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WALLIS Überdurchschnittlich gut!

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Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27493 Ex. Redaktion: Tel. 027 922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027 948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027 948 30 40 AZ 3900 Brig Donnerstag, 17. Juli 2003 Publikationsorgan der CVPO 163. Jahrgang Nr. 163 Fr. 2.—

WALLIS

Fotoreportage überVulkanberge

Im Juni hat eine Gruppe unter der Leitung von Bruno Jelk, Rettungschef in Zermatt, auf der Strasse der Vulkane in Ecuador die drei höchsten Gipfel bestiegen. Der Chim- borazo war mit seinen 6310 m ü. M. die grösste Herausfor- derung. Mit einer Fotorepor- tage von Kilian Volken be- richtet der WB über die drei Besteigungen, Vulkanausbrü- che, Naturwunder . . . Seite 13

WALLIS

Überdurchschnittlich gut!

Im Durchschnitt bestehen in der Schweiz rund zwei Drittel der Fahrschülerinnen und -schüler die theoretische und praktische Führerprüfung für Personenwagen. Im Kanton Wallis und vielen anderen ländlichen Kantonen liegt die Erfolgsquote sogar über dem schweizerischen Durch- schnitt. Ist die Führerprüfung in ländlichen Kantonen einfa- cher zu bestehen? Seite 16

SPORT

Tour de France: Halbzeit

Der gestrige Ruhetag war nötig. Denn die Tour de Fran- ce wird bald in die zweite mit- entscheidende Phase eintre- ten. Leader Lance Armstrong (Bild) steht zwar dort, wo er allgemein erwartet worden ist, doch sein Vorsprung ist alles andere denn beruhigend. Wit- tern seine Gegner in den Py- renäen Morgenluft oder hat der Amerikaner bislang ein- fach nur geblufft? Seite 21

Verzweiflung

S c h w e i z. – (ap/wb) Die Schweiz leidet derzeit un- ter der schlimmsten Trockenheit der letzten 27 Jahre. Verzweifelt warten die Bauern auf Regen.

Futtermangel auf den Wei- den sowie Ertragsausfälle im Obst- und Gemüsebau sind die Folgen. Während die Entschädigungsfrage offen bleibt, gilt die Situa- tion für die Freilandbauern als hart. Aufgrund des ge- ringen Wasserangebots geraten sie nämlich in grosse Not. Seite 5

Wasserkraft im Hoch

An den Energiebörsen explodieren die Preise für Strom förmlich

W a l l i s. – (wb) An den Ener- giebörsen explodieren die Strompreise zurzeit förmlich.

Der Grund: Wegen der Hitze steigt der Stromverbrauch an;

gleichzeitig aber müssen Lauf- kraftwerke, Thermische Kraft- werke und vor allem auch Kern- kraftwerke wegen Kühlungs- problemen ihre Produktion drosseln. Damit erweist sich der Strom aus Wasserkraft nicht nur als erneuerbar und umweltscho- nend und damit nachhaltig, son- dern auch als verlässlich und er- giebig sogar in Extremsituatio- nen. Gleichwohl wachsen die Gewinne der Energiegesell- schaften wie EnAlpin oder der Walliser Elektrizitätsgesell- schaft (WEG) nicht in den Him- mel. Denn der weitaus grösste Teil der Energieproduktion ist über längerfristige Verträge zu einem tiefen Preisniveau ge- bucht. Höchstens bei den kurz- fristigen Verträgen oder im Ta- gesgeschäft mit Überschuss- energie wirkt sich die gegen- wärtige Verknappung des An- gebotes und der Anstieg der Nachfrage aus. Längerfristig er- fährt die Wasserkraft aber eine

klare Aufwertung. Seite 8 Hitze und Trockenheit lassen den Strombedarf steigen – und die Wasserkraftwerke der Alpen liefern.

Energie-Unstimmigkeiten

WEG-Netzverkauf: Regionale contra kommunale Lösung

O b e r w a l l i s. — (wb) Die Walliser Elektrizitätsgesellschaft (WEG) verkauft ihre Netze – auch in der Region Visp/Westlich Raron. Im Sinne einer regionalen Lösung gründeten die entsprechenden Gemein- den eigens eine Energiegesellschaft (REG AG). Vier der Partnergemeinden planen nun allerdings einen Alleingang. Bedeutet dies den frühzeitigen Untergang der REG AG? Seite 11

Wer wird im Bezirk Visp/Westlich Raron den Markt schlussendlich mit Energie beliefern? Foto key Bald schon vorbei? Die Sperrung des Matterhorns... Foto wb

Die grosse Trockenheit macht sich überall bemerkbar.

Foto key

Matterhorn bald wieder frei?

Felsräumungsarbeiten beginnen heute – baldige Freigabe

Z e r m a t t. – (wb) Die Felsräumungsarbeiten am Matterhorn beginnen am heutigen Donnerstagmor- gen, wenn es das Wetter erlaubt. Die Sperrung des Hörnligrats dürfte also mindestens bis zum Freitag dauern. Wenn die Räumung planmässig verläuft, könnte eine Freigabe des Hörnligrats unter Umständen

schon auf das kommende Wochenende erfolgen. Seite 7

Einigung

B a s e l. – (AP) Die Flugge- sellschaft Swiss hat den Streit mit den ehemaligen Crossair- Piloten beigelegt und mit bei- den Pilotengewerkschaften eine Vereinbarung über den bevorstehenden Stellenabbau abgeschlossen. Nach Mittei- lung der Airline vom Mitt- woch verzichtet der Piloten- verband Swiss Pilots auf die Umsetzung des Schiedsge- richtsurteils und zieht sämtli- che hängigen Klagen zurück.

Die im Verband Swiss Pilots zusammengeschlossenen ehemaligen Crossair-Piloten akzeptieren zudem die Ent- lassung von 559 Piloten aus ihrem Korps. Seite 3 Swiss hat sich mit den Pilot- verbänden geeinigt. Foto key

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AUSLAND

Walliser Bote Donnerstag, 17. Juli 2003

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NOTIERT

Dollar im Kampf gegen Aids

P a r i s. – (AP) Im Kampf ge- gen Aids stellt die Europäi- sche Union zusätzliche Mit- tel in dreistelliger Millionen- höhe zur Verfügung. Die Eu- ropäer wollen bis 2007 insge- samt 2,58 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) in den globalen Gesundheitsfonds einzahlen. Der deutsche Bei- trag steigt um 100 Millionen auf insgesamt 300 Millionen Euro, das sind ab 2005 mehr als 70 Millionen Euro jähr- lich. Frankreich will etwa doppelt so viel aufbringen.

