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PRAXIS UND KLINIK

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Academic year: 2022

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(1)

ZEITSCHRIFT FUR ALLGEMEINMEDIZIN

PRAXIS UND KLINIK

Hausarzt-Medikation versus Klinik-Medikation

Interdisziplinäres Arztenetz Verzahnung

oder Tauziehen? >

AKTUELL

I Gefahr durch Rohmilch?

PRAXIS-MAGAZIN

I Säumige Zahler

PXeMsj.T9 J5

92 -vi^sureH

>|3i{40i:xqTg / UTzipeuixetzos * TQV

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PXeMS^T0J0 4e4TSJ3AtUn

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E4402D

Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart

Postvertriebsstück Ausgabe A PVSt, Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt", VKZ

Hippokrates Vörlag GmbH ■ Postlach 300504 • 70445 Stuttgart ZFA ISSN 1433-6251

(2)

Motto des Intensivseminars

Einführung in die wissenschaftliche Akupunktur

(Klassische chinesische Akupunktur - Ohrakupunktur - Schädelakupunktur) Einladung zu identischen Anfängerkursen an folgenden Terminen und Orten

• 25./26. April 98 Hamburg • 2./3. Mai 98 Düsseldorf • 9./10. Mai 98 Berlin • 16./17. Mai 98 München Akupunktur - zwar keine Kassenleistung - aber trotzdem wissenschaftlich gut begründet

Budgetprobleme? Verschreibungslimit? Praktisch jede zehnte Leistung zum Nulltarif? Nicht für den Aku­

punkturarzt! Eine fundierte Akupunkturausbildung ist ^ Therapie gegen all diesen Ärger. Eine individuelle Malusregelung wird einen Akupunkturarzt nicht treffen, da dieser bekanntlich wesentlich weniger Medikamente ver­

ordnet. Die Akupunktur wird immer mehr für den Kassenarzt zu einer notwendigen Alternative. Üblicherweise wird die Akupunktur privat liquidiert, häufig zahlen die gesetzlichen Krankenkassen (sogar) einen Großteil der Aku­

punkturkosten direkt an den Patienten. In die GOÄ wurde die Akupunktur mit eigenständigen Ziffern (269 bzw. 269a, diese mit einem Einfachsatz von 350 Punkten) aufgenommen. Die Zusatzbezeichnung „Akupunktur“ haben wir bei der Bundesärztekammer beantragt. Der dafür zuständige Vizepräsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr.med.

J.-D. Hoppe, hat die Einführung der Zusatzbezeichnung „Akupunktur“ in die Planung neuzuschaffender Zusatzbe­

zeichnungen aufgenommen.

Der Wunsch unserer Patienten nach Akupunktur wird immer stärker

Die Nachfrage nach nebenwirkungsfreien Heilmethoden - insbesondere der Akupunktur - nimmt laufend zu. Derzeit beantwortet unser Akademiesekretariat jeden Tag bis zu 100 Patientenanfragen und vermittelt die Praxis eines diplo­

mierten Akupunkturarztes in Patientennähe. In unserem Intensivseminar wird der Anfänger an die praktische The­

rapie einfacher Krankheitsbilder herangeführt.

Das Interesse der Ärzteschaft an der Akupunktur nimmt ebenfalls ständig zu

Heute sind wissenschaftliche Erkenntnisse aus Neuroanatomie, Neurophysiologie, Neurochemie und Kybernetik an die Stelle der früheren chinesischen Philosophie getreten, daher wird zu Recht eine wissenschaftlich-seriöse Ausbildung in Akupunktur immer mehr gewünscht. Nur Ärzte sind zu unseren Seminaren zugelassen.

Aufgrund der oben erwähnten starken Nachfrage nach Akupunkturleistungen empfehlen wir Ihnen: Nehmen Sie an unserer Ausbildung teil und auch an der Akupunkturarzt-Diplom-Prüfung, damit wir auch Ihre Praxis anfragenden Patienten empfehlen können. Als Service für unsere Mitglieder führen wir Empfehlungs­

listen von Ärzten mit Akupunkturdiplom sowohl herkömmlich auf Papier als auch elektronisch im Internet.

Bereits heute verlangen immer mehr gesetzliche Krankenkassen für die derzeit geübte Praxis der Akupunkturkostenübernahme auf Kulanz (mit Erstattung an den Patienten) das A-Diplom als Befähigungs­

nachweis des Akupunkturarztes.

Die außergewöhnliche Kompetenz der größten ärztlichen Akupunkturgesellschaft der Welt

Unser wissenschaftlicher Beirat besteht aus über 200 Professoren, Chefärzten und Oberärzten. Dieses Know-how und eigene Forschungen - die sogar Eingang in chinesische Akupunkturlehrbücher gefunden haben (!) - führten zu einem optimalen Ausbildungsstandard, der unsere Stärke dokumentiert und den wir Ihnen praxisnah in allen unse­

ren Kursen vermitteln.

Das Akupunkturarzt-Diplom

Aus drei Gründen empfehlen wir Ihnen unsere Ausbildung mit Befähigungsnachweis:

1. Die Akademie hat bei der Bundesärztekammer die Einführung der Zusatzbezeichnung „Akupunktur“ beantragt, unsere Ausbildung mit Diplom nimmt die zu erwartenden Richtlinien für die von uns geforderte Zusatzbezeichnung vorweg. Übrigens: Für Tierärzte ist diese Zusatzbezeichnung bereits eingeführt.

2. Immer mehr Krankenkassen verlangen für das Erstattungsmodell (siehe oben) einen Befähigungsnachweis.

3. Aus forensischen Gründen und auch, um sich von den Heilpraktikern abzusetzen, ist das Diplom als Bestätigung der Ausbildung ratsam, außerdem kann dann Ihre Praxis anfragenden Patienten empfohlen werden.

Unser o.e. außergewöhnliche Kompetenz ist für Sie von großem Vorteil, da wir Ihnen nach Absolvierung des

Akupunkturarzt-Diploms, falls Sie sich dafür interessieren, später auch Kurse für weit Fortgeschrittene und

Experten anbieten können - übrigens als einzige Akupunkturgesellschaft.

(3)

Priv.-Doz. Dr. med.

Ursula Marsch-Ziegler St.-Certrauden-Krankenhaus Innere Abteilung

Schwerpunkt Gastroenterologie Paretzer Str. 11

10713 Berlin

Nicht resignie­

ren, sondern versuchen, das Puzzlespiel zu bewältigen

Allen Patienten und tätigen Ärzten ist beim Finden eines Weges aus dem Labyrinth, das das GSG mit sich brachte, Erfolg zu wünschen.

