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Klimawandel - Mysterys Erdkundeunterricht

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Academic year: 2022

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S. Müller-Hoffmann: Mysterys Erdkundeunterricht 510 © Auer Verlag

Klimawandel – Untergang Kiribati Lehrerhinweise

Sachanalyse

Kiribati ist eine Republik im Pazifik, die beiderseits des Äquators und des 180. Längengrades liegt. Das Staatsgebiet hat ca. 110 000 Einwohner und besteht aus einer Vulkaninsel sowie 32 Korallenatollen. Atolle sind ringförmige Korallenriffe, die meist auf den Gipfeln abgesunkener untermeerischer Vulkane sitzen. Der Korallenkalk kann bis zu 400 m mächtig werden. Die Innenböschung der Atolle führt zur Lagune. Hier befinden sich die noch lebenden Korallen.

Korallenriffe reichen meist nur knapp über die Wasseroberfläche, sodass die Atolle Kiribatis nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen.

Der Weltklimarat IPCC rechnete 2013 mit einem Meeresspiegelanstieg von 52 cm bis 98 cm bis zum Jahr 2100. Forschungsergebnisse anderer Institutionen zeigen sogar noch wesentlich höhere Werte auf. Folglich droht das Inselreich Kiribati zu versinken. Bereits jetzt sind die Aus- wirkungen des steigenden Salzwassers deutlich zu spüren. Deswegen reiste Ioane Teitiota bereits 2007 nach Neuseeland und wollte der erste anerkannte Klimaflüchtling werden. Das Gericht lehnte seinen Antrag auch in letzter Instanz ab, da er in seinem Heimatland nicht ver- folgt wird. Diese wahre Begebenheit ist der Anstoß für die Figur Karitaake, die wiederum nur ein anschauliches Beispiel für das Phänomen „Umweltflüchtling“ darstellt, dessen immenses Ausmaß in der Zukunft noch nicht abschätzbar ist: Steigt der Meeresspiegel um einen Meter, könnten allein in Bangladesch bis zu 15 Millionen Menschen ihren Lebensraum verlieren.

Grund für den Anstieg des Meeresspiegels ist die Erwärmung der Erdatmosphäre. Dadurch dehnt sich das Wasser der Ozeane aus und die polaren Eismassen schmelzen. Ursächlich für den außergewöhnlich schnellen Temperaturanstieg ist der anthropogene Treibhauseffekt, der den natürlichen Treibhauseffekt verstärkt: Kurzwellige Sonnenstrahlung wird beim Auf- treffen auf die Erdoberfläche in langwellige Wärmestrahlung umgewandelt. Ein Teil davon wird in den Weltraum zurückgestrahlt, ein anderer Teil wird in der Atmosphäre reflektiert und kann nicht entweichen. Dieser Vorgang ist bedingt mit den Abläufen in einem Treibhaus vergleichbar. Durch die vom Menschen verursachte Zunahme an CO2, Methan und anderen klimarelevanten Stoffen in der Atmosphäre wird die Gegenstrahlung verstärkt und es ent- weicht immer weniger Wärme, ähnlich, als würde man das Glasdach des Treibhauses durch immer stärkeres Isolierglas ersetzen. Die Temperatur steigt. Die Folgen sind enorm: Abge- sehen vom Meeresspiegelanstieg kommt es zu vermehrter Trinkwasserknappheit. Steppen und Wüsten dehnen sich aus und die landwirtschaftlich nutzbare Fläche nimmt ab. Folglich nehmen Hunger und Armut auf der Erde zu. Seuchen und Krankheiten breiten sich schneller aus, da sich die Erreger bei wärmeren Temperaturen besser entwickeln können. In Südeuropa sind Hitzewellen und Dürreperioden länger, häufiger und intensiver. Deswegen werden Was- serknappheit, Wüstenbildung und Waldbrände zum Problem. In Mitteleuropa muss vermehrt mit extremen Wetterereignissen gerechnet werden, wie z. B. Hitzewellen, Starkregenfällen, Hochwasser, Stürmen und Tornados.

Noch nicht vorhersehbar sind die Veränderungen, die den Nordatlantikstrom betreffen. Dieser könnte aufgrund einer geringeren Salzkonzentration im Meer zum Erliegen kommen. Welche Folgen dies tatsächlich für das Klima Europas hätte, kann noch nicht genau prognostiziert werden. Prinzipiell unterliegen alle Klimavorhersagen großen Schwankungen – je nach an- genommenen Bedingungen. Das komplexe Zusammenspiel der einzelnen klimarelevanten Faktoren kann mit einem einfachen Beispiel verdeutlicht werden: Durch die fortschreitende Erwärmung der Atmosphäre kommt es zu einem vermehrten Auftauen der Permafrostböden (Folge). Dabei wird Methan freigesetzt, welches wiederum den Treibhauseffekt verstärkt (Ursache) und zu einem Anstieg der Temperatur führt.