Zu Tode geprügelt

T e h e r a n. – In Iran ist eine kanadisch-iranische Journa- listin im Gefängnis zu Tode geprügelt worden. Zahra Ka- zemi war vergangenen Frei- tag gestorben, als Todesursa- che gaben die Behörden zunächst einen Schlaganfall an. Dies wurde von Verwand- ten Kazemis und der irani- schen Opposition angezwei- felt. Die freie Fotografin aus Quebec war am 23. Juni ver- haftet worden, weil sie Fotos von den Studentenprotesten gegen die islamistischen Machthaber schoss.

Afghanistan fordert

B r ü s s e l. – Der afghani- sche Aussenminister Abdul- lah erhofft sich von der Über- nahme der internationalen Truppe durch die NATO wie- der mehr Aufmerksamkeit für sein Land in der Welt. Af- ghanistan brauche auch wei- terhin Unterstützung zur Ge- währleistung der Sicherheit, dem Wiederaufbau und bei der humanitären Hilfe, sagte Abdullah nach einem Treffen mit den NATO-Botschaftern in Brüssel. «Dadurch, dass die NATO die Führung über- nimmt, glaube ich, bekom- men diese Bemühungen ei- nen neuen Impuls.»

Friedensgespräche

A r a u c a / Kolumbien. – Im kolumbianischen Bürger- krieg gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer. Die rechtsgerichtete Miliz AUC stimmte am Dienstag Frie- densverhandlungen mit der Regierung zu und sagte eine Entwaffnung ihrer Kämpfer bis Ende 2005 zu. Die Behör- den hoffen, dass dieser Schritt in absehbarer Zeit auch die linken Rebellen- gruppen zu einem Waffen- stillstand bewegen kann. Un- terdessen verlegte die Regie- rung ihren Sitz für drei Tage nach Arauca, eine der am schwersten umkämpften Re- gionen des Landes.

Hurrikan

«Claudette»

P a l a c i o s / USA. – Der Hurrikan «Claudette» hat in den USA mindestens zwei Menschenleben gefordert. Ei- ne 33-jährige Frau und ein 13 Jahre alter Junge wurden an der Küste von Texas von um- stürzenden Bäumen erschla- gen. Mit einer Geschwindig- keit von rund 130 Kilometern in der Stunde fegte der Hurri- kan am Dienstag über Texas hinweg und brachte Über- schwemmungen und Strom- ausfälle, bevor die Windstärke am Abend nachliess.

Nach Verhaftung getötet

M o n r o v i a. – Zwei des Verrats bezichtigte Mitglie- der der liberianischen Regie- rung sind nach ihrer Verhaf- tung im Juni offenbar getötet worden. Dies teilten die Fa- milien der beiden ehemaligen stellvertretenden Minister am Dienstag mit. Präsident Char- les Taylor habe den An- gehörigen mitteilen lassen, dass die beiden Männer ge- storben seien und dass die Umstände ihres Todes unter- sucht würden.

Machtübernahme

S a o T o m é. –(AP) Meu- ternde Militärangehörige haben nach eigenen Anga- ben die Regierung des west- afrikanischen Inselstaats Sao Tomé und Principe ge- stürzt. Im staatlichen Rundfunk riefen die Put- schisten am Mittwoch eine

«Junta der nationalen Ret- tung» aus, die das verarmte Land für eine Übergangs- phase regieren solle.

Der Sturz der Regierung sei

«auf Grund des anhaltenden sozialen und wirtschaftlichen Niedergangs» erfolgt, hiess es in der Erklärung. Die in- ternationale Gemeinschaft wurde aufgerufen, sich nicht einzumischen. Die frühere portugiesische Kolonie Sao Tomé und Principe liegt vor der Küste Gabuns und gilt als eines der ärmsten Länder der Welt.

Die rund 140 000 Einwohner haben in den vergangenen Jahren unter politischer In- stabilität auf Grund von Machtkämpfen rivalisieren- der Parteien um neu entdeck- te Ölvorkommen zu leiden gehabt.

Der Coup begann am frühen Morgen. Gegen 3.30 Uhr wa- ren Schüsse zu hören. Die meuternden Truppen setzten Ministerpräsidentin Maria das Neves, Ölminister Rafael Branco und weitere Kabi- nettsmitglieder fest und nah- men mehrere Regierungsge- bäude ein. Berichte über Ver- letzte lagen nicht vor. Die Putschisten, deren Zahl zunächst nicht bekannt war, besetzten den Präsidentenpa- last, das Parlamentsgebäude und den Flughafen.

Unwetter nach Hitzewelle

Vier Tote bei Unwettern in Westfrankreich

B o r d e a u x. –AP) Ein Ge- wittersturm mit Böen bis 160 Kilometern pro Stunde hat in Westfrankreich vier Men- schen in den Tod gerissen. Auf zwei Campingplätzen bei Bis- carros südlich von Arcachon an der Atlantikküste kamen in der Nacht zum Mittwoch ein elfjähriges Mädchen und ein Urlauber aus den Nieder- landen ums Leben. Den Behörden zufolge wurden 61 Menschen leicht und neun schwer verletzt, vor allem durch umstürzende Bäume.

Das Unwetter nach tagelanger Hitze mit Temperaturen bis 40 Grad schlug eine Schneise der Verwüstung im Département Landes südlich von Bordeaux.

Ein Camper in Biscarros be- richtete dem Fernsehsender France-2, er habe bei der Ber- gung eines verletzten Jungen aus einem von einem Baum zer- trümmerten Fahrzeug geholfen.

Eine Engländerin sagte, sie ha- be so etwas bisher nur im Film gesehen. Bürgermeister Alain Dudon erklärte, die Schäden seien mit dem Jahrhundertor- kan von Weihnachten 1999 zu vergleichen.

Tausende Menschen, vor allem Camper, mussten evakuiert werden, in landesweit 340 000 Haushalten fiel der Strom aus, Strassen und Bahnverbindun- gen wurden unterbrochen. Ten- nisballgrosse Hagelkörner rich- teten schwere Sachschäden an, Strassen wurden über- schwemmt und Dächer abge- deckt.

Ein Sprecher der Präfektur sag- te am Nachmittag, es sei nicht klar, ob das in Gastes bei Bisca- rosse getötete Mädchen wie zunächst berichtet aus Deutsch- land stamme. Es könne sich auch um eine Niederländerin handeln. Die Elfjährige war schwer verletzt in ein Kranken- haus nach Bordeaux eingelie- fert worden, wo sie einige Stun- den später starb.

Zwei Camper wurden in Gujan- Mestras bei Arcachon von ei- nem umstürzenden Baum ver- letzt, in Hourtin bei Bordeaux

wurden zwei Urlauber vom Blitz getroffen, einer befand sich am Mittwoch in einem kri- tischen Zustand. In Vaux-sur- Mer an der Gironde-Mündung fiel ein von Blitzschlag umge- rissener Baum auf ein Zelt und verletzte fünf Menschen.

