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Zusammenfassungen, ¨ Ubungen und Pr¨ufungsfragen

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Academic year: 2022

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Vorlesung Lokale Netzstrukturen (SS 2019)

Zusammenfassungen, ¨ Ubungen und Pr¨ufungsfragen

Prof. Dr. Hannes Frey, (last edited: 16. Juli 2019)

I. NOTATIONEN UNDBEGRIFFSDEFINITIONEN

A. Basisdefinitionen

Definition 1 (Euklidischer Raum): Wir betrachten den n- dimensionalen Vektorraum Rn (hier ¨ublicherweise n = 2 oder 3). Wir bezeichnen p ∈ Rn als Punkt, kpk als eukli- dische L¨ange des Vektors p und kp, qk als den euklidischen Abstand zwischen den Punkten p und q. Wir verwenden h¨aufig die Kurzschreibweisekuvkf¨urku, vk. Den Vektorraum zusammen mit dem euklidischen Abstand bezeichnen wir als euklidischen Raum.

Definition 2 (Graphennotationen):

Graph – Ein Tupel G = (V, E) bestehend aus ei- ner endlichen Knotenmenge V und einer Kantenmenge E ⊆V ×V. F¨ur (u, v)∈E verwenden wir h¨aufig die Kurzschreibweise uv. Wir verwenden h¨aufig die Kurz- schreibweisev∈Gunduv∈G, umv∈V und uv∈E auszudr¨ucken.

Ungerichteter Graph – Ein Graph ist ungerichtet, wenn f¨ur jede KanteuvausGauch die KantevuinGvorhan- den ist. In ungerichteten Graphen stellen per Definition uv und vuein und dieselbe Kante dar.

Gerichteter Graph– Wenn vorige Eigenschaft (ungerich- teter Graph) nicht unbedingt erf¨ullt sein muss, sprechen wir von einem gerichteten Graphen. Betrachten wir ge- richtete Graphen, stellen per Definitionuvundvuimmer zwei unterschiedliche Kanten dar.

Subgraph – Ein Graph G = (VG, EG) ist ein Subgraph von H= (VH, EH), bezeichnet alsG⊆H, wennVG⊆ VH undEG ⊆EH gilt.

Supergraph – Ein Graph H ist ein Supergraph von G, wenn G⊆H gilt.

Schnitt zweier Graphen – Sei G= (VG, EG) und H = (VH, EH). Der Graph G∩H ist definiert durch(V, E) mit V =VG∩VH und E=EG∩EH.

Vollst¨andiger Graph– Jeder Knoten ist mit jedem ande- ren Knoten verbunden.

Gewichteter Graph – Ein gewichteter Graph (G, f) be- steht aus einem Graph G= (V, E) und einer Gewichts- funktion f :E 7→R. Wir bezeichnen den Wert f(e)als Kantengewicht der Kante e∈E.

Gewicht eines Graphen– Wir bezeichnen das Gewicht ei- nes gewichteten Graphen(G, f)mitf(G) =P

e∈Gf(e)

Euklidischer Graph – Ein Graph ¨uber einer gegebenen Punktmenge P im euklidischen Raum. Das Kantenge- wicht wird ¨uber den euklidischen Abstand zwischen den Kantenendpunkten definiert.

Euklidisches Gewicht eine euklidischen Graphen – Das euklidische Gewicht eines euklidischen Graphen G be- zeichnen wir mit kGk.

Vollst¨andiger euklidischer Graph – ein euklidischer Graph der vollst¨andig ist.

Pfad – Ein Pfad p= (v1, v2, . . . , vn)vonv1 nachvn in einem Graphen G = (V, E) ist eine Folge von Kanten vivi+1 ∈ E. Wir verwenden h¨aufig die Kurznotation v1v2. . . vn. Des Weiteren verwenden wir h¨aufig den Ausdruck p∈ G, um auszudr¨ucken, dass pein Pfad in Gist.

Zusammenh¨angender Graph – Ein Graph G ist zusam- menh¨angend, wenn f¨ur jedes Knotenpaar u und v in G ein Pfad existiert, derumitv verbindet.

Pfadl¨ange – Ein Pfad p = v1v2. . . vn in einem ge- wichteten Graphen (G, f) hat ein Pfadgewicht f(p) = Pn−1

i=1 f(vivi+1). Wir bezeichnen den Wert f(p) auch als Pfadl¨ange.

Zyklus– Ein Pfad p=v1v2. . . vkv1 mit gleichem Start- und Endknoten ist ein Zyklus, wenn er keinen Knoten und keine Kante zwei mal besucht. (Beachte: in einem ungerichteten Graphen bezeichnet uv und vu ein und dieselbe Kante.)

Azyklischer Graph– Ein GraphGist azyklisch, wenn er keinen Zyklus enth¨alt.

Euklidische Pfadl¨ange – speziell f¨ur euklidische Gra- phen G verwenden wir auch die Notation kpk, um die euklidische Pfadl¨ange eines Pfads p = v1. . . vn in G auszudr¨ucken, d.h. kpk=Pn−1

i=1 kvivi+1k.

Topologische Pfadl¨ange– Sei p ein Pfad in einem Gra- phenG. Die topologische Pfadl¨ange vonpist die L¨ange von pbei einer Kantengewichtung von 1 f¨ur jede Kante in G. Mit anderen Worten z¨ahlen wir die Anzahl der Kanten in der Sequenz der Kanten, die vonpdurchlaufen werden. Wir sprechen auch von der Anzahl der Hops. Wir verwenden |p| als Kurzschreibweise f¨ur die Anzahl der Hops inp. (Bei der Betrachtung topologischer Pfadl¨angen in ungewichteten Graphen sprechen wir oft nur von der Pfadl¨ange.)

Nachbar – F¨ur jeden Graphen G definieren wir die k-Hop-Nachbarn eines Knotens v als die Menge aller Knoten in G, die von v ¨uber einen Pfad mit topologi- scher Pfadl¨ange kleiner oder gleich k erreicht werden k¨onnen. Wenn nicht anders angegeben, geh¨ort der Knoten v selbst zu seiner Nachbarmenge. Wir verwenden die Kurzschreibweise Nk(v) zur Bezeichnung der k-Hop- Nachbarn vonv. Wenn nicht anders angegeben, beinhal-

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tet N0(v) laut Definition nur den Knoten v. F¨ur Ein- Hop-Nachbarn verwenden wir h¨aufig die Kurzschreib- weise N(n) = N1(v). (Offensichtlich sind die Ein-Hop- Nachbarn eines Knotensvnur die Knoten inG, mit denen er unmittelbar verbunden ist.) Wir sagen auch, dass zwei Knoten einander sehen, wenn sich beide in der Ein-Hop- Nachbarschaft des anderen Knotens befinden.

Grad eines Knotens – In einem ungerichteten Graphen bezeichnen wir die Anzahl Nachbarn |N(v)|eines Kno- tens v als Grad vonv.

Gradbeschr¨ankt – Wir bezeichnen einen ungerichteten Graphen als Grad k beschr¨ankt, wenn jeder Knoten h¨ochstens Grad khat.

B. Lokale Topologiekontrolle

Definition 3 (Graphklasse und Topologiekontrolle):

Graphklasse – Eine Familie C von Graphen, die eine bestimmte Eigenschaft erf¨ullen. Wir verwenden auch den Begriff Graph-Modell anstelle von Graph-Klasse. Beide Begriffe bezeichnen dasselbe.

Topologiekontrolle – Eine Abbildung τ : C 7→ D aus einer Graphklasse C in eine GraphklasseD.

Subgraph-Konstruktion – Topologiekontrolle, die immer aus dem gegebenen Urbildgraphen G einen Subgraphen von Gerstellt.

Definition 4 (Lokale Sicht):

Lokale Sicht – Die k-Hop-lokale Sicht G[v, k] eines Knotens v ∈ V in einem Graphen G = (V, E) ist ein Subgraph von G bestehend aus der Knotenmenge Vv = Nk(v) und der Kantenmenge Ev = {xy ∈ E : x ∈ Nk−1(v)undy ∈ Nk}. F¨ur die Ein-Hop-lokale Sicht verwenden wir auch die Kurzschreibweise G[v].

Definition 5 (Lokale Topologiekontrolle):

Lokale Topologiekontrolle – Eine Abbildungτ :C 7→ D von einer Graphklasse Cin eine GraphklasseDwird als k-lokale Topologiekontrolle bezeichnet, wenn f¨ur jeden Graphen GausC gilt:

1) F¨ur alle u ∈ G ist die Abbildung τ auf G[u, k]

anwendbar, d.h. die Graphenτ(G[u, k])sind wohl- definiert

2) Die mit allen u ∈ G lokal konstruierten Graphen τ(G[u, k]) ergeben insgesamtτ(G), d.h.

[

u∈G

τ(G[u, k]) =τ(G)

3) F¨ur jeden Knotenvim konstruierten Graphenτ(G) existiert ein Knoten u im Urbildgraphen, so dass die Ein-Hop-Nachbarschaft vonv∈τ(G)nur durch Kenntnis derk-Hop-Nachbarn vonuim Urbildgra- phenGkonstruiert werden kann. Als Formel notiert:

f¨ur jeden Knoten v ∈τ(G) existiert ein Knotenu inG, so dass

τ(G)[v] =τ(G[u, k])[v].

(Wir sprechen einfach nur von einer lokalen Topologie- kontrolle, wenn der Wert k nicht von Belang ist und

lediglich davon ausgegangen wird, dass es einen festen Wertkf¨ur alle betrachteten Graphen gibt.)

Lokale Subgraph-Konstruktion – Lokale Topologiekon- trolle, die immer aus dem angegebenen Urbildgraphen einen Subgraphen erzeugt.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren Sie anschaulich die Definition der lokalen Topologiekontrolle bzw. lokalen Subgraphkonstruktion.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren Sie den Sinn der etwas umst¨andlichen Unterscheidung zwischenuundvin der Definition der lokalen Topologiekontrolle.

