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AGRIDEA: Innovative und dauerhafte Lösungen

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494 Agrarforschung Schweiz 2 (11–12): 494–497, 2011 S p e z i a l a u s g a b e

Die AGRIDEA organisiert jährlich rund 200 Kurse für ca. 7000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

(Foto: AGRIDEA)

AGRIDEA ist eine im Jahr 1958 gegründete private Verei- nigung. Ihre Beratungszentrale ist tätig in der Entwick- lung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums und dies von zwei Standorten aus: Lindau und Lausanne.

AGRIDEA setzt sich für eine nachhaltige ländliche Ent- wicklung und Landwirtschaft ein; sie bietet Leistungen an für kantonale Beratungsdienste, Organisationen und alle in der Entwicklung des ländlichen Raums tätigen Personen (Abb. 1 und 2).

Anwendung der Landwirtschaftspolitik: AGRIDEA er- reicht hervorragende Ergebnisse mit einem Minimum an Investitionen

Über 95 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe erfüllen die heutigen Anforderungen des ökologischen Leis- tungsnachweises. Ohne die AGRIDEA und die kantona- len Beratungsdienste hätte der Bund die neue Agrarpo- litik nie so wirksam und rasch umsetzen können. Den Abbau von Marktstützung und Grenzschutz will der

Bund mit Begleitmassnahmen abfedern: die öffentliche Beratung ist eine international akzeptierte Massnahme mit Zukunft.

BeraterInnengruppe Ökologischer Ausgleich: eine der vielen Fachgruppen, welche die AGRIDEA betreut Die BeraterInnengruppe Ökologischer Ausgleich (BÖA) ist eine Fachgruppe zum Thema ökologischer Ausgleich in der Landwirtschaft (Abb. 3). Sie setzt sich für einen sinn- und wirkungsvollen ökologischen Ausgleich auf dem Landwirtschaftsbetrieb ein. Das heisst, sie strebt einen optimalen Nutzen für Fauna und Flora an, unter der Voraussetzung, dass der ökologische Ausgleich in die Betriebskonzepte der Bewirtschaftenden passt und mit einem angepassten Aufwand für die Anlage und Pflege bewirtschaftet werden kann. In der BÖA treffen sich Fachpersonen aus Beratung, Forschung, Lehre, Behörden und Organisationen, welche im Bereich des ökologischen Ausgleichs tätig sind. Zum Einen fördert Ulrich Ryser, Agridea, 1006 Lausanne / 8315 Lindau

Auskünfte: Ulrich Ryser, E-Mail: ulrich.ryser@agridea.ch, Tel. +41 52 354 97 10

AGRIDEA: Innovative und dauerhafte Lösungen

für den ländlichen Raum

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AGRIDEA: Innovative und dauerhafte Lösungen für den ländlichen Raum | Spezialausgabe

495 Agrarforschung Schweiz 2 (11–12): 494–497, 2011

die BÖA den Erfahrungs- und Wissensaustausch unter den Mitgliedern und mit andern Organisationen/Institu- tionen. Zum Andern ist die BÖA ein Fachgremium, in dem Methoden und praxisorientierte Lösungen für gemeinsame Herausforderungen erarbeitet und die fachlichen Aktivitäten der Mitglieder überkantonal koordiniert werden. AGRIDEA stellt die Geschäftsfüh- rung und organisiert und moderiert die Treffen der Mit- glieder. Die BÖA ist zurzeit schwergewichtig in der Deutschschweiz tätig. In der Romandie betreut AGRIDEA eine «Groupe intercantonal de vulgarisation agriculture et nature», sowie eine «plate-forme intercantonale OQE». AGRIDEA stellt den intensiven Austausch zwi- schen diesen Gruppen sicher.