Ausgehend von den Praxismodel­

len - heißen sie nun Vernetzung, Ver­

zahnung oder Kooperation - ist Be­

wegung in festgefahrene Strukturen gekommen. Neue Organisationsfor­

men werden gesucht, um Wissen und Kompetenz mit besserer Kom­

munikation und Kooperation zu ver­

binden und alle fachlichen Möglich­

keiten ausschöpfen zu können. An­

dere Spielregeln werden erprobt;

man versucht, Standards in Diagno­

stik und Therapie zu entwickeln, um Qualitätskontrollen möglich zu ma­

chen. Dem Patienten soll durch ei­

nen lückenlosen Informationsfluß zwischen allen Instanzen, die mit ihm befaßt sind, der steinige Weg, den er bei der Überwindung seiner Krankheit gehen muß, geglättet wer­

den.

Vom Idealmodell einer integrier­

ten Gesundheitsversorgung und ei­

ner intensiven Zusammenarbeit zwi­

schen Praxen und Kliniken sind wir noch weit entfernt: Sind die Lei­

stungsausweitungen, wie wir sie zur Zeit erleben, wirklich notwendig?

Nach Angaben der »Public Health Re­

search Group« in den USA sind ein Viertel aller Untersuchungen unnötig! Die Sinnhaftigkeit von Dia­

gnosemaßnahmen in der Praxis und Klinik muß kontrolliert werden, aber die Standards fehlen. Nach ei­

ner Studie des niedersächsischen So­

zialministerium hat sich in den ver­

gangenen Jahren in Niedersachsen

die Zahl der Gallenblasenoperatio­

nen um 50% erhöht! Ärzte und Juri­

sten werden seltener als andere Be­

rufsgruppen operiert.

Mangelnde Kommunikation führt durch fehlende Information zu kost­

spieligen Doppeluntersuchungen;

die ambulante Medikation sollte in der Klinik berücksichtigt und im Zweifelsfall mit dem Hausarzt be­

sprochen werden. Es gäbe viele Mög­

lichkeiten der Zusammenarbeit - die Autoren dieses Heftes geben Anstöße dazu.

Ij Und der Patient, ist er zufrieden j mit seiner Praxis oder Klinik? Findet

i

er Ärzte mit höflichen, zugewandten Umfangsformen, Ärzte, die zuhören, verständlich und sensibel er- und auf­

klären können, Zeit für das Gespräch finden? Für die Patientenzufrieden­

heit sind diese Dinge ebenso wichtig, wie Können, Wissen und kritisches Urteilsvermögen vorausgesetzt wer­

den müssen. Der Patient ist ein ur­

teilsfähiger Mensch, Kritik sollten wir dankbar annehmen.

Auf einem Kongreß zum Thema

»Vernetzte Praxen« wurde zu Recht daraufhingewiesen, daß der Patient kein »Kunde« sei, obwohl wir uns in diesen Zeiten als Dienstleistungsbe­

triebe verstehen müssen. »Kunden«,

»kostenverursachende Fälle«: Spra­

che und Zeitgeist haben intensivere Beziehungen zueinander als Medizi­

ner in Praxen und Kliniken.

U . 0.- U^Cu.

(4)

Typ 2-Diabetes

PHAGE ®

GLUC

durchbricht die Insulin-Resistenz

^ Gewichtsreduzierend

^ Ideal auch in der Komhi-Therapie

Glucophage S / Glucophage mite Wirkstoff: Metforminhydrochlorid. Glucophage S: 1 Filmtbl. enthält 850 mg Metforminhydrochlorid. Glucophage mite: 1 Filmtbl. enthält 500 mg Medof minhydrochlorid. Andere Bestandteile: Glucophage S/mite: Magnesiumstearat, Povidon, Methylhydroxypropylcellulose. Zusätzlich Glucophage S: Talkum, Eudragit NE 30 D. Anwendungsgebiete- Diabetes mellitus Typ 2, wenn Diät allein nicht ausreicht. Kombination mit Sulfonylharnstoffen möglich. Gegenanzeigen: Einschränkungen der Nieren- bzw. Leberfunktion; eizidotische Stoffwechsel­

dekompensation, Präkoma, diabetisches Koma; schwere Einschränkungen der Herz-Kreislauffunktion; respiratorische Insuffizienz; schwere Infekte; katabole Zustände; Operationen mit Allgemeinan»' thesie; Röntgenuntersuchungen mit i.v. Kontrastmittelgabe; Reduktionsdiät (< 1.000 kcal oder 4.200 KJ/d); bekannte Überempfindlichkeit gegen Metformin; Alkoholismus; Schwangerschaft, Stillzß"

Nebenwirkungen: Vorübergehend getstrointestinale Störungen, selten Störungen des Vitamin B 12-Stoffwechsels, in Einzelfällen Laktatazidosen. Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut. Dosier^

und Anwendungsweise: Individuell dosieren. Nach den Hauptmahlzeiten einnehmen. Glucophage S: Therapiebeginn mit 1 Filmtbl. nach dem Frühstück. In 2-Wochen-lntervallen unter Stoffwechs»

kontrolle Steigerung um 1 Filmtbl. bis auf m8ix. 3 Filmtbl. (Therapieschema 1/0/1 bzw. 1/1/1). Glucophage mite: Zur flexibleren Dosisanpassung bzw. beim Auftreten von gastrointestinalen Beschwer den bis auf mcix. 6 Filmtbl. Verschreibungspflichtig. Handelsformen und Preise (inkl. MwSt.): Glucophage S: OP mit 30 Filmtbl. NI DM 14,33; OP mit 120 Filmtbl. N2 DM 45,44. Glucophage

OP mit 30 Filmtbl. NI DM 12,63; OP mit 120 Filmtbl. N2 DM

(5)

74. Jahrgang • Heft 5-6198

INHALT

236

236

237

238

238

239

240

240 242

Typ-Il-Diabetes:

Diät-Versager Kommunikation;

Frauensache!

Spannungskopf­

schmerz

Frauen mit Harninkon­

tinenz beraten Menorrhagie: manch­

mal erbliche Blut­

gerinnungsstörung Unpasteurisierte Milch: gesundheits­

gefährdend?

Medizinstudium:

Wissen gleich Erfolg?

Schlafstörungen Call for Abstracts

Ihr Patient muß in’s Kranken­

haus. Bekommt er dort seine gewohnten Medikamente ei­

gentlich weiter? Seite 245 245

253

259

264

AKTUELL

SCHWERPUNKT PRAXIS UND KLINIK Kontiniutät und Diskontinuität der hausärztlichen Medikation bei Kran­

kenhauseinweisung Wolfgang Himmel, Michael M. Kochen

Das Interdisziplinäre Ärztenetz Hans-Rüdiger Dreykluft

Vernetzte Versorgungsmodelle mit Kliniken, Praxen und Kassen Ernst Bruckenberger Traum oder Wirklichkeit Jürgen Marsch

PRAXIS-MACAZIN

PHARMANEWS

283 Aktuelle Nachrichten aus der Pharmaindustrie

KONCRESSBERICHTE

284 Pharmaforschung Depressionen, Psy­

chosen, Parkinson; Hypertonie-Mana­

gement; Preis üErfolge der Geriatrie 1997«; Neurodermitis

■■ THERAPIESTUDIE

291 Beeinflußt die Inkontinenzmedika­

tion die Verkehrssicherheit?

