panse oder Pavian und Mensch) und die diskordan- te Xenotransplantation (wie zwischen Schwein und Mensch). Aus immunolo- gischer Sicht ist die kon- kordante Xenotransplanta- tion weniger problematisch.
Nach Transplantationen von Schimpansen- oder Pavian- Organen könnten zur Ver- hinderung von Abstoßungen die derzeit üblichen, auf die T-Lymphozyten ausgerichte- ten immunsuppressiven Me- dikamente verwendet wer- den. Allerdings: Schimpan- sen sind vom Aussterben be- droht, und Leber, Herz und Lunge von Pavianen sind für den Menschen zu klein. Hin- zu kommt, daß die Zucht von Primaten schwierig und zu teuer ist. Zudem sprechen ethische Gründe und die Ge- fahr der Übertragung von Krankheitserregern zwischen den verschiedenen Spezies gegen eine Verwendung von Primaten-Organen.
Das Interesse der Trans- plantationsforscher richtet sich daher auf die Organe von Schweinen. Die Kosten für die Gewinnung ihrer Or- gane wären vergleichsweise niedrig, Größe und Struktur entsprächen denen des menschlichen Empfängers, und präoperative Tests an
Spendern und Empfängern könnten sorgfältig koordi- niert werden. Ethische Be- denken dürften von geringer Relevanz sein, da Schweine bereits als Nahrungslieferant für den Menschen dienen.
Aber nach diskordanter Xenotransplantation führen bereits vorhandene (präfor- mierte), gegen spezifische Oberflächenantigene der Zellen des Spenderorgans ge- richtete Antikörper zu einer hyperakuten Abstoßung des Organs. Daher müssen für diskordante Xenotransplan- tationen neue immunsup- pressive Strategien ent- wickelt werden.
Ein erfolgversprechender Ansatz zur Verhinderung der hyperakuten Abstoßung ist die genetische Manipulation des Spenders, die derzeit im Ratte-Hamster- und ande- ren Nager-Modellen sowie im Schwein-Primaten-Mo- dell entwickelt wird. Ziel ist es, die genetische Informati- on des Spendertiers so zu ver- ändern, daß das menschliche Immunsystem die Ober- flächenantigene des Spenders nicht als „fremd“ erkennt.
Der Traum des transgenen Schweins, das als Universal- spender alle Organe liefert, scheint heute allerdings uner- reichbar zu sein. zyl
A-2567 Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 40, 4. Oktober 1996 (69)
V A R I A AUS UNTERNEHMEN
Schwangere mit vorzeitigem Blasensprung haben bei Schnittentbindungen ein höheres Infektionsrisiko als Pati- entinnen mit präoperativ intakten Eihüllen. Durch eine An- tibiotikaprophylaxe kann jedoch die Gefahr einer Uterus- infektion und nachfolgender Endometritis bei diesen Pati- entinnen deutlich gesenkt werden.
In einer randomisierten Doppelblind-Studie, an der 91 Frauen teilnahmen, haben Wissenschaftler die Wirkung von Ampicillin in Kombination mit dem Betalaktam-Inhi- bitor Sulbactam (Combactam®, Pfizer) mit der von Ampi- cillin allein verglichen. Unmittelbar nach Abklemmen der Nabelschnur wurde eine Einzeldosis Ampicillin (2 g) mit oder ohne Sulbactam (1 g) intravenös verabreicht.
Bei den Frauen mit vorzeitigem Blasensprung, die mit der Kombination behandelt wurden, kam es wesentlich seltener zu postoperativen Infektionen des Endometriums als in der Kontrollgruppe (8,8 Prozent gegenüber 35,3 Prozent). Bei Patientinnen mit präoperativ intakten Eihüllen beeinflußte die Gabe von Sulbactam das Infektionsrisiko nicht. EB