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Archiv "Leistenbruch beim Säugling" (10.02.1977)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

NOTFALL IM BEREITSCHAFTSDIENST

Leistenbruch beim Säugling

Bei der Leistenhernie des Säuglings, die in 90 Prozent der Fälle Knaben betrifft, handelt es sich als Folge eines offenen Processus vaginalis peritonei fast ausnahmslos um einen indirekten Bruch. In den Processus vaginalis zum Beispiel durch Pressen eintretende Darmanteile, die eine Vorwölbung in Höhe des äußeren Leistenringes hervorrufen, lassen sich in der Regel

leicht in den Bauchraum zurückdrängen. Ist dieser Tumor nicht reponibel, so handelt es sich diffe- rentialdiagnostisch um eine im Säuglingsalter häufige Inkarzeration von Darm, ein vorgefallenes Ovar, einen Leistenhoden mit Hydrocele testis oder eine Hydrocele funiculi.

Symptomatik

Tumor im Bereich des äuße- ren Leistenringes mit „quat- schendem" Inhalt, der sich in der Regel leicht in die Bauchhöhle zurückdrängen läßt (Ausnahme Ovar). Meist schmerzloses Wiederaustre- ten beim Pressen und Schreien.

Indurierte Vorwölbung oder pralle Füllung des Bruches, Spontan- und Druckschmerz- haftigkeit, Meteorismus, galli- ges Erbrechen und Sistieren der Darmperistaltik. Als Zei- chen einer bereits eingetre- tenen Schädigung des Dar- mes: Hautrötung über dem Tumor, Abwehrspannung, Fieber, eventuell Zeichen ei- nes Schocks.

Prall-elastische, zumindest nach proximal zugespitzte Geschwulst ohne Fortset- zung in den Leistenkanal.

Geringe Verschieblichkeit, meistens Transparenz (Dia- phanoskopie, Ausnahmen!).

Diagnose

Zu jedem Zeitpunkt nach der Geburt auftretende Vorwöl- bung im Bereich des äußeren Leistenringes, auf Grund von Lokalisation und Konsistenz von vergrößerten inguinalen Lymphknoten leicht zu un- terscheiden. Ist der Bruch zum Zeitpunkt der Untersu- chung nicht ausgetreten, fin- det sich neben einem weiten Leistenring häufig eine Ver- dickung des Funiculus sper- maticus. Im Zweifelsfall zäh- len die Angaben der Eltern!

Inkarzerierte Leistenhernie Der Bruch ist irreponibel, auskultatorisch über dem Tumor häufig Darmperistaltik zu hören, bei Mädchen (10°/o der Fälle) nicht selten Ovar tastbar. Bei Gangrän des eingeklemmten Darmes: Auf- getriebenes Abdomen, galli- ges Erbrechen, Fieber, Leu-

kozytose, Schock.

Hydrocele testis et funiculi Längeres, beschwerdeloses Bestehen bei gleicher Konsi- stenz und Größe, Abgrenz- barkeit nach proximal und deutliche Transparenz spre- chen in der Regel gegen eine Leistenhernie.

Therapie

• Kein Bruchband!

• Mit der Diagnosestellung ist .die Indikation zur Opera- tion gegeben; je jünger der Säugling, desto größer die Gefahr einer Inkarzeration.

Weiterbehandlung durch ei- nen Kinderchirurgen.

Nach Sedierung erneuter vorsichtiger Repositionsver- such. Klinikeinweisung zur Operation beziehungsweise unter Hinweis auf vorbestan- dene Inkarzeration.

• Ist eine Reposition (auch des Ovars) nicht möglich oder bestehen bereits Zei- chen einer Darmschädigung, sofortige Klinikeinweisung und notfallmäßige Operation.

• Keine Punktion!

• Wenn Zweifel an der Dia- gnose, Einweisung zur Ope- ration.

Anschrift der Verfasser:

Dr. Jürgen Engert Dr. Georg Simon

Kinderchirurgische Klinik (Direktor: Professor Dr. Waldemar Ch. Hecker) Lindwurmstraße 4

8000 München

356 Heft 6 vom 10. Februar 1977

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