr. Se it dem Winter- Semester 2000 lehrt Hurlimann am Deutschen Literaturinstitut

In Leipzig.

Die sechstagige Auseinandersetzung mit dem Autor Thomas Hurlimann beginnt mit der Erbffnungsveranstaltung am Diens- tag, 13, November, an der Universitat zum Thema »Schweizer Literatur« lA 701.20.30 Uhrl. Am Mittwoch, 14, November, disku- tiert Hurlimann in der Kantonsschule Kreuzlingen mit Schulern, am Abend gibt es im Konstanzer Kulturzentrum eine Veranstal- tung, die Musik und Text zusammenbringt IWolkensteinsaal, 20 Uhrl. Am Donnerstag, 15. November, findet an der Universitat ein Seminargesprach uber »Fraulein Stark« statt lE 404,14,15 Uhrl und rm Konstanzer Kulturzentrum eine Lesung (Wolkenstein- saal, 20 Uhrl. Eine Theaterpremiere des Hurlimann-Stucks »Der letzte Gast« in SI. Gallen bietet der Freitag, 16, November [20 Uhrl, der Samstag, 17. November, eine Lesung in Donaueschin- gen (20 Uhrl. Den Abschluss bestreiten die Theater Konstanz und SI. Gallen am Sonntag, 18. November, mlt einer Matinee mit und uber Thomas Hurlimann (11 Uhrl.

UnterstLitzt werden die Veranstalter von der Stiftung Wissen- schaft und Gesellschaft an der Universitat Konstanz, Pro Helvetia, der Kulturstiftung des Kantons Thurgau und der Universitatsgesellschaft Konsta nz,

und Potentiale« veranschaulichte der Wissenschaftler von Welt- renommee, was Heterostrukturen fur ihn als Forscher in uner- schbpflicher Faszination 50interessant machen.

Herbert Kroemer, 1928 in Deutschland geboren, widmete seine wissenschaftliche Forschung vornehmlich der Untersuchung von Halbleitern. Im Jahre 2000 wurde er fur seine Verdienste in der Physik mit der hbchsten Krone der Wissenschaft, dem Nobel- preis, ausgezeichnel. Bereits seine Dissertation, im Jahre 1952 an der Universitat Gbttingen eingereicht, beschaftigte sich mit Effekten in Transistoren, einer damals neuartigen Technologie.

Eine seiner bahnbrechenden Arbeiten befasste sich mit einem aus verschiedenen Elementen zusammengesetzten Transistor.

Del' »Heterotransistor« sollte, 50 die Berechnungen Kroemers, besonders fur hohe Verstarkungen und Frequenzen geeignet sein, Mit seiner Arbeit legte Kroemer im wesentlichen den Grundstein fur die heutige Heterostrukturphysik, eines der zen- tralen Gebiete der modernen Halbleiterphysik.

Hatte Baden-Wurttembergs Kultusministerin Or, Annette Schawan den besonders bedeutsamen Dialog der Generationen in der Wissenschaftsgesellschaft in ihrer Rede in Lindau betont, so konnte das Konstanzer Universitatsauditorium die Prasenz ihres Ehrengastes in jeder Hinsicht geniefJen: Lebhaft wurde das lJiskussionsangebot sowohl im Hbrsaal genutzt als auch im informellen multi-dialogischen Abspann der Veranstaltung, zu dem Rektor Gerhart von Graevenitz seine Gaste eingeladen hatte. Wie StaatssekreL:ir Wolf-Michael Catenhusen in Lindau versprach, gab es auch hier in Konstanz, dank Grafin SonJa Berndotte, die Gelegenheit zum »intensiven Erfahrungsaus- tausch auf hbchstem Niveau.«

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»GUTER RAT« MU5 5 NI CHT TEUER 5 EIN:

Ideen zum innerbetrieblichen Vorschlagswesen

Die einen brauchen es nicht mehr, die anderen benotigen es dringend. Beim einen steht es nutzlos rum, der andere kauft es fUr teures Geld neu ein. Nach dem Vorschlag von Dr. Giso Hahn soll das anders werden. Der Physiker am Lehrstuhl Bucher nutz- te den Wettbewerb »Betriebliches Vorschlagswesen«, um seine Uberlegungen in dieser Sache publik zu machen. Er schlug vor, eine Datenbank einzurichten, die samtliche ausgedienten wis- senschaftlichen Gerate auffLihrt. Darin konnten alle, die nach einem bestimmten Gerat suchen, nachschauen, ob es irgendwo gebraucht zu ha ben ist. 50 gabe es bundesweit die Moglichkeit, die eigentlich ausgemusterte Geratschaft doch noch slnnvoll ein- zusetzen. Der eine konnte es noch fLir Geld losschlagen, der

Management Program Constance-Shanghai (MPCS] und Career Service organisierten die erste Kontaktveranstaltung deutscher und chinesischer Unternehmensvertreter mit Studierenden Anlasslich des jahrlichen Besuchs von chinesischen Fach- und

FLihrungskraften an der Universitat Konstanz veranstalteten das MPCS und der Career Service den ersten China-Tag der Uni- versitat Konstanz. Ziel des China-Tags war, das Know-how der chinesischen Gaste einem groOeren Publikum zuganglich zu machen und neue Kontakte zwischen deutschen und chinesi- schen Unternehmensvertretern und Studierenden zu vermitteln.

