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Mai 2011 | Ausgabe 4

Innovative Lösungen für das Gesundheitswesen

inside: health

Gesundheitspolitik

Nachgefragt bei Dr. Philipp Rösler

TRENDS: Ultraschalldiagnostik

Funktionelle Bildgebung beim Fetus

MEDIZIN: Hybridbildgebung

Wenn Visionen Wirklichkeit werden

Jede Minute zählt

Steigerung der Versorgungsqualität

bei Schlaganfallpatienten

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Answers for life.

Durch die Integration von Bildgebung, Labordiagnostik und IT verbinden wir medizinischen Fortschritt mit Wirtschaftlichkeit.

Stellen Sie sich ein Gesundheitssystem vor, das uns gesund erhält, indem Krankheiten früher erkannt werden. Die Lebensqualität steigt, und die Kosten werden kalkulierbar. Genomforschung und die Integration von Molekular- diagnostik, moderner Bildgebung und IT eröffnen neue Möglichkeiten für eine lebenslange Gesundheitsversorgung.

Gemeinsam können wir die Chancen personalisierter Medizin zur Realität machen.

www.siemens.de/healthcare +49 69 797 6420

Könnt ihr euch die optimale

medizinische Versorgung für

unser ganzes Leben leisten?

(3)

Wolfgang Bayer Leitung Siemens Deutschland, Healthcare Sector, Erlangen wolfgang.bayer@siemens.com

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

laut Weltgesundheitsorganisation erleiden in jedem Jahr fast 15 Millionen Menschen weltweit einen Schlaganfall. Von ihnen sterben fünf Millionen unmittelbar nach dem Ereignis und weitere fünf Millionen behalten bleibende Schäden wie ver­

schwommenes Sehen oder Schwierig­

keiten beim Sprechen und Verstehen.

Bei der Diagnose und Behandlung zählt hier jede Minute.

Deshalb widmet sich der Titelbeitrag dieser Ausgabe dem Schlaganfall und dem Beitrag, den Siemens zur Verbesserung der Behandlungsqualität leistet. An der Berliner Charité beispielsweise wurde – mit dem Ziel größerer Schnelligkeit und Effizienz – ein umfassender klinischer Be­

handlungspfad eingeführt, um die Akut­

versorgung von Schlaganfallpatienten über drei Standorte hinweg abzustimmen (Seite 10 ff.). Mit Beratern von Siemens entwickelte das Universitätsklinikum Leis­

tungskennzahlen, mit deren Hilfe es zu einer der besten Einrichtungen für die Schlaganfalltherapie in Europa wurde.

Und nach den Erfahrungen von Prof. Dr.

med. Andreas Dörfler, Leiter der Neuro­

radiologie am Universitätsklinikum Erlan­

gen, kann auch die funktionelle Bildge­

bung mit syngo Neuro PBV (Parenchymal Blood Volume) IR dazu beitragen, für die

Minimierung der Folgeschäden wichtige Zeit zu gewinnen (Seite 18 ff.).

Die Herausforderungen im Gesundheits­

wesen sind groß, angesichts weiter wach­

sender Qualitätsansprüche bei steigen­

den Kosten. Wir freuen uns, dass wir den Bundesminister für Gesundheit, Dr. med.

Philipp Rösler, für ein Gespräch über seine gesundheitspolitischen Ziele gewinnen konnten (Seite 22 ff.). Des Weiteren zeigen wir am Beispiel des Evangelischen Kran­

kenhauses Bielefeld, wie Siemens­Klinken bei ihren immer komplexer werdenden Aufgaben partnerschaftlich umfassend unterstützt – von der Projektplanung über Technik und Service bis hin zur Schulung und Finanzierung (Seite 30 ff.). Außerdem sprachen wir mit den Verantwortlichen am Universitätsklinikum Tübingen über die Installation des weltweit zweiten Gerä­

tes, das Positronen­Emissions­Tomographie und Magnetresonanztomographie in nur einem Sytem integriert (Seite 52 ff.).

Ich wünsche Ihnen eine informative und anregende Lektüre.

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Inhalt

32 22

Dr. med. Philipp Rösler, Bundesminister für Gesundheit, im Gespräch über aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen

Partnerschaft mit umfassendem Bereit- stellungskonzept: Siemens an der Seite des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld

Inhalt

Titel

10 Schlaganfallversorgung Jede Minute zählt –

Steigerung von Effi zienz und Versorgungssicherheit bei Schlaganfallpatienten

6

Meldungen Titelthema

Schlaganfallversorgung 10 Jede Minute zählt

18 Funktionelle Bildgebung in der Angio-Suite – erste Erfahrungen

Gesundheitspolitik 22 Nachgefragt

Management

Clinical Products

26 „Im Einstiegssegment so stark wie im High-End-Bereich“

Schulungskonzept

30 Innovatives Schulungskonzept für die effi ziente Systemnutzung

(5)

52 46

Funktionelle Bildgebung mit syngo VVI verbessert die Ultraschalldiagnostik des fetalen Herzens

Der Biograph mMR am Universitätsklinikum Tübingen bringt eine neue Dimension in die medizinische Bildgebung

Fokus-Projekte

32 Kompetenz schafft Vertrauen – Vertrauen schafft Partnerschaft Elektronische Fallakte

38 Hoher Nutzen – wenig Aufwand Innovative Finanzierungskonzepte 42 Das Darmstädter Modell

Trends

Ultraschalldiagnostik 46 Funktionelle Herzbildgebung

beim Fetus

Alzheimer-Forschung 48 Schlaglöcher im Kopf

Gesellschaftsforschung 50 „Ältere arbeiten oft genauer“

Medizin

Hybridbildgebung

52 Wenn Visionen Wirklichkeit werden Low Dose

56 FAST CARE – mehr Effi zienz, weniger Dosis

Labordiagnostik

58 Erfolgreiche und faire Partnerschaft Strahlentherapie

62 Das Wohl des Patienten hat Vorrang Digitale Mammographie

66 Höhere diagnostische Sicherheit Nuklearmedizin

69 Die intelligente Lösung für die Nuklearmedizin Radiologie

72 Effi ziente Software verkürzt MRT-Scanzeiten

76

Meeting Point /

Impressum

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Meldungen

Zeitersparnis im Blick

Der syngo.via CT Speedometer

Der syngo.via CT Speedometer ist eine neue, inter- aktive Online-Plattform, die anhand praktischer Beispiele zeigt, wie viel Zeit die Bildbefundungssoftware syngo.via durch die Workflow-Optimierung tatsächlich sparen kann*. Etwa in der Onkologie: Die nahtlose Integration von syngo.via in RIS und PACS macht Ummeldevorgänge überflüssig und spart 30 Sekunden. Die automatische Fallvorbereitung, die indikationsspezifische Layouts aus- wählt, spart eine Minute und ermöglicht es dem Radio- logen, gleich mit der Diagnose zu beginnen. Und die automatische Suche nach Voruntersuchungen und -befunden spart vier Minuten. Gesamtzeitersparnis bis

jetzt: fünfeinhalb Minuten. Weitere vier Minuten spart syngo.via durch die automatische Vorverarbeitung, während Features wie intuitive Navigation, kontext- sensitive Tools oder AutoSorting sowie Lösungen für multimodale Bildgebung und Befundung noch weitaus größere Zeiteinsparungen ermöglichen. Pro Kardio-CT- Patient kann syngo.via bis zu 21 Minuten sparen. Bei Krebspatienten sind es 22, in der Neurologie 12 und in der Notfallmedizin bis zu 23 Minuten – wertvolle Zeit, die man angesichts des Zeit- und Kostendrucks im Gesundheitswesens sicherlich besser einsetzen kann.

Lesen Sie mehr unter

www.siemens.com/ct-speedometer

* Ergebnisse können abweichen. Daten liegen vor.

Immersive 3D-Visualisierung in der Medizin

Verbesserte Ultraschallaufnahmen eines Fetus Dank Technologien, die ursprünglich für immersive 3D-Kinofilme genutzt wurden, ermöglicht die neue Bildverwaltungssoftware syngo®.fourSight™ Workplace die Darstellung bemerkenswert hochauflösender 3D/4D-Aufnahmen eines Fetus für Patienten und behandelnde Ärzte. syngo.fourSight Workplace verwaltet klinische Bilder, Filme und 3D/4D-Volumendaten. Die mit dem Ultraschall- system ACUSON S2000™ aufgenommenen klinischen Bilder werden mittels Amnioscopic Rendering, einer Siemens-eigenen Technologie,

die fotorealistische 3D-Bilder erstellt, weiter optimiert.

Während konventionelle 3D-Ultraschall lösungen zweidimensionale Monitore für die Beurteilung von 3D- Bildern verwenden, erlebt der Betrachter mit der NVIDIA 3D Vision Technolo- gie realistische 3D-Bilder, wodurch die Betrachtung von Ultra schallaufnahmen erheblich verbessert wird.

„Diese Technologie liefert eine wirklich bemerkenswerte Erfahrung, die für Patienten und behandelnde Ärzte ungemeine Vorteile mit sich bringt, aber auch praktischen Nutzen für die Medizin“, sagt Barbara Del Prince, Global Segment Manager für den Bereich Geburtshilfe und Gynäkologie bei Siemens Healthcare. Die qualitative Verbesserung kann dem behandelnden Arzt zusätzliche Informationen liefern und ihn bei der Kommunikation mit Chirurgen und Patienten sowie bei der Opera- tionsplanung unterstützen.

