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Agridea: Rebberge undLandschaft

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K U R Z - I N F O

aber daneben eine Reihe von weiteren Fachleuten und Ken- nern der lokalen Verhältnisse wie den Spiezer Gemeindepräsiden- ten Franz Arnold, den Geschäfts- führer von Spiez Marketing AG, Stefan Seger, den Berner Reb- baukommissär Jürg Maurer, Philippe Droz und Lisa Landert (beide Agridea) sowie die Vertre- ter der Rebbaugenossenschaft (RBG) Spiez, Ursula Irion und Hanspeter Zimmermann.

Terrassen und Waldsäume Nach der Besammlung der Gruppe von 26 Leuten im Bahn- hofbuffet Spiez gab es von der Terrasse aus einen ersten Über- blick über die Seebucht, bevor der Tross ins Hotel Bellevue dis- lozierte, wo Hanhart den Anlass offiziell eröffnete. Dann ging Rebbaukommissär Jürg Maurer zunächst auf Zahlen und die geografische Lage des Rebbaus im Kanton ein. Die Reben am Thunersee machen mit 18.6 ha (davon 11.5 in Spiez) weniger als 10% der kantonalen Rebfläche aus, deren Hauptast am Bieler- see liegt. In einem sehr engagier- ten Referat setzte sich darauf Raimund Rodewald für die Reb- landschaften ein und strich die Trümpfe der Spiezer Reblagen

Agridea: Rebberge und

Landschaft

Der Agridea-Weinbaukurs fand am 13. November unter der Lei- tung von Johannes Hanhart (Agridea Lindau) in Spiez statt.

Der Anlass stand unter dem Titel:

«Einfluss der Rebberge auf die Landschaft und deren Qualität».

Als Fallbeispiel wurde der Wein- baubetrieb in «der schönsten Bucht Europas» bearbeitet. Die Attraktivität der Spiezer See- bucht wird klar von den Rebla- gen mitgeprägt. Und doch füh- ren die stark auseinanderdriften- den Ansprüche der Wohnumge- bung, des Naherholungsgebiets, der Schutzwürdigkeit und eben die rebbauliche Nutzung zu Mei- nungsdifferenzen, die nicht nur zu Lasten des Rebbaus ausge- räumt werden können.

Hochkotiertes Referenten- spektrum

Die Referentenliste wurde von keinem Geringeren als Raimund Rodewald, dem Geschäftsführer der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz angeführt, umfasste

einer kommunalen Rebbauver- pflichtung einen solchen Betrieb führen soll, wenn die Rahmen- bedingungen eine gewinnbrin- gende Bewirtschaftung nicht mehr zulassen? Da es aber doch an interessanten Ansätzen zur Vermarktung des Standorts und des Weins nicht zu fehlen scheint, dürfte ein gesunder Op- timismus gerechtfertigt sein.

Instrumente zur Nutzung der Gesetzesvorgaben

Der Nachmittag war der Präsen- tation von Instrumenten zur Er- haltung und Entwicklung von (Reb)-Landschaften im Rahmen der AP 14–17 gewidmet. Johan- nes Hanhard, Philippe Droz und Lisa Landert stellten den DVZ- Beitragsrechner der Agridea, die Anforderungen für Landschafts- qualitätsbeiträge und schliess- lich das Potenzial von Projekten der regionalen Entwicklung (PRE) vor. In drei Gruppenarbei- ten wurden dann kurz noch die drei Themen «Struktur der RBG Spiez», «Produktevermarktung in der RBG Spiez» und die Chan- cen und Risiken eines «PRE- Spiez» angesprochen. Gegen 17 Uhr lichtete sich der Teilneh- merkreis, da den meisten doch eine längere Heimreise bevor- stand – ich gehe aber davon aus, dass die Ausdauernden noch Gelegenheit erhielten, die Pro- duktepalette der RBG Spiez nä- her kennenzulernen. Ruf

Rebbau

mit ihren Teilterrassierungen und dem buchtigen Waldsaum heraus.