274 Impressum

269 Säumige Zahler - Tips, die Ihnen das Le­

ben leichter machen!

273 Handdesinfektion vergessen:

Schmerzensgeld!

273 Vorwärts und nicht vergessen.,.

277 MediKart - die Verbesserung der Kartei der praktischen Medizin

278 Serie Praxis-EDV selber einrichten:

1. Es geht los

279 Der »Euro« - Chancen und Risiken

I »Verzahnung von ambulanter und sta­

tionärer Versorgung« - alles nur ge­

träumt? Oder läßt sich die Partner­

schaft doch optimieren? Seite 264

Titelbild: Klemann/Archiv

ZSA. 235

(6)

I Typ-Il-Diabetes: Vorgehen bei Diät-Versagern

Wenn ein lyp-II-Diabetes erstma­

lig festgestellt wird und wenn ent­

sprechend dem Standardvorgehen nach dreimonatiger Beobachtungs­

phase unter Diät allein keine be­

friedigende Einstellung des Blut­

zuckers erreicht werden kann: sol­

len diese »primären Diätversager«

dann sofort mit Insulin oder erst mit einem oralen Antidiabetikum weiterbehandelt werden?

Untersucht wurden in der wäh-

m

%/

Bei Diätversagern zuerst orale Antidiabetika einsetzeni (Foto: Kleemann)

rend sechs Jahren laufenden multi­

zentrischen, zufallskontrollierten Studie über 4.000 ambulante Pati­

enten unmittelbar nachdem erst­

malig vom Allgemeinmediziner ein lyp-II-Diabetes diagnostiziert wor­

den war. Die Schlußfolgerungen:

Da die initiale Insulintherapie häu­

figer Hypoglykämien und Gewichts­

zunahme bewirkt, nicht aber unbe­

dingt eine bessere Stoffwechsel­

steuerung, erscheint es sinnvoll, mit oralen Antidiabetika zu begin­

nen und erst auf Insulin zu wech­

seln, wenn eine befriedigende Ein­

stellung nicht mehr möglich ist.

(Feh) United Kingdom Prospective Stu­

dy Group: United Kingdom prospec­

tive diabetes study 24:

A 6-year, randomized, controlled trial comparing sulfonylurea, in­

sulin, and metformin therapy in patients with newly diagnosed ty­

pe 2 diabetes that could not be con­

trolled with diet therapy.

Ann Intern Med. 1998; 128:165-175.

I Kommunikation: Frauensache!

Zahlreiche Veröffentlichungen weisen auf geschlechtsspezifische Verhaltensweisen auch in der Arzt- Patient-Beziehung hin. Eine nieder­

ländische Studie (Videoaufzeich­

nungen von 405 Konsultationen) untersuchte diesen Bereich auf sei­

ne Ausprägungen speziell im Um­

gang mit Patientinnen in Allge­

meinpraxen, die von Ärztinnen und von Ärzten geführt wurden.

Zusätzliche Erkenntnisse zum Kommunikationsverhalten lieferte die Analyse aus der »Aletta-Praxis«

(A. Jacobs, erste niederländische Frauenärztin), in der vier Allge­

meinärztinnen ausschließlich Pati­

entinnen versorgen.

Unterschiede zwischen den drei Gruppen und vor allem zwischen den Kolleginnen und Kollegen wa­

ren durchaus vorhanden, wenn auch nicht in jedem Falle so groß, wie nach der Literatur zu vermuten

gewesen wäre. So war z.B. die Kon­

sultationsdauer vergleichbar lang, auch Gefühlsreaktionen wie Ärger, Anteilnahme und Freundlichkeit waren bei Allgemeinärztinnen und Ärzten ähnlich ausgeprägt. Jedoch war die verbale Zuwendung von Arzt zu Patientin deutlich weniger intensiv als von Ärztin zu Patientin.

Im psychosozialen Bereich waren die Allgemeinärztinnen verbal am stärksten engagiert.

Und die Patientinnen? Mit den Ärzten sprachen sie gehemmter und weniger lang, waren unsiche­

rer, unfreundlicher und gaben we­

niger Informationen über ihre ge­

sundheitlichen oder psychosozialen

Probleme. (Feh)

van den Brink-Muinen A et al:

Gender and communication style in general practice.

Med Care 1998; 36:100-106.

w

Ärztinnen sprechen mehr mit ihren Pa­

tientinnen als Ärzte

(7)

I Epidemiologie des Spannungs­

kopfschmerzes

Eine neue Studie zur Prävalenz des episodischen wie des chronischen Spannungskopfschmerzes (ESKS;

CSKS) liefert valide Daten zur Epidemiologie. Zugrun­

de liegen 13.345 Telefoninterviews aus der Normalbe­

völkerung von Baltimore County, Maryland, mit einem erheblichen Anteil afrikanischer Amerikaner.

I Episodischer Spannungskopfschmerz:

Jahresprävalenz 38,3%, in allen Altersgruppen, Rassen und Bil­

dungsstufen bei Frauen häufiger als bei Männern.

Am häufigsten bei 30-39jährigen (9:46.9%.0': 42,3%) und in der höchsten Bildungsstufe (9:48,9%, Cf: 48,5%).

Häufiger bei Weißen als bei afrikanischen Amerikanern (er:

40,1 % VS. 22,8%, 9:46,8% vs. 30,9%).

Meistens (in 71,8%) traten die Kopfschmerzen bis zu 30 mal im Jahr auf.

I Chronischer Spannungskopfschmerz:

jahresprävalenz: 2,2%, bei Frauen höher als bei Männern.

Höhere Prävalenz bei über 50jährigen.

Mit zunehmendem Bildungsstand seltener.

Kopfschmerzen haben durch Arbeitsausfall oder ver­

minderte Leistungsfähigkeit auch ökonomische Bedeu­

tung. Bei 8,3% der Personen mit ESKS kommt es zu Ar­

beitsausfall und bei 43,6% zu verminderter Leistungs­

fähigkeit. Bei dem sehr viel selteneren CSKS mit seiner stärkeren individuellen Belastung sind es 11,8% mit 27,4 ausgefallenen Arbeitstagen und 46,5% mit 20,4 be­

einträchtigten Tagen. (Feh)

Schwartz B et al:

Epidemiology of tension-type headache.

JAMA 1998: 279: 381-383.