Korollar 1 (Lokale Topologiekontrolle bei Beibehaltung der Knoten):Seiτ :C 7→ Deine Abbildung von einer Graphklasse C in eine Graphklasse D, welche die Knoten des Urbildgra- phen beibeh¨alt, d.h. die Knoten vonG sind auch die Knoten von τ(G). Des weiteren sei τ stets auf G[v, k] anwendbar.

Die Abbildung τ ist eine k-lokale Topologiekontrolle, wenn f¨ur jedes G∈ C und jeden Knotenv∈τ(G)gilt:

τ(G)[v] =τ(G[v, k])[v].

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren inwieweit die Eigenschaft lokale To- pologieabbildung vereinfacht ¨uberpr¨uft werden kann, wenn die Topologieabbildung die Knoten des Urbildgraphen beibeh¨alt.

C. 2D Geometrie-Notationen

Definition 6 (Bisektor, Ebene, Kreis und Winkel):

Bisektordefiniert durch zwei Punkteuundv:B(u, v) = {x:kuxk=kvxk}.

Geschlossene Halbebene definiert durch zwei Punkte u und v: H(u, v) ={x:kuxk ≤ kvxk}.

Kreismit Radiusrum Punktv:Cr(v) ={x:kvxk ≤r}.

DenUmkreisum drei Punkteu,v undwbezeichnen wir mitC(u, v, w).

Denkleinsten Kreisum zwei Punkteuundvbezeichnen wir mitC(u, v).

Den Winkel zwischen uv und vw bezeichnen wir mit

∠uvw.

D. K¨urzeste Pfade, Spanner und Graph-Spanner Definition 7 (K¨urzeste Pfade):

K¨urzester Pfad – Ein Pfad p von u nach v in einem gewichteten Graphen(G, f)ist ein k¨urzester Pfad, wenn f¨ur alle anderen Pfadeqvonunachv inGstetsf(p)≤ f(q)gilt.

Topologisch k¨urzester Pfad – F¨ur einen gegebenen Gra- phenGbetrachten wir eine Kantengewichtung von1. Ein Pfadpvonunachv inG, der in Bezug auf dieses Kan- tengewicht am k¨urzesten ist, wird topologischer k¨urzester Pfad genannt. Wir verwenden die NotationΓG(u, v)als Repr¨asenant eines k¨urzesten topologischen Pfades vonu nach v inG. Die L¨ange des Pfades bezeichnen wir mit

G(u, v)|. (Mit anderen Worten, die Pfadl¨ange ist hier nur die Anzahl der Kanten im Pfad. Wir betrachten die Mindestanzahl der zu traversierenden Kanten, um vom Knoten uzum Knotenv zu gelangen.). (Betrachten wir

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Graphen ohne Gewichtsfunktion, dann bezieht sich der Begriff k¨urzester Pfad auf den zuvor definierten k¨urzesten topologischen Pfad).

Euklidisch k¨urzester Pfad - Ein k¨urzester Pfad in eukli- dischen Graphen. Wir verwenden die Notation ΠG(u, v) als Repr¨asenant eines k¨urzesten euklidischen Pfades von unachvinG. Die L¨ange des Pfades bezeichnen wir mit kΠG(u, v)k.

Definition 8 (Spanner, Graph-Spanner und Spanning-Ratio):

Euklidischer Spanner - Ein auf einer Punktmenge P definierter Graph Gist ein c-Spanner des vollst¨andigen euklidischen Graphen, wenn f¨ur alle PunkteuundvinP der euklidisch k¨urzeste Pfadpvonunachv inGerf¨ullt:

kpk kuvk ≤c

Euklidischer Graph-Spanner – Sei G ein euklidischer Graph. Ein Subgraph H ⊆ G mit denselben Knoten wie G ist ein euklidischer c-Spanner von G, wenn f¨ur alle Knoten u und v in G der euklidisch k¨urzeste Pfad ΠG(u, v)vonunachvinGund der euklidische k¨urzeste Pfad ΠH(u, v)von unach v inH erf¨ullen:

H(u, v)k kΠG(u, v)k ≤c

Topologischer Graph-Spanner – Sei G ein beliebiger Graph. Ein Subgraph H ⊆ G mit denselben Knoten wie Gist ein topologischer c-Spanner vonG, wenn f¨ur alle Knoten uundv inGder topologisch k¨urzeste Pfad ΓG(u, v)vonunachvinGund der topologisch k¨urzeste Pfad ΓH(u, v)von unachv inH erf¨ullen:

H(u, v)|

G(u, v)| ≤c

Konstante Spanning-Ratio – Die Konstante c in den obigen Definitionen wird als konstante Spanning-Ratio bezeichnet.

Ubung 1 (Vererbung der Spanner-Eigenschaft an Super-¨ graphen): Sei F ⊆ H ein c-Graph-Spanner (euklidisch bzw. topologisch) vonH. SeiGein Graph mitF ⊆G⊆ H. Zeige, dass auchGein c-Graph-Spanner vonH ist.

Ubung 2 (Transitivit¨at der Spanner-Eigenschaft):¨ Sei F ⊆ G ein c-Graph-Spanner (euklidisch bzw. topolo- gisch) von G und G⊆H ein d-Graph-Spanner von H.

Zeige, dassF ein cd-Graph-Sapnner vonH ist.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren, wie sich Subgraphbeziehungen nutzen lassen, um die Eigenschaftc-Graph-Spanner nach- weisen zu k¨onnen.

Ubung 3 (Topologischer Graph-Spanner ist nicht ¨aquiva-¨ lent mit euklidischer Graph-Spanner):Zeige, dass weder 1) aus euklidischer Graph-Spanner topologischer

Graph-Spanner noch aus

2) topologischer Graph-Spanner euklidischer Graph- Spanner

folgt.

Satz 1 (Zusatzbedingungen unter denen euklidischer und topologischer Graph-Spanner ¨aquivalent sind): Ange- nommen f¨ur alle betrachteten Graphen Ghaben Kanten

eine Mindestl¨ange δund eine Maximall¨ange R, d.h. mit uv ∈Gfolgt stets δ≤ kuvk ≤ R. Unter dieser Bedin- gung gilt, dass ein euklidischer auch ein topologischer, sowie ein topologischer auch ein euklidischer Graph- Spanner ist.

Ubung 4 (Beweisabschnitt topologisch impliziert eukli-¨ disch zu vorigem Theorem):Angenommen Kanten haben eine Mindestl¨ange δund eine Maximall¨ange R, d.h. mit uv∈E folgt stetsδ≤ kuvk ≤R.

1) Zeige, dass unter dieser Zusatzbedingung ein topo- logischer Graph-Spanner auch ein euklidischer ist.

2) Zeige, dass dies nicht gilt wenn man eine der Annahmen Mindestl¨ange δ bzw. Maximall¨ange R fallen l¨asst.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren unter welchen Bedingungen und warum euklidischer und topologischer Graph-Spanner

¨aquivalente Begriffe darstellen.

Nicht-konstante Spanning-Ratio – Wir betrachten auch Graphkonstruktionen, bei denen die linken Seiten der drei obigen Definitionen nicht durch eine Konstante, sondern durch eine Funktion f(n) in der Anzahl der Knoten n begrenzt sind. F¨ur k¨urzeste Euklidische oder topologische Pfade definieren wir entsprechend:

H(u, v)|

G(u, v)| ≤f(n)bzw. kΠH(u, v)k

G(u, v)k ≤f(n) Wir nennen diese Funktion f(n) die topologische oder euklidische Spanning-Ratio.

Definition 9 (Obere Schranke, untere Schranke und Spanning-Ratio in Landau-Notation):

Wir sagen auch, dass vorhin genannte Funktionf(n)eine obere Schrankef¨ur die Spanning-Ratio ist.

Wenn wir anhand eines Beispiels zeigen k¨onnen, dass die Spanning-Ratio gr¨oßer oder gleich einer Funktion g(n) ist, sagen wir, dass g(n) eine untere Schranke f¨ur die Spanning-Ratio ist.

Wenn wir nicht an der exakten Form der oberen Schranke interessiert sind, verwenden wir die O-Notation und sagen nur, dass die Spanning-Ratio durchO(f(n))nach oben begrenzt ist.

Wenn wir an der exakten Form der unteren Schranke interessiert sind, verwenden wir die Ω-Notation und sa- gen, dass die Spanning-Ratio durch Ω(g(n))nach unten begrenzt ist.

Wenn O(f(n)) = Ω(g(n)), verwenden wir die Θ- Notation und sprechen von einemΘ(f(n))euklidischen bzw. topologischen Graph-Spanner.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren Sie die Bedeutung des Begriffes Θ(f(n))-Spanner.

Ubung 5 (Wiederholung Landau-Notation):¨ Zeige dass fol- gendes gilt:

1) n−1∈O(n) 2) n−1∈Ω(n) 3) n/2−1n ∈O(√

n) 4) √

6n−12·1+

5

2 ·π∈Ω(√ n)

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(Hinweis: siehe Definitionen zu O und Ωim Anhang)

E. Planarit¨at

Definition 10 (Planarer Graph): Ein Graph G ist planar, wenn er auf eine Ebene so gezeichnet werden kann, dass jede Kante eine zusammenh¨angende Kurve ist (sog. Jordankurve) und sich die Kanten h¨ochstens in ihren Endpunkten schneiden.

Definition 11 (Schnittfreier Graph):Gegeben sei ein Graph dessen Knoten und Kanten in die Ebene gezeichnet sind. Die Kanten seien durch zusammenh¨angende Kurven dargestellt.

Wir sagen, dass ein solcher Graph schnittfrei ist, wenn sich seine Kanten h¨ochsten in ihren Endpunkten schneiden. (Da aus schnittfrei trivialerweise planar folgt wird in der Litertur zu lokalen Netzstrukturen so gut wie nie der Begriff schnittfrei verwendet, sondern einfach von planaren Graphen gesprochen) Satz 2 (Satz von Wagner/F´ary): Jeder planare Graph kann so in die Ebene gezeichnet werden, dass alle Kanten durch gerade Strecken dargestellt sind und sich die Kanten h¨ochstens in ihren Endpunkten schneiden.

