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reibeträge, Freigrenzen und Pauschbeträge sind für die Ärztin bezie- hungsweise den Arzt Gold wert. Pures Gold sind – um in diesem Bild zu bleiben – da- bei Freibeträge, denn in de- ren Höhe bleibt das Einkom- men des Arztes steuerfrei.Nur Silber sind dagegen die Freigrenzen. Werden diese überstiegen, so hat der Arzt keinen steuerlichen Vorteil, denn dann ist der gesamte Wert steuerpflichtig. Nur Bronze sind die Pauschbeträ- ge, denn diese kommen sinn- vollerweise nur zum Zuge, wenn nicht tatsächlich höhere Beträge vorhanden sind.
Im einzelnen sind nun für den Arzt folgende Freibeträ- ge, Freigrenzen und Pausch- beträge von Bedeutung:
1) Freibetrag bei Abfindung wegen Auflösung eines Dienstverhältnisses in der Arztpraxis:
a) Grundfreibetrag:24 000 DM b) Arbeitnehmer war minde- stens 50 Jahre alt, Praxis- zugehörigkeit mindestens 15 Jahre: 30 000 DM c) Arbeitnehmer war minde-
stens 50 Jahre alt, Praxis- zugehörigkeit mindestens 20 Jahre: 36 000 DM 2) Steuerfreier Höchstbetrag
für Zuwendungen an Ar- beitnehmer des Arztes (§ 3 Nr. 15 EStG):
a) bei Geburt eines Kindes:
700 DM
b) bei Eheschließung: 700 DM
3) Steuerbefreiung von Auf- wandsentschädigungen des Arztes für seine neben- berufliche Tätigkeit als Übungsleiter,Pfleger,Künst- ler et cetera im Dienst oder Auftrag einer öffentlich- rechtlichen oder wegen Gemeinnützigkeit et cetera steuerbefreiten Körper- schaft (vergleiche § 3 Nr. 26 EStG): bis zu 2 400 DM 4) Nichtabziehbare Betriebs-
ausgaben des Arztes (§ 4 Abs. V EStG):
a) Höchstbetrag für Geschen- ke des Arztes (§ 4 Abs. V Nr. 1 EStG): 75 DM b) Abziehbarer Teil der Be-
wirtungskosten (§ 4 Abs. V Nr. 2 EStG): 80 Prozent
5) Degressive Absetzung für Abnutzung (AfA) für be- wegliche Wirtschaftsgüter der Arztpraxis (§ 7 Abs. II EStG):
– AfA-Satz (im Verhältnis zur linearen AfA): höch- stens dreifach
– höchstens 30 Prozent 6) Lineare AfA (§ 7 Abs. IV
EStG) für a) Gebäude
– Baujahr nach 1924: 2 Pro- zent
– Baujahr vor 1925: 2,5 Pro- zent
b) Wirtschaftsgebäude(-teile);
Bauantrag nach dem 31.
März 1985: 4 Prozent 7) Degressive AfA (§ 7 Abs.
V Satz 1 Nr. 1 und 2 EStG) für Gebäude:
– 8 Jahre: 5 Prozent – 6 Jahre: 2,5 Prozent – 36 Jahre: 1,25 Prozent 8) Bewertungsfreiheit für ab-
nutzbares Anlagevermö- gen privater Krankenhäu- ser im Jahre der Anschaf- fung oder Herstellung und in den folgenden vier Jah- ren (§ 7 f EStG):
a) bei beweglichen Wirt- schaftsgütern: bis zu 50 Prozent
b) bei unbeweglichen Wirt- schaftsgütern: bis zu 30 Prozent
9) Sonderabschreibung für neue bewegliche Anlagegü- ter bei Klein- und Mittel- praxen neben der AfA nach
§ 7 Abs. I oder II EStG:
– AfA-Satz: 20 Prozent – Wert des Praxisvermö-
gens: 400 000 DM
– Begünstigungszeitraum: 5 Jahre
– Ansparabschreibung (ge- winnmindernde Rücklage beziehungsweise Betriebs- ausgabe vor der Anschaf- fung)
10) Fahrten des Arztes zwi- schen seiner Wohnung und der Praxis (§ 9 Abs. I Nr. 4 EStG):
– mit eigenem Pkw: 0,70 DM pro Entfernungskilo- meter
11) Werbungskostenpauscha- le (§ 9 a Nr. 1 b, c EStG) für:
– Einkünfte aus Kapitalver- mögen (für ledige bezie- hungsweise verheiratete Ärztinnen und Ärzte):
100 DM/ 200 DM – Renteneinkünfte: 200 DM 12) Unterhaltszahlungen an geschiedenen Ehegatten (Realsplitting): bis 27 000 DM
13) Abzug von Aufwendun- gen für ein hauswirtschaft- liches Beschäftigungsver- hältnis (§ 10 Abs. I Nr. 8 EStG): bis 18 000 DM 14) Sonderausgaben-Höchst-
betrag (§ 10 Abs. III EStG):
a) Vorwegabzug für Versi- cherungsbeiträge (§ 10 Abs. III Nr. 2 EStG) – für alleinstehende Ärzte:
6 000 DM
– für verheiratete Ärzte:
12 000 DM
b) Allgemeiner Höchstbe- trag für Vorsorgeaufwen- dungen (§ 10 Abs. III Nr.