Im Baskenland nahe der spani- schen Grenze verlor ein 17- Jähriger im Hagelsturm die Kontrolle über seinen Motorrol- ler und wurde beim Zusammen- stoss mit einem anderen Fahr- zeug tödlich verletzt. Sein Bru- der erlitt schwere Verletzungen.

Die Unwetter zogen vom Süd- westen Frankreichs Richtung Norden und bis nach Zentral- frankreich weiter: Auf einem Campingplatz in Gennes west- lich von Tours im Loire-Tal starb ein 16-Jähriger an einem Herzanfall.

Nahe Saumur erlitten zwei Ju- gendliche schwere Verletzun- gen, die sich vor dem Unwetter in eine Scheune geflüchtet hat- ten. Der Sturm deckte deren Dach ab. Am Flughafen von Bordeaux riss der Sturm das Dach eines Hangars hinunter.

Offen und herzlich

Fischer will USA keine konkreten Hilfsangebote machen

W a s h i n g t o n. – (AP) Ohne konkrete Hilfsangebote zur Bewältigung der Stabilisie- rungskrise in Irak hat Aus- senminister Joschka Fischer am Mittwoch seine Ge- spräche in Washington fort- gesetzt. Für den Abend stan- den Unterredungen mit US- Aussenminister Colin Powell und der Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice auf dem Programm.

Fischer, der seit Montag in den USA für die Überwindung der deutsch-amerikanischen Span- nungen und für die Rückkehr zur transatlantischen Kooperati- on bei der Krisenbewältigung wirbt, wird heute Donnerstag im Weissen Haus auch von US- Vizepräsident Richard Cheney empfangen.

Der Besuch Fischers findet auch im Hinblick auf eine mög- liche spätere Visite von Bun- deskanzler Gerhard Schröder bei US-Präsident George W.

Bush Beachtung. Zuvor hatte Fischer in Washington Ge- spräche mit den republikani- schen Senatoren Richard Lugar

und Bill Frist geführt. Fischers Sprecher Walter Lindner nannte die Gesprächsatmosphäre in beiden Fällen «offen und herz- lich».

Lugar, der dem Auswärtigen Ausschuss des Senats vorsitzt, habe sich ebenso wie der repu- blikanische Mehrheitsführer Frist für die transatlantische Kooperation auch in der Bewäl-

tigung der Irak-Krise ausge- sprochen. Lugar kündigte sei- nen Besuch in Deutschland für Ende August an. Fischer sprach sich laut Lindner für die Wie- deraufnahme des transatlanti- schen Strategiedialogs aus, den beide Seiten wegen der Kritik an der Irak-Politik der jeweils anderen Seite vernachlässigt hatten.

Joschka Fischer weilt zur Überwindung der deutsch-amerikani-

schen Spannungen in den USA. Foto key

Neue Anschlagserie

Bürgermeister in Westirak erschossen

B a g d a d. – (AP) Ein pro- amerikanischer Bürgermeis- ter, ein acht Jahre altes Mädchen und ein US-Soldat sind am Mittwoch einer neu- en Anschlagserie in Irak zum Opfer gefallen. Zu der Ge- walteskalation kam es am Vortag eines irakischen Feier- tages, mit dem Saddam Hus- sein einen blutigen Putsch aus dem Jahr 1968 feiern lies.

Der Bürgermeister von Hadit- hah wurde in seinem Wagen er- schossen, als er durch die Stadt 240 Kilometer westlich von Bagdad fuhr. Auch einer der neun Söhne von Mohammed Najil el Juraifi wurde bei dem Angriff getötet. Ein Sprecher der US-Streitkräfte bestätigte einen entsprechenden Bericht des arabischen Senders El Dschasira. Vor dem Attentat hätten Einwohner Hadithahs den Bürgermeister kritisiert, weil er mit der Besatzungs- macht zusammenarbeite, be- richtete der Sender weiter.

Hadithah liegt an der Hauptver-

bindungsstrasse von Bagdad nach Syrien und befindet sich im so genannten Sunnitischen Dreieck, in dem Anhänger von Saddam Hussein in den vergan- genen Wochen immer wieder Attacken gegen die US-Trup- pen verübten.

Das acht Jahre alte Mädchen kam ums Leben, als ein Angrei- fer eine Granate in ein Militär- fahrzeug in Westbagdad schleu- derte. Der amerikanische Fah- rer, der eine Bank bewachte, wurde ebenso wie vier erwach- sene irakische Passanten ver- letzt.

Der US-Soldat starb bei einem Angriff mit einer Panzerab- wehrrakete auf einen Versor- gungskonvoi in der Nähe des berüchtigten Abu-Ghraib-Ge- fängnisses westlich von Bag- dad. Die zwanzig Fahrzeuge befanden sich auf einer Haupt- strasse.

Soldaten der angegriffenen Ein- heit sagten, dass zwei weitere Kameraden verwundet worden seien.

Die Gewitterböen wüteten unter anderem auch auf Campingplätzen. Foto key

Kritik der Opposition

Steuersenkung soll durch Schulden bezahlt werden

B e r l i n. – (AP) Die Bundes- regierung will die zusätzliche Steuerentlastung von 15,5 Milliarden Euro im kommen- den Jahr fast ausschliesslich über Schulden finanzieren.

Die Zinsen und die Rückzah- lung der Kredite soll durch Subventionsabbau und Priva- tisierungserlöse bewältigt werden.

Das geht aus dem Konzept zur Finanzierung des Vorziehens der Steuerreformstufe 2005 auf 2004 hervor, das Bundeskanzler Gerhard Schröder und Finanz- minister Hans Eichel am Mitt- woch vorstellten. Die Union reagierte mit scharfer Kritik.

Die Regierung strebt eine Ver- einbarung zwischen Bund und

Ländern über Subventionskür- zungen an. Laut Schröder sol- len die Staatshilfen in den nächsten drei Jahren um fünf Prozent mehr verringert werden als bisher vorgesehen. Zudem will der Bund den Angaben zu- folge Staatseigentum für zwei Milliarden Euro verkaufen, um die Kreditaufnahme einzugren- zen – allerdings nur, wenn die Marktpreise stimmen. Konkrete Angaben, was veräussert wer- den soll, wurden nicht gemacht.

Ausserdem setzt Rot-Grün auf Selbstfinanzierungseffekte, also Konjunkturzuwachs, neue Ar- beitsplätze und mehr Steuerein- nahmen. Die Koalition geht von einem Plus beim Wirtschafts- wachstum von ungefähr 0,5

Prozent aus. Das Projekt werde die Kaufkraft und die Binnen- nachfrage erhöhen, sagte Schröder. Die Neuverschuldung des Bundes wächst damit 2004 auf etwa 30 Milliarden Euro, die des Gesamtstaates liegt haarscharf an der Grenze, die der Euro-Stabilitätspakt erlaubt.

