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Archiv "Rehabilitation: Plädoyer für modifiziertes Klassifikationssystem" (26.10.2001)

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ie im Bundesverband Deutscher Pri- vatkrankenanstalten e.V. (BDPK), Berlin, zusammengeschlossenen Rehabilitationseinrichtungen und Ein- richtungen für die Anschlussrehabilita- tion halten es für notwendig, im Zuge der Umstellung der Finanzierung im Akutkrankenhausbereich auf diagno- seorientierte Fallpauschalen (DRGs) auch im Bereich der Rehabilitation, Geriatrie, Pflege und der Vor- und Nach- sorge dieses neue Fallklassifikations- und Vergütungssystem einzuführen – al- lerdings nach speziellen Vorgaben und unter Einbeziehung ausländischer Er- fahrungen. Die in der akutklinischen Versorgung auf deutsche Verhältnis- se angepassten AR-Diagnosis Related Groups könnten im Bereich der Rehabi- litation und Pflege nicht übernommen werden. Es müsse vielmehr auf die spezi- fische Versorgungs- und Bedarfssituati- on von Rehabilitanden, chronisch Kran- ken, Behinderten und Pflegebedürftigen Rücksicht genommen werden und deren Versorgungsbedarf kostenmäßig in den DRGs abgebildet werden. Dies bedürfe einer Modifikation und einer teilweisen Implementation alternativer Systeme, die sich im Ausland (vor allem in den USA) bewährt hätten.

Konzept wird entwickelt

Inzwischen hat der BDPK einen inter- disziplinär besetzten Expertenstab unter Leitung der Professoren Dr. phil. Vjenka Garms-Homolová, Prof. Dr. phil. Ernst von Kardorff, Berlin, und Prof. Dr. med.

Dr. sc. Karl Lauterbach, Universität zu Köln, berufen, die im nächsten Schritt die Methodik und Umsetzungschancen ausloten und ein detailliertes Implemen- tationskonzept entwickeln wollen.

Die derzeitige Ausgangslage: Die Einführung der pauschalierenden Ent- gelte auf der Basis der G-Diagnosis Related Groups ab 2003/2005 wird im akutstationären Bereich einen starken Strukturwandel und einen Paradigmen- wechsel in der Klinikfinanzierung mit sich bringen, der auch Rückwirkungen auf die Finanzierung der Rehabilitati- onseinrichtungen und im Pflegebereich haben wird. Die diagnosebezogenen Fallpauschalen führen tendenziell zu ei- ner Verweildauerverkürzung im akut- stationären Sektor mit der Folge, dass bisher vollstationär versorgte Fälle ent- weder in den ambulanten ärztlichen Sektor oder schneller in den Bereich der Anschlussrehabilitation und der Pflege verlegt werden. Prognostizierbar ist bereits heute, dass die Patientenkol- lektive im ambulanten Sektor ebenso wie im Bereich der Rehabilitation und in der nachgelagerten Versorgung stark wachsen werden. Die Experten gehen davon aus, dass zugleich die Fallzahlen im Bereich der Rehabilitation zuneh- men werden. Dadurch wird der techni- sche Aufwand steigen, die Ausstattung und die Personalqualifikation angeho- ben und die Organisation verändert werden müssen. Insgesamt dürften die Fallkosten im Bereich der Rehabilitati- on und der Pflege überdurchschnittlich steigen.

Eine Einführung von pauschalieren- den Vergütungen auch im Rehabilitati- onsbereich und im Bereich der Pflege hätte den Vorteil, dass auch hier Effizi- enzanreize gesetzt würden. Bisher ko- stengünstige Anbieter und Einrichtun- gen, die ihre Kostenstrukturen geord- net haben, würden Vorteile erzielen.

Zudem ist es in einem gleichartigen und aufeinander abgestimmten Vergütungs- system leichter, integrierte Versorgungs-

angebote vorzuhalten, die sowohl akut- stationäre als auch Rehabilitationslei- stungen umfassen.

Um ein spezielles, internationales Klassifikations- und Abrechnungssy- stem für die Rehabilitation, Geriatrie und Pflege praxisgerecht zu entwickeln, schlagen die Experten alternative Mo- delle vor. Diese orientieren sich an dem individuellen Versorgungsbedarf der Rehabilitanden und Pflegebedürftigen, nach der Dauer, Intensität und Fachbe- zogenheit des Hilfeaufwandes und ei- ner Reihe weiterer Faktoren, die den komplizierten und speziellen Bedarf in der Rehabilitationsphase erfassen.

Zwei Instrumente haben sich bisher im Ausland bewährt, und zwar die Func- tion Related Groups (FRG) auf der Grundlage des Functional Independ- ence Measure (FIM) und das System der Resource Utilization Groups (RUG III-System), das auf dem System Mini- mum Data Set des Resident Assess- ment Instrument (RAI) basiert. Beide Instrumente genügen höchsten metho- dischen Standards; sie sind bereits in deutscher Sprache verfügbar. In verschie- denen deutschen Spezialeinrichtungen werden sie getestet.

Gruppentypische Module

Die Expertengruppe wird ein Konzept entwickeln, das die vorhandenen Klas- sifikationssysteme anpasst und teilwei- se neu entwickelt und auf rehabili- tationsspezifische Klassifikationen ab- stellt. Es sollen gruppentypische Reha- bilitationsversorgungspakete geschnürt und nach Durchschnittskosten kalku- liert und Preise gebildet werden. Diese sollen Basis für ein Disease-Manage- ment im wohnortnahen Bereich bilden.

Dabei müsse auch die Tatsache berück- sichtigt werden, dass in der Rehabili- tation und Pflege neben Fachtherapeu- ten auch zahlreiche nichtmedizinische Fachberufe eingeschaltet werden und zumeist eine zentrale Steuerungsfunkti- on übernehmen. Dies gilt für den Groß- teil der Leistungen im Bereich der me- dizinischen Rehabilitation. Besondere Aufmerksamkeit soll der Schnittstellen- problematik zwischen Akutsektor und rehabilitativem Versorgungsbereich ein- geräumt werden. Dr. rer. pol. Harald Clade P O L I T I K

A

A2778 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 43½½½½26. Oktober 2001

Rehabilitation

Plädoyer für modifiziertes Klassifikationssystem

International erprobte Systeme

für Rehabilitation, Geriatrie und Pflege

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