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Sex, Bugs and Circumstances. Rückkehr der sexuell übertragbaren Erkrankungen

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Academic year: 2022

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Sex, Bugs and Circumstances

Rückkehr der sexuell übertragbaren Erkrankungen

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Übersicht

Geschlechtskrankheiten

• Gonorrhoe

• Lymphogranuloma venereum

• Syphilis (Lues)

• Ulcus molle

Sexuell übertragbare Erkrankungen/Erreger

• Condylomata lata

• Donovanosis (Granuloma inguinale)

• Filzläuse

• Genitalmykose (Candida)

• Gardnerella vaginalis

• Hepatitis B

• Hepatitis C

• (Hepatitis D)

• HIV

• Herpes genitalis

• Trichomonas vaginalis

(3)

Meldepflicht (§ 7 IfSG)

(4)

Condylomata acuminata (Humanes Papillom Virus)

• Primär gutartige, knotig bis flächig wachsende schmerzlose Hautwucherungen im Genitalbereich

• Ursache in ca. 90 % durch Niedrigrisiko-Virustypen (z. B.

HPV 6 und 11), seltener durch Hochrisiko-Virustypen (v. a.

HPV 16 und 18)

• Hochrisiko-Virustypen erhöhen das Risiko für bestimmte

Krebsformen (v. a. Gebärmutterhalskrebs, in seltenen Fällen aber auch für das Peniskarzinom, Analkarzinome und

Karzinome des Mund-Rachen-Raum)

(5)

Condylomata acuminata (Humanes Papillom Virus)

• Hohe Durchseuchung in der Bevölkerung

• Diagnose: Klinik, PCR mit nachfolgender Typbestimmung

• Therapie: Chirurgisch (auch Laser, Kryotherapie)

(6)

Donovanosis (Granuloma inguinale)

• Donovanosis (Granuloma inguinale) tritt bei der tropischen Eingeborenenbevölkerung in Südindien, Indonesien, Papua-

Neuguinea, Nordaustralien, der Karibik, Mittel- und Südamerika und Afrika auf.

• Das Ansteckungsrisiko ist gering (ca. 1:100)

• Erreger: Klebsiella granulomatis (Calymmatobacterium granulomatis).

• Symptome: Schmerzlose Ulcera im Genitalbereich. Später

granulomatöse Entzündung unter Zerstörung von Gewebe und

(7)

Donovanosis (Granuloma inguinale)

• Diagnose: Anamnese, körperliche Untersuchung, die ein schmerzloses Ulkus mit einem charakteristisch „gerollten“

Rand von Granulationsgewebe zeigt. Der mikroskopische Erregernachweis in Gewebebiopsien sichert die Diagnose.

• Therapie: Cotrimoxazol, Doxycyclin oder

Makrolidantibiotika. Resistenzen sind bislang keine bekannt.

(8)

Filzlaus (Phtiris pubis)

• Filzläuse sind ca. 2mm, rundlich, flach

• Klammern sich mit 6 Greifbeinen ins Schamhaar

• Diagnose: Optischer Nachweis von Läusen und vor allem Nissen

• Diagnose: Optischer Nachweis von Läusen und vor allem Nissen.

• Therapie: Pyrethrum, Allethrin, Permethrin in alkoholischer Lösung oder Dimeticon. Alternativ Verkleben der

Atemöffnungen der Läuse und Nissen mit Kokosöl, gerne in Verbindung mit ätherischen Ölen (Neem, Teerbaum).

(9)

Genitalmykosen

• Erreger: Candida species (pathogene Hefen)

• Diagnose:

– Mann: Eichel hat Soorbelag, „hefiger“ Geruch – Frau: Ausfluss, Geruch, ggf. Juckreiz

• Genitalabstrich (schnelle mikroskopische und übliche kulturelle Diagnostik

• Therapie: Amphotericin B, Nystatin u.a. in Salbenform oder als Vaginalzäpfchen – Partnerbehandlung!

(10)

Gonorrhoe (Neisseria gonorrhoeae)

• Gramnegative Diplokokken

• Diagnose:

– Mann: „Bon jour“-Tröpfchen, Eiter, der morgens aus der Harnröhre austritt

– Frau: Juckreiz, gelegentlich Ausfluss

• Mikroskopisches Bild erlaubt auch mit Methylenblau schnelle Identifikation

• Therapie: Ceftriaxon (1-2 g) i.v. oder i.m + Azithromycin 1,5 g p. o Einmalgabe oder Cefixim 800 mg oder 2x400 mg in 8-12h p.o. + Azithromyzin 1,5 g p.o. ED (nicht bei Pharynxbefall)

(11)

Gardnerella vaginalis

• Ausfluss, „fischiger“ Geruch

• Mikroskop: „Clue cells“ (Epithelzellen, an die sich Gardnerellen angeheftet haben)

