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Archiv "Lumbalpunktion bei Verdacht auf Meningitis beim Säugling nicht ungefährlich" (14.05.1982)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Arthroskopie des Kniegelenks

Dagegen bedürfen ausgedehnte de- generative Meniskusschäden weiter- hin der subtotalen oder totalen Me- niskektomie herkömmlicher Art.

Weitere bevorzugte Anwendungsge- biete für die arthroskopische Opera- tion sind osteochondrale Frakturen (zum Beispiel bei Patella-Luxation) sowie freie Gelenkkörper, gestielte Tumoren und Fremdkörper (Abbil- dungen 7 und 8).

Bei medialen Kniebeschwerden ist gelegentlich eine hypertrophe Plica mediopatellaris (Synovialfalte zwi- schen Hoffaschem Fettkörper und medialem Kniescheibenrand) ur- sächlich beteiligt. Die Resektion oder Durchtrennung der Plica ist dann notwendig (7, 12).

Arthroskopische Operationen haben gegenüber der herkömmlichen Ar- throtomie einige Vorteile:

• Weichteilschonung,

(i)

geringe postoperative Schmer- zen,

• geringe Quadricepshemmung,

• rasche Bewegungsfreiheit,

• frühe Belastungsfähigkeit,

• keine Sensibilitätsstörung,

• gute Kosmetik.

Die Operationszeit lag bei unserem Patienten bei 50 Minuten (inklusive der diagnostischen Arthroskopie von 15-20 Minuten). Überschreitet die Operationszeit eineinhalb Stun- den, so soll eine Arthrotomie durch- geführt werden (5). Zwei Patienten mußten wegen anhaltender Be- schwerden bei zu groß belassenem Restmeniskus später arthrotomiert werden. Zwei Patienten mit chroni- scher Synovitis wurden rearthrosko- piert, ohne daß sich ein operations- würdiger Befund ergeben hätte.

Die Komplikationen der Arthrosko- pie sind minimal (2). In unseren Fäl- len waren einige instrumentelle oberflächliche Knorpelabschilferun-

gen zu verzeichnen, die klinisch oh- ne Bedeutung sind. Flüssigkeitsinfil- trationen der Weichteile resorbieren sich schnell. Infektionen als Folge der Arthroskopie traten nicht auf.

Wer die diagnostischen und juristi- schen sowie die persönlichen Pro- bleme der Patienten Jahre nach so- genannten Distorsionsverletzungen des Kniegelenkes kennt, wird Narko- seuntersuchung und Arthroskopie gezielt und rechtzeitig einsetzen.

Literatur

(1) Andrews, J. R.: Persönliche Mitteilung (Kongreß der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie, Salzburg (1981)— (2) Dick, W., Glinz, W.; Henche, H. R.; Ruckstuhl, J.;

Wruhs, 0.; Zollinger, H.: Komplikationen der Arthroskopie, Eine Analyse von 3714 Fällen, Arch. Orthop. Traumatol. Surg. 91 (1978) 69 — (3) Gillquist, J.; Hagberg, G.: A new modifica- tion of the technic of arthroscopy of the knee joint, Acta Chir. Scand. 142 (1976) 123 — (4) Gillquist, J.; Hagberg, G.: Findings at arthros- copy and arthrography in knee injuries, Acta Orthop. Scand. 49 (1978) 398 — (5) Gillquist, J.:

Endoscopic meniscectomy — A follow up stu- dy, Second International Seminar on Operati- ve Arthroscopy, Mau i, October 1980— (6) Glinz, W.: Arthroskopische Diagnostik der traumati- schen Knorpelläsion am Kniegelenk, H. Unfall- heilkd. 129 (1977) 242 — (7) Glinz, W.: Diagno- stische Arthroskopie und arthroskopische Operation am Kniegelenk, Bern/Stuttgart/

Wien: Huber (1979) — (8) Jackson, R. W.: The virtues of partial meniscectomy, Second Inter- national Seminar on Operative Arthroscopy, Maui, Octob. 1980 — (9) Hertel, P.: Diagnosti- sche u. Therapeutische Arthroskopie, S. 821 bis 827, in: Indikation zur Operation, herausge- geben von G. Heberer und L. Schweiberer.

Zweite Auflage, Springer-Verlag, Berlin/Hei- delberg/New York (1981)— (10) Hertel, P.; und Schweiberer, L: Die Akutarthroskopie des Kniegelenks als diagnostischer und therapeu- tischer Eingriff, Unfallheilkunde 83 (1980) 233-240 — (11) O'Connor, R. Arthroscopy in the diagnosis and treatment of acute ligament injuries of the knee, J. Bone Joint Surg. (Am.) 56 (1974) 333—(12) O'Connor, R. L.: Arthrosco- py, Philadelphia/Toronto: J. B. Lippincott (1977) — (13) Streli, R.: Spätergebnisse nach partieller Meniskusresektion bei 82 Fällen (Nachuntersuchungen nach 18-25 Jahren), Chirurg 26 (1955) 97-103

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med.

Peter Hertel Chefarzt der Unfallchirurgischen Abteilung Rudolf Virchow Krankenhaus Augustenburger Platz 1 1000 Berlin 65

FÜR SIE GELESEN

Lumbalpunktion bei Verdacht auf Meningitis beim Säugling

nicht ungefährlich

Die Autoren präsentieren eine retro- spektive Studie über neun Jahre, die 277 Kinder mit nachgewiesener Bak- teriämie umfaßt. In 77 Prozent der Fälle wurden verschiedene Pneumo- kokkenstämme im Blut nachgewie- sen; bei 22 Prozent der Fälle ergab die Blutkultur Hämophilus influ- enzae.

Von den erfaßten Fällen entwickel- ten neun Kinder eine Meningitis. Be- troffen waren sieben von 46 Kindern, bei denen eine Lumbalpunktion durchgeführt worden war, gegen- über nur zwei von 231 Kindern, die nicht punktiert worden waren. Alle betroffenen Kinder waren jünger als ein Jahr. Selbst ohne antibiotische Behandlung trat bei 15 Kleinkindern (älter als 13 Monate) kein einziger Fall von Meningitis nach Lumbal- punktion auf; dagegen erkrankten fünf von sechs Säuglingen nach Lumbalpunktion ohne Antibiotika- schutz.

Das Meningitisrisiko der Säuglinge war unter antibiotischer Therapie geringer. Von 17 behandelten Säug- lingen erkrankten nur zwei im An- schluß an die Lumbalpunktion an Meningitis.

Die Autoren schlagen vor, Lumbal- punktionen bei Säuglingen mit klini- schen Zeichen einer Bakteriämie (hohes Fieber, Alter unter einem Jahr, Leukozytose) nur unter anti- biotischer Behandlung vorzuneh- men, die so lange fortgesetzt wer- den sollte, bis eine Bakteriämie aus- geschlossen ist. Ob man sich aller- dings dem Vorschlag anschließt, bei nachgewiesener Bakteriämie gege- benenfalls eine zweite Lumbalpunk- tion zum Ausschluß einer iatrogen induzierten Meningitis durchzufüh- ren, muß dahingestellt bleiben. Kte

Teele, D. W.; Dashefsky, B.: Rakusan, T.; Klein, J. 0.: Meningitis after lumbar puncture in children with bacteremia. N. Engl. J. Med. 305 (1981) 1079-1081

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Heft 19 vom 14. Mai 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A/B

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