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Experimente rund um den Boden - ein Geländepraktikum mit Stationenlernen

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Academic year: 2022

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1 von 28 Unsere Umwelt Beitrag 1 Boden – ein Geländepraktikum (Klasse 8)

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Experimente rund um den Boden – ein Geländepraktikum mit Stationenlernen

Thomas Rosenthal, Esslingen am Neckar

Häuig empinden Kinder und Jugendliche den Boden als „Dreck“ oder „Erde“. Für die Landwirte und Gartenbesitzer hingegen ist die Qualität eines Bodens entscheidend für das Wachstum von Plan- zen. Er bildet den Ausgangspunkt für die Nahrungs- kette und ist somit Lebensgrundlage für alle Lebe- wesen auf der Erde.

Aufgrund der besonderen Bedeutung des Bodens sollen die Schüler in einem Geländepraktikum und in Schülerexperimenten motiviert an das Thema herangeführt werden. Dies führt sicherlich zu einer stärkeren Beachtung des Bodens.

Das Wichtigste auf einen Blick

Klasse: 8

Dauer: 4 Doppelstunden Kompetenzen: Die Schüler …

• können Bodenbildungsfaktoren und Funktionen des Bodens nennen und seinen allgemeinen Aufbau beschreiben.

• können selbstständig Versuche durchführen und die gewonnenen Ergebnisse in einen Zusammenhang stellen.

• können ein Versuchsprotokoll schreiben.

• können neue Informationen aus Texten und Graiken herauslesen.

Aus dem Inhalt:

• Geländepraktikum mit Kennenlernen bodenkundlicher Arbeitsgeräte, Ziehen von Bodenproben, erste Fragestellungen und Versuche vor Ort

• Schülerversuche an mehreren

Stationen zu wichtigen Eigenschaften von Böden

• Zusammentragen der Ergebnisse und Behandlung der Bodenbildungs- faktoren sowie des allgemeinen Aufbaus und der Funktionen eines Bodens

hoch Böden weisen Unterschiede auf, z. B. im Kalk- gehalt, der Wasserdurchlässigkeit, im Humus- gehalt oder pH-Wert (Abb.: Gley).

Hinweise zu m Einsatz v on GPS-Geräte n auf CD!

Foto: Elsevier GmbH, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002.

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11 von 28 Unsere Umwelt Beitrag 1 Boden – ein Geländepraktikum (Klasse 8)

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M 2 Zieht eure eigenen Bodenproben

Arbeit in Kleingruppen

· Vorbereitung: 5 min · Durchführung: 30 min Das benötigt ihr

 Pürckhauer mit Hammer  Hebevorrichtung  Taschenmesser

 Digitalkamera  3 Plastiktüten (1 l)  Gummiringe

 Zollstöcke  Zettel  Stifte

Aufgaben (Verwendet für die Beantwortung der Fragen 1–3 die untenstehenden Zeilen.) 1. Beschreibt die Bodenprobe im Allgemeinen und

nennt Bestandteile des Bodens.

2. Formuliert Merkmale, anhand derer sich die Boden- probe eindeutig von anderen unterscheiden lässt.

3. Messt die jeweilige Tiefe zusammengehörender Abschnitte (Boden-Horizonte).

4. Erstellt einen Steckbrief mit folgenden Angaben:

Standort (Wald, Wiese oder Feld), geograische Länge und Breite, Höhe über NN, Tiefenabschnitt und eure Namen.

5. Tütet die Bodenprobe ein, legt den entsprechen- den Infozettel dazu und verschnürt diese mit einem Gummiring.

Ziehen einer Bodenprobe mit dem Pürck- hauer und Pürckhauer mit Bodenprobe.

Wusstest du schon, …

… dass sich in nur einer Handvoll Waldboden sehr häuig mehr Lebewesen beinden, als Menschen auf der Erde leben? Dazu gehören Mikroorganismen, Pilze, Milben, Ameisen, Raupen, Würmer, aber auch Wirbeltiere wie z. B. Maul-

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18 von 28 Boden – ein Geländepraktikum (Klasse 8) Unsere Umwelt Beitrag 1

Wasser ist ein wesentlicher Bodenbildungsfaktor. Es gelangt mit dem Niederschlag in den Boden, wo es von den Planzenwur- zeln aufgenommen wird oder als Sickerwasser in tiefere Schich- ten gelangt. Dabei werden Nährsalze gelöst und aus dem oberen A-Horizont (Auswaschungshorizont) in den darunter liegenden B-Horizont (Anreicherungshorizont) transportiert. Grobkörnige Böden sind wasserdurchlässiger als feine, da es aufgrund der größeren Poren schneller versickert. Diese Eigenschaft bezeich- net man auch als Wasserdurchlässigkeit. Die Fähigkeit des Bo- dens, Wasser zu speichern, ist bei feinkörnigen Böden größer, da sie ein insgesamt größeres Porenvolumen haben und von den dort vorhandenen Teilchen mehr Wasser aufgenommen werden kann. Diese Eigenschaft bezeichnet man auch als Wasserspei-

Experiment 3: Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit

· Vorbereitung: 5 min · Durchführung: 30 min

Das benötigt ihr

 getrocknete Bodenprobe  Sand  Kies

 Gartenerde  4 Papierilter  4 Trichter

 4 Einmachgläser  4 Messbecher (500 ml)  Stoppuhr

Was macht der Boden

M 7

Aufgaben

1. Erklärt die Bedeutung der Wasserdurchlässigkeit unterschiedlicher Bodenarten. Macht euch dazu Notizen in eurem Heft; diese könnt ihr auch nach Ansicht der Lösungskarte erweitern.

