• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Eklampsie oder vorzeitige Lösung der Plazenta bei Frauen mit Hypertonie" (05.02.1999)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Eklampsie oder vorzeitige Lösung der Plazenta bei Frauen mit Hypertonie" (05.02.1999)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

vität noch weiter erhöhen kann, ist zur Zeit Gegenstand klinischer Stu- dien.

Die intraperitoneale Applikati- on von Zytostatika ist in ihrer Wirk- samkeit durch die ungleichmäßige Verteilung infolge von Kammerung und durch postoperative Adhäsio- nen deutlich begrenzt. Trotz des lo- kalen Kontaktes des Zytostatikums mit der Tumoroberfläche ist nur mit kurzstreckiger Diffusion in das Tu- morgewebe zu rechnen. Die dosisin- tensivierte und Hochdosis-Chemo- therapie mit Einsatz peripherer hä- matopoetischer Stammzellen ist Ge- genstand wissenschaftlicher Unter- suchungen.

Erste Pilotstudien zeigen eine hohe Effektivität der Hochdosisthe- rapie. Eine multizentrische randomi- sierte Studie im Vergleich zur kon- ventionell dosierten Standardthera- pie wird zur Zeit in Deutschland ini- tiiert.

Rezidivtherapie

Es hat sich bewährt, die Rezidi- ve nach dem Zeitpunkt ihres Auftre- tens in Frührezidive (< 6 Monate platinfreie Zeit) und in Spätrezidive

einzuteilen. Beim Spätrezidiv ist je nach Länge des rezidivfreien Inter- valls und der individuellen Situation der Patientin eine sekundäre tumor- reduktive Operation in Erwägung zu ziehen.

Die Chance, erneut postoperati- ve Tumorfreiheit zu erreichen, steigt mit der Länge des klinischen Remis- sionsintervalls. Tumorfreiheit kann jedoch oft nur durch begleitende Darmresektionen (zu 50 bis 70 Pro- zent notwendig) erreicht werden (8). Bei postoperativer Tumorfrei- heit kann eine platinhaltige Chemo- therapie erneut gute Wirksamkeit zeigen (13) (Grafik 3). Eine Über- sicht der neueren Literatur zeigt ins- gesamt einen positiven Einfluß einer radikalen Rezidivoperation auf die Überlebenszeit (Tabelle 4).

Operationen beim Frührezidiv (< 6 Monate platinfreie Zeit) sind nicht sinnvoll, da sich hierdurch in dieser Situation keine Lebensverlän- gerung erreichen läßt. Als „second- line-Chemotherapie“ kommen hier verschiedene Alkylanzien, Etoposid, Paclitaxel, Topotecean und Gemci- tabin zum Einsatz.

Die Prognose dieser Patientin- nen ist schlecht; eine Remission durch die genannten Therapeutika,

auch durch Paclitaxel, ist nur bei et- wa 20 Prozent der Patientinnen zu erreichen. Die Dauer der Remissio- nen und die Überlebenszeiten (9 bis 14 Monate) sind kurz (Tabelle 5).

Deshalb muß eine Therapie bei Un- wirksamkeit (Kontrolle von Ca 12–5) sofort abgesetzt oder umgestellt wer- den.

In dieser Situation sollte die The- rapie mit der jeweils geringsten Ne- benwirkungsrate gewählt werden, um die Qualität der verbleibenden Le- benszeit nicht weiter zu reduzieren.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1999; 96: A-281–288 [Heft 5]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Son- derdruck beim Verfasser und über die Inter- netseiten (unter http://www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift des Verfassers Prof. Dr. med. Fritz Jänicke Direktor der Frauenklinik und Poliklinik

Universitäts-Krankenhaus Eppendorf

Martinistraße 52 20246 Hamburg

A-288

M E D I Z I N DIE ÜBERSICHT/FÜR SIE REFERIERT

(52) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 5, 5. Februar 1999 Frauen, die an einer Hypertonie

leiden, haben in der Schwangerschaft ein deutlich erhöhtes Risiko, eine EPH-(endema-proteinuria-hyperten- sive-)Gestose oder Eklampsie zu ent- wickeln, die mit einer schlechten Pro- gnose für das Leben des Kindes ein- hergeht. Das Risiko ist dabei speziell bei denjenigen Schwangeren erhöht, die in einer vorhergehenden Schwan- gerschaft unter Präeklampsie gelitten haben oder bei denen bereits eine Hypertonie in den letzten vier Jahren vor Beginn der Schwangerschaft be- standen hat.

