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Archiv "Mayo-Klinik-Untersuchung über Nierensteinträger" (22.06.1978)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

der Einsatz der Hämoperfusion zu erwägen ist; insbesondere ist das bei Vergiftungen mit den trizykli- schen Antidepressiva Amitriptylin und Imipramin sowie dem Neurople- gikum Chlorpromazin der Fall.

Eine noch bessere Entgiftung soll die Hämoperfusion durch das Kunstharz Amberlite XAD-4 bei Into- xikationen mit trizyklischen Antide- pressiva, mit Glutethimid und kurz- wirksamen Barbituraten bewirken.

Dagegen ist bei schwersten Vergif- tungen mit Äthylalkohol, Borsäure und Bromiden die Hämodialyse der Kohle-Hämoperfusion aufgrund der eindeutig besseren Clearance-Werte vorzuziehen.

Die Indikation zur extrakorporalen Giftelimination hängt ab von der Giftsubstanz, vom Zustand des Pa tienten, vorn Vorliegen eines akuten Nieren- oder Leberversagens und vom Nutzen einer prophylaktischen Dialyse oder Hämoperfusion.

Eine Dialyse oder Hämoperfusion wird dann erwogen, wenn sich der Patient in tiefem Koma mit Ausfall einer oder mehrerer Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf) befindet, wenn im Elektroenzephalogramm extrem flache Kurven, intermittierend 0-Li- nien und gehäuft Deltawellen auftre- ten und/oder wenn eine durch toxi- kologische Analytik nachgewiesene, potentiell letale Plasmakonzentra- tion des Giftes vorliegt. Dialyse und/

oder Hämoperfusion können außer- dem notwendig werden, wenn sich trotz Intensivbehandlung unter kon- servativer Entgiftung der klinische Zustand des Patienten fortschrei- tend verschlechtert oder wenn zu- sätzliche Organkomplikationen auf- treten.

Eine sogenannte prophylaktische Dialyse oder Hämoperfusion kann angezeigt sein, wenn sich aufgrund der Anamnese und aufgrund der Analytik vorhandener Asservate Hin- weise auf eine hohe, aller Erfahrung nach tödliche Gifteinnahme erge- ben, schon bevor schwerwiegende klinische Erscheinungen auftreten.

Diese Situation kann bei Vergiftun-

gen mit potentiell letalen Dosen von Arsen und Thallium, Methanol und Äthylenglykol, von Tetrachlorkoh- lenstoff und Knollenblätterpilz ein- treten.

Die Peritonealdialyse wird bei aku- ten Vergiftungen nur selten ange- wendet, meist bei älteren Patienten mit schlechten Kreislaufverhältnis- sen oder bei Lithiumvergiftungen.

Im Gegensatz zur Hämoperfusion können mit Dialyseverfahren zusätz- lich Störungen des Wärme-, Was- ser-, Elektrolyt-, Säure- und Basen- haushalts ausgeglichen werden. Die Hämoperfusion hat bei bestimmten Vergiftungen den Vorteil höherer Clearancewerte.

Literatur

(1) Bartels, 0.: Akute Vergiftungen. Symptoma- tik und Therapie für den Arzt in Praxis und Notfalldienst, Deutscher Ärzte-Verlag, Löve- nich 1975 - (2) Demling, L., Bartels, 0. (Ed.):

Entgiftung mit Hämoperfusion, Carl-Binderna- gel-Verlag, Friedberg 1977 - (3) Dengler, H-J., Klehr, H. U., Seyffart, G. (Ed.): Möglichkeiten und Grenzen der Hämoperfusion, Wetzlar- druck, Dr. Fresenius KG, 1978 - (4) Geldma- cher-von Mallinckrodt, M.: Einfache Untersu- chungen auf Gifte im klinisch-chemischen La- boratorium, Georg Thieme, Stuttgart 1976 - (5) Seyffart, G.: Giftindex, Fresenius-Stiftung, Bad Homburg 1975 - (6) Trautmann, A.: Die Dialyse von Arzneimitteln und Giften. Med. Klin. 67 (1972) 1410-1413, 1452-1454, 1488-1492, 1525-1531 - (7) Velvart, J., Lorent, J. P.: Jah- resbericht 1976, Verlag Schweiz. Toxi kologi- sches Informationszentrum, Zürich 1977 - (8) Voigtmann, R., Sieberth, H. G.: Indikationen zur extrakorporalen Elimination von Giften, In- tensivbehandlung 2 (1977) 28-34

Anschrift des Verfassers:

Privatdozent Dr. med. Olaf Bartels Medizinische Universitätsklinik Krankenhausstraße 12

8520 Erlangen

Mayo-Klinik-Untersuchung über Nierensteinträger

An der Mayo-Klinik werden jährlich über 1500 Patienten mit Harnweg- steinen behandelt. Die Krankenge- schichten vieler Fälle zeigten, daß sich die Behandlung oft nur auf symptomatische Harnsteine be- schränkte. Diagnostische Untersu- chungen und daher auch prophylak- tische Behandlung waren oft unzu- reichend oder vernachlässigt. Das erklärt eine relativ hohe Mortalität und Morbidität von Steinträgern an später auftretenden Komplikationen (Infektionen, Sepsis, Niereninsuffi- zienz).

Nach gründlicher Anamnese und anderen Untersuchungen werden folgende Laborteste empfohlen:

Serum-Kalzium, -Phosphor, -Harn- säure, pH und Proteinelektrophore- se; 24-Stunden-Harnkollektion für Kalzium, Phosphor, Oxalat, Zystin, Kreatinin-Clearance und Harnstein- analyse.

Bei etwa 20 bis 30 Prozent der er- wachsenen, primären Harnsteinträ- ger konnten auf Grund urologisch- nephrologischen Teamworks renal- tubuläre, enzymatische, metaboli- sche oder endokrinologische Ursa- chen aufgedeckt werden.

Bei den anderen 70 bis 80 Prozent der „idiopathischen" Nierenstein- träger wurde bei über 50 Prozent eine erhöhte Kalziumausscheidung im Urin festgestellt.

Medikamentöse und prophylakti- sche Behandlungsarten werden be- schrieben und mit Fällen illustriert.

Neutrales Kalziumphosphat (K-Phos Neutral Tabletten) erwiesen sich als die erfolgreichste Behandlungsform bei 92 Prozent der idiopathischen Steinträger. Krh

Malek, R. S.: Renal Lithiasis: A practical Ap- proach; J. Urology 118 (1977) 893-901; Depart- ment of Urology, Mayo Clinic, Rochester, Minn.

U. S. A.

FÜR SIE GELESEN Entgiftung

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 25 vom 22. Juni 1978 1493

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