F. Kommunikationsgraphen

Definition 12 (Unit-Disk-Graph): Gegeben sei eine Menge V von Punkten auf der 2D-Ebene. Der Unit-Disk-Graph U DG(V) ist ein spezifischer euklidischer Graph, in dem Knoten uund v genau nur dann miteinander verbunden sind, wenn ihre euklidische Distanz kuvk kleiner oder gleich einer festgelegten Distanz R ist. Wir bezeichnen R alsUnit-Disk- Radius. (H¨aufig wird in der LiteraturR= 1angenommen)

Korollar 2 (UDG ist ungerichtet): Jeder Unit-Disk-Graph ist ein ungerichteter Graph.

Definition 13 (Quasi-Unit-Disk-Graph): Gegeben seien Knoten V auf der 2D-Ebene. Wir betrachten zwei Kom- munikationsradien, einen maximalen Radius R und einen minimalen Radius r mitr ≤R. Ein Quasi-Unit-Disk-Graph QU DG(V) ¨uberV ist ein euklidischer Graph(V, E)mit der Eigenschaft, dass f¨ur alleu, v ∈V gilt:

kuvk ≤r⇒uv∈E uv∈E⇒ kuvk ≤R

Wir sprechen von einem ungerichteten Quasi-Unit-Disk- Graphen, wenn zus¨atzlich gilt: uv ∈ E ⇒ vu ∈ E. Sofern das Verh¨altnisR/reine besondere Rolle spielt und durch eine Konstante c durchR/r ≤c begrenzt ist (hier z.B. c =√

2), sprechen wir von einem c-QUDG bzw. einem ungerichteten c-QUDG.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren Sie die Definitionen und den Zusam- menhang der Begriffe UDG und QUDG.

Definition 14 (Unit-Ball- und Quasi-Unit-Ball-Graph):Be- trachten wir die Definition von Unit-Disk- und Quasi-Unit- Disk-Graph in 3D sprechen wir von einem Unit-Ball- bzw.

Quasi-Unit-Ball-Graphen.

Ubung 6 (Parallelprojektion von Unit-Ball-Graphen):¨ Be- weise oder wiederlege: Es gibt einc, sodass eine Parallelpro- jektion eines Unit-Ball-Graphen immer einen c-QUDG ergibt.

II. LMST, RNGUNDGG A. EMST und LMST

Definition 15 (Euklidischer Minimaler Spannbaum (EMST)): Gegeben sei eine Punktmenge V. Ein euklidischer minimaler Spannbaum ¨uber V ist ein zusammenh¨angender Graph G = (V, E) mit der Eigenschaft, dass f¨ur alle zusammenh¨angenden Graphen H= (V, F)gilt:

kGk ≤ kHk

Die Notation EMST(V)repr¨asentiert einen solchen minima- len Spannbaum.

Pr¨ufungsfrage: Definierende Eigenschaft eines Euklidischen Minimalen Spannbaumes erkl¨aren.

Ubung 7 (Jeder EMST ist ein Baum):¨ Zeige, dass offen- sichtlich jeder EMST auch ein Spannbaum ist (d.h. azyklisch und zusammenh¨angend).

Definition 16 (EMST-Konstruktion nach dem Algorith- mus von Kruskal): Sei V eine Punktmenge. Betrachte den vollst¨andigen Euklidischen Graphen ¨uberV. W¨ahle unter den noch nicht ausgew¨ahlten Kanten die k¨urzeste Kante, die mit den schon gew¨ahlten Kanten keinen Kreis bildet.

Pr¨ufungsfrage: Euklidischen Minimalen Spannbaum am Bei- spiel konstruieren.

Satz 3 (Teilgraphbeziehung zwischen EMST und UDG):Sei UDG(V) ein zusammenh¨angender Unit-Disk-Graph ¨uber V. Es gilt:

EMST(V)⊆UDG(V)

Satz 4 (Nicht-Lokalit¨at des EMST): F¨ur jedes k gilt, dass die definierte KonstruktionEMST(V)keinek-lokale Topolo- giekontrolle ist.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren warum sich ein euklidischer minima- ler Spannbaum nicht lokal konstruieren l¨asst.

Definition 17 (Eindeutige Ordnungsrelation f¨ur euklidische Graphen): Auf einer Knotenmenge eines euklidischen Gra- phen sei eine Relation definiert, sodass f¨ur zwei verschiedene Knoten a und b stets a < b oder b < a gelte (z.B.

lexikographische Ordnung). Als eindeutige Ordnungsrelation f¨ur euklidische Graphen definieren wir zwischen Kanten uv und xy die folgende Ordnungsrelation:uv < xy genau dann wenn,

kuvk<kxyk oder

kuvk=kxyk undmax(u, v)<max(x, y)oder

kuvk=kxyk,max(u, v) = max(x, y)und min(u, v)<

min(x, y)

Wir schreibenuv6< xy, wenn uvnicht kleiner als xy gem¨aß dieser Ordnung ist.

Ubung 8 (Kantengleichheit unter der eindeutigen Ordnungs-¨ relation f¨ur euklidische Graphen):Zeige dass ausuv6< xyund xy6< uvfolgt, dassuv undxy dieselbe Kante repr¨asentiert.

Ubung 9 (Wohldefiniertheit der eindeutigen Ordnungsre-¨ lation f¨ur euklidische Graphen): Zeige dass die betrachtete Ordnungsrelation f¨ur euklidische Graphen unabh¨angig von der Kantenrichtung ist, d.h. uv < xy ⇐⇒ vu < xy und uv < xy ⇐⇒ uv < yx.

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Ubung 10 (Transitivit¨at der eindeutigen Ordnungsrelation¨ f¨ur euklidische Graphen): Zeige dass die betrachtete Ord- nungsrelation f¨ur euklidische Graphen transitiv ist, d.h. aus uv < wx undwx < yz folgt immer uv < yz.

Ubung 11 (Kleinstes Element unter der eindeutigen Ord-¨ nungsrelation f¨ur euklidische Graphen): Zeige dass f¨ur jede Kantenmenge M unter der betrachtete Ordnungsrelation f¨ur euklidische Graphen stets ein eindeutiges kleinstes Element existiert.

Ubung 12 (Invariante des Algorithmus nach Kruskal mit¨ der eindeutigen Ordnungsrelation f¨ur euklidische Graphen):

Gegeben sei eine KantenmengeV ={e1, . . . , en}, deren Kan- ten gem¨aß der eindeutigen Ordnungsrelation f¨ur euklidische Graphen sortiert sind, d.h. e1< e2<· · ·< en. Annahme wir konstruieren einen EM ST(V) nach dem Algorithmus von Kruskal dergestalt, dass wir die Knoten in der Reihenfolge e1, e2, . . . , en abarbeiten. Zeige, dass folgende Invariante gilt:

f¨ur jedes k >2 gilt f¨ur jeden Pfad v1. . . vk im konstruierten EMST stetsvivi+1< v1vk (f¨ur allei).

Lemma 1 (Eindeutigkeit des gem¨aß Totalordnung konstru- ierten EMST): Sei G ein EMST mit der zus¨atzlichen Inva- riante, dass f¨ur jedes k > 2 jeder Pfad v1. . . vk in G stets vivi+1 < v1vk (f¨ur alle i)) gilt. Zeige, dass G eindeutig ist (d.h. es gibt keinen anderen EMST, der diese Invariante auch erf¨ullt).

Definition 18 (Eindeutiger euklidischer Minimaler Spann- baum):Gegeben sei eine Totalordnung≤auf den ungerichte- ten Kanten, d.h. es gelten:

Reflexivit¨at: e≤e

Antisymetrie: e1≤e2∧e2≤e1⇒e1=e2

Transitivit¨at: e1≤e2∧e2≤e3⇒e1≤e3

Totalit¨at:e1≤e2∨e2≤e1

Des Weiteren seie1≤e2⇒ ke1k ≤ ke2kerf¨ullt. Dereindeu- tige Euklidische Minimale Spannbaum (unter der gegebenen Totalordnung) ist der EMSTGmit der zus¨atzlichen Invariante, dass f¨ur jeden Pfad v1. . . vk stetsvivi+1< v1vk erf¨ullt ist.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren warum generell ein EMST nicht ein- deutig ist und wie die Eindeutigkeit erreicht werden kann.

Definition 19 (Lokaler Minimaler Spannbaum (LMST)):

Seien in folgender Definition EMST(·) jeweils eindeutige euklidische minimale Spannb¨aume. Wir definieren f¨ur eine gegeben Punktmenge V und einem Unit-Disk-Graphen G= (V, E) ¨uber V den Lokalen Minimalen Spannbaum (LMST) wie folgt:

uv∈LMST(V) ⇐⇒ uv∈EMST(N(u))und vu∈EMST(N(v))

Pr¨ufungsfrage: LMST an einem Beispiel konstruieren Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren warum der LMST das Konzept der eindeutigen euklidischen minimalen Spannb¨aume ben¨otigt.

Satz 5 (Lokalit¨at von LMST): LMST(V) ist eine 2-lokale Topologiekontrolle.

Satz 6 (Teilgraphbeziehung zwischen EMST und LMST):Sei G = (V, E) ein zusammenh¨angender Unit-Disk-Graph. Sei

EMST(V) der eindeutige euklidische minimale Spannbaum.

Es gilt:

EMST(V)⊆LMST(V)

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren Sie warum LMST=EMST gelten w¨urde, wenn das Ergebnis der LMST-Konstruktion immer einen Baum ergeben w¨urde.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨aren Sie warum sich aufgrund der Tatsa- che, dass LMST 2-lokal ist, ein Widerspruch ergeben w¨urde, wenn stets LMST=EMST gelten w¨urde.

Pr¨ufungsfrage: Beispiel konstruieren, in dem LMST keinen Baum konstruiert.

Satz 7 (Gradbeschr¨ankung von LMST): LMST ist Grad 6 beschr¨ankt, d.h. jeder Knoten eines LMST ist mit h¨ochstens 6 Nachbarn verbunden.

Ubung 13 (Beweis der Gradbeschr¨ankung von LMST):¨ Beweise, dass LMST Grad 6 beschr¨ankt ist.