Kontakt AGRIDEA:

Barbara Würth, Geschäftsführerin der BeraterInnen- gruppe Ökologischer Ausgleich (BÖA),

Gruppe Umwelt & Landschaft, barbara.wuerth@agridea.ch, 052 354 97 70 Lindau (ZH)

www.agridea-lindau.ch/boea

Abb. 1 | Zur Unterstützung der Bauernfamilien erstellt die AGRI- DEA über 400 praxisorientierte Dokumente und Fachpublikationen für die Produktion und die Betriebsführung. (Quelle: AGRIDEA)

Abb. 2 | Die AGRIDEA betreut rund 70 Plattformen für die Verbin- dung von Wissenschaft und Praxis und trägt in rund 150 weiteren Gruppen zum Erfahrungsaustausch bei. (Quelle: AGRIDEA)

Abb. 3 | BÖA: eine der vielen Fachgruppen, welche die AGRIDEA betreut.

«Ich engagiere mich in der BÖA, weil ich hier meine langjährige Praxiserfahrung aus der Beratertätigkeit ins landwirtschaftliche Wissenssystem einspeisen und auf nationaler Ebene mitarbeiten kann. Die BÖA bie- tet mir zudem die Möglichkeit, mein Beziehungsnetz zu pflegen und von den Erkenntnissen meiner Berufs- kolleg-Innen zu lernen, was ich wiederum bei meiner täglichen Arbeit anwenden kann.»

Alois Blum, Berufsbildungszentrum Natur und Ernäh- rung, Schüpfheim (LU) (Foto: A. Blum)

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Spezialausgabe | AGRIDEA: Innovative und dauerhafte Lösungen für den ländlichen Raum

496 Agrarforschung Schweiz 2 (11–12): 494–497, 2011 Value Chain: Ein Werkzeug für die Schweiz

Die «Value Chain» Methode (Abb. 4) wurde für die internationale Entwicklungszusammenarbeit entwi- ckelt. Sie besteht darin, die verschiedenen Wertschöp- fungskreise eines Agrarproduktes systematisch aufzu- zeichnen und zu studieren, damit man die bestehenden Wertschöpfungsketten optimieren und auf Marktchan- cen reagieren kann.

AGRIDEA hat diese Methode auf die Untersuchung von Produkten nationaler und kantonaler landwirt- schaftlicher Wertschöpfungsketten der Schweiz ausge- dehnt. Ausgehend von gesammelten Informationen aus Gesprächen mit Experten und Branchen-Fachleuten, erstellt AGRIDEA «Wertschöpfungs-Karten», die die Marktanteile der verschiedenen Wertschöpfungskreise im Kanton und das Portfolio der Endprodukte aufzei- gen. Strategische Gruppen von Akteuren, die eine ähn-

«Die Agrarmärkte in der Schweiz haben einen hohen Grad der Integration. Die «Value Chain» Methode ermöglicht es den verschiedenen Akteuren, insbeson- dere den Produzenten, Klarheit in die Wertschöpfungs- ketten zu bringen, damit sie ein besseres Verständnis des Marktgeschehens haben und infolgedessen prä- zisere strategische Anpassungen machen können.»

Jean-Luc Kissling, Generalsekretär von Prométerre (VD) (Foto: Prométerre)

Abb. 4 | Value Chain: ein Werkzeug für die Schweiz.

Durchschnitt 2006- 2007- 2008

177 Betriebe / 772 ha Hochstämme

Tafeläpfel Tafelbirnern

andere

Gewerbliche Verarbeitung 24 200 t

1260 t

880 t 1200 t

CRP UFL

Bäuerliche Obstverarbeitung 3 800 t

21 700 t Spediteur

( )

Frische Früchte Grosshändler

Grosshändler

Gastro & industrie* Grossverteiler Direktverkauf

* Schätzung

Im Kanton ausgeführt Bio Andere: kiwi, Erdbeeren, Zwetschgen, Kirschen Léman fruits (Fenaco)

Thury, Trottet, Chevalley

Apfelsaft

liche Geschäftsstrategie verfolgen, werden identifiziert.

Diese sehr präzise Bestandsaufnahme ermöglicht es strategische Analysen und Zukunftsperspektiven zu ent- wickeln. Dies erfolgt insbesondere in Experten-Work- shops, welche von AGRIDEA-Mitarbeitern moderiert werden.