Von den 15,5 Milliarden entfal- len sieben Milliarden Euro auf den Bund, der Rest auf Länder und Kommunen. Die dadurch anfallenen Zinsen von jährlich 600 Millionen Euro will Eichel durch den Abbau von Steuer- vorteilen in der Agrar-, Forts- und Bauwirtschaft bewältigen.

Der Bundesrat, in dem die Uni- on die Mehrheit hat, muss den Regierungsplänen zustimmen.

Verdächtige verhaftet

Israelische Taxifahrer aus Geiselhaft befreit

J e r u s a l e m. – (AP) Ein nach Ramallah entführter is- raelischer Taxifahrer ist in der Nacht zum Mittwoch von einer Spezialeinheit des Hee- res befreit worden. Elijahu Goral war am Freitagabend vermisst gemeldet worden, nachdem sein Taxi verlassen im arabischen Teil Jerusa- lems entdeckt worden war.

Bei den Entführern handelte es sich nach Armeeangaben um gewöhnliche Kriminelle, die sich jedoch militanten islami- schen Gruppen andienen woll- ten – allerdings ohne Erfolg.

Goral wurde bei seiner Heim- kehr nach Tel Aviv mit einer Strassenparty begeistert emp- fangen. Der 61-Jährige erklärte, er habe am Freitagabend östlich von Tel Aviv zwei Männer, eine junge Frau und ein kleines Mädchen als Fahrgäste aufge-

nommen und wunschgemäss nach Jerusalem gebracht. Da das Kind dabei gewesen sei, ha- be er keinen Verdacht ge- schöpft. Später sei er dann mit einem Messer bedroht und ge- zwungen worden, in einen ara- bischen Vorort Jerusalems zu fahren.

Einer Erklärung des Heeres zu- folge wurde Goral von dort nach Ramallah gebracht und in einer zehn Meter tiefen Grube festgehalten. Der Befreiungsak- tion seien Verhandlungen mit den Entführern vorausgegan- gen. Schliesslich habe die Re- gierung eine Eliteeinheit ange- wiesen, das Versteck zu stür- men. Zu diesem Zeitpunkt habe nur ein Mann Wache gestanden, der beim Anblick der Soldaten die Flucht ergriffen habe. Ein zweiter sei kurz darauf festge- nommen worden.

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SCHWEIZ

Walliser Bote Donnerstag, 17. Juli 2003

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Lange Zeit sah es da- nach aus, als ob die Wasserkraft ausgedient hätte. Doch dieser Glücksfall aus Nieder- schlägen, Gefälle und menschlichem Erfinder- geist erweist sich gerade in diesen Tagen als eine Art von «perpetuum liqui- dum». Während die Lauf- kraftwerke an den Flüs- sen Europas reihenweise aussteigen und die Kern- kraftwerke ihre Produkti- on drosseln müssen, er- weist sich die Wasser- kraft aus den Alpenspei- chern einmal als erneuer- bare, dann als umwelt- freundliche, weiter als einheimische und somit als nachhaltige Energie- quelle.

Zu diesen positiven Sei- ten ist eine weitere hinzu- zufügen: Die Wasserkraft aus den Bergen ist auch noch verlässlich, denn selbst extreme klimati- sche Bedingungen, wie sie zurzeit in Europa herrschen, können ihr nichts anhaben. Freilich schwitzen mit zunehmen- der Klimaerwärmung auch die Gletscher, aber für die nächsten Jahr- zehnte hält das Eis, das wir ewig wähnen.

Diese Aufwertung der Wasserkraft kommt zur rechten Zeit. In den letz- ten Jahren hatte man oft den Eindruck, dass ein- zelne Gemeinden allzu leichtfertig und nur im Blick auf kurzfristigen Geldsegen das Energie- Erbe der Väter zu billig veräusserten. Die Ver- suchung ist denn auch gross: Mit einem Feder- strich können die Was- serrechtsgemeinden beim Heimfall der Anla- gen oder bei einem vor- gezogenen Heimfall ihre Gemeindefinanzen sa- nieren. Dafür aber müs- sen sie teilweise oder ganz preisgeben, was

die Väter damals den Konzessionsnehmern für die Kraft ihrer Was- serläufe abgetrotzt hat- ten.

Auch der Kanton sieht sich wegen der nur schwach mit Eigenmitteln dotierten und überdies an den Lasten der Vergan- genheit leidenden Walli- ser Elektrizitätsgesell- schaft nicht in der Lage, eine eigene Energiepoli- tik zu betreiben, die dem Kanton jetzt, nach Ablauf der ersten Konzessions- dauer, eine wichtige oder gar zentrale Rolle sicher- te.

Wie zu der Zeit, da die Wasserkräfte der Alpen erschlossen und nutzbar gemacht wurden, muss der Kanton meist tatenlos zusehen, wie sich aus- serkantonale und oft auch unter ausländischer Kontrolle stehende Ge- sellschaften Teile der heimfallenden Kraftwerk- anlagen sichern.

Dies ist das Drama des Wallis: Es hat nie die wirt- schaftliche Potenz und die finanzielle Kraft auf- gebaut, die ihm jetzt eine aktivere Politik an dieser Schlüsselstelle der Zu- kunft der Wasserkraft er- lauben würde.

Der Kanton hat es auch nicht geschafft, bei den Gemeinden Vertrauen zu schaffen. So wenden sich denn nicht wenige Wasserrechtsgemeinden heute lieber an auswärti- ge Gesellschaften, wenn es darum geht, das Weis- se Gold zu veräussern.

Aber die Wasserkraft könnte sich als das Gold des Hans im Glück erwei- sen: Wer sich einer eige- nen Ressource vergibt, um kurzfristige Bedürf- nisse im kommunalen Haushalt zu befriedigen, hat sich einer wichtigen Zukunftschance verge- ben. Luzius Theler

Die Wasserkraft hat eine gute Zukunft

Das Kriegsbeil ist begraben

Swiss beendet Pilotenstreit mit Millionenzahlung

B e r n / B a s e l / Z ü r i c h. – (AP) Die Swiss und die Pilo- ten haben das Kriegsbeil be- graben: Die Airline zahlt den entlassenen 559 Ex-Crossair- Piloten eine Abfindung von rund 60 Millionen Franken.

Im Gegenzug ziehen die Pilo- ten alle Klagen zurück. Bei den Verhandlungen mit dem Boden- und Kabinenpersonal steht eine Einigung weiter aus.