B. Relativer Nachbarschaftsgraph

Definition 20 (Relativer Nachbarschaftsgraph ¨uber Punkt- mengen): F¨ur eine Punktmenge V ist der Relative Nachbar- schaftsgraph ¨uber der PunktmengeV, im Zeichen RNG(V), definiert ¨uber alle Kantenuv mit der Eigenschaft:

kuvk ≤max(kuwk kvwk)f¨ur alle w∈V \ {u, v}

Pr¨ufungsfrage: Definition des RNG anschaulich erkl¨aren Definition 21 (Relativer Nachbarschaftsgraph als Subgraph- konstruktion): Gegeben sei ein Graph G ¨uber einer Punkt- menge V. Der Relative Nachbarschaftsgraph als Subgraph- konstruktion ¨uberGist definiert als

RNG(G) =G∩RNG(V)

Betrachten wir speziell einen Unit-Disk-Graphen ¨uber V, so bezeichnen wir den Relativen-Nachbarschaftsgraphen ¨uber G als Unit-Relativer-Nachbarschaftsgraphen (URNG) und schreiben hierf¨urURNG(V), d.h.

URNG(V) = UDG(V)∩RNG(V)

Satz 8 (Lokalit¨at von URNG): URNG ist eine 1-lokale Subgraphkonstruktion.

Ubung 14 (URNG ist eine¨ 1-lokale Subgraphkonstruktion):

Zeige, dass die durch URNG definierte Subgraphkonstruktion eine1-lokale Topologiekontrolle ist.

Satz 9 (Teilgraphbezeihung zwischen LMST und URNG):

LMST(V)⊆URNG(V)

Satz 10 (Obere Schranke zur euklidischen UDG-Spanning- Ratio des URNG): Gegeben sein ein zusammenh¨angender Unit-Disk-Graph ¨uber einer Punktmenge V. Die euklidische UDG-Spanning-Ratio ist durch n−1 nach oben beschr¨ankt, d.h. f¨ur alleuund v ausV gilt:

URNG(u, v)k

UDG(u, v)k ≤n−1

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Satz 11 (Beispiel zur euklidischen UDG-Spanning-Ratio des URNG):Es gibt PunktmengenV und einen darauf definierten zusammenh¨angenden Unit-Disk-Graphen, sodass URNG die euklidische UDG-Spanning-Ratio n−1 erreicht.

Pr¨ufungsfrage: Skizziere die Tower-Konstruktion zur euklidi- schen Spanning-Ratio des URNG

Satz 12 (Unbegrenzter Grad des URNG): Der URNG ist nicht gradbeschr¨ankt, d.h. ein Knoten kann unter Umst¨anden mit allen ¨ubrigen Knoten verbunden sein.

Ubung 15 (Unbegrenzter Grad des URNG):¨ Zeige, dass URNG nicht gradbeschr¨ankt ist.

C. Gabriel-Graph

Definition 22 (Gabriel-Graph ¨uber Punktmengen):Gegeben sei eine Punktmenge V. Der Gabriel-Graph ¨uber der Punkt- menge V, im ZeichenGG(V), beinhaltet alle Kanten uvmit u, v ∈V f¨ur die gilt, dass innerhalb des KreisesC(u, v)(der kleinste Kreis um uund v) kein weiterer Punkt aus V liegt, d.h. f¨ur alle w∈V \ {u, v}gilt:

k(u+v)/2, wk>kuvk/2

Pr¨ufungsfrage: Definition des GG anschaulich erkl¨aren Definition 23 (Gabriel-Graph als Subgraphkonstruktion):

Gegeben sei ein Graph G ¨uber einer Punktmenge V. Der Gabriel-Graph als Subgraphkontruktion ¨uber G, im Zeichen GG(G), ist definiert als

GG(G) =G∩GG(V)

Betrachten wir speziell einen Unit-Disk-GraphenG¨uberV so bezeichnen wir den Gabriel-Graphen ¨uberGalsUnit-Gabriel- Graphund schreiben hierf¨ur UGG(V), d.h.

UGG(V) = UDG(V)∩GG(V)

Korollar 3 (Teilgraphbeziehung zwischen RNG und GG):

Es gilt stets RNG(V)⊆GG(V),RNG(G)⊆GG(G), sowie URNG(V)⊆UGG(V).

Ubung 16 (Beweis der Teilgraphbeziehung zwischen RNG¨ und GG): Zeige, dassURNG(V)⊆UGG(V)gilt.

Satz 13 (Lokalit¨at von UGG): UGG ist eine1-lokale Sub- graphkonstruktion.

Ubung 17 (UGG ist eine¨ 1-lokale Subgraphkonstruktion):

Zeige, dass die durch UGG definierte Subgraphkonstruktion eine 1-lokale Topologiekontrolle ist.

Satz 14 (Beispiel zur euklidischen UDG-Spanning-Ratio des GG): F¨ur jedes n gibt es Punktmengen V mit n Elementen und einen darauf definierten zusammenh¨angenden Unit-Disk- Graphen, sodass UGGeine UDG-Spanning-Ratio

bn/2−1c

√n

erreicht.

Pr¨ufungsfrage: Skizziere die Tower-Konstruktion zur euklidi- schen Spanning-Ratio des UGG

D. Zusammenfassung

Entwurfsprinzip 1 (Lokale Variante einer globalen Graph- konstruktion): Jedes Konstrukt, welches eine globale Punkt- menge V auf einen Graphen abbildet, l¨asst sich in eine auf ungerichtete Graphen G definierte lokale Variante einer Subgraphkonstruktion ¨uberf¨uhren. Wir wenden das Konstrukt f¨ur jeden Knoten v ∈ G eingeschr¨ankt auf die Ein-Hop- Nachbarn von v an. Um als Ergebnis einen ungerichteten Subgraphen sicherzustellen, behalten wir immer nur die kon- struierten Kanten bei, die in beide Richtungen existieren.

Pr¨ufungsfrage: Illustriere das Entwurfsprinzip lokale Variante einer globalen Graphkonstruktion am Beispiel von LMST, RNG bzw. GG.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are zum Entwurfsprinzip lokale Variante einer globalen Graphkonstruktion, in welcher Beziehung die Ergebnisgraphen der globalen und lokalen Variante stehen k¨onnen.

Korollar 4 (LMST, URNG und UGG sind zusammenh¨angen- de Graphen): Bei einem zusammenh¨angenden Unit-Disk- Graphen ¨uber V, sind auch LMST(V), URNG(V) und UGG(V) zusammenh¨angend.

Beweisprinzip 1 (Zusammenhang in Graphen durch Teil- graphbeziehung): Zusammenhang eines Graphen l¨asst sich zeigen, indem man zeigt, dass dieser einen Teilgraphen enth¨alt, von dem man schon weiß, dass dieser zusammenh¨angend ist.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are wie man sieht, dass bei einem zusam- menh¨angenden Unit-Disk-Graphen auch LMST, RNG und GG zusammenh¨angend sind

Beweisprinzip 2 (Teilgraphbeziehung durch Teilmengenbe- ziehung): Dass ein Graph einem anderen enthalten ist, l¨asst sich zeigen, indem man

entweder f¨ur jede Kante des Subgraphen zeigt, dass diese auch im Supergraphen liegen muss

oder f¨ur jedes Knotenpaar, welches nicht als Kante im Supergraphen existiert, zeigt, dass diese auch nicht als Kante im Subgraphen exisiteren kann.

Außerdem ist sicherzustellen, dass alle Knoten des Subgraphen im Supergraphen enthalten sind.

Gleichheit von zwei Graphen l¨asst sich zeigen, indem man zeigt, dass beide dieselbe Knotemenge haben und dass beide jeweils ein Teilgraph des anderen sind.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are wie man Teilgraphbeziehung bzw.

Gleichheit von Graphen durch Teilmengenbeziehung zeigt Beweisprinzip 3 (Existenz eines Graphkonstruktes): Die Existenz eines Graphkonstruktes (wie z.B. hier die Existenz eines EMST mit der Eigenschaft, dass jeder Pfad v1v2. . . vk

die Eigenschaftvivi+1< v1vkerf¨ullt) l¨asst sich durch Angabe eines Konstruktionsalgorithmus (wie z.B. hier Algorithmus nach Kruskal auf der Reihenfolge der totalgeordneten Kanten) zeigen, indem man nachweist, dass diese Eigenschaft eine Invariante des so gew¨ahlten Konstruktionsalgorithmus ist.

Beweisprinzip 4 (Eindeutigkeit eines Graphkonstruktes):

Die Eindeutigkeit eines Graphkonstruktes (wie z.B. hier die Eindeutigkeit eines EMST mit vorhin genannter der Eigen- schaft) l¨asst sich ggf. durch folgendes Widerspruchsbeweis- muster zeigen: Annahme es gibt zwei GraphenGund H mit

(7)

der Eigenschaft. Betrachte die Menge M der Kanten, die in Gaber nicht inH und die inH aber nicht inGliegen (also M = G\H ∪H \G). F¨uhre die Annahme M 6= ∅ zum Widerspruch.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are ein Beweismuster, wie man Existenz und Eindeutigkeit eine Graphkonstruktes mit einer bestimmten gew¨unschten Eigenschaft zeigen kann.

Beweisprinzip 5 (Aussage zu minimalen Graphkonstrukten):

Eine Aussage zu einem Graphkonstrukt G, welches minimal unter einem gegebenen additivem Kantengewicht ist (z.B.

k¨urzester Weg oder euklidischer minimaler Spannbaum) l¨asst sich durch folgendes Widerspruchsbeweismuster zeigen: An- nahme die Aussage gilt nicht. Erzeuge einen Widerspruch durch Austauschen einer Kantenmenge M ⊆ G mit einer Kantenmenge N, deren Kanten in Summe kleineres Gewicht als die Kanten inM haben (also:P

e∈Nf(e)≤P

e∈Mf(e)), der GraphH =G\M ∪N jedoch ebenfalls die Aussage zu Gerf¨ullt.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are an einem Beispiel das ein Beweismus- ter, wie man eine Aussage zu einem unter einem additivem Kantengewicht minimalen Graphkonstrukt zeigen kann.