PROSTAMED

@

Prostatasyndrom mit Harnver­

haltung, Miktionsbeschwerden und Restharn, Reizblase,

auch bei Frauen

Zusammensetzung: 1 Tablette Prostamed enthält: Kürbisglobulin 0,1 g, Kürbismehl 0,2 g, Kakao 0,05 g, Extr. fl. Herb. Solidag. 0,04 g, Extr. fl. Fol. Popul. trem. 0,06 g. Sacch. lact.

ad. 0,5 g.

Anwendungsgebiete: Prostata-Adenom Stadium I und beginnendes Stadium II mit Miktionsbeschwerden, Reizblase.

Dosierung: 3xtäglich 2-4 Tabletten ein­

nehmen.

Handelsformen und Preise:

Prostamed-Tabletten:

60 St. (NI) DM 9,38; 120 St. (N2) DM 16,34;

200 St. (N3) DM 24,32; 360 St. DM 38,73

Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung, 77732 Zell-Harmersbach/Schwarzwald Spannungskopfschmerz: ein typisches Problem gebildeter

Frauen? (Foto: Merrell Dow Pharma)

ZFA 237

(8)

Gerade

bei

Schwindel

ertigo-

Dimenhydrinat

Yamanouchi Pharma GmbH, Hertzstr. 2-4, 69126 Heidelberg

Vertigo-Vomex SR Retirdkapseln. Vertigo-Vomex S Supgtaitorien. Wirkstoff; Dimenhydrinat.

Zuummeflutzung: 1 Retardkaosel enthält: 120 mg Dimenhydrinat, Saccharose, Stearinsäure, Maisstärke, Talkum, Schellack, Polyvidon, Gela­

tine, Farbstoffe E 104,127,132,171. 1 Suddo-

sitorium enthält: 80 mg Dimenhydrinat, Hartfett.

Anwendungsgebiete: Zur Behandlung bei Schwin­

del als Symptom folgender Erkrankungen: Zere­

bralsklerose, vestibuläre Erkrankungen und Vasoneurosen. Gegeninzeigen: Nicht anwenden bei akuten Vergiftungen, Epilepsie und Eklamp­

sie, bei Prostataadenom mit Restharnbildung, bei Engwinkelglaukom, bei Verdacht auf raum­

beengende intrakranielle Prozesse (Erschwe­

rung der Diagnose), bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Aminoglykosid-Antibiotika, im letzten Drittel der Schwangerschaft, Porphyrie.

Vertigo-Vomex SR Retardkapseln sollen nicht bei Kindern unter 10 Jahren, Vertigo-Vomex S Suppositorien nicht bei Kleinkindern angewen­

det werden. Nebenwirkungen: Häufig kommt es zu Müdigkeitserscheinungen, welche sich durch Herabsetzen der Dosierung - falls erwünscht - beseitigen lassen bzw. welche nach längerer Behandlungsdauer verschwinden. Gelegentlich kann es zu zentralnervösen Störungen wie Erre­

gung und Unruhe, depressiver oder eupho­

rischer Stimmungslage und Delirien, Bewe­

gungsstörungen, Schwindel und Krämpfen kom­

men. Gelegentlich kann es zu Störungen des Magen-Darm-Traktes mit Verstopfung, zu Mund­

trockenheit, zu Sehstörungen, zu Glaukomauslö­

sung und in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen mit Hautausschlag kommen. In ein­

zelnen Fällen wurden vorübergehende Blutbild- veränderungen (reversible Agranulozytosen und Leukopenien) beobachtet.

Stand: 1. August 1997

AVamanouchi

I Können Sie Frauen mit Harninkontinenz beraten?

Durch mehr Fortbildung, Eigen­

initiative und die Einbeziehen spe­

zifischer Hilfsangebote könnten in der Betreuung haminkontinter Frauen psychosoziale und finanziel­

le Kosten verringert werden. Das verdeutlicht eine irische Pilotstu­

die mit semi-strukturierten Inter­

views von elf Ärzten und neun Ärz­

tinnen.

Die meisten Ärzte fanden die not­

wendige ausführliche Anamnese als zu zeitraubend im Praxisablauf und kapitulierten vor der Chronizität des Problems. Es wurden häufig Pharmaka verschrieben im Bewußt­

sein, daß sie erhebliche Nebenwir­

kungen haben und auf Dauer wenig helfen.

Männliche Kollegen scheuten sich eher als die Ärztinnen, gynäko­

logisch zu untersuchen. Sie schätz­

ten die Frauen als wenig motiviert zu aktiver Mitarbeit ein - ganz im Gegensatz zu den Ärztinnen. Die meisten hielten nicht viel von Beckenbodengymnastik, über die sie allerdings zum Teil nicht infor­

miert waren oder die sie zu vermit­

teln sich nicht zutrauten.

Insgesamt aber zeigte sich die Ansicht vorherrschend, daß das ei­

gene Praxispersonal geschult sein sollte, um Frauen bei Inkontinenz intensiv und kompetent zu beraten.

(Feh) Grealish M et al:

General practitioners and women with urinaiy incontinence.

Br] Gen Pract 1998; 48: 975-978.

I Menorrhagie:

manchmal erbliche Blutgerinnungs­

störung!

Da dies gar nicht so selten ist, sollte bei Patientinnen mit sonst normalem gynäkologischen Befund nach den beiden häufigsten Ursa­

chen gefahndet werden; der von- Willebrand-Jürgens-Krankheit und dem Faktor Xl-Mangel.

ln der vorliegenden Untersu­

chung an 150 Frauen mit Menorr­

hagie (Blutverlust >80 ml) hatten 26 (17%) eine erbliche Blutgerin­

nungsstörung; 13% (CI 7,9-18,8) lit­

ten an V. Willebrand-Krankheit, 4%

(CI 1,5-8,5) an FXl-Mangel (CI: 95%

Konfidenzintervall). Bei diesen Frauen bestand eine Menorrhagie seit der Menarche signifikant häufi­

ger als bei Frauen ohne Gerin­

nungsstörungen.

Die Diagnose wird durch die ge­

zielte Anamnese der Klinik und die Untersuchung des Gerinnungssta­

tus gestellt. Eindeutige Leitsympto­

me gibt es nicht. Aber Menorrhagie und dazu Angaben wie häufig blaue Flecke, Nasen-, Schleimhaut- und Zahnfleischbluten sind ernst zu­

nehmende Hinweise, allerdings we­

niger typisch für FXl-Mangel.

Wichtig für präventive Maßnah­

men ist die Diagnosestellung vor chirurgischen Eingriffen und vor Geburten. Eine spezifische und ein­

fache Therapie der von-Willebrand- Jürgens-Krankheit gibt es mit Des­

mopressin Nasenspray, das zur Zeit in einer Doppelblindstudie getestet

wird. (Feh)

Kadir A et al;

Frequency of inherited bleeding di­

sorders in women with menorrha­

gia.