2. Lest den Infotext und ordnet den Proben die Begriffe Wasserdurchlässigkeit und Wasser- speichervermögen zu.

Bodenprobe Zeit in Min. bis zum ersten Wasseraustritt

durchgelossene Wassermenge in / / Minuten / / ml

Sand / / ml

Kies / / ml

Gartenerde / / ml

So führt ihr das Experiment durch

1. Kleidet die vier Trichter mit Filterpapier aus und setzt sie auf die Einmachgläser.

2. Füllt einen Trichter mit der Bodenprobe, einen mit Sand, einen mit Kies und einen mit Gar- tenerde. Achtet darauf, jeweils die gleichen Mengen an Proben zu verwenden.

3. Füllt in alle vier Messbecher die gleiche Menge an Wasser.

4. Beginnt die Zeitmessung und gebt zügig die gleiche Menge an Wasser gleichzeitig aus den vier Messbechern auf die vier Bodenproben.

5. Ermittelt die Zeitspanne bis zum erstmaligen Wasseraustritt.

6. Messt die durchgelossene Wassermenge in von euch gewählten Zeitabständen.

So wertet ihr das Experiment aus

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Foto: thinkstockphotos.com

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22 von 28 Boden – ein Geländepraktikum (Klasse 8) Unsere Umwelt Beitrag 1

M 10 Zusatzexperiment 6: Bestimmung des pH-Wertes

· Vorbereitung: 2 min · Durchführung: 15 min

Das benötigt ihr

 getrocknete Bodenprobe  destilliertes Wasser  Spatel

 2 Messbecher  Filterpapier  Trichter

 Reibschale mit Pistill  Universal-Indikatorpapier

So führt ihr das Experiment durch

1. Zermahlt die getrocknete Bodenprobe in der Reibschale mit dem Pistill sehr fein.

2. Gebt von der zermahlenen Bodenprobe mehrere Spatel in einen Messbecher und füllt die- sen bis zur Hälfte mit destilliertem Wasser auf.

3. Vermischt das Wasser und die Bodenprobe sorgfältig.

4. Stellt den Trichter samt Filterpapiereinlage auf den anderen Messbecher und iltert das Ge- misch aus Boden und Wasser.

5. Haltet einen Streifen Universal-Indikatorpapier kurz in die geilterte Flüssigkeit.

So wertet ihr das Experiment aus

Vergleicht die Farbe auf dem Streifen mit der Skala auf der Verpackung des Universal-Indi- katorpapiers und lest den pH-Wert ab. Je nach Färbung des Streifens erhält man eine saure, neutrale oder alkalische (kalkhaltige) Bodenprobe.

Aufgabe

Lest den Infotext über den pH-Wert und dessen Bedeutung für die Landwirtschaft.

Welche Bedeutung hat der pH-Wert des Bodens?

Böden können von unterschiedlicher chemischer Beschaffen- heit sein: manche sind sauer und andere dagegen alkalisch (kalkhaltig). Ein Maß dafür ist der sogenannte pH-Wert: Er gibt die Konzentration der Wasserstofionen (Protonen) an.

Liegt der Wert unter 7, ist der Boden sauer, ist er gleich 7, ist er neutral bzw. über 7 alkalisch.

Einzelne Planzen oder Bäume, wie z. B. der Hafer oder die Kiefer, bevorzugen saure Böden, der Weizen oder die Buche dagegen neutrale bzw. leicht alkalische Böden.

Die Fruchtbarkeit eines Bodens ist neben dem Humusgehalt auch von seinem Kalkgehalt abhängig. Vor der Düngung eines Bodens ist immer dessen Kalkgehalt zu bestimmen, da ein zu hoher Kalkgehalt zur Verarmung des Bodens führt.

Ist der pH-Wert niedrig, so ist eine Kalkung des Bodens vorzunehmen, die häuig auch als Gesundungskalkung bezeichnet wird. Hierbei wird z. B. Kalksteinmehl auf dem Boden verteilt, um einer Bodenversauerung entgegenzuwirken. Somit bleiben wichtige Nährstoffe für die Planzen verfügbar.

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Jeder Planzentyp hat spezielle Ansprüche an den Boden.

Foto: thinkstockphotos.com

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25 von 28 Unsere Umwelt Beitrag 1 Boden – ein Geländepraktikum (Klasse 8)

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Der Boden ist mehr als nur Erde! M 12

Jeder Boden weist eine charakteristische Abfolge von (A, B und C) auf. Der ( ) ist der soge- nannte Auswaschungshorizont, da dort beindliche Minerale und Nährsalze über das Sicker- wasser in tiefere Schichten gelangen. Der (Mineralboden) ist der sogenannte Anreicherungshorizont, da sich die in der Schicht darüber ausgewaschenen Bestandteile des Bodens hier ablagern. Der C-Horizont ist das unverwitterte . Die durchschnittliche Zusammensetzung eines Bodens sieht wie folgt aus: 45 % mineralische Substanz, 25 % , 23 % und 7 % organische Substanz. Neben der Funktion als Standort für die natürliche Vegetation und viele Kulturplanzen hat er noch weitere Aufgaben: Er ist für zahlreiche Bodenorganismen, Wasserspeicher, Filter und Puffer für Schadstoffe jeglicher Art.

Aufgabe

Seht euch den Aufbau eines Bodens genau an und tragt die fehlenden Begriffe in den Lückentext ein.

Abb.: Aufbau eines Bodens

Streuschicht unzersetztes organisches Material

A-Horizont humoser Oberboden, Auswaschungshorizont

B-Horizont Unterboden, Anreicherungshorizont

C-Horizont Untergrund, Ausgangsgestein

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