In der Nacht auf Mittwoch wur- de doch noch möglich, woran kaum mehr jemand geglaubt hatte: Nach zwei Schiedsge- richtsurteilen und ungezählten erfolglosen Verhandlungsrun- den einigten sich die Swiss und der Pilotenverband Swiss Pilots auf einen aussergerichtlichen Vergleich. «Alle Beteiligten mussten sehr hoch über ihren Schatten springen», sagte Swiss-Sprecher Peter Martha- ler. Laut den Mitteilungen zahlt die Swiss den 559 entlassenen Kapitänen 140 000 Franken und den Kopiloten 85 000 Franken Abgangsentschädigung. Die Swiss Pilots erhalten zudem Kündigungsschutz bis 2005.

Unter dem Strich kostet dies die in Finanznöten steckende Airli- ne rund 60 Millionen Franken, wie Sprecher Manfred Winkler bestätigte. Die Swiss verzichtet ausserdem auf die juristische Ausgliederung der Regional- flotte. Am Konzept des Regio- nal-Carriers Swiss Express mit tieferer Kostenstruktur und Mi- nimalservice wird aber festge- halten. Im Gegenzug akzeptie- ren die Swiss Pilots die 559 Kündigungen und ziehen alle hängigen Klagen zurück. Auf die Durchsetzung des Schieds- gerichtsurteils wird verzichtet.

«Wir sind weder zurückge- krebst noch haben wir uns kau- fen lassen», sagte Swiss-Pilots- Sprecher Martin Gutknecht.

Das Angebot sei aber als genü- gend attraktiv befunden wor- den, um es den Mitgliedern zur Abstimmung an einer ausseror- dentlichen Generalversamm- lung Anfang August vorzule- gen.

Das letzte Wort haben damit die Piloten. Ebenfalls geeinigt hat sich die Swiss mit den in der Aeropers organisierten Ex- Swissair-Piloten. Der Abbau von 160 Vollzeitstellen soll oh- ne Kündigungen über Teilzeit- arbeit erreicht werden. Dagegen sind die Verhandlungen mit

dem Boden- und Kabinenperso- nal noch in der Schwebe. Ge- werkschaftsvertreter betonten, dass der Spielraum für Lohnkürzungen ausgereizt sei.

Die Bodenpersonal-Gewerk- schaft GATA hält zudem an ih- rer Klage wegen Verletzung der gesetzlichen Bestimmungen bei Massenentlassungen fest. Noch im Gange sind auch Gespräche mit den Zulieferbetrieben über die von der Swiss geforderten Kostenreduktionen. Die Swiss bezeichnete die Einigung mit den Piloten als wichtige Vor- aussetzung, um die Restruktu- rierung plangemäss umzuset- zen. Zur Abfederung des Ab- baus von 3000 Stellen, davon

die Hälfte beim Bodenpersonal, sei ein Massnahmenpaket mit einem Sozialplan ausgearbeitet worden. Laut Winkler betragen die Kosten bis zu 150 Millionen Franken. Nichts Neues gab es zum benötigten Betriebskredit von 500 Millionen Franken:

Die Verhandlungen seien noch im Gange. Finanzanalysten be- zeichneten die Einigung im Pi- lotenstreit als Meilenstein für die Neupositionierung der Air- line. Allerdings habe die Swiss erhebliche finanzielle Konzes- sionen machen müssen. An der Börse fiel die Swiss-Aktie nach anfänglichen Gewinnen später auf den Vorabendstand von 7,90 Franken zurück.

Die Fluggesellschaft Swiss zahlt für die Entlassung von 559 Piloten aus dem Korps der Swiss Pilots Ab-

findungen von mehreren Dutzend Millionen Franken. Foto key

NOTIERT

In den Tod gestürzt L a u t e r b r u n n e n. – (AP) Im Jungfraugebiet im Berner Oberland ist ein Bergsteiger tödlich verunglückt. Er war am Montagmorgen allein un- terwegs und stürzte an der Jungfrau-Nordwand rund 600 Meter in die Tiefe. Nach dem Eingang der Meldung suchte ein Helikopter der Air Gla- ciers die vermutete Unfallstel- le ab und entdeckte den Ver- unglückten im so genannten Rottacouloir. Er konnte von einer Rettungskolonne nur noch tot geborgen werden.

Junge Roma verdächtigt S t. G a l l e n. – Eine junge Roma wird im Kanton St. Gal- len verdächtigt, durch Trick- betrügereien mehrere 100 000 Franken erbeutet zu haben.

Sie habe jeweils vorgegeben, ihre Opfer vor drohendem Un- heil zu beschützen und habe ihnen auf diese Weise zum Teil mehrere 10 000 Franken abgenommen.

Nach Badeunfall verstorben Z ü r i c h. – Der bei einem Badeunfall am Sonntagabend im Zürichsee schwer verletz- te Mann ist am Dienstag im Spital verstorben. Der 39- Jährige war vom Bademeister des Strandbades Mytenquai in Zürich gerettet und ans Ufer gebracht worden. Da- nach wurde der Mann in Be- sorgnis erregendem Zustand auf die Intensivstation des Spitals gebracht, wo er am Dienstagnachmittag starb.

Spendenkonzentration G e n f. – Viele Krisenherde auf der Welt werden verges- sen, weil schlagzeilenträchti- ge Gebiete wie Irak oder Af- ghanistan die Berichterstat- tung dominieren. Das Inter- nationale Rote Kreuz erklär- te, es gebe vor allem einen Trend zu Spenden für politi- sche Krisengebiete.

Entwarnung gegeben

Lage am Oberen Grindelwaldgletscher

G r i n d e l w a l d. – (AP) Am Oberen Grindelwaldgletscher hat sich nach dem Gletscherein- sturz vom Dienstag die Lage wieder beruhigt. Auf dem Cam- pingplatz Gletscherdorf, wo am Vortag rund 30 Campierende aus Sicherheitsgründen einen neuen Platz suchen mussten, konnte am Mittwochmorgen wieder Entwarnung gegeben werden.

Das heikle Gebiet am Ausgang des Gletschers oberhalb von Grindelwald sei die ganze Nacht auf Mittwoch beobachtet worden, sagte Christian Ande- regg, Einsatzleiter bei der Feu- erwehr Grindelwald. Dabei sei- en keine weiteren Veränderun- gen mehr festgestellt worden.

Aus dem Gletschertor sei die ganze Zeit Wasser geflossen, was ein gutes Zeichen sei. Pro- blematisch werde es wieder, so- bald nur wenig oder gar kein Wasser mehr aus dem Gletscher herauskomme. Dies wäre laut Anderegg ein Hinweis darauf, dass das Eis am Gletschertor wieder in sich zusammengebro- chen ist, wie das am Dienstag

der Fall gewesen war. Der Ein- satzleiter rechnete nicht damit, dass in nächster Zeit wieder ein Einsturz erwartet werden muss.