Lesen sie weiter unter www.siemens.de/ultraschall

2. Siemens CT Image Contest

Beste Bildqualität mit geringster Dosis Exzellente Bildqualität ist eine wesentliche Anforderung in der Computertomographie.

Gleichzeitig soll die Strahlenbelastung für den Patienten so niedrig wie möglich sein.

Bei Siemens haben Strahlenschutz und Dosis- reduktion höchste Priorität. Wir sehen es als unsere Verantwortung an, Medizinern Lösun- gen anzubieten, die es ihnen ermöglichen, die Dosis noch weiter zu reduzieren, ohne Kompro- misse in der Bildqualität eingehen zu müssen.

Wir möchten Sie daher erneut ermutigen, die Hard- und Software zur Dosisreduktion Ihrer SOMATOM® CT Scanner in vollem Umfang zu nutzen. Nehmen Sie am internationalen Siemens CT Image Contest teil!

Die offiziellen Teilnahmebedingungen sowie weitere Informationen zu den teilnahme- berechtigten Computertomographen und zum Zeitplan finden Sie unter:

www.siemens.com/image-contest Mit syngo.fourSight Workplace kann

der Benutzer 3D-Bilder in echter 3D-Qualität betrachten.

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Neues System für die Verteilung und Verwaltung klinischer Bilder

Bilddaten effizient verwalten und gemeinsam nutzen syngo.share ist eine durchgängige, patientenbezogene

Lösung für die Verteilung und Verwaltung klinischer Bil- der. Das System ermöglicht Einrichtungen des Gesund- heitswesens, klinische Bilddaten effizient zu verwalten und gemeinsam zu nutzen – auch wenn diese nicht in DICOM-Formaten vor liegen.

Mit syngo.share können Ärzte klinische Bilder im gesamten Krankenhaus mit ihren Kollegen teilen und betrachten.

Der Anwender sieht sofort, welche Bilddaten für seinen Patienten verfügbar sind. Ein durchgängiger Bildviewer unterstützt ihn im Umgang mit den unterschied lichen Bild- formaten. syngo.share ermöglicht den unkomplizierten Zugriff auf die Bilder, zum Beispiel vom Arbeitsplatz des Arztes aus. Dabei verbindet das System Abteilungsarchive und PACS-Systeme virtuell – selbst über mehrere Fach-

abteilungen und Standorte eines Krankenhauses hinweg.

syngo.share unterstützt zudem den herstellerübergreifen- den Austausch von Bilddaten, sodass der Kunde bestehende Archivierungslösungen weiter nutzen und bisherige Inves- titionen absichern kann. Die Architektur des Systems ist modular und skalierbar. Der Anwender kann zwischen einer gemeinsamen Nutzung auf Abteilungs-, Unterneh- mens- und sogar regionaler Ebene wählen. In Verbindung mit der umfassenden Archivierungs- und Dokumenten- management-Lösung Soarian® Health Archive und dem agilen PACS für die klinische Routine syngo.plaza ergänzt und vervollständigt syngo.share das Archivierungsport- folio von Siemens.

Lesen sie weiter unter www.siemens.de/healthcare-it

Erweiterte klinische Möglichkeiten

Neues Portal für klinische MRT- und CT-Anwendungen Ein aktueller Überblick über die klinischen MRT- und CT-

Anwendungen von Siemens ist jetzt online. Auf dem neuen Webportal können klinische Applikationen durch prägnante Beschreibungen, anhand von Demo videos und durch klini- sche Bilder kennen gelernt werden. Fallstudien beschreiben die Erfahrungen anderer Benutzer und zeigen, wie die Anwendungen den Klinikalltag verbessern. Die neuen Sei- ten ermöglichen, dass sich der Besucher schnell und prob- lemlos über das gesamte Angebot informieren kann.

Ein Beispiel: Zu den wichtigsten CT-Anwendun- gen zählt syngo CT Oncology, eine Software für die schnelle Routinediagnostik, Stadienbestim- mung und Nachbehandlung von Tumoren. Die Software bietet eine breite Palette an Werkzeu- gen, die den Arzt beim Erkennen, Segmentieren und Auswerten verdächtiger Läsionen unter- stützen. Auf dem CT-Webportal informieren Fall- studien detailliert über die Vorteile der vollauto- matischen Tumorverfolgung bzw. Tumormessung mit syngo CT Oncology. Als Beispiel wird die Iden- tifizierung eines rezidivierenden Non-Hodgkin- Lymphoms beschrieben und die verbesserte diag- nostische Sicherheit bei der Nachuntersuchung eines Lymphoms bei einem pädiatrischen Patien- ten dargestellt. Die Demo videos erklären, wie syngo CT Oncology verwendet werden kann, um eine Leberläsion auszuwerten.

Sie können die MRT- und CT-Applikationen, abhängig von der Systemkonfiguration, für 90 Tage kostenlos testen und können ein Angebot anfordern.

Lesen Sie mehr unter www.siemens.de/mehrCT www.siemens.de/mehrMR

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Meldungen

Festsymposium „Zytokine – damals und heute“

15 Jahre automatische Zytokinmessung auf den IMMULITE Systemen

70 Gäste aus Deutschland, der Schweiz und Österreich erlebten am 8.4.2011 in Hamburg ein anspruchsvolles wissenschaftliches Programm. Hochkarätige Referen- ten, Pioniere der Zytokinentwicklung, nationale und internationale, reale und potenzielle Kunden verfolg- ten den Weg von Siemens vom Zytokin-Assay- zum Konzept anbieter in der Sepsisdiagnostik und diskutier- ten über etablierte und neue Einsatzgebiete. Die Themen spannten den Bogen von den logistischen Her- ausforderungen an das Labor, über die Infektions-, Ent- zündungs- und Sepsisdiagnostik in der Neonatologie, Pulmologie, Neurochirurgie, Traumatologie, Intensiv- medizin und Schlaganfallforschung bis hin zu neuen Perspektiven von Biomarkern in der Bildgebung.

Eine gelungene Veranstaltung voller Visionen für die kommenden Jahre, die von der Ärztekammer mit 7 Fortbildungspunkten anerkannt wurde – Our Answer for Life!

Großes Interesse am „FORUM Planung“

Zweites Neujahrstreffen strategischer Berater Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr veranstaltete Siemens erneut ein Neujahrstreffen der strategischen Berater im Gesundheitswesen. Bei den 24 Teilnehmern aus 17 Firmen stießen Vorträge und Diskussion im Berliner China Club auch diesmal auf großes Interesse. Während Dr. Rainer Hess, unpar- teiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesaus schusses, neue Erkenntnisse über den Wandel in der Gesundheits- versorgung vermittelte, widmete sich Ralf Sjuts, Leiter Gesund- heitswirtschaft der Wolfsburg AG, dem Einfluss des demo- graphischen Wandels auf die Gesundheitsversorgung und betrieblichen Gesundheitsmanagement. Wolfgang Bayer, Leiter Siemens Deutschland, Healthcare Sector, stellte aktuelle Trends im Gesundheitswesen vor. Die Veranstaltung lieferte viele Anregungen für weitere Gespräche und Termine auf Managementebene.

Lesen sie weiter unter www.siemens.de/forumplanung

Ein Blick ins Herz …

77. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung 2011 Interessante und neuartige Einblicke in alle Bereiche der kardiovaskulären Medizin bot die 77. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreis- laufforschung in Mannheim. Eine zentrale Rolle in der kar- diologischen Schwerpunktversorgung spielt heute neben der IT die Entwicklung neuartiger Implantationstechniken im Bereich der strukturellen Herzkrankheiten, die neue Anforderungen an die invasive Bildgebung und die Zusam- menarbeit verschiedener, kardiovaskulär tätiger Fakultäten stellt. Für großes Interesse am Siemens-Stand sorgte auch in diesem Jahr der neue, flexibel umschaltbare Großmonitor für HKL und Hybrid-OP, der den variablen Zugriff auf diverse bildgebende Quellen wie CT, MRT, Ultraschall, Mapping-Sys- teme oder auch spezielle Druckmessungen ermöglicht. Wei- tere Highlights waren Innovationen bei CT, MRT und in der Ultraschalldiagnostik. In Mannheim wurde außerdem das neue System ACUSON SC2000™ präsentiert, dessen Vorzüge auch in Kundenvorträgen herausgestellt wurden. Das neu entwickelte Kardiologie-Memory, bei dem Diagnose und kli- nisches Bild gegen die Stoppuhr zugeordnet werden muss- ten, erfreute sich großer Beliebtheit. Herzlichen Glück- wunsch allen Gewinnern.

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„Ist der medizinische Fortschritt realisierbar?“

Podiumsdiskussion zur Rolle des Gesundheitswesens im Spannungsfeld von Wissenschaft und Wirtschaft

In einer neuen Veranstaltungsreihe stellt die Münchener Universitätsgesellschaft die Sichtweisen und Interessens- lagen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) denen der jeweils betroffenen Gesellschaftskreise gegenüber. Beim gelungenen Auftakt in den Räumlichkeiten der Carl Friedrich von Siemens Stiftung stand das Gesundheitswesen im Span- nungsfeld von Wissenschaft und Wirtschaft im Mittelpunkt.

