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Archiv "Gallensteinauflösung: Sitosterol ohne Effekt" (10.04.1980)

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Academic year: 2022

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FÜR SIE GELESEN

lung überwiesen (referred care = RC-Gruppe). Wie erwartet, war in der SC-Gruppe die Blutdruckkon- trolle besser als in der RC-Gruppe, so daß in der SC-Gruppe ein weitaus höherer Prozentsatz normotensive Werte erreichte. Die Gesamtmortali- tät war nach fünf Jahren in der SC- Gruppe um 17 Prozent niedriger als in der RC-Gruppe. Besonderes Inter- esse verdient die Beobachtung, daß bei Unterteilung in Blutdruckunter- gruppen jene mit nur geringer Druckerhöhung (diastolisch 90 bis 104 mmHg) die größte Reduktion der Gesamtmortalität aufweisen; es wurde eine Senkung um 20 Prozent in der SC-Gruppe gegenüber der RC-Gruppe erreicht. Unverständlich und noch nicht vollständig erklärt ist die Beobachtung, daß bei höheren Druckwerten zwar Unterschiede zwi- schen SC- und RC-Gruppe gefunden werden, diese jedoch keine statisti- sche Signifikanz erreichen. Die Tat- sache, daß Hypertoniker mit höhe- ren Druckwerten von den Hausärz- ten energischer behandelt wurden als jene mit milden Hypertonien, mag als Teilerklärung gelten. Bei der Aufschlüsselung der Gesamtmortali- tät nach einzelnen Todesursachen scheint sich in der Gruppe der mil- den Hypertonien (90 bis 104 mmHg) auch eine Senkung der Myokardin- farktrate zu zeigen. Allerdings han- delt es sich hierbei um vorläufige und durch methodische Schwierig- keiten nicht eindeutig interpretier- bare Ergebnisse. Interesse verdient auch die Tatsache, daß bei weißen Frauen und Hypertonikern in der Al- tersgruppe von 30 bis 49 Jahren kein signifikanter Therapieeffekt gefun- den werden konnte.

Die Ergebnisse des HDFP zeigen erstmals eine statistisch signifikan- te Senkung der Gesamtmortalität durch intensive medikamentöse, an- tihypertensive Therapie bei milden Hypertonien. Weitere detaillierte Er- gebnisse aus dem ansehnlichen Zahlenmaterial werden in Kürze fol- gen. Cme

Five-Jear Findings of the Hypertension Detec- tion and Follow-up Program — (1) Reduction in Mortality of Persons with High Blood Pressure, including Mild Hypertension, JAMA 242 (1979) 2562-2571 — (2) Mortality by Race-Sex and Age, JAMA 242 (1979) 2572-2577

hmnglobulinprophylaxe gegen Hepatitis A

Bei 615 Soldaten der UN-Streitkräfte auf Zypern wurden vor und nach dem sechsmonatigen Dienst Unter- suchungen auf Antikörper gegen Hepatitis A vorgenommen. Nur bei 2,3 Prozent der Soldaten konnte vor dem Dienst auf der Insel Anti-HAV nachgewiesen werden, dagegen wa- ren 97 Prozent der einheimischen Zyprioten Anti-HAV-positiv, was dar- auf hinweist, daß die Hepatitis A auf Zypern endemisch ist. Die UN-Solda- ten erhielten noch vor der Abreise in Schweden eine Immunglobulinpro- phylaxe (2 ml 16,5 Prozent IG). Diese Prophylaxe wurde nach drei Mona- ten in Zypern wiederholt. Nur einer (0,2 Prozent) von 615 Soldaten machte eine Serokonversion gegen Hepatitis A durch. Hierbei handelte es sich um eine subklinische Infek- tion ohne Hepatitissymptome wäh- rend des Zypernaufenthaltes. Die Autoren schlußfolgern, daß bei nichtimmunen Personen in einer Re- gion mit endemisch vorkommender Hepatitis A das verwendete Immun- globulinprophylaxe-Schema sehr wirkungsvoll ist und sogar die sub- klinische Serokonversion gegen He- patitis A weitestgehend zu verhin- dern vermag. Hrc

Weiland, 0.; Berg, J. V. R.; Bäck, E.; Lund- bergh, P., Infection 5 (1979) 223-225

Gallensteinauflösung:

Sitosterol ohne Effekt

Während der Effekt einer peroralen Gabe von Chenodesoxycholsäure auf die Lithogenität der Galle unum- stritten ist, sind die Meinungen über den Effekt einer diätetischen Sen- kung der Cholesterinresorption ge- teilt. Pflanzliche Sterole, wie das Sitosterol, hemmen die Cholesterin- resorption. Bei sieben Patienten mit Gallensteinen wurde der Effekt von Chenodesoxycholsäure (10 mg/kg/