1 EStG):
– für alleinstehende Ärzte:
2 610 DM
– für Ärzte-Ehegatten:
5 220 DM
c) Verbleibende Vorsorge- aufwendungen zur Hälfte, höchstens halber allge- meiner Höchstbetrag (§
10 Abs. III Nr. 4 EStG) 15) Höchstbetrag für Spen-
denausgaben der Ärzte (§ 10 b EStG) für:
– kirchliche, religiöse und besondere förderungs- würdige gemeinnützige Zwecke: 5 Prozent – mildtätige, wissenschaftli-
che, kulturelle Zwecke:
10 Prozent
– Höchstbetrag für Zuwen- dungen an politische Par- teien (Verdoppelung bei Ehegatten): 3 000 DM 16) Freibetrag für Praxisver-
äußerung und -aufgabe (§ 16 Abs IV EStG):
– Vollendung des 55. Le- bensjahres oder Berufs-
unfähigkeit des Arztes:
60 000 DM
Grenze der uneingeschränkten Anwendung des Freibetrages:
– Vollendung des 55. Le- bensjahres oder Berufs- unfähigkeit des Arztes:
300 000 DM
17) Versorgungsfreibetrag (§
19 Abs. II EStG) = 40 Pro- zent der Versorgungsbe- züge, höchstens 6 000 DM 18) Sparerfreibetrag (Regel- fall/Zusammenveranla- gung): 6 000/12 000 DM 19) Freigrenze für Spekula-
tionsgewinne: (wenn we- niger als) 1 000 DM 20) Altersentlastungsbetrag
(§ 24 a EStG): höchstens 3 720 DM
21) Kinderfreibetrag (§ 32 Abs. VI EStG): 288 DM/
576 DM
22) Haushaltsfreibetrag (§ 32 Abs. VII EStG): 5 616 DM 23) Ausbildungsfreibeträge (§ 33 a Abs. II EStG) für – auswärtig untergebrach- tes Kind unter 18 Jahren:
1 800 DM
– im Haushalt unterge- brachtes Kind über 18 Jahre: 2 400 DM
– auswärtig untergebrachtes Kind über 18 Jahre: 4 200 DM
24) Höchstbetrag für Haus- haltshilfen im Arzthaus- halt (§ 33 a Abs. III EStG) wegen
– Alters (60 Lj.): 1 200 DM – Krankheit: 1 200 DM – Behinderung/Hilflosigkeit:
1 800 DM
25) Pauschbetrag für körper- behinderte Ärzte (§ 33 b Abs. I–III EStG): bei Er- werbsminderung von 25–34 Prozent: 600 DM 35–44 Prozent: 840 DM 45–54 Prozent: 1 110 DM 55–64 Prozent: 1 410 DM 65–74 Prozent: 1 740 DM 75–84 Prozent: 2 070 DM 85–90 Prozent: 2 400 DM über 90 Prozent: 2 760 DM 26) Pauschbetrag bei Pflege- bedürftigkeit (§ 33 b Abs.
III EStG): 7 200 DM. WG A-3283 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 48, 28. November 1997 (71)
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