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Welternährung - Mysterys Erdkundeunterricht

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Academic year: 2022

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terys Erdkundeunterricht 510

Welternährung – Die Avengers & der neue Superheld Lehrerhinweise

Sachanalyse

Weltweit hungern ca. 800 Mio. Menschen. Dabei ist der größte Anteil der Hungernden an der Gesamtbevölkerung in Afrika zu finden. Theoretisch könnten die produzierten Nahrungsmittel die Weltbevölkerung ausreichend ernähren. Jedoch sind diese ungleich verteilt: So wird in den Industrieländern ca. ein Drittel der Gesamtmenge an Lebensmitteln verschwendet und immer mehr Menschen leiden an den Folgen von Übergewicht.

Hauptursache des Hungers ist die Armut. Es fehlt vielen Menschen in den Entwicklungslän- dern schlicht das Geld, um Nahrungsmittel zu kaufen. Familien mit vielen Kindern sind ein Phänomen der Armut, das den Hunger zusätzlich verstärkt. Verschärft wird die Problematik zudem durch steigende Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt. Die Konkurrenz von Nah- rungsmitteln, Tierfutter und Pflanzen zur Bioenergiegewinnung um die Anbauflächen treibt die Preise in die Höhe. Eine weitere Ursache für den Hunger ist im Klimawandel zu sehen.

Dessen Folgen, wie Überschwemmungen und Dürreperioden, treffen die Bevölkerung in den Entwicklungsländern besonders hart. Ebenso sind Kriege und die damit verbundenen Wanderungsbewegungen ein Grund für den Hunger in der Welt. Außerdem fehlen besonders in den Entwicklungsländern Investitionen in die Landwirtschaft vor Ort, stattdessen ist eine Zunahme des „Land Grabbings“ zu verzeichnen, also dem oft illegalen Aufkauf großer land- wirtschaftlicher Nutzflächen durch Großakteure, die dann für die Kleinbauern verloren sind.

Die Frage nach der zukünftigen Nahrungssicherung drängt sich geradezu auf, wenn man bedenkt, dass die Weltbevölkerung weiterhin stark ansteigen wird. Der Klimawandel führt ver- stärkt dazu, dass sich die weltweite landwirtschaftliche Nutzfläche verringert. So nehmen De- sertifikation und Bodenerosion zu und fehlende Niederschläge sowie erhöhte Temperaturen machen zunehmend Regionen für die landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar. Außerdem bedroht die Erhöhung des Meeresspiegels küstennahe Flächen. Ungünstige Essgewohn- heiten, wie ein ständig zunehmender Fleischkonsum, wirken sich zusätzlich negativ auf die Sicherung der Welternährung aus. Bedenklich ist, dass man z. B zur Produktion von einem Kilo Rindfleisch etwa 6,5 kg an Getreide und über 15 000 l Wasser – das meiste davon für die Futterherstellung – benötigt. Die Fleischproduktion setzt beiläufig erhebliche Mengen an CO2 und Methan frei, die wiederum den Treibhauseffekt und damit den Klimawandel begünstigen.

Die Abholzung von Regenwaldflächen als Weideflächen und für Plantagen, auf denen Soja zur Viehfutterproduktion wächst, beeinträchtigen ebenfalls das Weltklima. In Brasilien wurden 2016 knapp 8 000 km2 Regenwald vernichtet; weltweit verschwinden alle zwei Minuten etwa 35 Fußballfelder Wald. Durch die Überfischung der Meere gehen zudem die Erträge aus dem Fischfang auf lange Sicht zurück.

Hoffnung auf eine zukünftige Sicherung der Welternährung bringt der Ausbau neuer Ideen und Techniken (z. B. Gentechnik, Aquakultur, Vertical Farming). Insekten als hochwertige Pro- teinquelle sind in dieser Hinsicht eine vielversprechende Alternative. Während in tropischen Regionen Insekten zu den alltäglichen Nahrungsmitteln zählen, ist diese Vorstellung für viele Menschen der Industrienationen abstoßend. Naheliegender scheint da die Idee, aus Insek- ten Tierfutter herzustellen. Vorteile gibt es viele: Maden z. B. verwerten Abfälle wie Mist oder

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Arbeitsblatt

Einstiegsgeschichte

Das Superheldenteam „The Avengers“ ist damit beschäftigt, die Erde vor höheren Mächten und Gefahren zu beschützen. Alles nur ein amerikanischer Science-Fiction-Film?

Vielleicht müssen wir tatsächlich auf Iron Man oder Captain America vertrauen, sollte es zu Angriffen von Mächten aus dem All kommen. Doch gibt es tatsächlich auch reale Gefahren für unsere Erde, die wir, die Menschheit, zu verantworten haben. Diese können wir nur gemein- sam besiegen. Ein bisschen Hilfe von einem Superhelden wäre dabei aber schon sinnvoll …

Geo-Quick-Aufgabe:

Schreibt Möglichkeiten auf, wie ihr persönlich Madenman in seinem Kampf unterstützen könnt. Vergleicht eure Ideen untereinander.

My Mystery

Findet die Antwort auf die Leitfrage mithilfe der Kärtchen heraus.

Gestaltet mit den Kärtchen ein Plakat, mit dem ihr die Antwort begründen könnt.

Arbeitsschritte:

1. Lest die Kärtchen genau.

2. Ihr habt nun viele Hinweise, die ihr zusammenfügen müsst, um die Leitfrage zu beantworten. Diskutiert.

3. Ordnet die Kärtchen so auf dem Plakat an, dass damit die Antwort auf die Leitfrage nachvollziehbar wird. Es müssen dabei nicht alle Kärtchen zum Einsatz kommen.