Dies hat sich bei einer amerikani- schen multizentrischen Studie aus Memphis gezeigt, bei der insgesamt 763 Schwangere mit Hypertonie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure

behandelt worden sind, um der Ent- wicklung einer EPH-Gestose vorzu- beugen. Dies wurde definiert durch eine neu diagnostizierte Proteinurie bei 682 der Frauen.

Jedoch konnten bei 81 Patientin- nen, bei denen bereits zu Beginn der Studien eine erhöhte Ausscheidung von Eiweiß im Urin festgestellt wurde, erhöhte Leberwerte, verschlechterte Blutdruckwerte, geringe Thrombo- zytenzahlen oder klinische Symptome wie anhaltende, schwere Kopfschmer- zen sowie epigastische Beschwerden als Definitionskriterien für eine EPH- Gestose, eines HELLP-Syndroms oder einer Präeklampsie gelten .

Bei insgesamt 193 Frauen ent- wickelte sich im Verlauf der Schwan- gerschaft eine EPH-Gestose. Dabei

konnte kein Unterschied zwischen den Patientinnen festgestellt werden, bei denen schon zu Studienbeginn ei- ne Proteinurie vorlag, und denjeni- gen, bei denen das nicht der Fall war.

Die Autoren der Studie kommen je- doch zu dem Ergebnis, daß Schwange- re mit einer frühen Proteinurie ein si- gnifikant größeres Risiko hatten, vor der 35. Schwangerschaftswoche zu entbinden (36 Prozent im Vergleich zu 16 Prozent) sowie Kinder zu bekom- men, deren Körpergröße nicht dem jeweiligen Schwangeschaftsalter ent- sprach (23 Prozent im Vergleich zu

zehn Prozent). silk

Sibai BM et al.: Risk factors for pre- eclampsia, abruptio placentae and ad- verse neonatal outcomes among women with chronic hypertension. N Engl J Med 1998; 339: 667–671.

Dr. Sibai, Abteilung für Gynäkologie, University of Tennessee, Memphis, 853 Jefferson Avenue, Suite E102, Memphis, TN 38103, USA.

Eklampsie oder vorzeitige Lösung der

Plazenta bei Frauen mit Hypertonie

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

O Der stürmische Beginn mit sofort einsetzender Blutung, starken Leibschmerzen , vor- übergehenden Ohnmachten , Schockzustand bei einer Frau im letzten

Die Autoren berichten in einer Studie über einen Anstieg des Al- buminverlusts in die Gewebezwi- schenräume von über 300 Prozent bei Patienten mit septischem Schock und von

Der Benutzer kann zwi- schen elf Geschwindigkeiten und vielen verschiedenen Kurvenbeschriftungen und Aufzeichnungsformaten (An- zahl der Kurven, Art der Kurvenüberlappung und

MMF durch Azathioprin ersetzen Zwischen 1995 und 2007 sind firmeneigene Postmarketing-Daten von 77 Frauen erhoben worden, die unter systemischer MMF-Therapie schwanger geworden

Die Vorsit- zenden der Kassenärztlichen Ver- einigungen haben zum Auftakt dieser Untersuchung an 5000 jun- ge niedergelassene praktische Ärzte und Ärzte für

Während somit die Sterblichkeit der Arbeitslosen zwischen 1990 und 1992 sank, stieg in diesem Zeitraum die Arbeitslosenquote für Männer von 7,6 Prozent auf 22 Prozent und für Frauen

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat in einem neuen Bericht eine maxi- mal mögliche Exposition von 8,3 mSv/a bei 875 Flugstunden pro Jahr in hohen Breiten genannt (3)..

N ficht nur AIDS, sondern auch die moderne Me- dizin ist mit „Schuld&#34; daran, daß es heute eine weitaus größere Zahl von Menschen mit einer Immunschwäche gibt als