Es könne «zwei Wochen, zwei Monate oder zwei Jahre» dau- ern, bis eine derartige Situation wieder auftreten werde. Keine Sorgen bereiteten die angesag- ten Regenfälle. Heikel würde die Situation erst, wenn zu den

zusätzlichen Wassermassen in der Lütschine noch eine Flut- welle wegen eines Gletscherein- sturzes hinzukäme. Ausgebro- chene Eismassen im Oberen Grindelwaldgletscher hatten in der Nacht auf Dienstag die Lüt- schine gestaut und für mehrere Flutwellen gesorgt. Menschen kamen nicht zu Schaden, der Sachschaden ist laut Anderegg

Blick auf den Gutzgletscher bei Grindelwald mit der Abbruchstelle von 500 000 Kubikmeter Eis, aufgenommen am 6. September 1996.

Foto key

17 Männer verhaftet

Homosexuelle Pädophile gerieten in Chatroom

Z ü r i c h / Z u g. – (AP) Mit ei- nem verdeckten Einsatz im Internet haben die Ermitt- lungsbehörden der Stadt Zürich sowie der Kantone Zug und Basel-Stadt 17 ho- mosexuelle Pädophile über- führt. Sie wurden verhaftet, nachdem sie in einem Schwu- len-Chatroom an Polizeibe- amte geraten waren, wie es an einer Medienkonferenz vom Mittwoch in Zürich hiess.

Die 17 Männer im Alter von 28 bis 56 Jahren hatten in dem Chatroom von Juli 2002 bis vergangenem März sexuelle Kontakte zu Knaben im Schutz- alter gesucht. Dabei gerieten sie an Polizeibeamte von Zürich, Zug und Basel, die sich als 14- Jährige ausgaben, wie die Zu- ger Kripo-Chefin Silvia Steiner, der Stadtzürcher Chefermittler Peter Rüegger und der Basler Kriminalkommissär Peter Gill vor den Medien sagten. Die Be- amten hätten auf Provokationen und sexuelle Andeutungen ver- zichtet.

Ins Rollen geraten war die Akti- on vor Jahresfrist durch eine anonyme Anzeige per E-Mail.

Darin wurde der Stadtpolizei Zürich gemeldet, in einem Chatroom würden Kinder für sexuelle Handlungen gesucht.

Die Ermittlungen führten zu ei- nem Provider im Kanton Zug, worauf die Zuger Behörden und die Nationale Koordinations- stelle zur Bekämpfung der In- ternetkriminalität (KOBIK) ein- geschaltet wurden. Die 17 Män- ner wurden an Treffpunkten in Zürich, Basel und im Kanton

Zug festgenommen, wo sie ihre vermeintlichen Opfer zu sexu- ellen Kontakten treffen wollten.

Zwölf wurden in Zürich, vier im Kanton Zug und einer in Ba- sel verhaftet. Laut Rüegger dau- erten die Ermittlungen unter- schiedlich lange. Zum Teil wur- de am Morgen im Internet ein Treffen vereinbart und am Nachmittag die Verhaftung vor- genommen. Von den Verhafte- ten waren 15 Schweizer. Einer sitzt noch in Untersuchungs- haft. Die Männer aus allen ge- sellschaftlichen Schichten sind teilweise verheiratet mit eige- nen Kindern. Vier sind ein- schlägig vorbestraft. Eine Min- derheit hatte beruflich mit Kin- dern zu tun. Bei den Ermittlun- gen wurden sechs reale Opfer eruiert. Es handelte sich laut Steiner um Knaben, die zur Tat- zeit zwölf bis 15 Jahre alt wa- ren. Vergleichbare Seiten dürf- ten auch von heterosexuellen Pädophilen benutzt werden, sagte sie. Bei Hausdurchsu- chungen wurde umfangreiches Belastungsmaterial sicher ge- stellt. Hinzu kam Material für sexuelle Handlungen, das an die Treffpunkte mitgenommen worden war. Gegen den Chat- room-Betreiber wurden rechtli- che Schritte eingeleitet. Der Einsatz hatte gemäss den Anga- ben nichts mit der landesweiten Aktion «Genesis» zu tun, bei der es um Kinderpornografie ging. Im Internet: www.stp.- stzh.ch, www.zug.ch/polizei, www.polizei-bs.ch, www.poli- zei.ch, http://internet.bap.ad- min.ch (Rubrik Cybercrime).

Positionen für 2005 dargelegt

Erste Verhandlungen zur Ausdehnung der Personenfreizügigkeit

B r ü s s e l / B e r n. – (AP) Der Gemischte Ausschuss Schweiz-EU hat am Mittwoch in Brüssel die erste Verhand- lungsrunde zur Ausdehnung des bilateralen Personenfrei- zügigkeitsabkommens auf die neuen EU-Staaten durchge- führt. Die beiden Delegatio- nen legten dabei ihre Positio- nen dar, wie das EJPD be- kannt gab.

An der ersten Verhandlungsrun- de zur Ausweitung des Freizü- gigkeitsabkommens waren auch Vertreter der zehn neuen Mit- gliedländer anwesend. Das

Mandat des Bundesrates sieht vor, dass die Schweiz bezüglich der Zulassungsbeschränkungen nicht schlechter gestellt werden darf als die bisherigen 15 EU- Mitglieder.

Diese dürfen während maximal sieben Jahren bestehende ar- beitsmarktliche Beschränkun- gen gegenüber den neuen Mit- gliedern weiter führen. Die EU gab in diesem Punkt zu beden- ken, dass Deutschland und Österreich als direkte Nachbar- länder der neuen EU-Staaten stärker betroffen seien als die Schweiz, wie Mario Tuor, In-

formationsbeauftragter im Bun- desamt für Zuwanderung, Inte- gration und Auswanderung (IMES), auf Anfrage ausführte.

Ein weiterer Verhandlungs- punkt ist die In-Kraft-Setzung des erweiterten Abkommens.

Die EU wollte dies bereits auf den 1. Mai 2004 vollziehen.

Da das Verhandlungsergebnis in der Schweiz von den eid- genössischen Räten gutgeheis- sen werden muss und einem fa- kultativen Referendum unter- steht, ist für die Schweiz 2005 aber der frühstmögliche Ter- min.

(4)

HINTERGRUND

Walliser Bote Donnerstag, 17. Juli 2003

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CVPO-Publikationsorgan

Der moderne Rechtsstaat ver- steht unter Meinungsfreiheit das durch die Verfassung je- dermann garantierte Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äus- sern.

Wie jedes Grundrecht ist natürlich auch die Meinungs- freiheit nicht unbeschränkt.