Verwendet Gestaltungsmittel zur Strukturierung:

• zusätzlich Formen und Figuren (Pfeile, Kreise, Klammern, …) • Beschriftungen

4. Notiert die Leitfrage und einen Antwortsatz ebenfalls auf dem Plakat.

Es gibt keine Musterlösung; jede Lösung ist richtig, wenn sie die Leitfrage umfassend und nachvollziehbar beantwortet.

Der neue Superheld – Rettet Madenman die Welt?

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Basiskärtchen

Weite Teile der Weltmeere sind über- fischt: Es werden dauerhaft mehr Fische gefangen, als aufwachsen können. Dementsprechend verkleinern sich die Fischbestände.

Durch die Fleischproduktion wird die Atmosphäre erheblich mit CO2 und Methangas belastet. Beide sind ursäch- lich am Treibhauseffekt und somit am Klimawandel beteiligt.

Der steigende Fleischkonsum führt zu einer Zunahme der Weideflächen. Dafür wird Regenwald gerodet. Die nährstoff- armen Böden bieten aber wenig Nah- rung für die Rinder, sodass die Weiden bald wieder aufgegeben werden.

Weltweit wird alle zwei Minuten eine Fläche von ca. 35 Fußballfeldern Wald vernichtet.

Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche der Erde verkleinert sich zunehmend.

Gründe dafür sind z. B. Ausbreitung der Wüsten, Bodenerosion, Verringerung der Niederschlagsmenge, Anstieg des Meeresspiegels.

Durch den Klimawandel werden welt- weit Überschwemmungen, aber auch Hitzeperioden zunehmen. Dadurch dro- hen Missernten und Ernteausfälle.

Die Vernichtung von tropischen Regen- wäldern setzt große Mengen an CO2 frei, die den Klimawandel beschleunigen.

Um die zukünftige Sicherung der Welt-

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Basiskärtchen

Das Verhältnis von eingesetzter Futter- menge zu verwertbarem Ertrag ist bei Insekten deutlich besser als bei Rindern oder Schweinen.

In der Schweiz werden bereits seit 2017 Insekten-Burger und -Hackbällchen aus Grillen, Wanderheuschrecken und Mehlwürmern in Supermärkten verkauft.

Seit 2018 werden Insekten in der EU als neuartiges Lebensmittel anerkannt.

Das Superheldenteam The Avengers hat Konkurrenz bekommen: einen Superhelden namens Madenman.

Madenman kämpft gegen den Hunger und den Klimawandel – zwei Gefahren, die die Menschheit bedrohen.

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Erweiterung

Erweiterungs- und Vertiefungskärtchen

Eine Ursache des Hungers ist die Armut. Wer arm ist, kann nicht ausrei- chend Nahrungsmittel kaufen. Er ist schwach, kann nur wenig arbeiten und verdient demnach weniger.

Fehlende Bildung trägt zum Hunger bei. Hungernde Familien schicken ihre Kinder selten in die Schule. Schlecht ausgebildete Menschen arbeiten für wenig Lohn.

Ein Grund für den Hunger ist die Un- gleichheit: Immer weniger Menschen besitzen immer mehr Vermögen. Da- durch sind auch die Nahrungsmittel ungleich verteilt.

Der Anstieg der Weltmarktpreise für Grundnahrungsmittel begünstigt Hun- ger. Die Konkurrenz von Pflanzen für die menschliche Ernährung, Futter- und Energiepflanzen um landwirtschaftliche Flächen, aber auch riskante Spekula- tionen treiben die Lebensmittelpreise in die Höhe.

Ungünstige klimatische Bedingungen und Naturkatastrophen sind Ursachen für den Hunger, da sie die Erntemengen einschränken.

Geografische Lagemissgunst begünstigt Hunger. So führen etwa bergige Flächen oder karge Böden zu geringeren Ernten.

Kriege verursachen Hunger. Menschen werden vertrieben und müssen ihre Häuser, ihren Besitz und ihre Felder verlassen. Wovon sollen sie sich er- nähren?

Eine Ursache für Hunger ist die Tatsa- che, dass Kleinbauern die Produktivität ihrer Fläche meist nicht steigern können.

Ihnen fehlt der Zugang zu Bildung und Kleinkrediten für besseres Saatgut oder Maschinen.

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Erweiterungs- und Vertiefungskärtchen

Mehr als 60 % aller bekannten Tierarten sind Insekten.

Der Körper der Insekten ist in drei Abschnitte gegliedert: Kopf, Brust und Hinterleib. Sie besitzen sechs Beine.

Insekten sind wirbellose Tiere. Ihr Körper ist von einer harten Schale, dem Chitinpanzer, umhüllt. Dieser dient als äußeres Skelett.

Maden sind Insektenlarven von Zwei- flüglern, also z. B. von Fliegen. Mehl- würmer sind die Larven des Mehlkäfers.

Insekten sind in fast allen Lebensräu- men zu finden. Sogar in der Antarktis

Im tropischen Regenwald finden sich besonders viele Insektenarten. Hier werden noch unzählige unentdeckte

Vertiefung

Fehlende Regierungsmaßnahmen ver- ursachen Hunger: In Entwicklungslän- dern wird die heimische Landwirtschaft kaum gefördert. Es fehlen z. B. Inves- titionen in die Infrastruktur (Straßen, Lagerhäuser, Bewässerungssysteme).

Landraub, auch „Land Grabbing“ ge- nannt, ist ein Grund dafür, dass viele Kleinbauern hungern müssen: Weite Agrarflächen werden oft illegal an Großkonzerne verkauft. Kleinbauern verlieren dadurch ihre Felder.

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