Eine große Bedeutung wurde bei der Podiums diskussion mit renommierten Experten der konstruktiven Zusammenarbeit

zwischen Spitzentechnologie und medizinischer Forschung an der Exzellenzuniversität zugemessen. Dabei stellten die Diskutanten die besondere Position und Verantwortung von Siemens als Innovationsführer heraus. Walter Märzendorfer, CEO Magnetresonanztomographie bei Siemens, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Universitäten und deren Forschungseinrichtungen: „Innovationsführer könne das Unternehmen nur bleiben, wenn die Produkte klinisch und wirtschaftlich gleichermaßen erfolgreich seien.“

Großes Interesse an neuen IT-Produkten

Auf der conhIT 2011

„Wir freuen uns besonders über den erneut überdurch- schnittlich guten Besucherstrom am Siemens-Stand,“ betonte Bernhard Calmer, Leiter IT-Vertrieb Siemens Deutschland Healthcare Sector. Anfang April präsentierte Siemens auf der conhIT Neuheiten rund um seine IT-Produkte. So erlebte das Fachpublikum die neuen Versionen der Krankenhausinfor- mationssysteme i.s.h.med®, medico® und Soarian® Clinicals, deren Systemarchitektur und Benutzeroberflächen kontinu- ierlich im Sinne einer verbesserten Nutzerführung weiter- entwickelt werden. Ebenfalls stark beachtet wurden die mobilen Anwendungen für die KIS. Wie sichere Vernetzung auch über die Krankenhausgrenzen hinaus möglich ist, zeigte sich an der durch die Kassen ärztliche Bundesvereinigung zer- tifizierten elektronischen Fallakte auf Basis von Soarian®

Integrated Care. Dass Siemens auch umfassende Serviceleis- tungen rund um Betrieb und Wartung von KIS bietet, wurde eindrucksvoll dargestellt.

Lesen Sie mehr unter www.siemens.de/conhIT

Von links nach rechts: Prof. Dr. Martin Gersch, Prof. Dr. Dr. Maximilian Reiser, Moderator Prof. Dr. Alexander Hemmelrath, Walter Märzendorfer und Prof. Dr. Reiner Leidl

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Jede Minute zählt

„Schlaganfall“ – so lautet die Diagnose jährlich für 15 Millionen Menschen weltweit. Für ein Drittel davon

endet der Schlaganfall tödlich, während ein weiteres Drittel bleibende Schädigungen davonträgt.

1

Bei der Diagnose und Behandlung von Schlaganfällen gilt: Jede Minute zählt. Aber wie begegnet die Medizin dieser Herausforderung? Wie weit sind die Möglichkeiten heute?

Experten der Charité Berlin sowie des Universitäts- klinikums Erlangen nahmen Stellung zu Bildgebungs- methoden und klinischen Behandlungspfaden.

Text: Philipp Grätzel von Grätz

Übersetzung aus dem Englischen: Siemens

Titelthema

Schlaganfallversorgung

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Titelthema

Schlaganfallversorgung

Der Weg zu einer umfassenden Antwort auf unsere Fragen zur aktuellen Schlag- anfalldiagnostik und -therapie führt in die Bundeshauptstadt: Hier etabliert die Charité – Universitätsmedizin Berlin derzeit einen umfassenden klinischen Behandlungspfad zur Versorgung von akuten Schlaganfällen. Drei der zugehö- rigen Kliniken haben sich zum Ziel ge- setzt, Best-Practice-Standort zur Be- handlung von Schlaganfällen in Europa zu werden. Unterstützt wurden sie dabei von Siemens-Beratern.

Für Prof. Dr. med. Matthias Endres be- steht kein Zweifel daran, dass für die Versorgung von Schlaganfallpatienten eine bestmögliche Zusammenarbeit der einzelnen Gesundheitsdienstleister ent- scheidend ist. Als Direktor der Klinik für

Neurologie der Charité – Universitätsme- dizin Berlin hat sich Endres von Anfang an stark in der Berliner Schlaganfall- Allianz engagiert. Die Schlaganfall-Allianz ist ein Zusammenschluss von 40 Ein- richtungen, darunter Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen und Not- dienste. 15 dieser 40 Einrichtungen sind sogenannte Stroke Units, spezialisierte Schlaganfallstationen, die ihre Leistun- gen bereits aufeinander abgestimmt haben. Dank der Allianz treffen in Berlin etwa 30 Prozent aller Patienten mit aku- tem Schlaganfall innerhalb der ersten drei Stunden nach Einsetzen der Symp- tome im Krankenhaus ein – ein außer- gewöhnlich hoher Prozentsatz, sowohl im Hinblick auf deutsche als auch auf internationale Standards.2 Eine einrich- tungsübergreifende Zusammenarbeit ist

also offensichtlich ein wichtiger Bestand- teil bei der Optimierung der Schlagan- fallversorgung. „Die Prozessoptimierung innerhalb der einzelnen Einrichtungen ist jedoch mindestens genauso wichtig“, betont Endres und berichtet: „Aus his- torischen Gründen betreibt die Charité drei große Universitätskliniken in Berlin.

Als wir mit dem Aufbau des Centrums für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) begannen, wollten wir Schlaganfallpati- enten einheitliche Versorgungsstan- dards bieten, unabhängig von der Not- aufnahme, in der sie eintreffen.“ Da sich das CSB auf Grundlagenforschung und klinische Schlaganfallforschung konzentriert, wurde außerdem mehr Datentransparenz gefordert. „Speziell für die Forschung benötigten wir eine vollständige und einheitliche Patienten- dokumentation in allen drei Kranken- häusern. Außerdem brauchten wir einen einheitlichen Behandlungsablauf, der die Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung, und idealerweise auch dar- über hinaus, begleitet“, erklärt Dr. Jens Steinbrink, Geschäftsführer des CSB.

Um diese Vorhaben anzugehen, be- schloss das CSB, einen klinischen Behand- lungspfad zu entwickeln, der darauf ab- gestimmt ist, die Schlaganfallversorgung in allen drei Einrichtungen zu vereinheit- lichen. Angesichts der Komplexität der Aufgabe entschlossen sich Steinbrink, Endres und Kollegen, von Anfang an pro- fessionelle Unterstützung hinzuzuziehen.

Siemens Healthcare Consulting war auf- grund des klinischen und methodischen Wissens sowie der spezifischen Erfah- rung der ideale Partner für das Projekt und wurde aus drei potenziellen Anbie-

Kurz zusammengefasst

Angesichts der hohen Schlaganfallquote von jährlich 15 Millionen Menschen weltweit sucht die Medizin nach stetiger Verbesserung von Diagnose und Therapie. In mustergültiger Zusammenarbeit etab- liert die Charité – Universitätsmedizin Berlin derzeit einen umfassen- den klinischen Behandlungspfad zur Versorgung von akuten Schlag- anfällen. Eine schnelle und besonders effektive Versorgung der Patienten steht hier im Fokus. Der Zusammenschluss der Berliner Schlaganfall-Allianz umfasst umliegende Krankenhäuser, Rehabilita- tionseinrichtungen sowie Notdienste und setzt auf ein reibungs- loses Miteinander. Um aber auch innerhalb der Kliniken die Schlag- anfallversorgung – unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten – zu vereinheitlichen, wurde Siemens Healthcare Consulting zur Planung und Umsetzung hinzugezogen. Die ersten Ergebnisse des 2009 implementierten Referenzpfades zeigen bereits eine deutliche Steigerung der Effi zienz und Versorgungssicherheit.

Nun beginnt im nächsten Schritt die IT-Umsetzung, ebenfalls durch Siemens.

(13)

tern ausgewählt, um die Entwicklung und Umsetzung des Behandlungspfades zu unterstützen. „Unser Ziel war es nicht, die Prozesse in allen drei Krankenhäusern gleich zu machen, sondern einen ge- meinsamen Rahmen für die fortlaufende Optimierung der Schlaganfallversorgung zu schaffen und eine Reihe von Leis- tungskennzahlen (KPIs, Key Performance Indicators) zur Messung der Versorgungs- qualität festzulegen“, so Steinbrink.

Frühe Einbindung externer Berater Rückblickend sind die Projektverant- wortlichen davon überzeugt, dass es

sinnvoll war, professionelle Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Nicht nur, weil sich bei der Entwicklung und Umsetzung der Behandlungspfade drei eigenständige Krankenhäuser mit ei- genständigen Philosophien und starken Persönlichkeiten einig werden mussten, sondern auch, weil bei der notwendi- gen Integration des Pflege- und Thera- piepersonals ein Blick aus einer neutra- len Außenperspektive von Vorteil war.

Dank der Unterstützung der Siemens- Berater wurden die Analyse der Ist-Situ- ation und die Arbeit am Referenzpfad effizient und ohne größere Verzögerun-

gen ausgeführt. Steinbrink berichtet:

„Siemens konnte uns zu jedem Zeit- punkt über die weitere Vorgehensweise beraten. Die Zusammenarbeit mit je- mandem, der bereits an solchen Be- handlungspfaden gearbeitet hat, hat den Prozess deutlich optimiert.“

Die Berater führten viele Interviews mit Mitgliedern aller Berufsgruppen durch, um mehr darüber zu erfahren, wie Pati- enten mit akutem Schlaganfall in den drei Charité-Kliniken diagnostiziert und behandelt werden. Dadurch erhielten sie einen umfassenden Überblick über die Ist-Situation und eine Grundlage für die Entwicklung des Referenzpfades.

Die Themenfelder wurden in mehreren Workshops bearbeitet, an denen zu- ständige Mitarbeiter sowie Berater von Siemens teilnahmen. Das Projekt starte- te im Juni 2009, sechs Monate später wurde die vorläufige Version des Refe- renzpfades fertiggestellt.