Wenn sie mit einem andern Freiheitsrecht konkurriert, muss im Streitfall gerichtlich abgeklärt werden, welches Recht vorgeht. In Deutsch- land gibt es nun im Gegen- satz zu den anderen europäi- schen Staaten geradezu eine Rechtsvermutung, dass die Meinungsfreiheit Vorrang hat.

So wurde vor etlichen Jahren ein fanatischer «Pazifist» ein- geklagt, weil er in aggressiver Weise diesen Tucholsky-Satz verbreitete: «Soldaten sind Mörder.»

Der Prozess, der durch alle Instanzen gezogen wurde, dauerte mehrere Jahre.

Schliesslich verkündete das Bundesverfassungsgericht, der ominöse Satz sei durch die sakrosankte Meinungs- freiheit gedeckt.

Dieses Urteil wurde von der pazifistischen Linken him- melhoch jauchzend begrüsst, von der nationalkonservati- ven Rechten hingegen zu To- de betrübt abgelehnt. Darauf- hin hagelte es in der Presse jahrelang erregte Leserbriefe, bis jedermann begriff, wie sehr das «bahnbrechende»

Urteil aus Karlsruhe die

«teutsche» Rücksichtslosig- keit gefördert hatte.

Eine gewisse Rechte merkte bald, wie leicht es künftig war, auf einen groben Klotz einen groben Keil zu setzen, und so erfand sie den Anti- Brecht-Satz: «Abtreiberinnen sind Mörderinnen.» Dieser Satz machte nicht nur mili- tante Feministinnen wütend, er bläute auch der «liberalen»

Richtergilde ein: Wer A sagt, muss auch B sagen . . .

Es kam alsbald zu einer Flut von Prozessen, die durch- wegs, wenn auch manchmal erst in zweiter oder gar dritter Instanz, mit dem Freispruch übereifriger «Vitalisten» en- dete. So schützte der Bundes- gerichtshof den weit verbrei-

teten Satz «Damals Holo- caust – heute Babycaust» als eine von der Meinungsfrei- heit gedeckte weltanschauli- che Meinung.

Der jüngste Fall ereignete sich in Heidelberg. Dort hatte ein militanter «Lebensrecht- ler» vor der Praxis eines Frauenarztes Flugblätter ver- teilt, in denen auf die von die- sem vorgenommenen

«rechtswidrigen» Abtreibun- gen hingewiesen wurde, wo- bei diese mit «Mord» und

«Holocaust» in Verbindung gebracht wurden. Das Land- gericht gab dem «Abtreiber»

Recht.

Dieses Urteil wurde nun aber vom Oberlandesgericht kurzerhand aufgehoben. Ei- nerseits sei auch eine straflo- se Abtreibung rechtswidrig, sagte es, und anderseits sei- en die Ausdrücke «Mord»

und «neuer Holocaust», da in einem geistigen Mei- nungskampf um eine die Öf- fentlichkeit bewegende fun- damentale Frage benützt, von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Wie würde wohl in der Schweiz entschieden? So- wohl das «Soldatenurteil»

als auch die «Mörderin- nenurteile» verletzen zurzeit wohl noch das schweizeri- sche Rechtsgefühl . . .

Meinungsfreiheit

(M)eine Meinung

Joseph Blatter

Futtermangel auf Weiden

Bauern hoffen verzweifelt auf Regen – offene Entschädigungsfrage

B e r n / B r u g g. – (AP) Die Schweizer Bauern leiden un- ter der schlimmsten Trocken- heit seit 27 Jahren. Die Er- tragsausfälle gehen in die Millionen, wie Sprecher von Branchenverbänden am Dienstag auf Anfrage sagten.

Besonders gebeutelt werden die Kartoffel- und Getreide- bauern. Das Gemüse aus Ge- wächshäusern ist dagegen so aromatisch wie selten zuvor.

Von Guido Schätti

«Wir hoffen sehnlichst auf Re- gen», sagte Josef Wüest, Vize- direktor des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) in Brugg. Die Landwirtschaft lei- de fast durchs Band unter der Trockenheit: «Weil kein Gras mehr wächst, muss das Vieh be- reits mit Heu und Silage gefüt- tert werden», sagte er. Die Win- tervorräte werden bereits ange- zapft.

In der Not wurden mit so ge- nannten Vieh-Verstellaktionen Hunderte von Kühen aus dem dürren Flachland auf Alpwei- den gebracht, die dank Schmelzwasser noch grün und saftig sind. «Die Solidarität un- ter den Bauern spielt», sagte Wüest. Früher hätten die Berg- bauern aus dem Flachland Heu bekommen, heute laufe die Hil- fe einmal in die andere Rich- tung.

Im Ackerbau ist die Situation vor allem bei den Kartoffeln und dem Weizen prekär. Auf den Stress von Temperaturen bis zu 60 Grad in den Erdschol- len reagieren die Kartoffeln mit der Bildung von Trieben. Da- durch werden sowohl die alte wie die neue Knolle zerstört.

Die Weizenkörner seien so klein, dass sie oft nur noch als Hühnerfutter verwendet werden könnten, sagte Wüest. Auch bei

Raps und Mais drohten Minder- erträge.

Auch den Gemüseproduzenten bereitet die Hitze Sorgen. Die Erträge seien 30 bis 50 Prozent tiefer als normal, sagte Thomas Wieland, Vizepräsident des Verbandes schweizerischer Gemüseproduzenten. Beson- ders betroffen seien Kohl und Salat. «So viel Wasser, wie nötig wäre, bringt man gar nicht aufs Feld», sagte er. Anders als auf den Feldern wirkt die Hitze in den Gewächshäusern fast Wunder: Dank konstanter Be- wässerung profitieren Tomaten, Auberginen und Zucchetti von der Wärme und sind laut Wie- land «qualitativ auf einem sen- sationell guten Stand».

Für die Freilandbauern sei die Situation aber hart. «Betriebe mit geringem Wasserangebot

geraten in finanzielle Not», sag- te er. Obwohl die Preise heuer leicht höher seien, würden die Ausfälle bei weitem nicht ge- deckt. «Wir sind auf das Ver- ständnis der Grossverteiler und der Konsumenten angewiesen», sagte er.

Laut SBV-Vizedirektor Wüest gehen die Schäden in die Mil- lionen. Berechnungen für die ganze Schweiz liegen zwar noch nicht vor, allein im Aargau wird aber mit Mindererträgen von 40 Millionen Franken ge- rechnet. «Versicherungen gibt es nicht», sagte er.

Eine Möglichkeit zur Kompen- sation sieht er aber in der Be- triebshilfe des Bundes für die Landwirtschaft.