Lancet 1998; 351:485-489.

(9)

D Unpasteurisierte Milch: gesundheits­

gefährdend?

Das fragten sich die verantwortli­

chen Behörden in Großbritannien, und in Schottland wurde ein Verbot für den Verkauf im Einzelhandel ausgesprochen.

ln England wurden während ei­

nes Jahres (1996/97) nahezu 1100 Proben aus über 240 Verkaufsstel­

len kontrolliert und damit zugleich auch Wichtigkeit und Wirksamkeit der gesetzlichen Vorschriften über­

prüft.

Über 25 Jahre

Erfahrung in der Kava-Forschung

Milch; pathogene Keime trotz guter hygienischer Qualität

j.Tranqu'l'^®^

Die Keimzahlen der aeroben Plat­

tenkulturen lagen bei einem Fünf­

tel der Proben über der gesetzlich vorgeschriebenen Grenze, ln 41 Fäl­

len wurden pathogene Keime iso­

liert: aber bei 29 von ihnen lagen die Keimzahlen im Normbereich.

Damit zeigt sich eine Schwachstel­

le: Gute hygienische Qualität garan­

tiert nicht das Fehlen pathogener Keime.

Die Untersucher folgern, daß der Verkauf unpasteurisierter Milch ein Risiko für die öffentliche Gesund­

heit darstellt. (Feh)

De Louvis j et al:

One fifth of samples of unpasteu­

rised milk are contaminated with bacteria.

BMJ 1998; 316: 625.

Phyto-Tranquilizer

... H^XtÜnlccA

KAVOSPORAL* forte Wirkstoff: Trockenextrakt aus Piper methysticum Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält:

- arzneilich wirksame Bestandteile: 150 mg Trockenextrakt aus Piperis methystici rhizoma (Kava-Kava-Wurzel- stock), entsprechend 47,5-52,5 mg Kava-Pyrone. - sonstige Bestandteile: Lactose, Magnesiumstearat, Talkum, Farbstoffe: Eisenoxid rot und gelb (E 172), Titandioxid (E 171). Anwendungsgebiete: Nervöse Angst-, Spannungs­

und Unruhezustände. Gegenanzeigen: Endogene Depressionen. Zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen mit KAVOSPORAL* forte vor. Nebenwirkungen: Zu Beginn der Therapie kann es zu einer leichten morgendlichen Müdigkeit kommen. In seltenen Fällen können allergi­

sche Hautreaktionen auftreten. Hinweis: Bei länger dauernder Einnahme kann es zu einer vorübergehenden Gelb­

färbung der Haut und Hautanhangsgebilde kommen. In diesem Fall ist von einer weiteren Einnahme des Medika­

ments abzusehen. Weiterhin werden Akkommodationsstörungen, Pupillenerweiterungen sowie Störungen des okulomotorischen Gleichgewichts beschrieben Dosierungsanleitung und Art der Anwendung: Erwachsene nehmen morgens und abends 1 Kapsel zu den Mahlzeiten ein. Bei längerer Behandlung kann die Dosis häufig auf 1 Kapsel pro Tag verringert werden, wobei diese je nach Symptomatik morgens oder abends einzunehmen wäre.

Bei akuten Angstzuständen können Einzeldosen bis zu 3 Kapseln eingenommen werden. Darreichungsform und Packungsgrößen: OP mit 30 Kapseln (NI), 60 Kapseln (N2), 100 Kapseln (N3). Stand: Januar 1997 Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Göppingen, Carl Müller, Apotheker, GmbH u. Co. KG. 73008 Göppingen

ZEA 239

(10)

I Medizinstudium:

wenig Wissen, viel Erfolg?

Zwar stammt die folgende Studie aus England: mit der Untersuchung und Bewertung des Lemverhaltens

im Studium für den Ex­

amenserfolg in Beziehung zum Ausmaß studienbe­

gleitender klinischer Er­

fahrung ge­

winnt man aber durch­

aus allge­

meingültige Erkenntnis­

se.

Studenten mit der umfangreich­

sten klinischen Erfahrung schnei­

den durchaus nicht am besten nach der Vorklinik ab - weil nur Fakten­

wissen abgeffagt wird? Hier kom­

men Zweifel an der Richtigkeit der Prüfungsinhalte auf

Dem oberflächlichen Lernen (au­

tomatisches Faktenlemen) liegt meist Angst vor dem Durchfallen zugrunde: So mag ein guter Schul­

abschluß zu erreichen sein, an der Universität ist diese Technik un­

tauglich. Vertieftes Lernen läßt ei­

nen guten Abschluß Voraussagen.

Vertieftes Lernen ist gekennzeich­

net durch hohe Motivation für Ver­

I Studenten mit viel klinischer Erfahrung schneiden nach der Vorklinik nicht unbedingt bes­

ser ab.

ständnis von Zusammenhängen und Bedeutung für den späteren Be­

ruf. Es schafft die Voraussetzungen für erfolgreiche Verwertung von Wissen und Erfahrung am Ende des Studiums wie im späteren Berufsle­

ben. Der Wissensumfang aus klini­

scher Erfahrung korreliert direkt mit diesem Lemverhalten. Das gilt von Beginn des Studiums an.

Als Konsequenz sollten Hoch­

schulen weniger den Schulabschluß

als vielmehr das Lemverhalten be­

werten, wenn sie Studenten ausbil­

den wollen, die aus klinischer Er- fahmng möglichst viel Wissen ge­

winnen können. (Feh)

McManus 1 et al:

Clinical experience, performance in final examinations, and lear­

ning style in medical students: pro­

spective study.

BMJ 1998; 316: 345-350.

I Das Bett ist nur zum Schlafen da!

ln einer kanadischen Studie in sechs Allgemeinpraxen mit 24 chro­

nisch schlafgestörten Patienten wurde zum ersten Mal dargestellt, daß es auch die Hausärzte sein kön­

nen, die ihren Patienten das »Sti­

mulus-gesteuerte Verhaltenstrai­

ning« wirkungsvoll vermitteln. Die

»hausärztlichen Trainer« waren von einem spezialisierten klinischen Psychologen in einem dreistündi­

gen Kursus geschult worden und hatten zwischendurch Gelegenheit zur Fallbesprechung.

Die Patienten litten seit minde­

stens einem Jahr an Schlafstömn- gen. Sie erhielten sieben schriftli­

che Anweisungen, mit denen die Vorstellung aufgebaut werden soll­

te, daß das Bett allein zum Schlafen da sei. Essen und Trinken, Lesen

und Fernsehen waren im Bett nicht erlaubt. Den Patienten wurde gera­

ten, mit Trainingsbe­

ginn die Hypnotika ausschleichend abzusetzen.

