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Archiv "Notfall in der Geburtshilfe: Placenta praevia - Vorliegende Plazenta, falscher Sitz der Plazenta" (12.05.1977)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

NOTFALL IM BEREITSCHAFTSDIENST

Notfall in der Geburtshilfe: Placenta praevia

Vorliegende Plazenta, falscher Sitz der Plazenta

Auf etwa 500 Schwangerschaften ist mit einer Placenta praevia zu rechnen. Am häufigsten ist der tiefe Sitz (50 Prozent), gefolgt von der Praevia partialis (30 Prozent) und der Praevia totalis (20 Prozent) (Abbildungen 1 bis 3). Ätiologie und Pathogenese sind umstritten. Diskutiert werden eine beschleunigte beziehungsweise eine verlangsamte Eiwanderung (ovuläre Genese), wobei das befruchtete Ei das zeitliche Nidationsoptimum in der Schleimhaut des Fundusuteri nicht erreicht und sich im Isthmusbe- reich des Uterus ansiedelt (zum Beispiel Spätkonzeptionen, verkürzte Zyklusphasen). Andererseits können Störungen im Aufbau des Endometriums (zum Beispiel nach Endometritiden, intrauterinen Eingriffen, häufigen aufeinanderfolgenden Geburten) einen tiefen Plazentasitz verursachen (endome- triale Genese). Die Blutungen beginnen häufig ohne erkennbaren Anlaß und bei wehenlosem Uterus, selten vor der 28. Woche. Fruchtwasserabgang spricht gegen eine Placenta praevia. Je früher und heftiger die Blutung einsetzt, desto ausgeprägter ist meistens der falsche Sitz der Plazenta. Wird nicht rechtzeitig eingegriffen, droht Verblutungstod. Es blutet aus dem mütterlichen Kreislauf (Dezidualgefä- ße und intervillöser Raum), aus dem kindlichen Kreislauf nur bei Zotteneinrissen.

Symptomatik

Schmerzlose, rezidivierende oder anhaltende Blutung im letzten Schwangerschaftsdrit- tel oder bei Geburtsbeginn.

Uterus weich;

Abdomen nicht gespannt; keine Druckdolenzen; Häufig keine Wehen; Fetale Herztöne meist gut.

Lageanomalien des Kindes je nach Sitz der Plazenta (hoch- stehender, zur Seite abgewi- chener kindlicher Kopf, Schräg-Querlage).

Bei starken Blutungen Schock durch Blutverlust.

Diagnose

Anamnese: vorwiegend Mehr- para, frühere intrauterine Ein- griffe oder Entzündungen sind Hinweise.

Blutung nach außen; Ultraschallechographie;

Vaginale Untersuchung nur in Operationsbereitschaft I!, da eine durch Untersuchung aus- gelöste sehr starke Blutung einsetzen kann.

Anschrift des Verfassers:

OA Dr. med.

Peter Hohlweg-Majert Frauenklinik

im Klinikum Mannheim der Universität Heidelberg Direktor:

Professor Dr. med. PeterStoll Städtische Krankenanstalten 6800 Mannheim

Darstellung 1: Darstellung 2: Darstellung 3:

Tiefer Sitz Praevia partialis Praevia totalis

1276 Heft 19 vom 12. Mai 1977 DEUTSCHES ARZTEBLATT

Therapie

.,.. Keine vaginale oder rektale Untersuchung;

.,.. Keine vaginale Tampo- nade;

.,.. Je nach Allgemeinzustand und Schwere der Blutung Schockbekämpfung: Beine hochlagern, Infusion mit Plas- maexpandern.

.,.. Sofortige Klinikeinweisung ohne weitere Abklärung.

.,.. Beim Transport medika- mentöse Ruhigstellung, gegebenenfalls Notarzt- wagen.

.,.. ln der Klinik je nach Stärke der Blutung und Größe des Muttermundes prophylaktisch Wehen, hemmen, beobach- ten, abwarten .

.,.. Bei starker Blutung so- fortige Entbindung, meist Sektio .

.,.. Das Schicksal der Mutter steht im Vordergrund. .,.. Beim Neugeborenen: Hb, Hlx, Ery.

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