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Archiv "Glückwünsche für Hedda Heuser-Schreiber" (14.10.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

PERSONALIA

Glückwünsche für

Hedda Heuser-Schreiber

Frau Dr. med. Hedda Heuser- Schreiber, geb. Demme, ist emanzi- piert genug, ihr Lebensalter publi- ziert zu sehen: Sie begeht am 16.

Oktober ihren 50. Geburtstag. An- laß, Rückschau zu halten auf das Wirken einer ärztlichen Persönlich- keit, von der auch in Zukunft Akti- vität und Erfolg zu erwarten sind, einer Dame, der die Männer in der Politik zuzuhören gelernt haben.

In Köln geboren, besuchte Hedda Demme die Volksschule in Wiesba- den, das Progymnasium in Schwa- bach (Mittelfranken), danach das Lyzeum an der Findelgasse in Nürnberg; von der nach Spindel- mühle (Riesengebirge) evakuierten Schule 1944 mit dem sogenannten Reifevermerk versehen, war sie Arzthelferin bis zum Beginn des medizinischen Studiums Ende 1946 in München, wo sie auch das Ab- itur nachgeholt hat. Nach dem Phy- sikum an die damalige Medizini- sche Akademie Düsseldorf überge- wechselt, entfaltete sie ihre ersten Aktivitäten für die Gemeinschaft, der sie angehörte: Als Mitbegrün- der einer deutschen Gruppe der in- ternationalen Studentenföderation widmete sie sich der Lösung stu- dentischer Nachkriegsprobleme.

1951 absolvierte sie das Staatsex- amen und promovierte über ein ra- diologisches Thema; nach der Ap- probation war Hedda Heuser mehr als zehn Jahre lang in der Allge- meinpraxis ihrer Schwiegermutter bzw. in der Röntgen-Praxis des Ehemannes tätig.

In einem liberalen Elternhaus mit persönlichen Verbindungen zu Theodor Heuss und Thomas Dehler aufgewachsen, setzte sie — seit 1946 Mitglied der FDP — liberale Grundhaltung in praktische Politik um, und dies auf allen politischen Ebenen, die ihr zugänglich waren:

Stadtverordnete in Bensberg bei Köln von 1956 bis 1962, zuletzt als Fraktionsvorsitzende; von 1962 bis 1965 und 1968/69 Mitglied des Deutschen Bundestages (dort im

Hedda Heuser-Schreiber hat am 16. Ok- tober Geburtstag Foto: Dr. Reinbacher

Gesundheits-, Kultur- und Rechts- ausschuß); für die FDP im Sonder- ausschuß „Unehelichenrecht".

Nach langjährigem Vorsitz im Ge- sundheitspolitischen Ausschuß des Landesverbandes Nordrhein-West- falen der FDP sowie des entspre- chenden Bundesausschusses der Partei ist sie noch heute Berater dieser Gremien. Zeitweise war sie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit zur Reform des § 218 bzw. für Fa- milienfragen. Seit 1972 wirkt sie auf Vorschlag des Bundeskabinetts als Vertreterin der deutschen frei- en Berufe im Wirtschafts- und So- zialausschuß der Europäischen Ge- meinschaft.

Last not least: Publizistin

Im berufspolitischen Bereich wirkt Hedda Heuser-Schreiber seit lan- gem als Mitglied des Geschäftsfüh- renden Vorstandes des Verbandes der Ärzte Deutschlands (Hartmann- bund), wo sie entscheidend an den jüngsten gesundheits- und sozial- politischen Programm-Veröffent- lichungen des Verbandes (Weiß- buch, 122 Thesen) mitarbeitete.

Von ihren weiteren Ämtern sei hier nur noch eines hervorgehoben, in dem ihre berufspolitische Tätigkeit

sozusagen kumuliert: Seit einigen Jahren ist Dr. med. Hedda Heuser- Schreiber Präsidentin des Deut- schen Ärztinnenbundes, der sich bei der Lösung spezifischer Be- rufsprobleme der Ärztinnen zuneh- mend verdient macht. Als solche war sie „Vorkämpferin" für die Möglichkeit, ärztliche Weiterbil- dung auch in Teilzeit ableisten zu können. Der Ärztinnenbund war auch Mit-Initiator für die Kurse der Kaiserin-Friedrich-Stiftung in Berlin zur Rückführung in den ärztlichen Beruf; diese Kurse nach dem Ar- beitsförderungsgesetz werden ins- besondere von Ärztinnen wahrge- nommen. In die Zeit ihrer Präsiden- tenschaft fallen auch der vielbe- achtete Kongreß „Gefährdende Tendenzen in Kindergarten und Schule" sowie die Stiftung eines Jugendbuchpreises „Die silberne Feder" zur Auszeichnung von Ju- gendliteratur über das Thema Ge- sundheit und Krankheit.

Diese Aufzählung ihrer Aktivitäten ist keineswegs vollständig, und es liegt auch keinerlei Rangfolge dar- in, daß ihre publizistische Tätigkeit hier an letzter Stelle erwähnt wird

— last but not least: Seit 1965 ist Hedda Heuser-Schreiber freiberuf- lich als Publizistin und Moderatorin an den deutschen Fernsehanstal- ten für die Themengebiete Gesell- schaftspolitik, Frauenfragen und Medizin tätig. Aus dem Jahre 1967 datieren ihre ersten Veröffentlichun- gen zur Frage des Sozial- oder Wohlfahrtsstaates mit dem Hinweis auf drohende Ausweitungen und Überbelastungen des sozialen Si- cherungssystems in der Bundesre- publik Deutschland. Als Mitglied des Kollegiums der Medizinjourna- listen setzt sie sich tatkräftig für eine saubere und verantwortungs- bewußte Berichterstattung und Auf- klärung der Bevölkerung in medizi- nischen Fragen ein.

Zum 16. Oktober gehen, mit der Gratulation des DEUTSCHEN ÄRZ- TEBLATTES, zahllose Glückwün- sche aus der Ärzteschaft, aus der Politik und aus dem öffentlichen Leben, aus dem In- und Ausland, nach Oberaudorf am Inn! WZ/DÄ

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 42 vom 14. Oktober 1976 2681

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