Tag), (3-Sitosterol (250 mg/kg/Tag) und einer Kombination beider Sub- stanzen auf die Lithogenität der Gal- le während einer sechswöchigen

Therapiestudie untersucht. (-Sito- sterol hatte keinen Einfluß auf den lithogenen Index der Galle, obwohl die Substanz zu einer ausgeprägten Senkung der Cholesterinabsorption führte. Chenodesoxycholsäure führ- te zu einer deutlichen Senkung des Sättigungsindex der Galle, die zu- sätzliche Gabe von (3-Sitosterol hatte keinen Einfluß. Die Ergebnisse legen nahe, daß ß-Sitosterol weder als Mo- nosubstanz noch als Kombination mit einer niedrigen Chenosäurethe- rapie bei der Behandlung des Gal- lensteinleidens wirkungsvoll ist.

Darüber hinaus scheint eine diäteti- sche Restriktion der Cholesterinzu- fuhr wenig Einfluß auf den Sätti- gungsindex der Blasengalle zu ha- ben.

Tangedahl, T. N.; Thistle, J. L.; Hofmann, A. F.;

Matseshe, J. W.: Effect of (1-Sitosterol Alone or in Combination with Chenic Acid an Choleste- rol Saturation of Bile and Cholesterol Absorp- tion in Gallstone Patients. Gastroenterology 76 (1979) 1341-1346, The Gastroenterology Unit, Mayo Clinic and Mayo Foundation, Rochester, Minnesota

Zweitkarzinom bei familiärem Brustkrebs

Wie eine Untersuchung an 198 Pa- tientinnen mit familiär bedingtem Mammakarzinom ergab, steigt in den ersten sechs Jahren nach der Erstbehandlung das kumulative Ri- siko, auch in der anderen Brust ein Malignom zu bekommen, jährlich um 2,8 Prozent. Man nimmt an, daß die bösartigen Veränderungen in der Gegenseite bereits zum Zeit- punkt der Erst-Diagnose sich zu ent- wickeln begannen, jedoch noch nicht erkannt werden konnten.

Durch Abwehrmechanismen, die in der Krebsträgerin aktiviert werden, steigt in den darauf folgenden sie- ben Jahren das Karzinom-Risiko nicht weiter an. Erst 13 bis 16 Jahre nach Mastektomie der einen Seite erreicht die Inzidenz-Rate der Ge- genseite 6,8 Prozent. Von 37 Frauen mit bilateralem Brustkrebs hatten 10 ein freies Intervall von durchschnitt- lich 16,5 Jahren zwischen Erst- und Zweitbehandlung. Trat der Tumor erstmals in der Prämenopause auf,

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 15 vom 10. April 1980 953

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FÜR SIE GELESEN

betrug die Gefahr, in der anderen Brust in den nächsten 20 Jahren ebenfalls Krebs zu bekommen, 46,4 Prozent.

Diese Zahlen unterstreichen die dringende Forderung von Harris und Mitarbeiter nach einer Langzeit- Überwachung von Mammakarzi- nom-Patientinnen, besonders wenn eine familiäre Häufung dieser Er- krankung bekannt ist. Ptr

Härris, R. E.; Lynch, H. T.; Guirgis, H. A.: Fami- lial Breast Cancer: Risk to the Contralateral Breast, J. Natl. Cancer Inst. 60 (1978) 955-960, Dept. of Preventive Medicine and Public Health, School of Medicine, Creighton Uni- versity, Omaha, Nebr. 68 178

Angiodysplasie — häufig Ursache unklarer

gastrointestinaler Blutungen

Bei 2 bis 26 Prozent aller gastrointe- stinalen Blutungsepisoden kann ei- ne Blutungsquelle mit den üblichen Methoden nicht gefunden werden.

Zahlreiche Arbeiten der letzten Jah- re haben nachweisen können, daß in vielen Fällen dieser bislang ätiolo- gisch unklaren Blutungen eine An- giodysplasie des proximalen Kolons zugrunde liegt, die, von Ausnahmen abgesehen, nur angiographisch nachgewiesen werden kann. Die Au- toren berichten über 12 Fälle von Angiodysplasie. Bei 6 Patienten fand sich zusätzlich ein Aortenvitium, die Angiodysplasie konnte bei 4 Patien- ten durch eine Elektrokoagulation unter endoskopischer Sicht zerstört werden. Bei der Kombination mit ei- ner Aortenstenose scheint es sich um ein erworbenes Leiden zu han- deln, daneben werden Angiodyspla- sien bei der hereditären hämorrha- gischen Teleangiektasie, dem von Willebrand-Jürgens Syndrom, dem blue rubber bleb Naevus-Syndrom, dem CRST-Syndrom und nach Strahlentherapie beobachtet.