Bei den 15 Patienten, die die Behandlung durchhielten, dauerte die Bes- semng der Be­

schwerden bei der

Kontrolle nach 3 bzw. 6 Mo­

naten noch an. Die Therapie wurde spätestens nach zehn Sitzungen be­

endet. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte hielten hoch motivierte Patienten besonders für diese Me­

thode geeignet. (Feh)

Baillargon L et al:

Stimulus-control: nonpharmacolo- gic treatment for insomnia.

Can Farn Physician 1998; 44: 73-79

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standteile: 75 mg Baldrianwurzel- Trockenextrakt (6:1); 23 mg Hop­

fenzapfen-Trockenextrakt (5,5:1);

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teile: Maltodextnn, hochdisperses Silkiumdioxid, mikrokristalline Cel­

lulose, Steannpalmitinsäure, Tal­

kum, Polyvidon, Dibutylphthalat, Saccharose, Maisstärke, Glucose- sirup, Wachsmischung, Carboxy- methylcellulose-Natrium, Polysorbat 80, FarbstoffeE 132,E 171,Kalium- soitat. Indikationen: Unruhezu­

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(12)

Call for Abstracts

32. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Allgemein­

medizin (DECAM), Schwerpunktthema: »Hausärztliche Quaiitätsförderung«, 24.-26. September 1998, Beriin

Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Präsidium der DEGAM lädt Sie auch dieses Jahr wieder herzlich ein. wissenschaftliche Beiträge in Abstractform zum 32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Alge­

meinmedizin (23.-26. September 1998 in Berlin) einzureichen. Die Arbeiten werden von einem Aus­

wahlgremium begutachtet und sol­

len nach Annahme entweder als Vortrag gehalten oder als Poster de­

monstriert werden.

Alle angenommenen Abstracts - gleichgültig ob Vortrag oder Poster - werden in der ZFA - Zeitschrift für Allgemeinmedizin publiziert.

Unabhängig vom Schwerpunkt­

thema des Kongresses sind Arbei­

ten aus allen Bereichen der allge­

meinmedizinischen Forschung und Lehre willkommen.

Auf den nächsten Seiten finden Sie detaillierte Anleitungen für Autoren zur Erstellung von Abstracts und ei­

nen Beispiel-Abstract. Bitte benutzen Sie für Ihre Einreichung das auf der Rückseite abgedruckte Ab- stractformular und be­

achten Sie unbedingt die nachfolgend auf­

gelisteten Vorschrif­

ten für die Text­

struktur;

■ Forschungsdaten:

Einleitung - Me­

thoden - Ergebnisse - Schlußfolgerungen.

■ Übersichten: Keine feste Textstruktur, jedoch logischer Auf­

bau des Inhalts.

Benötigen Sie mehr als ein Ab­

straktformular, können Sie es jeder­

zeit selbst kopieren.

Bitte beteiligen Sie sich an unse­

rem gemeinsamen Kongreß! De­

monstrieren Sie mit Ihrem Beitrag das wissenschaftliche Potential un­

seres Fachgebietes!

Mit freundlichen kollegialen Grüßen,

Michael M. Kochen, Heinz-Harald Abholz

- im Auftrag des Präsidiums der DEGAM

Anleitung für Autoren zur Erstellung von Abstracts

1. Tippen Sie den Text mit Compu­

ter oder Schreibmaschine in den leeren Rahmen (Zeilenabstand;

einzeilig). Schreiben Sie nicht außerhalb des Rahmens und quetschen Sie keine zusätzlichen Zeilen in den Text!

2. Schreiben Sie den Titel in Groß­

buchstaben und fett (keine Ab­

kürzungen!). Lassen Sie jeweils ei­

ne Freizeile zwischen Titel und Autoren bzw. zwischen Autoren und Text.

4. Unterstreichen Sie (nur) den Namen des Erstau­

tors. Familiennamen aller Autoren aus­

schreiben, Vorna­

men abkürzen. Ti­

tel werden nicht aufgeführt. Geben Sie Adresse, Tele­

fon und Fax des Erst­

autors vollständig an.

5. Benutzen Sie aus­

schließlich das vorgegebene Ab­

straktformular (auch für die Ko­

pien!) und halten Sie sich an die vorgegebene Struktur, nämlich bei

Forschungsdaten: Einleitung - Methoden - Ergebnisse - Schluß­

folgerungen (bevorzugt) Übersichten: Keine feste Text­

struktur (jedoch logischer Aufbau des Inhalts)

6. Die maximale Wortzahl beträgt 250.

7. Bitte senden (oder faxen) Sie drei Exemplare des Abstracts (ein Ori­

ginal, zwei Kopien) an:

Univ.-Prof. Dr. Michael M. Kochen, MPH, FRCCP

Abt. Allgemeinmedizin der Universität.

Robert-Koch-Str. 42, 37075 Göttingen

Tel. 0551-39 26 38. Fax 0551-39 95 30

Letzter Abgabetermin - Deadline (Poststempel): 9. Mai 1998

I Beispiel für einen Abstract:

EIN GUTER ABSTRACT IST ANLAß IMMER­

WÄHRENDER FREUDE

j. V. Ellersleben, P. Kurz, Lehrbeauftragte für Allge­

meinmedizin, Universität Niederöttingen

Einleitung: Probleme im Zusammenhang mit der Abfassung eines guten Abstracts sind seit tausen­

den von Jahren bekannt. Seit den alten Griechen hat die Menschheit versucht, Texte nach be­

stimmten Regeln zu formulieren.

Methoden: In einer Literatursuche, welchedie letz­

ten 1000 Jahre umfaßte, haben wir alle publizier­

ten Arbeiten über die Qualität von Abstracts kri­

tisch überprüft. Form, Aufbau und Inhalt der Ab­

stracts wurden mit den Kriterien der für die Kon­

greßorganisation verantwortlichen Fachgesell­

schaften verglichen.

Ergebnisse: Die Resultate der Studie waren nicht sehr ermutigend. Die durchschnittliche Qualität der untersuchten Abstracts (n=960) wurde auf ei­

ner Skala von 1-10 gemessen. Zwischen der Ge­

nauigkeit der Anleitung für Autoren und der Ab- stract-Qualität bestand kein signifikanter Zusam­

menhang. Es erwies sich als schwierig, auch nurein Beispiel für einen guten Abstract zu finden. Im har­

ten Winter des Jahres 1639 reichte ein gewisser Dr.

Johannes Hungertuch aus Saarbrücken einen Ab­

stract ein, der 6 von 10 Kriterien erfüllte: Es war der beste, den die Autoren finden konnten. Es stellte sich heraus, daß Angst der einzig erfolgreiche Sti­

mulus war.