Entwurfsprinzip 2 (Subgraphkonstruktion durch Schnittbil- dung): Aus jedem globalen Konstrukt, welches eine Punkt- menge auf einen Graphen G abbildet, l¨asst f¨ur Graphen H auf der Punktmenge durch Schnittbildung eine Subgraphkon- struktion definieren.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are das generelle Designprinzip welches zur Definition der Subgraphkonstruktionen URNG und UGG auf der Graphklasse der Unit-Disk-Graphen, verwendet wur- de.

Pr¨ufungsfrage: F¨uhrt das generelle Entwurfsprinzip Sub- graphkonstruktion durch Schnittbildung angewendet auf Unit- Disk-Graphen immer zu einer lokalen Subgraphkonstruktion?

Beweisprinzip 6 (Theta-Spanner mit genereller oberer Schranke und einem Beispiel f¨ur untere Schranke):

1) F¨ur jede m¨ogliche Eingabe mitnKnoten muss f¨ur jedes Knotenpaar die Spanning-Ratio inO(f(n))liegen und 2) es gibt eine Beispielkonstruktion in dem f¨ur ein Paar der

Knoten die Spanning-Ratio inΩ(f(n))liegt

Pr¨ufungsfrage: Was bedeutet, dass eine Graphkonstruktion ein Θ(f(n))-Unit-Disk-Graph-Spanner ist?

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are das Konzept Θ(f(n))-Unit-Disk- Graph-Spanner am Beispiel RNG

III. UNIT-DELAUNAY-TRIANGULIERUNG

A. Voronoi-Diagramm

Definition 24 (Kollinearit¨at): Eine Punktmenge P aus R2 wird als kollinear bezeichnet, wenn alle Punkte aus P auf einer gemeinsamen Geraden liegen.

Definition 25 (Kozirkularit¨at): Eine Punktmenge P mit mindestens vier Punkten aus R2 ist kozirkul¨ar, wenn alle Punkte ausP auf einem gemeinsamen Kreisbogen liegen.

Definition 26 (Voronoi-Region):Gegeben sei eine 2D Punkt- mengeS. F¨ur jeden Punktu∈S definieren wir dieVoronoi- RegionV RS(u)um uals

V RS(u) = \

v∈S\{u}

H(u, v)

(Erinnerung:H(u, v)beschreiben die durch uund vdefinier- ten Halbebenen (siehe Definition 6))

Definition 27 (Voronoi-Diagramm): Zu einer 2D Punkt- menge S = {u1, u2, . . . , un} definieren wir das Voronoi- DiagrammV D(S)als

V D(S) ={V RS(u1), . . . , V RS(un)}

Die mit der ZeichnungV D(S)gegebenen Kanten sowie deren Unrspr¨unge bezeichnen wir als Voronoi-Kantenund Voronoi- Knoten.

Definition 28 (Degeneriert, Nicht-degeneriert): Einen Voronoi-Knoten mit mehr als drei ausgehenden Kanten be- zeichnen wir als degeneriert. Hat er hingegen genau drei ausgehende Kanten, so bezeichnen wir diesen als nicht- degeneriert.

Korollar 5 (Voronoi-Knoten-Erzeugende): Sei S eine 2D- Punktmenge. Sei v ein Knoten des Voronoi-Diagramms V D(S). Es gibt eine Teilmenge T ⊆ S mit |T| ≥ 3, kt1vk = kt2vk = d f¨ur alle t1, t2 ∈ T und ksvk > d f¨ur alles∈S.

Korollar 6 (Existenz von degenerierten Voronoi-Knoten):

Das Voronoi-Diagramm ¨uber einer Punktmenge P aus R2 ist degeneriert, genau dann, wenn P mindestens vier Punkte enth¨alt, die kozirkul¨ar sind.

Korollar 7 (Existenz von unendlichen Geraden im Voronoi- Diagramm): Ein Voronoi-Diagramm ¨uber einer Punktmenge P ausR2hat entweder keine unendliche Gerade oder besteht nur aus unendlichen Geraden. Letzterer Fall ist nur m¨oglich, wenn die Punkte ausP kollinear sind.

Ubung 18 (Voronoi-Region):¨ Zeichne mittels GeoGebra einen Punkt u sowie weitere Punkte um u und konstruiere gem¨aß voriger Definition die Voronoi-Region umu. [Hinweis:

nutze die GeoGebra-Funktionen zum setzen von Punkten, zeichnen von Mittelsenkrechten sowie zeichnen von Viele- cken]

Ubung 19 (Voronoi-Diagramm):¨ Setze mittels GeoGebra eine Menge von Punkten P aus R2 und konstruiere das Voronoi-Diagramm dar¨uber [Hinweis: nutze die GeoGebra- Funktion Voronoi(A,B,C,...)]. Vollziehe durch verschieben der Punkte nach:

Jeder Voronoi-Knoten hat mindestens drei ausgehende Kanten.

F¨ur jeden Voronoi-Knoten gibt es mindestens drei am n¨achsten liegende Punkte inP.

Degenerierte Punkte liegen im Falle kozirkul¨arer Punkte inP vor.

Unendliche Geraden k¨onnen nur existieren, wenn alle Punkte ausP kollinear sind.

Ubung¨ 20 (Kozirkularit¨at und degenerierte Voronoi- Knoten): Zeige oder wiederlege, dass die Menge P eine

(8)

kozirkul¨are Teilmenge enth¨alt genau dann, wenn das Voronoi- Diagramm V D(P) mindestens einen degenerierten Knoten hat.

B. Delaunay-Triangulierung

Definition 29 (Konvexe Menge):Eine Menge M des eukli- dischen RaumesRdistkonvex, wenn f¨ur alle Punkteu, v∈M auch immer die gesamte Streckeuv zwischenuund v inM liegt, d.h. aus u, v∈M folgt stetsuv∈M.

Definition 30 (Konvexe H¨ulle):Diekonvexe H¨ulleconv(P) einer Punktmenge P ist die kleinste konvexe Menge, welche P enth¨alt, d.h.

conv(P) = \

P⊂M konvex M

Definition 31 (Triangulierung): Eine Triangulierung (auch Triangulation) einer gegebenen nicht kollinearen Punktemenge P aus R2 ist die Zerlegung der konvexen H¨ulle von P in Dreiecke, sodass die Dreieckspunkte genau die Punkte ausP sind.

Definition 32 (Delaunay-Triangulierung): Eine Triangulie- rung von nicht kollinearen PunktenP ausR2 mit der zus¨atz- lichen Eigenschaft, dass die Umkreise der Dreiecke keinen weiteren Punkt ausP enthalten (der Rand nicht mitbetrachtet), wird als Delaunay-Triangulierungbezeichnet.

Korollar 8 (Eindeutigkeit der Delaunay-Triangulation):Die Delaunay-Triangulierung von nicht kollinearen PunktenP aus R2ist eindeutig, wennPkeine kozirkul¨are Teilmenge enth¨alt.

Ubung 21 (Zur Eindeutigkeit der Delaunay-Triangulation):¨ Vollziehe die Aussage des vorigen Korollars zur Eindeutigkeit der Delaunay-Triangulation mittels GeoGebra anhand von vier Punkten nach.

Korollar 9 (Dualit¨at von Delaunay-Triangulation und Voronoi-Diagramm):Gegeben sei eine nicht kollineare Punkt- menge P ¨uber R2, die auch keine kozirkul¨aren Teilmen- gen enth¨alt. Die Delaunay-Triangulierung besteht in die- sem Fall genau aus den Kanten uv aus P × P, f¨ur die die Voronoi-Regionen V R(u) und V R(v) des Voronio- DiagrammsV D(P)eine gemeinsame Kante haben.

Ubung 22 (Zur Dualit¨at von Delaunay-Triangulation und¨ Voronoi-Diagramm): Zeichne mittels GeoGebra eine Menge von Punkten im R2 und bilde Voronoi-Diagramm, Delaunay- Triangulation sowie die Konvexe H¨ulle ¨uber diese Menge dar¨uber (verschiebe Punkte nach belieben und beobachte, wie sich die drei Konstrukte ver¨andern). [Hinweis: nutze die GeoGebra-Funktionen DelaunayTriangulation(A,B,C,...), Voronoi(A,B,C,...) und KonvexeH¨ulle(A,B,C,...).]

Korollar 10 (Delaunay-Triangulation ¨uber Kreiskriterium f¨ur zwei Punkte): Gegeben sei eine nicht kollineare Punkt- menge P ¨uber R2, die auch keine kozirkul¨aren Teilmengen enth¨alt. Die Delaunay-Triangulierung besteht in diesem Fall genau aus den KantenuvausP×P, f¨ur die ein KreisCmitu und v auf dem Kreisbogen existiert, welcher keinen weiteren Knoten aus P \ {u, v} innerhalb des Kreises (inklusive des Kreisbogens) enth¨alt.

Definition 33 (Notation zur Delaunay-Triangulation f¨ur beliebige Punktmengen):SeiP eine beliebige Punktmenge aus

R2. Die NotationDel(P)bezeichnet eine m¨ogliche Delaunay- Triangulierung, wennP nicht kollinear ist bzw. die eindeutige Delaunay-Triangulierung, wenn P zudem keine kozirkul¨are Teilmenge enth¨alt. Ansonsten bezeichnetDel(P) die Menge der Kantenuv, f¨ur die ein Kreis existiert, deruundvauf dem Kreisbogen enth¨alt und keinen weiteren Knoten ausP\ {u, v}

innerhalb des Kreises (inklusive des Kreisbogens) enth¨alt.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are die Konstrukte Triangulierung und konvexe H¨ulle.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are die Konstrukte Voronoi-Diagramm und Delaunay-Triangulierung

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are den Zusammenhang von Voronoi- Diagramm, Delaunay-Triangulierung und konvexer H¨ulle.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are die Begriffe kollinear und kozirkul¨ar sowie den Einfluss dieser Eigenschaften auf die Konstrukte Voronoi-Diagramm und Delaunay-Triangulierung.

Korollar 11 (Teilgraphbeziehung von Gabriel-Graph und Delaunay-Triangulation): Sei P eine beliebige Punktmenge.