Das Projekt startete im Juni 2009, sechs Monate später wurde die vorläufige Version des Referenzpfades fertigge- stellt. Dabei waren Steinbrink, Endres und Kollegen von der Qualität der Zu- sammenarbeit positiv überrascht – die konstruktive Arbeitsatmosphäre und die hohe Flexibilität der Siemens-Exper- ten habe maßgeblich dazu beigetragen, die Ziele der drei Kliniken optimal auf- einander abzustimmen. Endres: „Die Siemens-Berater hatten ein fundiertes medizinisches Fachwissen und verstan- den unsere klinische Arbeit voll und ganz. Man hatte nicht das Gefühl, mit einem Dienstleister zusammenzuarbei- ten, sondern eher mit einem Partner, der ein persönliches Interesse daran Durch eine frühzeitige Diagnose und

Behandlung wird nicht nur der Grad der Folgeschäden verringert, sondern auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer verkürzt. Eine geeignete Stroke Unit ist die beste Ausgangsbasis für eine adäquate Sekundärprävention

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Titelthema

Schlaganfallversorgung

„Patienten sollten in verschiedenen Charité- Einrichtungen nicht

unterschiedlich behandelt werden.“

Prof. Dr. med. Matthias Endres, Direktor der Klinik für Neurologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin

„Wir brauchten einen ein- heitlichen Behandlungs- ablauf, der die Patienten von der Aufnahme bis zur Ent- lassung und idealerweise auch darüber hinaus be- gleitet.“

Dr. Jens Steinbrink,

Centrum für Schlaganfall-Forschung Berlin (CSB), Charité – Universitätsmedizin Berlin

hat, das bestmögliche Ergebnis zu er- zielen. Ich empfand es so, als würden wir uns mit einer anderen akademi- schen Einrichtung austauschen.“

Weiterhin ist Endres der Meinung: „Die Siemens-Berater konnten fundiertes medizinisches Fachwissen aufweisen und verstanden unsere klinische Arbeit voll und ganz. Man hatte nicht das Ge- fühl, mit einem Dienstleister zusam- menarbeiten, sondern eher mit einem Partner, der ein persönliches Interesse daran hat, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Ich empfand es so, als wür-

den wir uns mit einer anderen akademi- schen Einrichtung austauschen.“

Strukturen verbessern Ergebnisse Die endgültige Version des klinischen Behandlungspfades bei akutem Schlag- anfall beinhaltet evidenzbasierte Be- handlungsrichtlinien für die Versorgung sowie eine Anzahl von KPIs, die zur Überwachung der Verbesserungen im Behandlungsablauf dienen können. Die Arbeit am Referenzpfad führte zu einer Reihe sofortiger Änderungen, wie End- res aufzeigt: „Die Behandlungsparadig-

men für die orale Antikoagulationsthe- rapie haben sich beispielsweise in den letzten Jahren aufgrund neuer Befunde aus klinischen Studien geändert. Wir haben diesen Aspekt für den klinischen Behandlungspfad berücksichtigt und die verschiedenen Ansätze in den drei Kliniken vereinheitlicht.“ Dies steht im Einklang mit einem der Gesamtziele des Behandlungspfadprojektes der Kli- nik für Neurologie. „Patienten sollten in verschiedenen Charité-Einrichtungen nicht unterschiedlich behandelt wer- den“, meint Endres. Ein weiteres Bei-

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spiel für bereits umgesetzte Verbesse- rungen ist die Door-to-Needle-Zeit bei Patienten mit ischämischem Schlagan- fall, die eine Lysetherapie erhalten – eine der 14 KPIs mit höchster Priorität, die für den klinischen Behandlungspfad festgelegt wurden. Laut internationalen Empfehlungen sollte dieser Wert im Falle eines akuten ischämischen Schlag- anfalls unter 60 Minuten liegen.

Da Anfang 2009 eine Abteilung über diesem Grenzwert lag, analysierte das Team des Universitätsklinikums Benjamin

Franklin den gesamten Prozess und fand den Grund: Von jedem Patienten mit akutem Schlaganfall wurde damals zuerst ein Magnetresonanz-(MRT)-Scan gemacht, da dieser mehr Informationen über die Art des Schlaganfalls liefert als ein Scan mittels Computertomographie (CT). Obwohl der Scan selbst nicht län- ger als notwendig dauerte, zeigte sich schnell, dass allein die Auswertung der enormen Datenmengen bis zu 25 Minu- ten in Anspruch nahm. Nachdem das Problem erkannt war, wurden die Nach- bearbeitungsalgorithmen geändert – von einem Tag auf den anderen konnte die Door-to-Needle-Zeit so um 20 Minu- ten verkürzt werden.

Wenn man wie in Berlin drei Kliniken unter einen Hut bringen muss, liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, an Struktu- ren zu arbeiten, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Das gilt auch bei der Entwicklung eines klinischen Behand- lungspfades bei akutem Schlaganfall.

„Wir legen beispielsweise nicht fest, wel- che bildgebende Modalität zuerst ange- wendet werden sollte – CT oder MRT.

Wir versuchen vielmehr, Strukturen zu

optimieren, damit die Bildgebung schnell durchgeführt werden kann – unabhängig von der Modalität“, erklärt Endres. So befindet sich beispielsweise im Universitätsklinikum Benjamin Frank- lin der Charité ein 3-Tesla-MRT-System von Siemens direkt neben der Stroke Unit. Es ist also klar, dass die MRT dort die bevorzugte Methode zur Diagnose eines akuten Schlaganfalls ist. Im Ge- gensatz dazu steht in der Charité-Klinik in Berlin-Mitte ein leistungsstarker CT-Scanner in der Nähe der Notaufnahme.

Deshalb ist dort die CT die bevorzugte Methode. Wichtiger als die bildgebende Modalität ist die Frage, was vor der Bildgebung oder Lysethe-rapie nicht gemacht werden muss. Aus diesem Grund sieht der klinische Behandlungs- pfad am Universitätsklinikum Benjamin Franklin vor Beginn einer Lysetherapie weder ein EKG noch das Legen eines Harnkatheters vor.

Optimale Versorgung erhöht Effizienz

KPIs, wie etwa die Door-to-Needle-Zeit, sind unabhängige „Biomarker“ für die Behandlungsqualität. Sie werden jedoch auch als Benchmarking-Parameter ver- wendet. „Sie sind von Nutzen, da sie uns aufzeigen, wo noch Raum für Ver- besserungen ist“, erläutert Endres. „Das Ziel“, betont er, „ist nicht, mehr Wettbe- werb zwischen den Kliniken zu schaf- fen, sondern Verbesserungen voran- zutreiben. Es ist wie beim Sport, im besten Sinne des Wortes. Training und Leistungsvergleiche garantieren, dass sich im Laufe der Zeit jeder verbessert.“

Die Verbesserung der Versorgungsqua- lität war die treibende Kraft sowohl hin-

ter dem gesamten klinischen Behand- lungspfadprojekt als auch für die Wahl der verschiedenen KPIs. In Zeiten knap- per Budgets im Gesundheitswesen sind jedoch finanzielle Überlegungen eben- falls von Bedeutung. „Im Bereich Schlag- anfallversorgung sind wir in der glück- lichen Lage, dass jede Verbesser ung des Behandlungsablaufs nicht nur Vor- teile für die Patienten mit sich bringt, sondern auch positive Aus wirk ungen auf das Krankenhaus budget hat“, so Steinbrink. Eine Verbesserung der Diag- nostik durch moderne Bild gebung ver- ringert beispielsweise die Anzahl der Patienten, bei denen ein Schlaganfall nicht erkannt wird, und verbessert so das DRG-Profil (DRG, Diagnosis Related Group). Durch eine frühzeitige Diagno- se und Behandlung wird nicht nur der Schweregrad der Folgeschäden verrin- gert, sondern auch die durchschnitt- liche Aufenthaltsdauer des Patienten verkürzt. „Wirtschaftliche Gegebenhei- ten sind heutzutage natürlich von Be- deutung. Sie waren jedoch nicht der Grund, warum wir das Projekt begon- nen haben. Dies lässt sich auch an der Wahl der KPIs erkennen: Mit Gewinn pro DRG bezieht sich nur einer der 14 KPIs mit der höchsten Priorität nicht

direkt auf die medizinische Qualität“, erklärt Steinbrink.

Behandlungspfad in IT-Umsetzung Jetzt, da das Projekt Referenzpfad abge- schlossen ist, hat die Umsetzung in den verschiedenen IT-Systemen begonnen.

„Alle drei Neurologieabteilungen ver- wenden das SAP-basierte Krankenhaus- informationssystem i.s.h.med® von Siemens, was bedeutet, dass Siemens uns auch in Sachen IT-Umsetzung be-

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Titelthema

Schlaganfallversorgung

raten kann“, erklärt Endres. „Es wird al­

lerdings schwieriger sein als es sich an­

hört, da auch andere Klinikabteilungen beteiligt sind.“ In den Intensivstationen werden beispielsweise andere IT­Lösun­

gen eingesetzt. „Die vollständige elekt­

ro­nische Umsetzung des Behandlungs­

pfades wird zwar nicht einfach sein.

Aber letztendlich werden wir es mit Sicherheit schaffen“, meint Endres zu­

versichtlich.

Die Arbeit hat bereits begonnen: In der Notaufnahme stehen den Ärzten nun die National Institute of Health Stroke Scale (NIHSS) sowie Protokolle zur Lysethe­

rapie zur Verfügung, die über Pop­up­

Fenster an die notwendigen Schritte er­

innern. Und weil Steinbrink, Endres und Kollegen durchaus klar ist, dass die Ak­

zeptanz IT­gestützter Behandlungsalgo­

rithmen in Notfallsituationen wesentlich höher ist, als etwa in Stroke Units oder peripheren Stationen, arbeiten sie ge­

meinsam mit ihren Mitarbeiten an Lö­

sungen für die ideale stationsspezifische IT­Umsetzung. Dabei zeigt sich immer wieder, dass die Mitarbeiter voll und ganz zur Teilnahme am Projekt bereit sind. Sie spüren, dass ihre Anliegen ernst genommen werden. „Die Bereitschaft, an den strukturierten Interviews teilzu­

nehmen, ist groß, da Alltagsprobleme genau erörtert wurden“, berichtet Steinbrink.