Schlußfolgerungen: Aufgrund der hier dargestell­

ten Ergebnisse hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) beschlossen, Autoren von unvollständigen oder fehlerhaften Abstracts beim Festessen des Kongresses keine Getränke zu

(13)

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(15)

PRAXIS UND KLINIK

Kontinuität und Diskontinuität der hausärztlichen Medikation bei Krankenhauseinweisung

Wolfgang Himmel Michael M. Kochen

Vorwiegend auf Grundlage eigener Untersuchungen wird die Veränderung der hausärztlichen Medikation bei Krankenhauseinweisung aus Sicht von Hausärz­

ten und Krankenhausärzten dargestellt. Die Veränderung der hausärztlichen Medikation bei Einweisung eines Patienten ist für viele Hausärzte ein häufiges Ereignis, das zu Problemen in der Kooperation mit dem Krankenhaus führt.

Während für viele Krankenhausärzte nach eigener Aussage eine »Dauermedi­

kation« des Hausarztes ein wichtiger Grund ist, ein Medikament weiterzu­

führen, spielen patientenbezogene Gründe (Wunsch, Fixierung, Probleme bei Um- oder Absetzen) eine eher nachgeordnete Rolle. Eine Übernahme der Me­

dikation, um die Beziehung des Patienten zu seinem Hausarzt nicht zu stören, werten nur wenige Krankenhausärzte als Argument. Häufig geben pragmati­

sche Gründe (Angebot der Krankenhausapotheke) oder krankenhausspezifi­

sche Vorzugsmedikamente den Ausschlag für einen Medikamentenwechsel im Krankenhaus. Es besteht die Gefahr, daß Patienten dies als Einschnitt in die Qua­

lität der therapeutischen Versorgung erleben.

Die Kooperation und Kommunika­

tion zwischen ambulanter und sta­

tionärer Krankenversorgung ist u.a.

durch das Verordnungsgeschehen geprägt. Bei Aufnahme eines Patien­

ten in ein Krankenhaus wird die

hausärztliche Medikation oft verän­

dert (1, 2, 8). Ein solches Vorgehen mag insoweit berechtigt sein, als ein Teil von Krankenhauseinweisungen auf eine unzulängliche Medikamen­

teneinstellung des Patienten zurück­

geht (5,15). Manchmal aber entsteht der Eindruck, oberstes Ziel einer Krankenhausbehandlung, insbeson­

dere in Universitätskliniken sei es, al­

le bisher vom Hausarzt veranlaßte Therapie zur Disposition zu stellen und den Patienten »ausgewechselt«

zu entlassen - einschließlich der hausärztlich verordneten Medika­

mente.

Daß damit das Verordnungsver­

halten des niedergelassenen Arztes erheblich von der »Arzneimittel­

philosophie« der jeweils umliegen­

den Krankenhäuser, insbesondere großer und Universitätskliniken be­

einflußt wird - nicht unbedingt im­

mer in Richtung rationaler Therapie -, ist oft Anlaß zu Kritik gewesen (6).

Studien und Übersichtsarbeiten zum Verordnungsverhalten von (nieder­

gelassenen) Ärzten haben auch bis in

vor Einweisung

n = 420 Medika­

mente 13,6% Generika

Veränderung im Krankenhaus

27,6% abgesetzt

25,5% verändert

+ 192 neu

Veränderung nach Entlassung

12,5% abgesetzt

21,2% verändert

6,5% Generika

66,3%

n = 496 ^fortgesetzt^

Medika­

mente

+ 47 neu

16,4% Generika

Abb. 1: Kontinuität und Diskontinuität der Pharmakotherapie in Allgemeinpraxis und Krankenhaus

Z. Allg. Med. 1998; 74: 245 - 250. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1998 XFA 245

(16)

die jüngste Zeit diesem Aspekt je­

doch keine oder nur marginale Be­

achtung geschenkt.

Vorwiegend auf Basis eigener Un­

tersuchungen werden im folgenden das Ausmaß der Medikamentenän- derung im Krankenhaus und ihre Auswirkungen auf die Beteiligten dargestellt.

I Veränderungen der hausärztlichen Medika­

tion im Krankenhaus

über einen Zeitraum von 15 Mo­

naten haben wir Veränderungen der hausärztlichen Medikation bei allen ins Krankenhaus eingewiesenen Pa­

tienten einer Landpraxis (ohne Not-

Häufig abgesetzte Medikamente

-Antihypertensiva

-durchblutungs­

fördernde Mittel

- Neuraltherapeutika

Reduzierte Medikamente gemäß Krankenhausemp­

fehlung

- Hypnotika, Sedativa

- Thrombozyten-Aggrega- tionshemmer

Im Krankenhaus und nach der Entlassung häufiger verordnete Medikamente

- Analgetika, Antiphlogistika

-Antidiabetika

Beta-Blocker / Calcium­

antagonisten / ACE-Hemmer

- Magen-Darm-Mittel

- Asthma-Medikamente

Medikamente vor Einweisung im Krankenhaus nach Entlassung

0 10 20 30 40 50 60 Anzahl der Medikamente

70

Abb. 2: Spezifische Veränderung der Pharmakotherapie zwischen Allgemeinpraxis und Krankenhaus

Abb. 3: Häufig wurden im Krankenhaus Generika durch Originalpräparate er­

setzt

fälle) prospektiv erfaßt. Zudem wur­

de dokumentiert, inwieweit der Hausarzt nach Entlassung des Pa­

tienten die Arzneimittelempfehlun­

gen des Krankenhauses übernahm.

Außerdem fragte der Hausarzt seine Patienten nach Entlassung, inwie­

weit sie über etwaige Veränderungen der Medikation informiert seien.

Schließlich wurden die Entlassungs­

briefe des Krankenhauses dahinge­

hend ausgewertet, ob Veränderun­

gen der Medikation explizit mitge­

teilt und begründet wurden (8).

Die im Untersuchungszeitraum 130 eingewiesenen Patienten erhiel­

ten vor Krankenhauseinweisung (Zeitpunkt tl) 420 verschiedene Präparate als Dauermedikation, von denen 57 (14%) Generika waren.

Hausarztmedikation zu 50%

abgesetzt!

Im Krankenhaus (t2) wurde knapp die Hälfte dieser Medikamente fort­

gesetzt. Dieser Rate schwankte in den einzelnen Krankenhäusern zwi­

schen 31% und 59% (Abb. 1). Während des Krankenhausaufenthaltes wur­

den 192 Präparate neu eingesetzt und zur Weiterverordnung nach Ent­

lassung empfohlen. Der Anteil der Generika reduzierte sich im Kran­

kenhaus auf 6,5%.

Und nach der Entlassung?