Der Gabriel-Graph ¨uber P ist in der Delaunay-Triangulation DT(P)enthalten, d.h.:

GG(P)⊆DT(P)

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are warum der Gabriel-Graph in der Delaunay-Triangulierung enthalten ist.

C. Unit-Delaunay-Triangulierung

Definition 34 (Unit-Delaunay-Triangulierung): Sei P ei- ne Punktmenge aus R2. Sei U DG(P) ein Unit-Disk-Graph

¨uber P. Wir definieren die Unit-Delaunay-Triangulierung U Del(P)als:

U Del(P) =U DG(P)∩DT(P)

Ubung 23 (Unit-Delaunay-Triangulierung ist nicht lokal):¨ Zeige, dass die Unit-Delaunay-TriangulierungU Del(P)nicht mit lokalen Regeln berechnet werden kann.

Pr¨ufungsfrage: Zeige an einem Beispiel, dass UDel keine lokale Subgraphkonstruktion von UDG sein kann.

Satz 15 (2,42-Spanning-Ratio der Delaunay-Triangulierung (Keil, Gutwin)): Del(S) ist ein 3 cos(π/6) = 4

3

9 π ≈ 2,42 euklidischer Spanner.

Definition 35 (Kreisbogen): F¨ur einen KreisC mit Mittel- punkt O und Radius r seien p und q zwei Punkte auf dem Rand vonC. Seiθeiner der beiden Winkel∠pOqbzw.∠qOp.

Wir bezeichnen den Kreisbogen von p nach q bzgl. θ als arc(p, q). Wenn aus dem Kontext klar ist welcher der beigen m¨oglichen Kreisb¨ogen gemeint ist, sprechen wir einfach vom Kreisbogen arc(p, q) von p nach q. Wir nutzen zus¨atzlich das gleiche Symbolarc(p, q), um die L¨ange des Kreisbogens auszudr¨ucken, d.h.:

arc(p, q) =r·θ

Lemma 2 (L¨ange von zwei Kreisb¨ogen innerhalb eines gr¨oßeren Kreisbogens): Sei arc(p, q) ein Kreisbogen von p

(9)

nach q. SeiAdie Fl¨ache inklusive des Randes, welche durch arc(p, q)∪pqbeschrieben ist. Seitein Punkt inA. F¨ur jedes Paar von Kreisb¨ogenarc(p, t)und arc(t, q), welche komplett inA liegen (d.h.arc(p, t)⊆Aund arc(t, q)⊆A) gilt stets:

arc(p, t) + arc(t, q)≤arc(p, q)

Ubung 24 (Beobachtung der L¨ange von zwei Kreisb¨ogen¨ innerhalb eines gr¨oßeren Kreisbogens):Vollziehe die Aussage des vorigen Lemmas mittels Geogebra beispielhaft nach. Ver- wende hierzu die Funktion zum zeichnen von Umkreisb¨ogen und setze das Attribut der Umkreisb¨ogen, sodass deren L¨ange angezeigt wird.

Lemma 3 (Hilfskonstruktion zum Keil/Gutwin-Beweis):

Gegeben sei eine Punktmenge S und eine Delaunay- Triangulierung Del(S) ¨uber S. Seien p und q zwei Punkte, sowieCein Kreis mitpundqauf dem Rand vonC. SeiLdie Gerade durchpundq. Die GeradeLtrenntCin zwei Bereiche D1 und D2. Sofern der Bereich D1 keine Punkte aus S im Inneren enth¨alt, gilt: Sei arc(p, q)die L¨ange des Kreisbogens vonpnachq, welcher den Rand vonD2beschreibt. Es existiert ein Pfadw(p, q)inDel(S)mit

kw(p, q)k ≤arc(p, q) und f¨ur alle Kanten e∈w(p, q)ist kek ≤ kpqk.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are die Kernidee (d.h. die geeignet gew¨ahl- te Sortierung) des Induktionsbeweises zum vorigen Lemma

Ubung 25 (Nachvollziehen der Konstruktion des vorigen¨ Lemmas zum Keil-Gutwin-Beweis):Entwickle schrittwiese die Konstruktion des vorigen Lemmas mittels Geogebra:

1) Zeichne zun¨achst den Ausgangspunkt:

zwei Punktepund qauf der x-Achse

die GeradeLdurch pund q

einen KreisC mit MittelpunktO durch pund q

den Winkelθ zwischen∠pOq, welcher vonC den Kreisbogenarc(p, q) vonpnachq oberhalb vonL aufspannt

einen Punkt z auf dem Kreisrand vonC unterhalb vonL

2) Setze weitere beliebige Punkte dergestalt, dass mindes- tens ein weiterer Punkt innerhalb von C oberhalb von L liegt und kein Punkt innerhalb vonC unterhalb von Lliegt

3) Sei M die Menge der Punkte innerhalb vonC(und damit auch oberhalb von L). Setze einen Kreis D so, dass dieserp und q und einen weiteren Punkt t aus M auf seinem Kreisrand hat, das Innere des Kreises oberhalb vonL aber leer ist.

4) Setze den Kreis C0 mit p und t auf seinem Kreisrand und mit MittelpunktO0 auf der Geraden durchpundO.

Vollziehe nach, dass

der Kreis C0 unterhalb der Geraden durchp und t leer sein muss

der Winkel θ0, welcher von C0 den Kreisbogen von p nach t oberhalb der Geraden durch p und t aufspannt kleiner gleichθist.

5) Setze einen KreisC00 mit Mittelpunkt auf dem Bisektor b(p, t), so dasspundtauf dem Kreisrand vonC00liegen, ein weiterer Punkt z0 auf seinem Kreisrand liegt, aber keiner der Punkte unterhalb der Geraden durch pundt innerhalb vonC00 liegt. Vollziehe nach, dass

der Winkel θ00, der von C00 den Kreisbogen von p nach t oberhalb der Geraden durch p und t aufspannt, kleiner gleich dem Winkelθ0 ist

das mitC00gefundenez0nicht daszder Ausgangs- konstruktion sein muss

Lemma 4 (L¨ange von zwei Kreisb¨ogen mit spezieller Zu- ordnung zu einem gr¨oßeren Kreisbogens): Sei arc(p, q) ein Kreisbogen mit zugeh¨origem Winkel θ = 4/3·π (= 240) und Kreismittelpunkt O. Sei arc(q, p) der ¨ubrige Teil des Kreisbogens mit Winkel θ0 = 2/3·π (= 120) und Kreis- mittelpunktO. Seiarc0(p, q)die Spiegelung vonarc(q, p)an der Geraden durch p und q. Sei A die durch arc(p, q)∪pq eingeschriebene Fl¨ache inklusive des Randes. SeiBdie Fl¨ache aller Punkte die in der durcharc0(p, q)∪pq eingeschriebenen Fl¨ache inklusive des Randes liegen und die nicht n¨aher zuq als zupliegen. F¨ur jedest∈Bgilt: seiarc(p, t)ein beliebiger Kreisbogen mit arc(p, t) ⊆A. Sei arc(t, q) der Kreisbogen, dessen Mittelpunkt inAliegt und dessen zugeordneter Winkel ebenfallsθ= 4/3·πerf¨ullt. Es gilt in diesem Fall stets:

arc(p, t) + arc(t, q)≤arc(p, q)

Satz 16 (Erweiterung des Satzes von Keil/Gutwin): Sei S eine endliche Menge von Punkten undDel(S)eine Delaunay- Triangulation ¨uber S. F¨ur jedesp, q ∈ S gibt es einen Pfad w(p, q)inDel(S) mit

kw(p, q)k

kpqk ≤ 2π

3 cos(π/6) =4√ 3

9 π≈2,42 und f¨ur alle Kantene∈w(p, q)istkek ≤ kpqk.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are die Kernidee (d.h. die geeignet gew¨ahl- te Sortierung) des Induktionsbeweises zum vorigen Satz

Satz 17 (Euklidische 2.42 UDG-Spanning-Ratio von UDel):

Gegeben sei eine endliche PunktmengeS. Seienu, v∈S. Sei ΠU Del(u, v) ein euklidisch k¨urzester Weg von u nach v in U Del(S). SeiΠU DG(u, v)ein euklidisch k¨urzester Weg von unachv inU DG(S). Es gilt:

U Del(u, v)k

U DG(u, v)k ≤ 2π

3 cos(π/6) = 4√ 3

9 π≈2,42 Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are die Kernidee zum Beweis des vorigen Satzes

Satz 18 (Untere Schranke f¨ur die euklidische Spanning-Ratio der Delaunay-Triangulation): Es existieren Punktmengen S auf der Ebene, so dass die Delaunay-Triangulation eine eukli- dische Spanning-Ratio von1,5932hat (> π/2≈1,5708).

Satz 19 (Verbesserte obere Schranke der euklidischen Spanning-Ratio der Delaunay-Triangulation nach Ge Xia):

F¨ur jede Punktmenge S auf der Ebene ist die euklidische Spanning-Ratio der Delaunay-Triangulation Del(S) kleiner als1,998.

(10)

Forschungsfrage: Anpassen des Beweises der bisher bekannten besten oberen Schranke 1,998 zur euklidischen Spanning- Ratio der Delaunay-Triangulierung nach Ge Xia, sodass auch f¨ur die Unit-Delaunay-Triangulierung gesichert ist, dass die Euklidische Unit-Disk-Graph-Spanning-Ratio durch1,998 nach oben beschr¨ankt ist (bisher wissen wir, dass die obere Schranke 2,42ist).

Pr¨ufungsfrage: Was ist zus¨atzlich im Beweis der mittlerweile bekannten 1,998 euklidischen Spanning-Ratio der Delaunay- Triangulierung zu ¨uberpr¨ufen, sodass auch UDel ein 1,998 euklidischer Unit-Disk-Graph-Spanner ist.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are auf welchen Wert sich die Schran- ke zur euklidischen Unit-Disk-Graph-Spanning-Ratio der Unit-Delaunay-Triangulierung nach aktuellem Kenntnisstand h¨ochstens noch absenken lassen kann.