«Spiezielle» Entwicklung Es folgten Ausführungen zur Entwicklung von Spiez (Franz Arnold) mit seinen fünf «Bäuer- ten», zu den «spieziellen» An- sprüchen des Standortmarke- tings (Stefan Seger) und schliess- lich zu den Knackpunkten der lokalen RBG (Hanspeter Zim- mermann). Rebbau wird in Spiez seit dem 9. Jahrhundert betrie- ben mit einem Unterbruch Ende des 19. Jahrhunderts, als die Reblaus den weiteren Anbau verunmöglichte. Ab 1927 be- gann dann dank Pionier Hans Barben die Rebe erneut in der Seebucht Fuss zu fassen – der erste Schlosswein wurde 1934 wieder gekeltert. Der Rebbetrieb ist auch heute topografisch auf- wendig, wegen seiner Genos- senschaftsstruktur aber nicht direktzahlungsberechtigt. Ein Handicap. Der Weinverkauf gibt dagegen kaum Probleme. Beim Rundgang durch die Reblagen, den Ursula Irion mit viel Herz- blut leitete, gewann man einen Einblick in die Vor- und Nachtei- le dieser speziellen Lage. Es stellt sich die Frage, wer im Rahmen

Die Teilnehmer des Agridea-Weinbaukurses. (Foto: Hans Jüstrich, Plantahof, Landquart)

Zugkraft von Rebanker- systemen – ein Praxistest

Lohnunternehmer Ernst Gasser aus Hallau, ein erfahrener Dienstleister in der Erstellung von Rebanlagen und Stützein- richtungen, hatte sich zum Ziel gesetzt, alle verfügbaren Anker in einem Praxistest zu verglei- chen. Acht verschiedene Anker wurden in Hallau und in Wil- chingen in zwei verschiedenen Bodentypen in den Boden ge- drückt, gedreht oder geschlagen.

Nach sieben Wochen Ruhezeit wurde der Widerstand der Sys-

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drehen oder Einschlagen der An- ker ein Jahr im Voraus die Stabili- tät deutlich verbessern. Je hu- moser der Boden, desto länger müssen die Schäfte der Telleran- ker sein. Auch der Teller selbst muss in solchen Böden gross sein. In lehmigen Böden zeigen auch Spiralanker gute Stabilität.

Aber auch auf Zug zeigt sich die

ring. Die bekannten Felsanker, Bündnereisen, dicke und lange Armierungseisen erfüllen den Zweck in normalen Böden kaum. Der Vorteil liegt eindeutig in problematischem, felsigem Untergrund.

Klaus Schilling, Agroscope Spiralwirkung. Der Anker dreht

sich heraus. Dies dürfte sich langfristig als nachteilig erwei- sen und zu Reparaturen führen.

Eingeschlagene Anker mit aus- gefahrenen Spiralen und ange- schweissten Flügeln sind in stei- nigen Böden besser als in humo- sem und lehmigem Untergrund.

Der Widerstand ist dort zu ge- teme mit einer Zugwaage ge-

messen. Es gab für die Praxis in- teressante Ergebnisse.

Bodenstruktur entscheidet Auch wenn in der Praxis meis- tens aus Zeitgründen die Draht- anlage und die Verankerung gleichzeitig erstellt und auf Zug gebracht werden, dürfte das Ein-

Alle getesteten Anker (von links nach rechts in der Tabelle). Zwei Profis beim Justieren der Zugwaage.

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Rebbau-Pioniere von Buchberg

Der Buchberger Markus Simm- ler und Armin Gredig von der Gemüsevereinigung Zürich (GVZ) realisierten in Buchberg (SH) ihre Idee von der ersten Reb-Neuanlage der Schweiz auf Folie. Die Parzelle liegt auf 470 m ü.M. beim Erlebnis-Bauernhof

«Lindenhof» von Markus und Susanne Simmler-Leissl. Die beiden bewirtschafteten in der Schaffhauser Enklave Buchberg bereits 2½ ha Reben, vor allem Blauburgunder und Regent. Der Wein verkauft sich gut in der Be- senbeiz, die vor 25 Jahren neben der Besenbeiz Stammheim die erste ihrer Art in der Schweiz

war. Auch mit dem neuen Reb- hang weht in Buchberg wieder Pioniergeist, denn etwas Ähnli- ches gibt es in der Schweiz bis- her ebenfalls noch nicht.

Johanniter auf Folie

Zuerst musste das Wiesland um gezont werden, da es nicht im Rebkataster lag. Mittlerweile

wurden auf 20 Aren 1000 Stöcke reblaustolerante Johanniter- Hochstammreben in Folie ge- setzt, wie sie im Gemüsebau ver- wendet wird. Hochstammreben sind weniger frostempfindlich, da die Veredlungsstellen über dem Boden liegen. Zudem ha- ben die «Hochstämmer» gegen- über normalen Setzreben den

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