(12)

Hepatitis B

• Vorkommen: Blut, Genitalsekrete, Speichel (wenn bluthaltig)

• Übertragung

– Blut-Blut-Kontakt (statistisches Risiko: 30 %) – Medizinprodukte

– Wäsche (Infektiosität in Blutkontaminationen bleibt bis zu 14 Tagen erhalten)

– Geschlechtsverkehr

(13)

Hepatitis B

• Latenzzeit: 45-180 (60-120) Tage

• Krankheitsbeginn: meist schleichend

• Ikterus: ca. 33 %, anikterischer Verlauf ca. 33 %

• Asympt. Verlauf: ca. 33 %

• Folgeschäden: ca. 10 %, Zirrhose, HCC

Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen, Unwohlsein, Übelkeit,

Erbrechen, Fieber. Drei bis 10 Tage später ggf. ikterische Phase.

Höhepunkt nach 1 bis 2 Wochen, blasst innerhalb von 2 bis 4 Wochen wieder ab.

(14)

Hepatitis B

Infektionsepidemiologisches Jahrbuch 2018

(15)

Hepatitis C

• Übertragung: Blut-Blut-Kontakt (3 % stat. Risiko)

• Sexualverkehr, „sporadische Transmission“

• Latenzzeit: 1 – 6 Monate, meist 6 – 9 Wochen

• Ansteckungsfähigkeit: Solange PCR positiv

• Asympt. Verlauf:75 %

• Folgeschäden: 50 -85 % chronisch, von diesen bis 5 % Zirrhose

• Mortalität: 1 – 2,4 % in unkomplizierten Fällen, sonst höher

(16)

Hepatitis C

Infektionsepidemiologisches Jahrbuch 2018

(17)

Humanes Immundefizienz-Virus (HIV)

• Unauffälliger Beginn, dann Lymphadenopathiesyndrom (LAS), schließlich AIDS

• Neuerkrankungen betrafen zu 66 % homosexuelle Männer

• Diagnose: Nachweis von Antiköpern, PCR

• Therapie: Wegen Kompartimenten nicht vollständig möglich, je eher Therapiebeginn, desto größer die Lebenserwartung

(18)

HIV

Infektionsepidemiologisches Jahrbuch 2018

(19)

Lymphogranuloma venereum

(Chlamydia trachomatis Serotyp 1-3 )

• Erst Bläschen, dann Geschwür an Eintrittsstelle (schmerzlos!).

• Nach über einer Woche Schwellung des zuständigen Lymphknotens;

dieser kann aufbrechen und eitrige Flüssigkeit entlassen.

• Gegebenenfalls Fistelbildung mit dauerndem Austreten von Lymphe und Eiter

• Diagnose: Klinik und PCR

• Therapie: Doxycyclin 0,2 g in 2 ED für 1 Woche oder Ceftriaxon 1- 2g i.v. oder i.m.** + Azithromycin ED 1,5 g oral

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Syphilis, Lues (Treponema pallidum)

• Lues 1: Hartes Geschwür am Genital oder Mundbereich, sebstlimitierend

• Lues 2: Hautmanifestationen, Allgemeinsymptome

• Lues 3: Gefäßschäden (Aneurysma dissecans), Hirnschäden

• Diagnostik: Serologisch durch Antikörpernachweis, nicht im Standardlabor anzüchtbar!

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Infektionsepidemiologogisches Jahrbuch

2018

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Syphilis, Lues

• Therapie:

• Penicillin G 2x1,2 Mio IE i.m. als ED, oder Ceftriaxon 2g für 10 Tage

(23)

Trichomonas vaginalis

• Dieser Erreger gehört zu den Flagellaten und besiedelt vorwiegend die äußeren Geschlechtsorgane einschließlich der Harnröhre.

• Symptome treten im Abstand von wenigen Tagen bis ca. 4 Wochen nach der Infektion auf:

– Juckreiz, Rötungen

– teilweise Schmerzen, verstärkt Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen

• Diagnose: Nativpräparat, Giemsa-Färbung

• Therapie:10 mg/kg Praziquantel als Einmaldosis oder Niclosamid als Einzeldosis

(24)

Ulcus molle (Haemophilus ducreyi)

• Inkubationszeit von 1–5 Tage

• sehr schmerzhafte, weiche, kleine Hautgeschwüre (Ulzera) im Genitalbereich

• inguinale reaktive Lymphknotenschwellung

• Befall der Lymphknoten der Leistenregion mit einschmelzender Entzündung, schmerzhaften Schwellung von Lymphknotenpaketen

• Diagnose: Anamnese (Tropenaufenthalt), Mikroskop, Kultur

• Therapie: Ceftriaxon (0,25-0,5g i.m), Ciprofloxacin (1g oral) Einmalgabe

(25)

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