Ubung 26 (Gr¨obere Absch¨atzung zur konstanten euklidi-¨ schen UDG-Spanning-Ratio von UDel): Eine Konsequenz, die sich aus der Konstruktion des Beweises nach Dobkin, Friedmann, Supowit (1987) zur 1+

5

2 π ≈5,08euklidischen Spanning-Ratio der Delaunay-Triangulierung ergibt ist folgen- de:

Sei S eine endliche Punktmenge im R2. Die Delaunay- Triangulierung erf¨ullt f¨ur jedes Knotenpaar u, v ∈ S, dass ein Pfad p(u, v)im Del(S) exisitert, welcher vollst¨andig im kleinsten KreisC(u, v)umuund v liegt und welcher

kp(u, v)k ≤ 1 +√ 5

2 π· kuvk

1) Argumentiere, dass mituv∈U DG(S)auchp(u, v)ein Pfad inU DG(S)ist (d.h.p(u, v)⊆U DG(S)).

2) Beweise damit nach demselben Muster wie wir es in der Vorlesung f¨ur die2,42-Spanning-Ratio gemacht haben, dass die euklidische Unit-Disk-Graph-Spanning-Ratio vonU Del(S)folgende obere Absch¨atzung erf¨ullt:

U Del(u, v)k

U DG(u, v)k ≤1 +√ 5

2 π

D. Euklidische UDG-Spanning-Ratio des Unit-Gabriel- Graphen

Satz 20 (Obere Schranke zur euklidischen Spanning-Ratio des Gabriel-Graphen): Sei S eine Punktmenge in R2 mit n Elementen. Die euklidische Spanning-Ratio von U GG(S) gegen¨uber U DG(S)ist wie folgt nach oben beschr¨ankt:

U GG(u, v)k kΠ(u, v)k ≤√

6n−12· 2π 3 cos(π/6) f¨ur alle uundv aus S.

E. Zusammenfassung

Beweisprinzip 7 (Induktionsbeweis ¨uber Knotenpaare eines euklidischen Graphen):Betrachte auf den Knotenpaaren(u, v) die Sortierung kuvk (beachte auch den Fall gleich langer Kanten) und f¨uhre einen Induktionsbeweis gem¨aß dieser Sor- tierung.

Beweisprinzip 8 (Induktionsbeweis ¨uber Knotentripel eines euklidischen Graphen): Betrachte auf Knotentripel (u, v, w) den jeweiligen umschließenden KreisC(u, v, w)und sortiere diese Kreise gem¨aß einer Kreiseigenschaft (hier z.B. der Win- kel zwischenu, Kreismittelpunkt undvbzw. bei Gleichheit die Abst¨andekuvk.). F¨uhre einen Induktionsbeweis gem¨aß dieser Sortierung.

Pr¨ufungsfrage: Beschreibe das Prinzip, wie sich ein Induk- tionsbeweis ¨uber Knotenpaare bzw. Knotentripel in einem euklidischen Graphen ggf. durchf¨uhren l¨asst.

Beweisprinzip 9 (F¨ur Unit-Disk-Graph g¨ultige Graphkon- strukte): Sei c(u, v) ⊆ G ein Graphkonstrukt (hier konkret Konstruktion von Wegen) f¨ur gegebene Knotenuundv eines GraphenG. F¨uruundveines Unit-Disk-GraphenHistc(u, v) inH enthalten, wenn uv∈ H und f¨ur alle e ∈c(u, v) stets kek ≤ kuvkgilt.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are warum unter der Bedingung des zuvor genannten Beweisprinzips ein Graphkonstrukt zu Knotenuund vsicher stellt, dass dieses Graphkonstrukt als Teilgraph eines Unit-Disk-Graphen angenommen werden kann.

Beweisprinzip 10 (Spannereigenschaft f¨ur Kanten impliziert Spannereigenschaft f¨ur Wege): Sei H ein Graph undG⊂H ein Teilgraph. Zum Beweis, dass G bez¨uglich eines Kosten- funktionf(u, v)f¨ur Kantenuvein Graph-Spanner vonH ist, gen¨ugt es die Spanning-RatiospG(u, v)/f(u, v)zu ermitteln (hierbei bezeichnetpsG(u, v)ein k¨urzester Weg vonunachv inGgem¨aß Kostenfunktion f(u, v)). Dies ist dann auch eine Graph-Spanning-Ratio von Gbzgl.H.

Pr¨ufungsfrage: Erl¨autere, warum es im vorhin genannten Beweisprinzip gen¨ugt lediglich eine beliebig gew¨ahlte Kante anstatt k¨urzeste Wege zu betrachten.

IV. LOKALEDELAUNAY-TRIANGULIERUNG

A. LDel und PLDel

Definition 36 (Lokale Delaunay-Triangulierung LDel):Wir betrachten eine Punktmenge V in R2 und einen Unit-Disk- GraphenUDG(V) ¨uberV. Ein Dreieck∆(u, v, w)mit Punk- ten u, v, w ∈ S erf¨ullt die k-lokale Delaunay-Eigenschaft, wenn uv, vw und wu Kanten des Unit-Disk-Graphen sind und der Kreis C(u, v, w) um u, v, w bzgl. UDG(V) keinen Knoten aus Nk(u) ∪Nk(v)∪ Nk(w) enth¨alt (Erinnerung:

Nk(v)ist diek-Hop-Nachbarschaft vonv; hier bzgl. des Unit- Disk-Graphen). Das Dreieck ∆(u, v, w) wird als k-lokales Delaunay-Dreieckbezeichnet.

Wir definieren die lokale Delaunay-Triangulierung LDel(k)(V) als den Graphen, der genau aus den Kanten des Unit-Gabriel-Graphen U GG(V) und den Kanten aller m¨oglichenk-lokalen Dreiecke besteht.

Pr¨ufungsfrage: Definition von LDel(k)(V) anschaulich er- kl¨aren

Pr¨ufungsfrage: Warum betrachten man in der Definition zus¨atzlich die Kanten des Unit-Gabriel-Graphen?

Pr¨ufungsfrage: Wieviel Hop Information ben¨otigt man zur Konstruktion vonLDel(k)(V)?

(11)

Satz 21 (Teilgraphbeziehung von UDel und LDel): Sei V eine Punktmenge inRd. Es gilt

U Del(V)⊆LDel(k)(V)

Ubung 27 (Leere Halbebene bei Punkten auf nur einem¨ Delaunay-Dreieck): Angenommen zwei Punkte u und v aus Del(V)bilden die Kante nur eines Delaunay-Dreiecks (anstatt von zweien). Zeige, dass dann eine der durch die Gerade uv definierten beiden Halbebenen (exklusive der Geraden) keinen Punkt aus V enth¨alt.

Korollar 12 (Euklidische Unit-Disk-Spanning-Ratio von LDel): LDel(k)(V) ist ein euklidischer 3 cos(π/6) Unit-Disk- Graph-Spanner.

Pr¨ufungsfrage: Nach welchem Beweisprinzip wurde gezeigt, dass LDel(k)(V) ein konstanter euklidischer Unit-Disk- Graph-Spanner ist?

Korollar 13 (Schnitt von GG-Kante und1-lokalem Dreieck):

In LDel(1) kann eine Kante des Gabriel-Graphen mit einer Kante eines1-lokalen Dreiecks schneiden.

Ubung 28 (Schnitt von zwei¨ 1-lokalen Dreiecken): Zeige, dass sich in LDel(1) zwei Kanten von zwei1-lokalen Dreie- cken schneiden k¨onnen.

Definition 37 (Planarisierter LDel(1)): Wir betrachten einen Unit-Disk-Graphen ¨uber einer Knotenmenge V. Der planarisierteLDel(1)– bezeichnet alsP LDel(V)– beinhaltet alle Unit-Gabriel-Graph-Kanten und alle 1-lokalen Dreiecke

∆(u, v, w), welche zus¨atzlich folgende Eigenschaft erf¨ullen.

F¨ur jeden Knoten x ∈ N(u)∪N(v)∪N(w) (Erinnerung N(v)ist die Ein-Hop-Nachbarschaft; hier bzgl. des Unit-Disk- Graphen) gilt, dass jeder Knoteny, mit demxinLDel(1)(V) verbunden ist, muss außerhalb des Kreises C(u, v, w) um u, v, w liegen.

Pr¨ufungsfrage: Wie unterscheiden sich P LDel(V) und LDel(1)(V)?

Pr¨ufungsfrage: Wieviel Hop Information ben¨otigt man zur Konstruktion von P LDel(V)?

Lemma 5 (Schnitteigenschaft f¨ur Gabriel-Graph-Kante und k-lokales Dreieck):Eine Gabriel-Graph-Kanteuvschneide ein k-lokales Delaunay-Dreieck∆(x, y, z). Dann k¨onnenuundv nicht gleichzeitig außerhalb des Kreises C(x, y, z)liegen.

Lemma 6 (Schnitteigenschaft von zwei k-lokalen Dreie- cken): Es seien ∆(u, v, w) und ∆(x, y, z) zwei k-lokale Dreiecke. Die Kante uv schneide das Dreieck∆(x, y, z)und der Kreis C(u, v, w)um u, v, w beinhalte keinen der Knoten aus {x, y, z}. Dann beinhaltet der Kreis C(x, y, z) entweder uoderv.

Ubung 29 (Unit-Gabriel-Graph ist frei von Schnitten):¨ Zeige, dass ein Unit-Gabriel-Graph keine schneiden Kanten enthalten kann.

Satz 22 (PLDel ist schnittfrei): Der Graph P LDel(V) hat keine schneidenen Kanten.

Satz 23 (Teilgraphbeziehung von LDel): Es gilt LDel(k+1)(V)⊆LDel(k)(V)

Satz 24 (Teilgraphbeziehung von LDel und PLDel): Es gilt LDel(2)(V)⊆P LDel(V)⊆LDel(1)(V)

Korollar 14 (Schnittfreiheit von LDel): LDel(k)(V)ist f¨ur k≥2 frei von schneidenden Kanten.

Pr¨ufungsfrage: Erkl¨are das Beweisprinzip, anhand dessen gezeigt wurde, dass LDel(k) f¨ur k ≥ 2 keine schneidenden Kanten enth¨alt.