Die IT­Umsetzung ist nun der nächste Schritt. Dies wird nicht die letzte Maß­

nahme sein, wie Steinbrink betont: „Im Moment liegt der Behandlungspfad in der Zuständigkeit des CSB. Langfristig jedoch wird es von entscheidender Be­

deutung sein, die Zuständigkeit auf die

Klinikabteilungen zu übertragen.“ Der Behandlungspfad könnte in Zukunft sogar auf andere Krankenhäuser ausge­

dehnt werden. „Idealerweise wird aus unserer Installation eine Keimzelle, die auch für andere Einrichtungen von In­

teresse ist. Das langfristige Ziel ist sicherlich, ein Netzwerk aus eng zusam­

menarbeitenden Einrichtungen in ganz Berlin im Hinblick auf die Behandlung akuter Schlaganfälle aufzubauen, mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin als Kern und Best­Practice­Einrichtung.“

Es war ein Tag, den Dr. med. Jochen Fiebach, Leiter der akademischen Neuroradiologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, nicht vergessen wird. 2007, vier Tage vor Weihnachten, hob ein 300­Tonnen­

Spezialkran das neue 3­Tesla­MRT­

System MAGNETOM Trio™ von Siemens in den vierten Stock der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin in Berlin­

Steglitz. „Es war wirklich aufregend, das äußerst schwere MRT­System in der Luft baumeln zu sehen“, erin­

nert sich Fiebach.

MAGNETOM Trio war einer der Gründe, weshalb Fiebach, renom­

mierter Experte auf dem Gebiet der Schlaganfall­Magnetresonanz­

tomographie (MRT), in jenem Jahr Heidelberg verließ und in die Groß­

stadt Berlin ging: „Hier sind wir bes­

tens dafür ausgestattet, Patienten mit akutem Schlaganfall die best­

mögliche Versorgung zu bieten. In einem MRT­Scan sehen wir schlicht­

weg mehr als in einem CT­Scan. Wir können Differenzialdiagnosen ab­

grenzen und die Patienten mit aku­

tem Schlaganfall identifizieren, die

Studie:

MRT in der Schlaganfall- diagnostik

INFO / KONTAKT:

inside­health.healthcare@

siemens.com

www.siemens.com/healthcare­

consulting

Autor: Philipp Grätzel von Grätz ist freier Journalist und Buchautor mit den Schwerpunkten Biomedizin, Medizintechnik, Gesundheits­IT und Gesundheitspolitik in Berlin. Zuvor war er als Arzt in der Kardiologie und Intensivmedizin tätig.

Quelle: Medical Solutions, Ausgabe 09/2010, S. 14–17 1 World Health Organization, The Atlas of Heart Disease and Stroke;

2004. http://www.who.int/cardiovascular_diseases/resources/

atlas/en. Letzter Zugriff 16. Juni 2010

2 Evenson KR, Foraker R, Morris DL, et al. – A Comprehensive Review of Prehospital and In­hospital Delay Times in Acute Stroke Care. Int J Stroke 2009; 4(3): 187–199

(17)

am meisten von einer Lysetherapie profi tieren.“ Somit wird von jedem Patienten mit Verdacht auf Schlag- anfall als erstes ein MRT-Scan ge- macht, zumindest tagsüber. Und falls ein Schlaganfall oder eine transitori- sche ischämische Attacke (TIA) vor- liegt, wird der Patient sofort in die gleich nebenan liegende Stroke Unit gebracht.

Seit 2008 arbeiten Fiebach und seine Kollegen an einer Studie, die mehr als 1.000 Teilnehmer einschließen soll und die eine der ehrgeizigsten pros- pektiven Studien auf dem Gebiet der Schlaganfall-MRT weltweit ist. „Das Gesamtziel ist, den prognostischen Wert der MRT bei akutem Schlaganfall zu beschreiben und aufzuzeigen, wie die MRT dazu verwendet werden kann, Patienten zu identifi zieren, die von ver- schiedenen Therapiestrategien profi - tieren“, erläutert Fiebach. Leitlinien empfehlen zum Beispiel eine

Lysetherapie nur innerhalb der ersten 4,5 Stunden nach Einsetzen der Symptome. Wenn jedoch ein Patient später in der Klinik eintrifft, lässt sich mithilfe der MRT entscheiden, ob eine Lysetherapie noch sinnvoll ist.

Bisher haben etwa 700 Patienten an der Studie teilgenommen. Verstärkt konzentriert man sich auf die Opti- mierung der MRT-Protokolle: „Wir be- trachten nicht mehr nur Diffusion und Perfusion, sondern berücksichtigen auch Gefäßverschlüsse. Wir haben die Perfusionssequenz vereinheitlicht.

Und wir führen derzeit einen Vergleich verschiedener Nachbearbeitungs - algorithmen durch.“

Fiebach entwickelt die Studie im Rahmen der Forschung, ist aber davon überzeugt, dass die MRT bei akutem Schlaganfall auch im klinischen Alltag funktioniert. „Das ist alles eine Frage der Logistik. Es macht schlichtweg kei- nen Sinn, nicht von Anfang an die bestmögliche Diagnostik zu nutzen.

Sie ist ein großer Vorteil für den Patienten. Außerdem ist eine MRT bei akutem Schlaganfall wahrscheinlich kosteneffi zienter, da die Aufenthalts- dauer verkürzt wird.“ Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die MRT- Systeme immer schneller und ein- facher zu bedienen sind. Das in Berlin verwendete Standard protokoll besteht aus einer T2*-ge wichteten Sequenz, um Blutungen auszuschließen, aus

Diffusions- und Perfusionssequenzen, einer MR-Angiographie und einer FLAIR-Sequenz. „Dank dieses Proto- kolls wissen wir alles über den Schlag- anfallpatienten und brauchen dafür nicht mehr als 15 Minuten“, erklärt Fiebach.

Die Benutzerfreundlichkeit nimmt ebenfalls immer mehr zu. Das Scannen von Schlaganfallpatienten mithilfe der MRT ist mittlerweile ebenso unkompliziert wie eine CT.

„Siemens hat mit der neuen Software syngo®.via und der Dot™ Engine (Day optimizing throughput) genau die richtige Richtung eingeschlagen“, meint Fiebach. syngo.via hilft dem Nutzer dabei, schnell durch die ver- schiedenen Fälle zu steuern, egal von welcher Workstation aus, während mithilfe der Dot Engine geeignete Protokolle für den jeweiligen Patien- tenzustand ausgewählt werden kön- nen. „Schon bald wird der Fortschritt so weit sein, dass wir lediglich einen Knopf drücken müssen, um das konfi - gurierte Protokoll für beispielsweise einen agitierten Patienten oder für einen Patienten mit Verdacht auf Ver- schluss der Halsschlagader zu starten.“

In der Studie, die mehr als 1.000 Teilnehmer umfassen soll, untersuchen Dr. med. Jochen Fiebach und seine Kollegen, wie mithilfe von MRT ermittelt werden kann, welche Patienten von welchem

therapeutischen Ansatz profi tieren

(18)

Titelthema

Schlaganfallversorgung

Funktionelle Bildgebung in der Angio-Suite – erste Erfahrungen

In der interventionellen Neuroradiologie gilt die funktionelle Bildgebung als aktuelle Herausforderung. Mit syngo Neuro PBV IR, einer Anwendung zur Beurteilung des Durchblutungszustands des gesamten Gehirns, können wichtige Informationen genau da erzeugt werden, wo der Eingriff am Patienten stattfi ndet: in der Angio-Suite.

Text: Dr. Wiebke Kathmann

In den vergangenen Jahren hat sich die funktio- nelle Bildgebung in der interventionellen Radio- logie immer weiter in Richtung der direkten Dar- stellung in der Angio-Suite entwickelt. Mit der Einführung von syngo® iFlow auf dem Kongress der Radiological Society of North America (RSNA) 2008 war der erste große Schritt getan. syngo iFlow erlaubt die Visualisierung einer ganzen DSA-Serie (DSA, Digitale Subtraktionsangiographie) in einem einzigen Vollfarbbild. Die Software ermög- licht eine bessere Darstellung des Kontrastmittel- flusses im pathologischen Gewebe ebenso wie eine einfachere Beurteilung eines endovasku- lären Eingriffs. Bisher mussten die Perfusionsda- ten außerhalb der Angio-Suite mittels Computer- tomographie (CT) oder MR-Bildgebung (MRT) erzeugt werden. Dies ist nun nicht mehr erfor- derlich.

Mit syngo® Neuro PBV (Parenchymal Blood Volume) IR (Interventional Radiology), der einzigen An- wendung dieser Art, konnte die funktionelle Bild- gebung in der Angio-Suite einen entscheidenden

Kurz zusammengefasst

Die funktionelle Bildgebung für die interventionelle Neuroradiologie hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Seit der Einführung von syngo iFlow im Jahr 2008 ist die Darstellung direkt am Ort des Geschehens, in der Angio-Suite, möglich. Mit syngo Neuro PBV (Parenchymal Blood Volume) IR wurde das Verfahren nun weiterentwickelt. Prof. Dr. med. Arnd Dörfl er, Leiter der Abteilung für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Erlangen, hat gemeinsam mit Kollegen die Einführung der Technik weltweit an erster Stelle umgesetzt und berichtet über seine Erfahrungen im Klinik alltag. Die differenzierte Bildgebung ist besonders in anspruchsvollen Situationen eine große Hilfe und bietet höhere Überwachungs- und Kontrollsicherheit. Für die Zukunft erwägt man den Einsatz von syngo DynaCT und Per fusionsbildgebung sowie vaskulärer Bildgebung im Anschluss an die Erst- aufnahmen mit CT oder MRT. So könnte wertvolle Zeit für die Behandlung gewonnen werden.