Dies sei zwar nicht ausge- schlossen, eigentlich seien die Betriebshilfen aber nur zur

Stützung von Einzelbetrieben vorgesehen, sagte der stellver- tretende Direktor des Bundes- amtes für Landwirtschaft, Jac- ques Chavaz.

Mit den Direktzahlungen seien die Bauern heute weniger als früher von den Absatzmengen abhängig, sagte er. Für eine branchenweite Hilfsaktion müsste das Parlament einen speziellen Agrarkredit spre- chen.

Letztmals sei die Situation 1976 ähnlich dramatisch gewe- sen, sagte Wüest.

Damals sei die Trockenheit so- gar lange noch schlimmer ge- wesen, kräftige Regengüsse im Spätsommer hätten dann aber einen Teil der Kulturen noch retten können. «Darauf können wir auch in diesem Jahr noch hoffen», sagte er.

Die anhaltende Trockenheit in der Schweiz bekommt die Landwirtschaft in allen Bereichen und Landes-

teilen zu spüren. Foto key

Das Mittelmeer ist zu warm

Ursachen in allgemeiner Klimaerwärmung und Schadstoffeinleitung

R o m. – (AP) «Wie gut, dass Italien vom Meer umgeben ist», denkt sich so manch schwitzender Italiener in die- sen Tagen bei Temperaturen von bis zu 42 Grad. Doch das Wasser ist längst nicht mehr so kühl wie es sein sollte.

Von Alexandra Barone Mittlerweile werden Tempera- turen von bis zu 28 Grad im Mittelmeer gemessen. «Das sind mindestens vier Grad zu viel», erklärt Franco Andaloro vom italienischen Institut für Meeresforschung INCRAM.

«Diese Aufwärmung verdankt das Mittelmeer der allgemeinen Klimaveränderung der Erde.

Aber auch die vielen Abfälle, die tagtäglich in das Meer aus- geschüttet werden, tun ihren Teil dazu.»

Der Mensch belastet mit zahl- reichen Schadstoffen das Meer- wasser. Durch die vielen orga- nischen Ausscheidungen kommt es zum vermehrten Al- genwuchs, die wiederum das Leben im Meer im Keim er- sticken. Das komplette Ökosys- tem droht, durcheinander zu ge-

raten. «Neben der Nahrung, die uns das Meer gibt, spielt es für uns auch eine wichtige Rolle in der Forschung», erklärt Anda- loro. «Immerhin hat man erst 1997 entdeckt, dass gewisse Haifischarten eine Komponente im Blut haben, die der Wuche- rung einiger Tumorarten entge- genwirken.» Zudem hat das Meer eine wichtige Funktion, die gerade in den immer wie- derkehrenden Hitzewellen eine grosse Rolle spielt: die Abküh- lung. Nicht nur die des Men- schen, sondern der ganzen Erd- atmosphäre.

Aber im Gegensatz zum Land, wo Hitze und Trockenheit Le- ben gefährden, wimmelt es im erwärmten Meer nur so von Le- bewesen, sagt Andaloro. Durch die Wärme haben viele tropi- sche Fischsorten im Mittelmeer ihr neues zu Hause gefunden.

Aber jede noch so schöne Me- daille hat ihre Kehrseite.

«In unserem Mittelmeer sind die üblichen Fischarten kaum noch zu finden», sagt Andaloro.

«Immer häufiger trifft man auf Spezies, die es eher in den Tro- pen gibt.» Das sei eine Art öko- logisches Roulette. Zu den über

500 verschiedenen einheimi- schen Fischarten im Mittelmeer haben sich in den letzten Jahren über 300 «ausländische» Fische gesellt. Zudem wandern die ty- pischen Mittelmeerfische in den Norden ab. So ist der Schweins- fisch von Sizilien in die Gewäs- ser der Region Apulien abge- wandert und gefährdet dort die Miesmuschelzucht.

Das Phänomen der «tropicali- zzazione» des Mittelmeers ist nicht neu. Bereits 1995 wurde in Palma de Mallorca der erste See-

igel atlantischen Ursprungs ge- fischt.

Eine Wanderung der Fische ist generell nicht unüblich. Bemer- kenswert ist, wie schnell diese Verschiebung in den letzten Jah- ren vonstatten geht. An dieser Beschleunigung sind zum einen die vielen verschiedenen Kanäle Schuld, die von Menschenhand erschaffen wurden, so wie bei- spielsweise der Suez-Kanal.

Zum anderen spielt auch die all- gemeine Globalisierung eine Rolle.

Bislang diente das Mittelmeer an Italiens Stränden als willkomme- ne Abkühlung. Das könnte sich aber ändern. Foto key

Fachmann warnt

Eislawinen nicht nur Folge der Hitze

Z ü r i c h / B e r n. — (AP) Bre- chen wegen der grossen Hitze jetzt die Gletscher in den Al- pen ab? Der Geograph und Spezialist für Gletschergefah- ren, Andreas Kääb, warnt vor voreiligen Schlüssen. Denn Eislawinen gehören zu den komplexesten Gletschergefah- ren und haben im Winter so- gar ein grösseres Schadenspo- tenzial als im Sommer.

Von Balz Bruppacher Zum konkreten Ereignis am Oberen Grindelwaldgletscher wollte sich Kääb am Dienstag nicht äussern, weil er von den genauen Umständen keine Kenntnis hatte. Grindelwald und das ganze Berner Oberland seien aber von Eislawinen sehr stark betroffen. Dies hänge mit der Steilheit des Geländes und den grossen Gletscherflächen zu- sammen. In Erinnerung ist zum Beispiel der Abbruch am Gutz- gletscher oberhalb von Grindel- wald im August 1999, als rund 30 000 Kubikmeter Eis ins Tal

donnerten. «Ganz generell muss man sagen, dass Eislawinen mit zu den komplexesten Gletscher- gefahren gehören», sagte der Wissenschafter und Dozent an der Universität Zürich, der in der Schweiz, aber auch weltweit zur Beurteilung von Gefahrensitua- tionen beigezogen wird. Sehr viele Faktoren können nach Kääbs Erfahrung zum Auslösen von Eislawinen beitragen. Dazu gehöre sicher auch die Tempera- tur.

Aus wissenschaftlicher Sicht müsse grundsätzlich zwischen dem generellen Gefahrenpo- tenzial und der Auslösung des Ereignisses unterschieden werden.

Das Potenzial hat nach den Wor- ten von Kääb mit der Steilheit ei- nes Gletschers zu tun. Es kann sich durch den Rückzug der Gletscher, wie er als Folge der Klimaerwärmung beobachtet wird, sowohl vergrössern wie auch verkleinern. Grösser wird das Gefahrenpotenzial, wenn sich ein Gletscher aus der Ebene auf steileres Gebiet zurückzieht.

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