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S. Müller-Hoffmann: Mysterys Erdkundeunterricht 510 © Auer Verlag

Arbeitsblatt

Einstiegsgeschichte

Ein Mann flüchtet mit seiner Familie aus einem augenscheinlichen Paradies in ein anderes Land und beantragt Asyl. Das ist an sich nichts Besonderes. Besonders sind die Gründe dieser Flucht.

Die erfundene Geschichte von Karitaake geht auf eine wahre Begebenheit zurück. Sie wird sich so ähnlich in Zukunft vielfach wiederholen.

Geo-Quick-Aufgabe:

Schreibe ein überzeugendes Schlussplädoyer für Karitaakes Anwalt.

My Mystery

Findet die Antwort auf die Leitfrage mithilfe der Kärtchen heraus.

Gestaltet mit den Kärtchen ein Plakat, mit dem ihr die Antwort begründen könnt.

Arbeitsschritte:

1. Lest die Kärtchen genau.

2. Ihr habt nun viele Hinweise, die ihr zusammenfügen müsst, um die Leitfrage zu beantworten. Diskutiert.

3. Ordnet die Kärtchen so auf dem Plakat an, dass damit die Antwort auf die Leitfrage nachvollziehbar wird. Es müssen dabei nicht alle Kärtchen zum Einsatz kommen. Auch Ergänzungen sind denkbar (Blanko-Karten).

Verwendet Gestaltungsmittel zur Strukturierung:

• zusätzlich Formen und Figuren (Pfeile, Kreise, Klammern, …) • Beschriftungen

4. Notiert die Leitfrage und einen Antwortsatz ebenfalls auf dem Plakat.

Es gibt keine Musterlösung; jede Lösung ist richtig, wenn sie die Leitfrage umfassend und nachvollziehbar beantwortet.

Warum benötigt Karitaake einen richtig guten Rechtsanwalt?

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Basiskärtchen

Karitaake lebt seit zwei Jahren mit seiner Frau und seinen Kindern in Neuseeland.

Er sieht sich und seine Familie als Klima- flüchtlinge und beantragt deswegen dort Asyl.

Karitaake ist in der Republik Kiribati auf der Insel Teraina geboren und aufge- wachsen und lebte dort lange Zeit mit seiner Familie … bis das Wasser kam.

Der Asylantrag von Karitaake wurde ab- gelehnt. Jetzt möchte er klagen, um ein anerkannter Klimaflüchtling zu werden.

Ein Flüchtling ist nach der Genfer Flüchtlingskonvention eine Person, die sich „aus der begründeten Furcht vor Verfolgung […] außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt“. (Art. 1A Nr. 2 GFK)

„Asyl“ bedeutet „Zufluchtsort“, „Unter- kunft“: Menschen, die z. B. wegen ihrer Rasse oder Religion verfolgt werden, erhalten Zuflucht in einem anderen Land.

Steigt der Meeresspiegel um einen Meter, verlieren bis zu 15 Millionen Menschen in Bangladesch ihren Lebensraum.

Was in Kiribati die nächsten 50 Jahre geschehen wird, ist für die meisten Einwohner eine Katastrophe.

Der natürliche Treibhauseffekt auf der Erde sorgt für lebensfreundliche Temperaturen und ist für das Über- leben der Menschen, Tiere und Pflan- zen notwendig.

Ein Teil der kurzwelligen Strahlung von der Sonne erreicht die Erde und wird zum Großteil von der Erdoberfläche aufgenommen. Als langwellige Wärme- strahlung wird sie wieder abgestrahlt.

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Erweiterung

Erweiterungs- und Vertiefungskärtchen

In den trockenen Regionen der Erde werden noch weniger Niederschläge fallen. Trinkwasser wird noch knapper werden.

Wegen der weltweiten Ausbreitung von Wüsten und Steppen wird die landwirtschaftliche Anbaufläche kleiner. Hungersnöte werden zu- nehmen.

Krankheiten und Seuchen werden welt- weit zunehmen, da sich die Erreger bei wärmeren Temperaturen besser entwi- ckeln und verbreiten können.

In Südeuropa werden besonders Hitze- wellen und Dürreperioden länger, häu- figer und intensiver. Deswegen werden Wasserknappheit, Wüstenbildung und Waldbrände zum Problem.

In Mitteleuropa muss vermehrt mit extremen Wetterereignissen gerechnet werden: Hitzewellen, Starkregenfälle, Hochwasser, Stürme und Tornados.

Je schneller sich die Erde erwärmt, desto mehr dehnt sich das Wasser der Ozeane aus und desto schneller schmelzen die Gletscher ab. Der Salz- gehalt im Meer nimmt ab.

Der Nordatlantikstrom, Europas Warm- wasserheizung, könnte aufgrund der Änderungen des Salzgehalts im Meer zum Erliegen kommen. Wäre eine Ab- kühlung Europas vielleicht die Folge?

Ein vermehrtes Auftauen von Perma- frostböden bei zunehmender Erwär- mung hätte die Freisetzung großer Mengen Methans zur Folge.

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