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Schritt weiterentwickelt werden. Zukünftig könn- te die neue Anwendung die Patientenauswahl für spezielle therapeutische Eingriffe, zum Beispiel in der akuten Schlaganfalltherapie, deutlich verbes- sern. Sie könnte auch dazu beitragen, die Arbeits- abläufe zu optimieren, da Patienten nicht mehr zwischen dem CT-Labor und der Angio-Suite um- gelagert werden müssen. Erste Erfahrungen im Klinikalltag liegen bereits vor: Am Universitäts- klinikum Erlangen setzen Vorreiter auf diesem Gebiet, wie Prof. Dr. med. Arnd Dörfler, die An- wendung bereits bei Patienten mit akutem Schlag- anfall und bei Patienten mit zerebralen Vaso- spasmen ein.

Dörfler arbeitet bereits seit mehreren Jahren er- folgreich auf dem Gebiet der Neuroradiologie und verwendet modernste Bildgebungsverfahren, wie zum Beispiel Hochfeld-MRT-Scanner, Mehr- schicht-CT-Scanner sowie eines der leistungs- stärksten biplanen Angiographiesysteme mit Flachdetektoren, das in Verbindung mit der Soft- ware syngo® DynaCT CT-ähnliche Weichteilbilder

erzeugt. Die neuroradiologische Abteilung am Universitätsklinikum Erlangen führt pro Jahr ca.

1.000 diagnostische Katheter-Angiographien und 300 minimalinvasive interventionelle Therapien für Erkrankungen der Hirn- und Wirbelsäulen- gefäße durch.

Herr Prof. Dörfl er, Sie sind einer der wenigen Mediziner, die die funktionelle Bildgebung bereits in der Angio-Suite anwenden. Welche Erfahrungen haben Sie mit syngo iFlow bisher gemacht?

Prof. Dr. med. Arnd Dörfl er: syngo iFlow ist für uns bereits eine wertvolle Hilfe im Alltag gewor- den. Die Software ermöglicht eine genauere Beur- teilung der hämodynamischen Situation bei Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen.

Sie hilft uns, hämodynamische Muster sichtbar zu machen, besonders bei Patienten mit akutem Schlaganfall. Zudem unterstützt uns syngo iFlow bei der Nachsorge und Kontrolle besonderer Fälle, wie beispielsweise bei Patienten mit Stents oder Flow-Divertern nach zerebralem Aneurysma.

Dr. med. Tobias Struffert (links) und Prof. Dr. med. Arnd Dörfl er arbeiten im Bereich der neuesten Herausforderung der interventionellen Radiologie – der funktionellen Bildgebung

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Titelthema

Schlaganfallversorgung

2009, nur ein Jahr nach der Einführung von

syngo iFlow, wurde syngo Neuro PBV IR

vorgestellt. Sie waren der Pionier bei der Umsetzung im klinischen Arbeitsablauf.

Dörfl er: Ja, wir waren weltweit die erste Einrich- tung, die diese dedizierte Perfusions-Software in einer klinischen Umgebung mit einem Angio- graphie system eingesetzt hat. Bis jetzt haben wir auf diese Weise 35 Patienten mit unterschiedlichen zerebrovaskulären Erkrankungen, hauptsächlich intrakraniellen Stenosen und akuten Schlag-

anfällen, untersucht. Die Perfusionsbildgebung wurde bereits in den klinischen Arbeitsablauf unseres Krankenhauses integriert. Besonders wichtig ist sie uns bei der Behandlung von Patienten mit akutem Schlaganfall oder Vasospasmen, die endovaskulär behandelt werden. Wir können dadurch die Therapie besser überwachen und kontrollieren. Bis jetzt kann ich sagen, dass syngo Neuro PBV IR eine sehr gute und zuverlässige Anwendung ist. Aus technischer Sicht ist es hochinteressant, dass eine funktionelle Bildgebung des gesamten Gehirns direkt in der Angio-Suite möglich ist. Aber aufgrund der bisher noch geringen Zahl der Anwendungen können die Ergebnisse nur als vorläufig angesehen werden.

Welche Rolle spielt syngo Neuro PBV IR heute in Ihrer Einrichtung?

Dörfl er: Heute ist dieses Verfahren keine Modalität, die die Standardbildgebung bei Patienten mit aku- tem Schlaganfall vollständig ersetzen würde. In unserem Krankenhaus geht ein Patient immer noch zuerst zur CT oder MRT, je nach Zeitfenster. Auf Grundlage dieses Standardalgorithmus sowie von Informationen zur Perfusion und vaskulären Situa- tion entscheiden wir den nächsten Schritt.

Wenn der Patient für eine mechanische oder endo- vaskuläre Behandlung geeignet ist, wird er auf den Angiographietisch umgelagert, und die Inter- vention wird meist unter Vollnarkose durchge- führt. Dies dauert eine gewisse Zeit, selbst in unserem neurovaskulären Center, in dem wir viel Erfahrung haben. Wenn also die Revaskularisie- rung erst eine Stunde nach der ersten Bildgebung Multimodale

DynaCT-Bildgebung bei einem Patienten mit akutem Schlaganfall direkt in der Angio-Suite (reine DynaCT, DynaCT-Angiographie, iFlow CBV-Bildgebung)

Prof. Dr. med. Arnd Dörfl er ist Radiologe und Neuroradiologe.

Er absolvierte seine medizinische Ausbildung an der Universität Heidelberg, wo er in der Neuroradio- logie tätig war. An der Universität Essen entwickelte er später sein Interesse für die interventionelle Neuroradiologie. Im Jahr 2005 wurde er Leiter der Abteilung für Neuroradiologie am Universitäts- klinikum Erlangen und Prof. für Neuroradiologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg. Sein Interesse gilt hauptsächlich interven- tionellen Verfahren für die Behandlung zerebrovas- kulärer Erkrankungen, in der morphologischen und dynamischen Bildgebung sowie der klinisch wichti- gen funktionellen Bildgebung bei Schlaganfall und Epilepsie.

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INFO / KONTAKT:

www.siemens.com/neurology-angio inside-health.healthcare@siemens.com beginnt, kennen wir den aktuellen Durchblutungs-

zustand des Gehirns nicht – außer wir nutzen die Möglichkeit der DynaCT-Perfusionsdaten.

Mit syngo Neuro PBV IR haben wir eine zusätzliche Möglichkeit, diesen auf dem Angiographietisch zu überprüfen. Außerdem ermöglicht die Software die Auswertung des Durchblutungszustands nach dem Eingriff. Deshalb handelt es sich um eine wertvolle Anwendung. Der erste Patientenstatus wird jedoch nicht nur mithilfe dieses Verfahrens ermittelt; dafür wird weiterhin das multimodale MRT oder CT verwendet.

Wo sehen Sie die Einsatzbereiche von

syngo Neuro PBV IR in der Zukunft, wenn

sich das System weiter etabliert hat?

Dörfler: Die Hauptanwendung sehe ich in der akuten Schlaganfalltherapie. Ich bin nicht sicher, ob ein multimodaler Ansatz mit syngo DynaCT und

„ Es ist hoch-

interessant, dass eine funktionelle Bildgebung des gesamten Gehirns direkt in der Angio- Suite möglich ist.“

Prof. Dr. med. Arnd Dörfl er,

Leiter der Abteilung für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Erlangen

Das Team für

Neurointervention am Universitätsklinikum Erlangen (von links):

Dr. med. Tobias Engelhorn, Prof. Dr. med. Arnd Dörfl er, Dr. med. Tobias Struffert und Dr. med. Philipp Gölitz

Perfusionsbildgebung sowie vaskulärer Bildgebung die Erstaufnahmen mit CT oder MRT ersetzen kann, weil die Aufl ösung in der Darstellung des Parenchyms immer noch deutlich geringer ist als bei der Stan- dard-CT oder Diffusions-MRT. Aber vielleicht werden wir zukünftig nur einen einfachen CT-Scan machen und den Patienten dann sofort für die funktionelle und vaskuläre Bildgebung sowie die Perfusionsbild- gebung zum Angiographietisch bringen, wo wir in der Zwischenzeit den endovaskulären Eingriff vor- bereiten können.

Würde das die Arbeitsabläufe verbessern?

Dörfl er: Ja, wahrscheinlich. Wir würden Zeit ge- winnen und dadurch höchstwahrscheinlich die Schädigung des Gehirns minimieren können.

Herr Prof. Dörfl er, vielen Dank für das Gespräch.

Autorin: Dr. Wiebke Kathmann ist Biologin und Medizinjournalistin und veröffentlicht ihre Beiträge in deutschsprachigen medizinischen Fachzeitschriften.

Quelle: Medical Solutions, Ausgabe 09/2010, S. 22–25

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Nachgefragt

Der Bundesminister für Gesundheit und designierte Parteivorsitzende der FDP, Dr. med. Philipp Rösler, im Gespräch mit inside:health über den Umgang mit Effi zienzreserven im Gesundheitssystem, der Rolle der IT in der sektorübergreifenden Versorgung sowie den Stellenwert der Prävention.