Nach Entlassung (t3) führte der Hausarzt zwei Drittel der im Kran­

kenhaus verordneten Medikamente fort (329/496). Mit Bezug auf die ein­

zelnen Krankenhäuser variierte die-

(17)

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störungen im Stadium II nach Fontaine. Cegenanzeigen: Dekompensierte Herzin­

suffizienz, akuter Herzinfarkt, schwere Überleitungsstörung im Herzen, schwere Angina pectoris, arterielle Blutungen, sehr niedriger Blutdruck,

orthostatische Dysregulation, frischer hämorrhagischer Insult, intermittierende ischämische Attacken, Schwangerschaft, Still­

zeit. Vorsichtig anwenden bei bekannter Neigung zu zerebra­

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(18)

se Rate zwischen 59% und 71%. Er­

setzt wurden 105 Präparate. Vergli­

chen zum Zeitpunkt tl erhielten die 130 Patienten nach Entlassung 18%

mehr Medikamente (Abb. 1).

Abb. 2 zeigt - geordnet nach Arz­

neimittelgruppen - die Veränderung in der Medikation zu den drei Un­

tersuchungszeitpunkten. Einige Me­

dikamente (z.B. Antihypertensiva) wurden nur während des Kranken­

hausaufenthaltes, andere (z.B. Seda­

tiva) sowohl im Krankenhaus als auch nach Entlassung reduziert.

Häufig führte der Krankenhausauf­

enthalt zu einem Anstieg der ver- ordneten Präparate, was sich nach Entlassung fortsetzte (z.B. bei Anal­

getika, Magen-Darm-Mitteln oder Asthma-Medikamenten).

Welche Medikamente wurden typischerweise gewechselt?

Typische Veränderungsmuster zwischen ambulanter Praxis und sta­

tionärem Aufenthalt Uel?yen sich bei Austausch innerhalb einer Substanz­

gruppe beobachten. Beispielsweise wurden nahezu durchgängig alle Ge­

nerika von Glibenclamid im Kran­

kenhaus durch Euglucon®, die Ge­

nerika von Diclofenac durch Volta­

ren® ersetzt. Unter Berücksichtigung der schmalen Datenbasis zeichneten sich - krankenhausspezifisch - je­

weilige »Favoriten« ab: z.B. wurden Digitalisglykoside in einem Kran­

kenhaus als Lanitop®, in einem an­

deren als Novodigal® verordnet.

Krankenhäuser unterschieden sich auch darin, ob sie bei ACE-Hemmer- Behandlung z.B. prinzipiell Capto­

pril oder Enalapril bevorzugten.

Information des Hausarztes Ein etwaiger Medikamentenwech- sel wurde in den Kurzbriefen oder of­

fiziellen Entlassungsbriefen des Krankenhauses überhaupt nur bei fünf Patienten begründet.

I Das Urteil der Hausärzte

Die Veränderung der hausärzt­

lichen Medikation bei Einweisung

Tab. 1: Gründe für die Weiterführung einer Hausarztmedikaton - aus Sicht von Krankenhausärzten

Gründe für Übernahme Chirurgie (N=22) Innere Medizin (N=63) Ausreichende Einstellung mit HAV* 16(73%) 55(87 %)

Dauermedikation 17(77 %) 37(59 %)

Persönlich gute Erfahrung mit HAV*

Positive Bewertung der HAV*

14(64 %) 39(62%)

seitens Kollegen 8(36%) 32(51 %)

Wunsch des Patienten 10(46 %) 24(38 %)

HAV* in Apothekenliste vorrätig Psychische Fixierung des

7 (32 %) 24 (38 %) Patienten auf HAV*

Gute Beziehung zum Hausarzt

8(36%) 20(32%)

soll nicht gestört werden 7(32%) 13(21 %)

Gründe für Nichtübernahme Chirurgie Innere Medizin Keine ausreichende Einstellung mit HAV* 14(64%) 51(81 %) Fehlender Wirksamkeitsnachweis 13(59%) 51(81 %) Keine Dauermedikation

Fehlen des Medikaments in der Arznei-

13(59%) 34 (54 %)

mittelliste des Klinikums 12(55%) 31(49 %)

Fehlende persönliche Erfahrung mit HAV*

Patient verkraftet Um- oder Absetzen

10(46 %) 24 (38 %) der HAV*

Relativ lange Dauer der Lieferung einer

4(18%) 24(38 %)

Sonderanforderung

Aufwand beim Beantragen einer Sonder-

8(36%) 17(27%)

anforderung 4(18%) 16(25%)

* Hausarztverordnung

eines Patienten scheint ein häufiges Ereignis zu sein: 57% der von uns re­

präsentativ befragten westdeut­

schen und 39% der ostdeutschen Hausärzte waren dieser Meinung (9).

Insbesondere in Westdeutschland machten viele Hausärzte (60%) die Er­

fahrung, daß im Krankenhaus oft Generika in Originalpräparate um­

getauscht werden. Nur jeder zehnte Hausarzt charakterisierte die Zu­

sammenarbeit mit dem Kranken­

haus als gut oder sehr gut. Etwa die Hälfte drückte deutliche Unzufrie­

denheit mit der kollegialen Zusam­

menarbeit aus - mehr Ärzte in den alten (56%) als in den neuen Bundes­

ländern (32%).

Für Ärzte in den neuen Bundes­

ländern wirkte sich die Qualität der Information in den Entlassungsbrie­

fen auf die Einschätzung der Koope­

ration aus: Wurde die Information als gut eingestuft, bewerteten signi­

fikant mehr Ärzte auch die Zusam­

menarbeit mit Krankenhausärzten als zufriedenstellend. Für die Ärzte

in den alten Bundesländern dagegen stand für die Bewertung das Schick­

sal ihrer Medikation im Vorder­

grund: Wurden häufig Veränderun­

gen wahrgenommen, insbesondere Wechsel von Generika zu Original­

präparaten, stuften signifikant we­

niger Ärzte die Kooperation mit dem Krankenhaus als gut ein.

I Das Urteil der Kranken- hausärzte

Wir haben Ärztinnen und Ärzte auf den allgemeinchirurgischen und internistischen Stationen der Uni­

versitätsklinik Göttingen gefragt, nach welchen Kriterien sie entschei­

den, ob sie die Hausarztmedikation während des Krankenhausaufent­

haltes fortführen (10). Für beide Arzt­

gruppen spielte die Frage der ausrei­

chenden Einstellung mit dem be­

treffenden Arzneimittel eine ent­

scheidende Rolle (Tab. 1). Für drei Viertel der Chirurgen, immerhin

Referenzen

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Das Referenzwerk zur elektrokardiographischen Dia- gnostik, 14., neubearbeitete Auf- lage, Georg Thieme Verlag, Stutt- gart, New York, 1999, XIII, 705 Seiten, 604 Abbildungen in 1

Doch über die reine Praxisverwal- tung hinaus kann der Computer für den Arzt zu einem wichtigen organisatorischen Hilfsmittel werden, bie- tet er doch

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