Ubung 30 (Beziehung zwischen LDel und Del):¨ Zeige, dass im Allgemeinen weder

1) einkexistiert, sodassLDel(k)(V)⊆Del(V) 2) noch Del(V)⊆LDel(1)(V)gilt.

B. RDG

Definition 38 (Restricted Delaunay-Graph):DerRestricted- Delaunay-Graph RDG(V) zu einem Unit-Disk-Graphen UDG(V) erf¨ullt: uv ∈ RDG(V) genau dann, wenn uv ∈ UDG(V) und f¨ur alle w ∈ N(u) ∩ N(v) gilt uv ∈ Del(N(w)). (BemerkungN(u)∩N(v)beinhaltet auchuund v)

Pr¨ufungsfrage: Definition vonRDG(V)anschaulich erkl¨aren.

Pr¨ufungsfrage: Wieviel Hop Information ben¨otigt man zur Konstruktion vonRDG(V)?

Satz 25 (Teilgraphbeziehung von UDel und RDG):Es gilt:

U Del(V)⊆RDG(V)

Pr¨ufungsfrage: Nach welchem Beweisprinzip wurde gezeigt, dassRDG(V) ein konstanter euklidischer Unit-Disk-Graph- Spanner ist?

Lemma 7 (Schnitteigenschaft in Unit-Disk-Graphen):Seien uvundwxKanten eines Unit-Disk-Graphen. Wennuvundwx einen Schnitt bilden, dann ist mindestens einer der Endpunkte u, v, w, x mit allen ¨ubrigen Endpunkten von uv und wx verbunden.

Pr¨ufungsfrage: Beweismuster zum Beweis der Schnitteigen- schaft in Unit-Disk-Graphen erkl¨aren.

Satz 26 (Schnittfreiheit von RDG): RDG(V) hat keine schneidenden Kanten.

Pr¨ufungsfrage: Welche prinzipielle Unit-Disk-Graph- Eigenschaft wurde genutzt, um zu zeigen, dass RDG(V) keine schneidenden Kanten hat?

Ubung 31 (Beziehung zwischen RDG und Del):¨ Zeige, dass im Allgemeinen weder

1) RDG(V)⊆Del(V)

2) noch Del(V)⊆RDG(V)gilt.

Ubung 32 (Beziehung zwischen¨ RDG und LDel(1)): In welcher Teilgraphbeziehung stehen RDG und LDel(1) zu- einander?

C. PUDel und PDT

Definition 39 (Partielle Delaunay-Triangulation): Wir be- trachten einen Unit-Disk-Graphen UDG(V) mit Unit-Disk- Radius R. Die Partielle Delaunay-Triangulation (P DT(V)) beinhaltet alle Kanten uv, die folgende Regel erf¨ullen. Sei w ∈S\ {u, v} ein Knoten, der α=∠uwv maximiert (d.h.

∠uxv≤∠uwv f¨ur allex∈S\ {u, v}). Es muss gelten:

(12)

1) kuvk ≤R und 2) uv∈U GG(V)oder

3) C(u, v, w)∩N(u)\ {u, v, w}=∅ undsin(α)≥ kuvkR Pr¨ufungsfrage: Definition der Partiellen Delaunay- Triangulation erkl¨aren

Pr¨ufungsfrage: Wie unterscheidet sichP DT vonLDel(2) und RDG?

Definition 40 (Partieller Unit-Delaunay-Graph): Wir be- trachten eine Punktmenge V und einen Unit-Disk-Graphen UDG(V)mit Unit-Disk-RadiusR. Seiu, v∈V mitv∈N(u) (d.h. kuvk ≤R).

Wir bezeichnen uv als gerichtete lokale Delaunay-Kante, wenn uv∈Del(N(u)).

Wir bezeichnen eine gerichtete lokale Delaunay-Kante als lokal detektierbar, wenn ein Punktpexistiert (pmuss nicht aus V sein), sodassp∈V RN(u)(u)∩V RN(u)(v)mitkupk ≤R/2 (hierbei bezeichnet V RM(v) die Voronoi-Region um v∈M bzgl. der Knoten aus M).

Der partielle Unit-Delaunay-Graph P U Del(V) beinhaltet genau alle lokal detektierbaren gerichteten lokalen Delaunay- Kanten.

Definition 41 (Direkter DT-Pfad): SeiV eine Punktmenge.

Wir betrachten das Voronoi-Diagramm V D(V) ¨uber V. F¨ur zwei Knoten u, v ∈ V definieren wir den direkten DT-Pfad wie folgt. SeienV R(b0=u), V R(b1), . . . , V R(bk−1=v)die Voronoi-Regionen, die von der Streckeuvgeschnitten werden (verl¨auftuvparallel zu einer Voronoi-Kante und schneidet die- se, dann kann beliebig eine der beiden Voronoi-Regionen f¨ur die definierte Sequenz der Voronoi-Regionen gew¨ahlt werden).

Hierbei bezeichnet V R(bi) die Voronoi-Region um bi ∈ V. Offensichtlich sindV R(bi)undV R(bi+1)immer benachbart, d.h. bibi+1 ist Kante inDel(S)bzw.b0b1. . . bk−1 ist Pfad in Del(S). Den so konstruierten Pfad bezeichnet man alsdirekten DT-Pfad (kurzDT(u, v)).

Lemma 8 (Existenz eines Zeugen in PUDel): Sei R der betrachtete Unit-Disk-Radius. F¨ur jede Punktmenge V und u, v ∈ V gilt: uv ∈ P U Del(V) genau dann, wenn uv ∈ U Del(V) und ein p mit kupk ≤ R/2 existiert, sodass p∈V RV(u)∩V RV(v).

Lemma 9 (Direkte DT-Pfade in PUDel):F¨uruv∈U Del(V) gilt: der direkte DT-Pfad vonunachv inDel(V)ist auch ein Pfad in P U Del(V).

Lemma 10 (Euklidische Spanning-Ratio von PUDel f¨ur Kanten des UDel): F¨ur jede Kante uv ∈ U Del(V) existiert ein Pfadp(u, v)∈P U Del(V)mitkp(u, v)k ≤ π2kuvk.

Satz 27 (Euklidische UDel-Spanning-Ratio von PUDel):

P U Del(V)ist ein euklidischerπ/2-Spanner von U Del(V).

Pr¨ufungsfrage: Wie wurde mit dem direkten DT-Pfad gezeigt, dass PUDel ein konstanter euklidischer Graph-Spanner von UDel ist?

Korollar 15 (Euklidische UDG-Spanning-Ratio von PU- Del): P U Del(V) ist ein euklidischer 3 cos(π/6)π2 Unit-Disk- Graph-Spanner.

Pr¨ufungsfrage: Nach welchem Prinzip wurde die euklidische Unit-Disk-Graph-Spanning-Ratio von PUDel gezeigt?

Definition 42 (Gemeinsame lokale Voronoi-Kante):Wir de- finieren als gemeinsame lokale Voronoi-Kante CLV E(u, v) (englisch: common local Voronoi edge) folgendes Konstrukt:

CLV E(u, v) =V RN(u)(u)∩V RN(u)(v)∩ V RN(v)(v)∩V RN(v)(u)

Lemma 11 (PUDel ist Teilgraph von PDT): Es gilt P U Del(V)⊆P DT(V).

Lemma 12 (PDT ist Teilgraph von PUDel): Es gilt P DT(V)⊆P U Del(V).

Korollar 16 (Gleichheit von PUDel und PDT): Es gilt P DT(V) =P U Del(V).

Pr¨ufungsfrage: Nach welchem Prinzip wurde die euklidische Unit-Disk-Graph-Spanning-Ratio von PDT gezeigt?

V. GEOGRAPHISCHESCLUSTERING

A. Aggregierte Graphen

Definition 43 (Hexagonraster):EinHexagonrasterH(d)ist die Aufteilung der Ebene durch aneinander liegende gleich große Hexagone mitHexagon-Durchmesser d. Der Hexagon- Durchmesser ist der gr¨oßte m¨ogliche Abstand zweier Punkte aus dem Hexagon (inklusive dem Rand). Ausrichtung und Ursprung des Rasters sind hier nicht festgelegt. Wenn der He- xagondurchmesser nicht von Belang ist, schreiben wir einfach H.

Wir bezeichnen die Hexagone als geographische Cluster.

Die Mitte p eines Hexagons wird als Cluster-Zentrum be- zeichnet. Das zu einem Cluster-Zentrumpgeh¨orende Cluster bezeichnen wir mitC(p). Hierbei stelltC(p)auch das Innere des Hexagons ohne dessen Rand dar.

Wir nennen zwei Cluster C(p) und C(q) als benachbart, wenn diese ein gemeinsames Randsegment haben. Dieses bezeichnen wir mit E(p, q). Haben drei Cluster C(p), C(q) undC(r)einen gemeinsamen Punkt, so bezeichnen wir diesen mitV(p, q, r).

Definition 44 (Ordnung auf Punkten): Auf voneinander verschiedenen Punkten(x1, y1)und(x2, y2)ausR2definieren wir eine Ordnung wie folgt:(x1, y1)<(x2, y2)genau dann, wennv1< x2oderx1=x2undy1< y2. Auf dieser Ordnung betrachten wir im Folgenden das Minimum und Maximum.

Definition 45 (Geographische Cluster-Zuordnung):F¨ur ein gegebenes HexagonrasterHdefinieren wir alsgeographische Cluster-Zuordnungfolgende AbbildungH :R2→R2:

H(v) =

p, wennv∈C(p)

min(p, q), wennv∈E(p, q) min(p, q, r), wennv∈V(p, q, r)

Ubung 33 ( ¨¨ Uberpr¨ufung der definierten Ordnung): Zeige durch boolesche Umformungen, dass

1) die Ordnung (x1, y1) <(x2, y2) f¨ur jedes voneinander verschiedene Paar p, q ∈ R2 gilt (d.h. es gilt immer p < q oderq < p) und

2) die Ordnung eindeutig ist (also nichtp < q und q < p gelten kann)

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