Gesundheitspolitik

Zu Beginn dieses Kalenderjahres ist das Gesetz zur nachhaltigen und sozial ausgewogenen Finanzie- rung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV- FinG) in Kraft getreten.

Welches Ziel verfolgt die Bundesregierung mit dem GKV-FinG?

Dr. med. Philipp Rösler: Ziel ist es, das Gesund- heitssystem langfristig so zu gestalten, dass auch künftige Generationen eine verlässliche Absiche- rung bei Krankheit haben. Mit der Weiterent- wicklung der einkommensunabhängigen Zusatz- beiträge haben wir eine nachhaltige und stabile fi nanzielle Grundlage geschaffen. Das neue Sys- tem ist auch viel gerechter. Der Sozialausgleich wird aus Steuermitteln fi nanziert, das heißt auch Privatversicherte werden jetzt zur Finanzierung des Sozialausgleichs herangezogen.

Welche Veränderungen kommen auf die Krankenkassen, Ärzte und Patienten zu?

Rösler: Die Krankenkassen haben wieder ein Stück mehr Beitragsautonomie. Diese ist ihnen ja mit der Einführung des Gesundheitsfonds und des Einheits- beitrags 2009 genommen worden. Es gibt große Fortschritte bei Therapie und Diagnose. Und wir werden älter und nehmen mehr Leistungen in An- spruch. Das kostet Geld. Um den Faktor Arbeit nicht noch mehr zu verteuern, gehen künftige Kostenstei- gerungen auf Zusatzbeiträge. Diese werden sozial ausgeglichen. Wenn mehr als zwei Prozent eines Bruttolohnes durch einen durchschnittlichen Zu- satzbeitrag belastet werden, bekommt der Versi- cherte einen Ausgleich – und zwar automatisch, ohne dass der Versicherte selbst aktiv werden und einen Antrag stellen muss.

Wie gestaltet sich der Krankenkassen- Wettbewerb? Inwieweit spielt Qualität als Differenzierungsmerkmal eine immer größere Rolle?

Rösler: Die Kassen können über die Höhe des Zu- satzbeitrags den Wettbewerb bestimmen. So wird es Kassen geben, die einen geringeren Zusatz- beitrag erheben, und andere, die einen höheren haben. Preis und Leistung werden so leichter vergleichbar, und dieser Wettbewerb fördert die sparsame Mittelverwendung. Neben dem Preis- wettbewerb halte ich den Wettbewerb um Versor- gungsangebote, Service und Qualität für wichtig.

Die Versicherten möchten eine Krankenkasse, die ihnen hilft, sie unterstützt und berät. Eine Kasse, die eine Hotline-Dauerschleife hat oder die lange für die Bearbeitung von Anträgen benötigt, hat ei- nen Nachteil. Die Rolle der Kassen als Dienstleister für die Versicherten und Patienten wird durch das geplante Patientenrechtegesetz sogar noch mehr an Gewicht bekommen.

Wie kann der Zugang zu Innovationen, die einen Mehrwert für die medizinischen Behandlungen darstellen, sichergestellt werden?

Rösler: Grundsätzlich kann man sagen, dass die medizinische Versorgung in Deutschland ein hohes Niveau hat. Die Kosten für Arzneimittel, die eine Zu- lassung erhalten, werden von den Kassen auch er- stattet. Allerdings wollen wir, dass Patienten echte Innovationen erhalten. Deswegen ist mit dem Arz- neimittelmarkt-Neuordnungsgesetz eine Bewertung des Zusatznutzens eingeführt worden. Für Arznei- mittel mit Zusatznutzen werden die Preise auf Basis der Bewertung des Zusatznutzens ausgehandelt.

(23)

Für Arzneimittel ohne Zusatznutzen wird ein Fest- betrag festgesetzt. Und auch im Krankenhausbe- reich können neue Untersuchungs- und Behand - lungsmethoden sofort eingeführt und angewendet werden. Sollte sich im Nachhinein kein Nutzen er- weisen, kann eine bestimmte Leistung ausgeschlos- sen werden.

Was kann getan werden, um die Verfügbar- keit der medizinischen Versorgung auch in ländlichen Regionen sicherzustellen?

Rösler: Die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen kann nur mit einem Bündel von Maßnah- men verbessert werden. Wobei alle an einem Strang ziehen müssen – Bund, Länder und Kommunen.

Denn die Entscheidung eines jungen Arztes, sich in einer Region niederzulassen, hängt auch von der Lebenssituation vor Ort ab. In manchen Städten fehlt es an Angeboten für Familien. Das erschwert dann die Niederlassung für junge Arztfamilien.

Außerdem wollen wir mit dem Versorgungsgesetz fi nanzielle Anreize setzen. Heute ist es so, dass Ärz- te, die mehr als eine bestimmte Zahl an Patienten behandeln, weniger Geld pro Patient bekommen.

Diese Regelung soll für unterversorgte Gebiete ab- geschafft werden. Verbesserungen sollen auch die Neuregelung der ärztlichen Bedarfsplanung und Zulassung bringen. Außerdem können Länder Medizinstudenten, die sich später in ländlichen Regionen niederlassen wollen, Unterstützungs- angebote machen oder die Zahl der Studienplätze erhöhen. Denn schon heute zeichnet sich eindeutig die Notwendigkeit zum Handeln ab: Das Durch- schnittsalter bei niedergelassenen Ärzten ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen – auf heute über 50 Jahre. Viele Ärzte werden also in ab- sehbarer Zeit in den Ruhestand gehen.

Welche Effi zienzreserven bestehen im Gesundheitssystem?

Rösler: Wir haben in Deutschland auch im inter- nationalen Vergleich eine sehr gute medizinische Versorgung. Einige Bereiche könnten jedoch effi zi- enter gestaltet werden. Die Menschen müssen die Gewissheit haben, dass das einbezahlte Geld am Ende für Vorsorge und Versorgung zur Verfügung steht. Nur dann sind sie bereit, mehr zu bezahlen.

Hier kann man Erkenntnisse aus dem Bereich der Versorgungsforschung nutzen, um nicht nur eine bessere Versorgung für die Patienten zu gewähr- leisten, sondern auch mögliche Verschwendung zu vermeiden. Dabei wäre die Frage spannend, wie man die Abläufe im gesamten System verbes- sern kann. Zu einem solchen systemischen Ansatz gehört es, die gesamte Behandlungskette im Alltag zu betrachten, weil es hier sicher noch viel Poten-

zial gibt. Ein Beispiel sind Doppeluntersuchungen, die man selber immer wieder erlebt. Man wird geröntgt, viel- leicht im niedergelassenen Bereich bei seinem Hausarzt, dann wird man in ein Krankenhaus eingewiesen. Und da wird die gleiche Untersuchung noch einmal gemacht.

Wenn wir wirt schaftlicher im System werden, dann muss das nicht zulasten der Versicherten gehen und kann trotzdem helfen, Gelder einzusparen.

Die sektorübergreifende Versorgung gewinnt an Gewicht. Welche Rolle spielt die IT?

Rösler: Die Menschen können von erfolgreichen Lösun- gen im Bereich der Telematik und der Telemedizin profi - tieren. Eine zunehmende Spezialisierung in der Medizin führt dazu, dass medizinische Informationen bei ver- schiedenen Ärzten dokumentiert und archiviert werden.

Im Behandlungsfall kommt es dann darauf an, dass die Ärztin oder der Arzt schnell auf alle relevanten Gesund- heitsdaten zugreifen kann. Das gelingt nur mit Unter- stützung moderner Informations- und Kommunikations- technologien. Diese Technologien helfen dabei, Daten systematisch zu archivieren, zu ordnen, zu verwalten, zu transportieren, aufzubereiten und zu interpretieren. Vor diesem Hintergrund sieht die Bundesregierung auch den Aufbau der Telematik infrastruktur und die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte.

(24)

Gesundheitspolitik

Sind intelligente Assistenzsysteme eine Hilfestellung, um die Verfügbarkeit und Qualität von medizinischen und pfl egeri- schen Diensten zu Hause zu gewährleisten?

Rösler: Anwendungen der Telemedizin haben das Potenzial, einen maßgeblichen Beitrag zur Lösung künftiger Herausforderungen zu leisten. Also einer höheren Nachfrage nach Behandlung durch mehr ältere Menschen und regionale Verfügbarkeit medi- zinischer Leistungen. Sie können unter anderem einen breiteren Zugang zu medizinischer Expertise insbesondere auch in ländlichen Regionen ermög- lichen und damit die Versorgungs- und zugleich die regionale Standortqualität nachhaltig sichern. Mit ihnen können neue Formen einer nachhaltigen Be- treuung der Patienten realisiert und der Tendenz ei- ner steigenden stationären Behandlung entgegen- gewirkt werden.

Die Versorgung älterer Menschen kann heute nicht mehr wie bisher vom Gesund- heitssystem und dem öffentlichen Pfl ege- system getragen werden.

