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Fürst, E. (1998). OECD-Konferenz zur Kontrolle von forstlichem Vermehrungsgut im internationalen Handel. Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen, 149(9), 741-743.

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OECD-Konferenz zur Kontrolle

von

forstlichem Vermehrungsgut im internationalen Handel

Von£r««Für«

/<"e_yvvorrf.v:OECD Conference; forest treeseeds; international seed trade.

FDK:232.31:742:972

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitSitzinParisorganisiertjährlich eine Tagung, die dem «OECD-SystemfürdieKon- trolle von forstlichem Vermehrungsgut im internationalen Handel» (OECD-System) gewidmet ist. Diesem OECD-System sind bisher 17 europäische Länder sowie die USA, Kanada, die Türkei und Ruanda beigetreten. Die Vertreter dieser Länder und verschiedener internationaler Organisationen trafen sich dieses Jahr vom 15. bis zum

17.Juni 1998 in Paris.

Die zurZeit noch gültige Regelung geht aufdasJahr 1974zurück. In den vergan- genen Jahren wurde das System einer vollständigen Revision unterzogen. Das neue System konnte aber noch nicht in Kraft gesetzt werden. Die USA stösst sich an der Bestimmung, dass gentechnisch veränderte Organismen (GMO)

-

in unserem Fall

forstliches Vermehrungsgut

-

zu deklarierensind. AlleanderenDelegierten unterstüt- zen die Pflicht für eine klare Deklaration, insbesondere die Delegierten aus den Län- dern derEuropäischen Union. Eine kleine Arbeitsgruppe wurde beauftragt,eineEini- gungin dieser Frage herbeizuführen.

Die wichtigsten Punkte derTagung waren ausschweizerischer Sicht:

-

t/bers/c/ü über «Aitfgewüb/teSamerterarebesründe»

Mit

dem

Beitritt

zumOECD-Systemverpflichten sichdieLänder unteranderem,der OECD Angaben überihre Samenerntebestände zu liefern. 17Länder haben bisher Angaben über ihre ausgewählten Erntebestände geliefert. Das Sekretariat der OECD hatdiese Angaben in einer Übersichtzusammengestellt und den Länderde- legiertenzugänglich gemacht.

Schweiz.Z. Forstwes.,749(1998) 9:741-743 741

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Die Schweiz weist zur Zeit 244 ausgewählte Samenerntebestände mit einer Fläche von 1914Hektaren aus. Diese Erntebestände enthalten 10Nadelholz- und20Laub- holzarten.

- l/bmlc/zt

«herzerti/iziertasSflatgwtim mtemationa/en /7a«de/

19LänderhabendemSekretariatderOECDAngabenüberzertifiziertesSaatgutfür die Periode vom 1. Juli 1995 bis 30. Juni 1996 geliefert. Unterschieden wurde zwischen Import, Exportund derVerwendung des Saatgutes im Inland. Das Sekre- tariat derOECD hatdiese Angabenebenfalls ineiner Übersicht zusammengestellt.

In der Kategorie «Ausgewähltes Vermehrungsgut» wurde von den Ländern mit Abstand die grösste Menge für den internen Gebrauch zertifiziert, nämlich 845000 Kilogramm Saatgut. Die Importe und Exporte fallen dagegen mit 1106 Kilogramm bzw. 2687 Kilogramm bescheiden aus.

In der Kategorie «Quellengesichertes Vermehrungsgut» wurden folgende Mengen zertifiziert:

interner Gebrauch478148Kilogramm,Import173310KilogrammundExport36825 Kilogramm Saatgut.

-

Au/nö/tme Madagaskars ins 0/:CD-5y.s7em

Madagaskar hat 1997 offizielldenAntragzur Aufnahmeins OECD-Systemgestellt.

DieVersorgungmit forstlichem VermehrungsgutwirdinMadagaskarübereinehalb- staatliche Saatgutzentrale gewährleistet. DieseZentrale istfürdie Ausscheidung der Samenerntebestände,fürdenBetriebvon Samenplantagen sowiefürdieErnte,

Auf-

bereitung, Lagerungund denHandelmitSaatgutzuständig.