Den Auftakt der Veranstaltung bildeten Fachvortrage der chine- sischen Teilnehmerinnen zu Themenbereichen wie der Entwick- lung des Wertpapierhandels an der Borse in Shanghai.

Zwei regionale, jedoch international aktive Firmen - Metzeler Automotive Systems aus Lindau und Ingun PrLiftechnik aus Konstanz - berichteten nach Kurzprasentationen ihrer Unterneh- men Liber eigene Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit chine-

andere hatte Kosten gespart. Das Liberzeugte die Juroren.

Gewinner Hahn erhielt einen BLichergutschein und eine Flasche Wein mit der Aufschrift »Vorschlagrunde 2001 «. Und wie Kanzler Jens Apitz berichtete, versucht man nun, diesen Vorschlag zunachst einmallandesweit umzusetzen.

Betrlebliches Vorschlagwesen nennt si ch der von der Landes- regierung ausgeschriebene Wettbewerb, der die Mitarbeiter- schaft der gesamten Landesverwaltung aufruft, sich aus ihrem tag lichen Erfahrungsschatz heraus zu Liberlegen, wo Ver- besserungen und Kosteneinsparungen in der Verwaltung mog- lich sind. Acht Frauen und Manner folgten der Aufforderung an der Universitat Konstanz. Kanzler Apitz sah im Mitmachen ein Zeichen, dass man nicht nur Liber die eigene Arbeit Uberlegun- gen anstelle, sondern Liber die ganze Institution.

AN DER UNI VE R 5 I TAT

sischen Firmen.

Beim abschlieOenden Umtrunk im Internationalen Begegnungs- zentrum der Universitat nutzten Professoren und Studierende von Universitat und Fachhochschule Konstanz die gebotene Gelegenheit zum Austausch mit den chinesischen Gasten und deutschen Firmenvertretern. FLir einige gab diese Veranstaltung neue Impulse, sich auf ein wirtschaftliches Engagement in China einzulassen oder es sogar noch auszuweiten. Die erste gemeln- same Veranstaltung van MPCS und Career Service, so die Veranstalterinnen Heike Schwartz und Maren RLihmann, nutzt Synergien und bemLiht sich Netzwerke zu schaffen, die weit Liber die Region hinausgehen. Sie machten diesen Tag fLir alle Beteiligten zu einer erfolgreichen Veranstaltung.

Career Service, Heike Schwartz, Tel. 07531/88-3756, Management Program Constance-Shanghai, Maren RLihmann, Tel.: 07531/88-2368

laI Career.Servicelauni-konstanzde Ila1wwwcareerservice-konstanz.dellalmpcslauni-konstanz.de 110Iwww.um-konstanz de/strukturlselVlce/mpcs/mpcshlml

POLlTlK 5TUTZT 51CH GRUNDLAGENFORSCHUNG

STAATSRAT KONRAD BEYREUIHER UNO CDU·LANDTAGSABGEORDNETER ANDREAS HOFFMANN BESUCHTEN DIE UNIVERSlTAT KONSTANZ

Es war gewissermaOen ein Antrittsbesuch, zu dem Andreas Hoff- mann in seiner neuen Funktion als Landtagsabgeordneter an die Universitat Konstanz kam. In seiner Begleitung befand sich ein Mann, der se it der BSE-Krise im Stuttgarter Landtag ein gewich- tiges Wort mitzureden hat: Konrad Beyreuther, renommierter Molekularbiologe an der Universitat Heidelberg, den Minister- prasident Erwin Teufel zum Staatsrat fur Lebens- und Gesund- heitsschutz ernannte.

Wie nah die Themen beieinander liegen, belegen die Gesprache des Wissenschaftlers, der am Nachmittag an der Univel-sitat Liber Genforschung und am Abend im vollbesetzten Konstanzer BLirgersaal Liber Demenzerkrankungen sprach. Was kann Gen- forschung bewirken, welche Probleme tun si ch bei der Stamm- zellenforschung auf, wie weit darf die Wissenschaft gehen?

Einhellige Meinung: Es ist Sache der Politik, Grenzen zu setzen.

Der Wissenschaft gebLihre ein Platz in der Regierung, sagte Beyreuther. Den Diskurs mit den Kollegen, insbesondere mit den Geisteswissenschaftlern, halt er fLir unverzichtbar. Auch Andreas Hoffmann bezog Position. Mit Beyreuther verband ihn die An- sicht, Grundlagenforschung werde am besten an der Universitat gepflegt.

Die Nahe zum Campus nutzen auch Prof. Albrecht Wendel und Or.Thomas Hartung fLir Ihre Forschungen im Steinbeis-Transfer- Zentrum fLir In-Vitro Pharmakologie und Toxikologie. Einem Besuch der Arbeitsgruppe schloss sich eine Diskussionsrunde mit Vertretern der Universitat an. Diese nutzten die Gelegenheit, mit Staatsrat Beyreuther und Landtagsabgeordneten Hoffmann die Richtung der Biotechnologie zu diskutieren und ihre Perso- nalsituation zu schildern. Beyreuther sprach sich deutlich gegen zuviel BLirokratie aus.

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Banker sind konservativ.

Frauen und Manner, die auch mal durchs Raster fallen, bewerben slch www.commerzbank.de

Commerzbanker - In der Regel die Ausnahme.

COMMERZBANK.

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