Rösler: Das deutsche Gesundheits- und Pfl ege- system sind für viele andere Länder ein Vorbild. Alle in der gesetzlichen Kranken- und Pfl egeversiche- rung versicherten Menschen erhalten die notwen- dige medizinische Behandlung und Leistungen. Und damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen Siche- rungssysteme den Anforderungen der Zukunft ge- recht werden, etwa der höheren Lebenserwartung, höheren Gesundheitsausgaben, mehr pfl egebedürf- tigen Menschen und medizinischem Fortschritt. Mit

der Reform der gesetzlichen Kranken versicherung haben wir eine nachhaltige und solide Grundlage ge- schaffen, damit unser Gesundheits wesen für jetzi- ge und kommende Generationen leistungsstark und bezahlbar bleibt. Mit der Pfl egereform wollen wir in diesem Jahr auch die Pfl egeversicherung und die Rahmenbedingungen für die pfl egerische Ver- sorgung so weiterentwickeln, dass auch in Zukunft das Recht auf eine würdevolle Pfl ege und Betreuung eingelöst werden kann. Dass die Entwicklung des medizinischen Bedarfs und die bedarfsgerechte Verteilung der Ressourcen ein Dauerthema der ge- sundheitspolitischen Diskussion sind und bleiben, verwundert nicht. Eine Rationierung – also die Ausgrenzung von medizinisch notwendigen Leis- tungen – ist für mich ethisch nicht vertretbar. In einem effi zienten System, in dem die Gelder der Versicherten optimal eingesetzt werden, ist sie auch nicht erforderlich.

Angesicht des demographischen Wandels werden die Volkskrankheiten eine größere Rolle einnehmen. Hier wurde das

Rahmenprogramm Gesundheitsforschung aufgelegt. Mit welchem Schwerpunkt?

Rösler: Ein wichtiges Anliegen des neuen „Rahmen- programms Gesundheitsforschung“ der Bundes- regierung ist es, zum Nutzen des Patienten For- schungsergebnisse in Zukunft schneller in die medizinische Regelversorgung einzubringen. Dabei kommt der Erforschung der großen Volkskrankhei- ten wie Krebs, Erkrankungen des Herz-Kreislauf- Systems und der Lunge sowie von Infektionen,

„Der Gesundheitsmarkt ist eine hochdynamische, innovative Branche.“

Dr. med. Philipp Rösler, Bundesminister für Gesundheit

(25)

neurodegenrativen Erkrankungen und Diabetes eine besondere Bedeutung zu. Um dies zu ermögli- chen, baut die Bundesregierung Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung auf. Mit der Errichtung der Deutschen Zentren werden die bisherigen Grenzen des Wissenschaftssystems überwunden, da die jeweils besten Forschungsgruppen aus Hochschulmedizin und außeruniversitären For- schungseinrichtungen zusammengebracht werden.

Die Rede ist auch häufi g von einer Präven- tionsstrategie, die auf den Weg gebracht werden soll. Was verbinden Sie damit?

Rösler: Ich will künftig verstärkt diejenigen für Prävention begeistern, die für Angebote zur Krank- heitsvorbeugung bislang nicht ansprechbar sind.

Diese präventionsfernen Schichten lassen sich aus meiner Sicht gut über die niedergelassenen Ärzte erreichen. Sie haben den Zugang zu den Menschen und die notwendige Autorität. Auch die Apotheken, Pfl egekräfte und andere Heilberufe sollen einbezo- gen werden.

Welchen Stellenwert und welche

Bedeutung hat die Prävention grundsätzlich und die betriebliche Prävention künftig?

Rösler: Wir wollen zu gezielteren Präventionsmaß- nahmen kommen und vor allem kleine und mittlere Unternehmen unterstützen und ermutigen, sich mit betrieblicher Gesundheitsförderung zu beschäftigen.

Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels sowie zuneh- mender psychischer Belastungen im Arbeitsalltag rückt das Thema Gesundheit in Unternehmen zu- nehmend in den Fokus. Mein Ansatz ist es, die Unter- nehmen mit in die Pfl icht zu nehmen und dabei zu unterstützen, für ihre Mitarbeiter eine gesunde Ar- beitsumgebung zu schaffen, die Mitarbeiter beim Ausgleichssport zu unterstützen und in Zusammen- arbeit mit den Krankenkassen Hilfe beim Stressab- bau zu leisten. Das sind heute schon Pfl ichtleis- tungen der Krankenkassen und bereits jetzt sind Maßnahmen des Arbeitgebers zur betrieblichen Ge- sundheitsförderung bis zu 500 EUR pro Beschäftig- tem und Jahr steuerfrei. Damit erhöhen wir die Be- reitschaft der Arbeitgeber, die betriebliche Gesundheitsförderung zu stärken.

Wie sehen Sie persönlich die Entwicklungen hin zur personalisierten Medizin aus

gesundheitspolitischer Perspektive?

Rösler: Personalisierte Medizin wird durch das wach- sende Wissen über individuelle Anlagen und Krank- heitsmechanismen für die medizinische Versorgung immer wichtiger. Sie zielt auf eine integrierte, an das individuelle Krankheitsbild angepasste Therapie

ab. Grundlage ist ein verbessertes Verständnis der Komplexität der Krankheit bzw. der gesamten ge- sundheitlichen Konstitution. Dadurch könnte die Therapieeffi zienz erhöht und eine Verringerung von Nebenwirkungen erreicht werden. Eine individuali- sierte Therapie setzt voraus, dass es diagnostische Verfahren gibt, die eine sichere Unterscheidung der Erkrankten erlauben. Vor einer breiten Implementie- rung und Etablierung von Verfahren der personali- sierten Medizin ins Gesundheitssystem zulasten der gesetzlichen Krankenkassen ist es aber wichtig, dass deren Nutzen, die medizinische Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit nachgewiesen werden.

Welche Ziele verfolgt die Bundesregierung bei der Förderung der Spitzenmedizin in Deutschland?

Rösler: In Deutschland ist der Einsatz von Spitzen- medizin Alltag – bei der Medizintechnik, bei Arznei- mitteln, bei der Behandlung. Wir garantieren auch weiterhin, dass alle neuen und innovativen Arznei- mittel sofort für die Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen. Wir wollen, dass innovative Me- thoden Eingang in die Regelversorgung fi nden. Und Deutschland ist ein wichtiger Standort für biomedizi- nische sowie klinische Forschung und Entwicklung.

Die Koalition wird weiter daran arbeiten, dass die In- novationsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland gestärkt wird.

Welche Trends sehen Sie für die Weiter- entwicklung des deutschen Gesundheits- wesens als richtungweisend?

Rösler: Der Gesundheitsmarkt ist eine hochdynami- sche, innovative Branche. Die wichtigsten Treiber dieser Dynamik sind sicher der medizinisch-techni- sche Fortschritt und die demographische Entwick- lung. Worauf es in der Zukunft ankommen wird, ist eine noch bessere Integration und Zusammenarbeit der verschiedenen Sektoren. Außerdem müssen wir unbedingt dafür sorgen, dass für die wachsende Nachfrage nach medizinischen und pfl egerischen Leistungen auch genügend Personal mit der erfor- derlichen Qualifi kation zur Verfügung steht.

Herr Dr. Rösler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

INFO / KONTAKT:

www.siemens.de/healthcare michael-meyer@siemens.com

(26)

Management Clinical Products

„Es geht hier weniger um einen noch günstigeren Anschaffungspreis. Wir wollen unseren Kunden helfen, ihre hohen klinischen Anforderungen mit den Kapital- bzw. Betriebskosten besser auszubalancieren.“

Dr. Michael Meyer,

Vice President Clinical Products und Business Development & Strategy Deutschland

„Wir sind im High-End-Bereich schon sehr stark. Auch zu- künf tig werden wir dort eine führende Rolle einnehmen und Innovationen voran- treiben.“

Dr. Norbert Gaus,

CEO der Division Clinical Products

(27)

„Im Einstiegssegment so stark wie im

High-End-Bereich“

Dr. Norbert Gaus, CEO der Division Clinical Products, und Dr. Michael Meyer, Vice President Clinical Products und Business Development & Strategy, des Siemens Healthcare Sektors Deutschland sowie für die neue Sparte Clinical Products, er- läutern im Gespräch die Vorteile der Zusammen- legung für die deutschen Kunden. Ziel ist eine noch stärkere Forcierung der Entwicklung bedarfs- gerechter Lösungen in bewährt hoher Siemens- Qualität bei einem weiterhin attraktiven Kosten- Nutzen-Verhältnis.

Siemens hat in seiner Division „Clinical Products“ die Bereiche Röntgen, Ultraschall und die Komponenten zusammengefasst.

Warum?

Dr. Norbert Gaus: Wir sehen zwei wesentliche Trends: Zum einen wachsen Bildgebung und Thera- pie enger zusammen – ein Stichwort sind hier die

Der Bedarf an hochwertiger Medizintechnik in den Einstiegs segmenten wächst. Deshalb hat Siemens die

Geschäftsfelder Ultraschall, Röntgen- und Durchleuchtungs- systeme sowie das Komponentengeschäft in der neuen Division „Clinical Products“ zusammengeführt.

Kurz zusammengefasst

Hochwertige Medizintechnik wird gerade in den Einstiegs- segmenten immer stärker nachgefragt. Die neue Division

„Clinical Products“ im Healthcare Sector von Siemens führt deshalb die Ultraschall-, Röntgen- und Durchleuchtungs- systeme sowie die Entwicklung und Fertigung von Kompo- nenten zusammen. Auf diese Weise soll größeres Augen- merk auf Lösungen der effi zienten Basisversorgung gelegt und den deutschen Kunden – über einen eigenen, an- spruchsvollen Entwicklungsprozess – im Einstiegs segment ein noch umfassenderes, qualitativ hochwertiges Portfolio zu einem attraktiven Kosten-Nutzen-Verhältnis angeboten werden. Aktuelle Beispiele für diesen Ansatz sind die X-Klasse im Ultraschallbereich und ab Herbst das Multix Select DR für den kostengünstigen Einstieg in die digitale Radiographie.

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