Weaver, G. A.; Alpern, H. 0.; Davis, J. S.; Ram- sey, W. H.; Reichelderfer, M.: Gastrointestinal angiodysplasia associated with aortic valve di- sease: part of a spectrum of angiodysplasia of the gut, Gastroenterology 77 (1979) 1-11, De- partment of Medicine and Department of Pa- thology, The Mary Imogene Hospital, Cooper- stown, New York

Postoperative Thrombose beim koronaren Venen- Bypass: Antikoagulantien und Thrombozyten-

aggregationshemmer nutzlos

Die postoperative Nachbetreuung, nach Anlage eines aortokorona- ren Venen-Bypass, in bezug auf An- tikoagulation oder Verabreichung eines Thrombozytenaggregations- hemmers ist kontrovers und wird an den herzchirurgischen Zentren un- terschiedlich gehandhabt.

Amerikanische Autoren gingen die- ser Frage nach und legten jetzt die Ergebnisse einer Studie vor, in der 50 Patienten nach dem koronarchir- urgischen Eingriff in drei Gruppen randomisiert wurden. 24 Patienten dienten als Kontrollgruppe und er- hielten keine Therapie, 13 Patienten bekamen 325 Milligramm Aspirin und 75 Milligramm Dipyridamol drei- mal täglich und weitere 13 Patienten wurden antikoaguliert (mit Warfarin- Sodium, Dosis entsprechend der Gerinnungsparameter). Die Thera- pie begann jeweils am dritten post- operativen Tag und wurde über ein halbes Jahr fortgesetzt. Danach wur- den alle Patienten koronarangio- graphiert. Die verschiedenen klini- schen, hämodynamischen und koro- narangiographischen Befunde der drei Gruppen zeigen präoperativ kei- ne signifikanten Unterschiede. Auch fand sich nach sechs Monaten kein signifikanter Unterschied im Hin- blick auf die Durchgängigkeit der Bypass-Venen; in der Kontrollgrup- pe waren 82 Prozent der Autotrans- plantate, in der Aspirin-Dipyridamol- Gruppe ebenfalls 82 Prozent und in der antikoagulierten Gruppe 78 Pro- zent noch offen. Beim Vergleich ver- schiedener Gefäßprovinzen (Bypass zum ramus interventricularis ante- rior mit ramus diagonalis, zum ra- mus marginalis und zur rechten Ko- ronararterie) sowie bei alleiniger Be- trachtung der männlichen Patienten ergaben sich keine Unterschiede in den drei Gruppen. Die Nutzlosigkeit der prophylaktischen Antikoagula-

tion oder die Verabreichung von Thrombozytenaggregationshem- mern zur Verhinderung der postope- rativen Thrombosierung des aorto- koronaren Venen-Bypass wird in dieser Studie unterstrichen. Opera- tionstechnische und lokale anatomi- sche und hämodynamische Fakto- ren sowie der präoperative Zustand der Bypass-Vene bestimmen das Ri- siko einer Thrombosierung und las- sen sich durch die verabreichte Me- dikation nicht beeinflussen. Cme

Pantely, G. A. et al.: Failure of Antiplatelet and Anticoagulant Therapy to Improve Patency of Grafts atter Coronary-Artery Bypass, New Engl.

J. Med. 301 (1979) 962-966

Cimetidin bessert Symptome der

systemischen Mastozytose (Urticaria pigmentosa)

Bei Basophilenleukämie und Urtica- ria pigmentosa liegen erhöhte Hist- aminspiegel vor, bei einem Teil der Patienten führen sie zu einer Hyper- sekretion von Salzsäure und Pepsin im Magen mit Neigung zu Ulcus- duodeni-Bildung und Durchfällen.

Beobachtungen bei zwei Patienten mit diesem seltenen Krankheitsbild zeigten, daß sich ein Teil der Sym- ptome durch Gabe des Histamin-H 2 -Rezeptor-Antagonisten Cimetidin bessern läßt. Durchfälle, Magen- schmerzen und Sodbrennen ver- schwanden weitgehend, während Symptome wie Knochenschmerzen, Flush und Juckreiz, auch nach Gabe eines H 1 -Blockers, unverändert blie- ben. Der Einsatz von H 2-Blockern stellt — ähnlich wie beim Zollinger- Ellison-Syndrom — bei allen mit einer Hypersekretion und einer funktio- nellen Pankreasmaldigestion ein- hergehenden Krankheitsbildern, wie der generalisierten Mastozytose, ei- ne echte Bereicherung der Behand- lung dar.

Hirschowitz, B. I.; Groarke, J. F.: Effect of cimetidine on gastric hypersecretion and diarrhea in systemic mastocytosis, Ann. intern.

Med. 90 (1979) 769-771, Division of Gastroen- terology, University of Alabama, Birmingham, AL 35294 — Mc Carthy, D. M.: Report on the United States experience with cimetidine in Zollinger-Ellison syndrome and other hyperse- cretory states. Gastroenterology 74 (1978) 453-458

956 Heft 15 vom 10. April 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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