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Expertenbrief Nr. 2 Tamoxifen und Endometriumkarzion

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Academic year: 2022

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E X P E R T E N B R I E F N o . 2

Tel. 01 255 52 39 - Fax. 01 255 44 33

S

CHWEIZERISCHE

G

ESELLSCHAFT FÜR

G

YNÄKOLOGIE UND

G

EBURTSHILFE SOCIÉTÉ DE GYNÉCOLOGIE & OBSTÉRIQUE SOCIETÀ SVIZZERA DI GINECOLOGIA & OSTETRICIA

Zürich + Lausanne, 31.März 1996

Tamoxifen und Endometriumkarzinom

Ende letzten Monats wurde bekannt, dass die Weitgesundheitsorganisation WHO in Zusammenarbeit mit der Internationalen Agency for Research on Cancer (IARC) das Tamoxifen, das vor allem beim Mammakarzinom eingesetzt wird, als krebserregend eingestuft hat. Der recht ausführliche Pressebericht des IARC wurde von verschiedenen Pressestellen aufgenommen und leider z.T. unvollständig oder zum Teil falsch wiedergegeben. Dies hat zur Folge, dass viele unserer Patientinnen, die Tamoxifen regelmässig eingenommen haben, entsprechend verunsichert sind.

Gemäss dem IARC-Bericht gibt es schlüssige Beweise, dass Tamoxifen das Risiko kontralateraler Mammakarzinome reduziert. Nach den Schlussfolgerungen des IARC gibt es beim Menschen aber auch ausreichende Hinweise für die Annahme, das Tamoxifen karzinogen wirkt, indem es das Risiko des Endometriumkarzinoms erhöht. Hingegen steht im IARC-Bericht deutlich, dass es keine Anhaltspunkte gibt, dass Tamoxifen andere Krebsarten verursachen könnte.

Eine der wichtigsten Bemerkungen des IARC-Berichtes wurde in vielen Pressemitteilungen nicht vollständig wiedergegeben. Laut dem IARC gibt es nämlich keine Anhaltspunkte dafür, dass bei einer Patientin, die wegen Brustkrebs Tamoxifen erhalten hat, diese Therapie gestoppt werden sollte. Dies erklärt sich daraus, dass die Vorteile von Tamoxifen deutlich überwiegen.

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es folglich keine Patientinnengruppe, bei der wir das Tamoxifen stoppen müssen, hingegen sollten wir bei sämtlichen Tamoxifenpatientinnen mindestens einmal jährlich einen Vaginalultraschall durchführen, um die Endometriumdicke im Verlauf zu beobachten. Bei kritischer Fndometriumdicke sowie bei blutender Patientin sollte deshalb eine Hysteroskopie mit Histologiegewinnung indiziert werden. Die Hysteroskopie ist der einfachen Kürettage vorzuziehen, da heute genügend Zahlen vorliegen, dass die Treffsicherheit der Hysteroskopie derjenigen der Kürettage überlegen ist.

O.R. Köchli, Zürich

J.F. Delaloye, Lausanne U. Haller, Präsident

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