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Brücken bröckeln: Jetzt handeln!

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Verantwortlich: Stefan Körzell, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de Abonnement für „klartext“ und „standpunkt“ unter: http://www.dgb.de/service/newsletter

Nr. 13/2016 31. März 2016

DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Brücken bröckeln: Jetzt handeln!

„Über sieben Brücken musst du gehen, sieben dunkle Jahre überstehen…“. Dass passend dazu noch jeder siebte Quadratmeter Brückenfläche laut Bundesver- kehrsministeriums in einem „nicht ausreichenden“ oder

„ungenügenden“ Zustand befindet, ist wohl ein trauri- ger Zufall. Schlaglöcher in den Straßen, bröckelnde Brücken. Das ist die deutsche Realität seit Jahren. Und es ist keine Besserung in Sicht, wenn man die aktuelle Investitionsbereitschaft der Bundesregierung betrachtet.

Stattdessen glänzt die „Schwarze Null“ in Schäubles Heftchen. Doch, wo liegt die Sinnhaftigkeit bei einem ausgeglichenen Haushalt, wenn die Infrastruktur zer- fällt? Insbesondere, wenn das Geld quasi auf der Straße liegt. Bei Bundesanleihen von unter 10 Jahren fallen zurzeit reale negative Zinsen an. Das heißt, der Staat bekommt faktisch Geld geschenkt. Doch dieser verwei- gert einen solchen Geldsegen. Obwohl Deutschland einen dringenden Nachholbedarf im Bereich der Investi- tionen hat. Insbesondere in Brücken!

Fakt ist: Insgesamt 3,8 Millionen Quadratmeter Brü- ckenfläche sind sanierungsbedürftig, bei 2.500 Brücken.

Im Saarland werden sogar 25 % der Fläche als stark sanierungsbedürftig eingestuft (siehe Abbildung). Doch damit nicht genug: Durch das jahrelange Wegschauen sind viele der Brücken gar nicht mehr sanierungsfähig.

49 der 78 Brücken, die im Jahr 2015 auf dem Sanie- rungsplan standen, werden zurzeit komplett neu ge- baut. Dies hat nicht nur zur Folge, dass die Investitions- summe sich erhöht, sondern auch die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation wird sich für die Ver- kehrsteilnehmer auf deutschen Straßen drastisch ver- schlechtern. Die Gründe: Jahrelange Sparpolitik, gerin- gere Investitionsneigung und die aktuelle „Schwarze Null“ sind zum Teil verantwortlich für diesen Missstand.

Dass jetzt nun immer noch nicht aus den Fehlern der

letzten Jahre gelernt worden ist, ist eigentlich nicht nachvollziehbar. Zwar wurde im letzten Jahr für den Zeitraum 2015 bis 2018 ein Investitionsfonds von 1,5 Mrd. Euro beschlossen. Diese Summe ist aber völlig unzureichend, da bereits im Jahr 2013 die Kommission

„Nachhaltige Infrastrukturfinanzierung“ den Investiti- onsbedarf auf 7,2 Mrd. Euro pro Jahr bezifferte. Allein für den Erhalt des Fernstraßennetzes besteht ein Fehl- betrag von 1,3 Mrd. Euro jährlich.

Wenn die Politik nicht schnell handelt, werden Brücken vor sich hin bröckeln sowie mittel- und langfristig zum Chaos auf den Straßen führen. Die Zeit drängt. Wir brauchen eine Verkehrsinfrastrukturoffensive. Jetzt!

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