AGRIDEA arbeitet mit dem Interreg-Projekt der Union Lémanique des Chambres d’agriculture (Genf, Waadt, Wallis, Ain, Haute-Savoie) dem Landwirtschaftsamt des Kantons Waadt.

Kontakt AGRIDEA:

Sophie Réviron, Leiterin der Gruppe Märkte & Wertschöpfungsketten

sophie.reviron@agridea.ch, 021 619 44 23, Lausanne http://www.agridea-lausanne.ch/pages/valorisation_pro- duits.htm

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AGRIDEA: Innovative und dauerhafte Lösungen für den ländlichen Raum | Spezialausgabe

497 Agrarforschung Schweiz 2 (11–12): 494–497, 2011

Abb. 5 | PRAMIG: ein interdisziplinäres Projekt mit vielen Partnern.

«Durch die Einrichtung von Austauschplattformen mit verschiedenen Akteuren, wie Forschern, Beratern, kan- tonalen Verantwortlichen und Landwirten, können die wichtigsten Fragen im komplexen wirtschaftlichen und sozialen Umfeld identifiziert werden. Anschliessend kön- nen Ergebnisse erarbeitet werden, die optimal auf reelle Praxisprobleme ausgerichtet sind. Dieser Ansatz ist heut- zutage unabdingbar: Er erlaubt es wirkungsvolle Ergeb- nisse in kurzer Zeit und mit niedrigen Kosten zu erzielt.»

Mario Bertossa, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Agroscope ACW, Cadenazzo (TI) (Foto: M. Bertossa) PRAMIG : Ein interdisziplinäres Projekt mit vielen Partnern Im Projekt PRAMIG arbeiten die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaus (AGFF), Agroscope ACW, der Kanton Tessin und Agridea zusammen (Abb. 5). PRAMIG hat die Verbesserung der Weideflächen im Tessin zum Ziel. Die Unterstützung der Bauernfamilien und der Beratungskräfte im Tessin erfolgt im Projekt durch eine Situationsanalyse, durch die Unterstützung von Exper- ten und durch die Betreuung eines Betriebsnetzes. Wei- tere Massnahmen im Projekt umfassen die Entwicklung und Koordination von lokalen Aktivitäten, genauso wie die Erstellung von Merkblättern auf Italienisch.

13 landwirtschaftliche Betriebe sind zu einem Netzwerk zusammen geschlossen. Durch das Projekt wurde es möglich, für die entsprechenden Gräser Wachstumskur- ven zu erheben und Wachstumsstadien aufzuzeichnen.

Mit diesen Daten werden die Verhältnisse im Tessin für die Forscher verständlicher und die Landwirte erhalten so laufend aktuelle Informationen, um Ihre futterbauli- chen Arbeiten zeitlich optimieren zu können. Zu diesem Thema wurden verschiedene Massnahmen in den Berei- chen Weiterbildung und Kommunikation durchgeführt.

Die Originalität dieser Vorgehensweise besteht darin, dass die Eingriffe an die spezifischen Bedürfnisse ange- passt sind, die auf jedem Betrieb mittels einer strategi- schen Diagnose herausgearbeitet wurden. Die Heraus- forderung für die Projektpartner liegt darin, auf diese individuellen Bedürfnisse mit angepassten Massnahmen und einer entsprechenden Begleitung zu reagieren.

Für die Zukunft soll ein Netzwerk mit einer beschränkten Anzahl von Betrieben beibehalten wer- den. Zusätzlich wird ein neues Projekt erarbeitet, in dem Milchprodukte, insbesondere Käse, von Wiesen und Weiden in den Südalpen eine bessere Wertschöp- fung erfahren sollen.

Kontakt AGRIDEA:

Pierre Praz, Projektleiter

pierre.praz@agridea.ch, 021 619 44 62, Lausanne Emiliano Nucera, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, emiliano.nucera@agridea.ch,

077 432 05 70, Cadenazzo (TI) n

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