Die Saatgutzentrale wurde bei ihrer Gründung 1986 von der schweizerischen Ent- wicklungshilfe technisch und finanziell unterstützt (InterCooperation, Bern). Pro- fessor A. Nanson aus Belgien würdigte als Experte der OECD die Bemühungen Madagaskars, die Versorgung mit forstlichem Vermehrungsgut im Inland zusichern und die Saatgutexporte nach internationalen Normen zu zertifizieren. Aufgrund

des Expertenberichtes wurde die Aufnahme Madagaskars von den Delegierten einstimmiggutgeheissen.

-

/n/ormaüon zwm TVo/e/ü «5/otec/zno/ogiewad ForsfMa'mcka/b

Eine Gruppe von Experten der OECD hat den Auftrag, eine Übersicht über die verschiedenen nationalen, gesetzlichen Bestimmungen zur Biotechnologie zu erarbeiten. In einem ersten Schritt hat die Gruppe sogenannte Konsensus- Dokumente erarbeitet. Diese Dokumente liefern Informationen zu bestimmten Pflanzenarten und Genprodukten. Zum Beispiel: Forstwirtschaftliche Bedeutung, Taxonomie und natürliche Verbreitung, Zentren der Diversität, Vermehrung, Genetik, Kreuzungen, Ökologie und verwandte Arten. Die Dokumente werden von Mitgliedländern der OECD gegenseitig anerkannt. Die Dokumente sind als 742

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Grundlage für eine Harmonisierung der verschiedenen, nationalen Bestimmungen zur Biotechnologie gedacht.

Fürden forstwirtschaftlichen BereichliegenzurZeit folgende Dokumente vor:

-

Draft consensus documenton the biology of NorwaySpruce/Piceaaèies (L)].

-

Draft consensus document on the biology of White Spruce /Picea g/aucn (Moench)].

-

Draft consensus document on thebiology of Popwit« L. (Poplars).

Das OECD-Sekretariat informierte über den Standder Arbeiten und verteilte den Delegiertendie obenerwähnten Dokumente.

Am 16. Juni wurde die Tagung durch eine Exkursion nach Belgien unterbrochen.

Unterder versierten LeitungvonProf.A. Nansonwurde ein ausgewählter Samenernte- bestand fürBuche in der Nähe von Brüssel besichtigt. Die Herkunft «Soignes» beein- drucktedie Experten durchihre Ausdehnung. DerBestandweist eine Grösse vonrund 1900Hektaren auf.

Anschliessendführte dieExkursiondurch dieHerkunftsregionen Brabant/Hesbaye und Niederes Maasplateau.InMarche wurdedas 1996eröffnete «Comptoir Wallondes MatérielsForestiersdereproduction»besichtigt. Diese Saatgutzentrale ist fürdie Ver- sorgung Walloniens mit forstlichemVermehrungsgut zuständig.Zu diesemZweckwer- denregionale Samenerntebeständebeerntet,das Saatgutaufbereitet,gelagertundden Forstbaumschulen zurPflanzennachzucht angeboten.

Zum Abschluss des Tageswurde ein ausgewählter Samenerntebestand für Dougla- sie, Herkunft «Petit Hestrait», sowie die Samenplantagen und Klonparks in Fenffe- Ciergnon besichtigt.

Auf

einer Fläche von28 Hektaren wurden hier Samenplantagen für sechsBaumarten mit total908 Klonen angelegt.

Die Tagung bot eine gute Gelegenheit, Informationen über den Handel mit forstli- chem Vermehrungsgut einzuholen und den Kontakt mit Experten verschiedenerLän- derund internationaler Organisationenzu pflegen.

Ver/ower

Ernst Fürst, dipl. Forsting. ETH, Beratungsstelle für forstliches Vermehrungsgut, Eidg. For- schungsanstaltfürWald,Schneeund Landschaft (WSL),CH-8903Birmensdorf.

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