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Montelukast

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104 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2019 | www.diepta.de

PRAXIS

E

ine der Strategien der leit­

liniengerechten Therapie bei Asthma ist es, die Ent­

zündungsprozesse in den Bronchien zu unterbrechen. Dies geschieht im Wesentlichen mit in­

ha lativen Glucocorticoiden. Eine Gruppe der beteiligten Entzün­

dungsbotenstoffe sind die Leuko­

triene. Sie bewirken vor allem Bronchokonstriktion, übermäßige Schleimsekretion und damit die Verstärkung der asthmatischen Be­

schwerden. Montelukast ist ein Leukotrienrezeptor­An tagonist, der die Bindung der Leu kotriene an ihren Rezeptor in den Bronchen ver­

hindert. Montelukast zeigt so einen antiinflammatorischen und bron­

chodilatatorischen Effekt, wobei die entzündungshemmende Wirkung schwächer ausgeprägt ist als bei den Glucocorticoiden. Montelukast ist zugelassen bei Kindern und Erwach­

senen bei leichtem bis mittelgradi­

gem persistierenden Asthma bron­

chiale, das mit einem inhalativen Corticoid nicht ausreichend behan­

delt werden kann. Bei Erwachsenen wird Montelukast laut Leitlinie zu­

sätzlich zur inhalativen Corticoid­

therapie ergänzend angewendet. Der zusätzliche Effekt beruht darauf, das Corticoide zwar den überwiegen­

den Teil der asthmatischen Entzün­

dungskaskade hemmen, aber keinen Einfluss auf die Wirkung der Leuko­

triene haben. So kann die Kombina­

tion mit dem Leukotrienrezeptor­

antagonisten Montelukast die Ent­

zündung zusätzlich reduzieren.

Montelukast kann bei Patienten ab

zwei Jahren auch zur Vorbeugung von Belastungsasthma eingesetzt werden, wenn die überwiegende Komponente die durch Anstrengung ausgelöste Bronchialverengung ist.

Der orale Leukotrien­Rezeptoranta­

gonist wird rasch resorbiert. Nach Anwendung der Tablette mit 10 Mil­

ligramm (mg) wird laut Fach in­

formation die mittlere Plasmaspit­

zenkonzentration bei nüchternen Erwachsene drei Stunden nach der Einnahme erreicht. Die Einnahme mit Nahrung beeinflusst die Biover­

fügbarkeit nicht. Für Kinder zwi­

schen zwei und fünf Jahren gibt es Kautabletten oder ein Granulat mit vier Milligramm Wirkstoff. Das Gra­

nulat sollten Kinder bekommen, die Probleme haben Kautabletten anzu­

wenden. Wichtig ist es, den Eltern zu sagen, dass das Granulat trocken oder unter breiige Speisen gemischt verabreicht werden sollte. Es wird nicht in Wasser aufgelöst. Kinder zwischen 6 und 14 Jahren erhalten fünf Milligramm und Erwachsene ab 15 Jahren 10 Milligramm pro Tag.

Nach der abendlichen Einnahme ist eine Wirkdauer von 24 Stunden zu erwarten, damit ist diese Therapie unter Compliance­Aspekten nahezu optimal. In Schwangerschaft und Stillzeit sollte Montelukast nur wenn es eindeutig erforderlich ist ange­

wendet werden. Allerdings gibt es keine Hinweise auf schädliche Wir­

kungen auf den Fötus, die Anwen­

dungseinschränkung beruht auf der sehr begrenzten Datenlage.

Montelukast ist sehr gut verträglich.

Als seltene Nebenwirkungen treten

Kopfschmerzen und gastrointesti­

nale Probleme auf. In den USA wur­

den einzelne Fälle von neuropsychi­

atrischen Ereignissen beobachtet. In Studien zu höheren Dosierungen von Montelukast wurden keine kli­

nisch relevanten Nebenwirkungen festgestellt, sodass Überdosierungen zu keinen toxischen Reaktionen füh­

ren. Montelukast wird überwiegend über die Leber metabolisiert. Diverse Isoenzyme des Cytochrom­P450­

Systems sind daran beteiligt. Die gleichzeitige Einnahme von Pheno­

barbital kann zur Wirkabnahme füh­

ren. Da Montelukast durch CYP 3A4, 2C8 und 2C9 metabolisiert wird, ist laut Fachinformation insbe­

sondere bei Kindern Vorsicht gebo­

ten, wenn Montelukast gleichzeitig mit CYP­3A4­, 2C8­ und 2C9­indu­

zierenden Substanzen wie Pheny­

toin, Phenobarbital und Rifampicin angewendet wird. Eine Dosisanpas­

sung bei älteren Menschen ist nicht notwendig. Studien an Patienten mit Niereninsuffizienz gibt es nicht. Da Montelukast und seine Metabolite biliär ausgeschieden werden, ist eine Einschränkung aufgrund einer Nie­

renerkrankung nicht notwendig.  n Dr. Katja Renner,

Apothekerin

STECKBRIEF

Montelukast

Während die meisten Arzneimittel gegen Asthma inhalativ angewendet werden, wird der Leukotrien-Antagonist Montelukast oral eingenommen.

Eine wichtige Zielgruppe sind Kinder.

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2019 | www.diepta.de

© magicinfoto / iStock / Thinkstock

PTA

Montelukast

Wirkung

Bronchienerweiternde und antientzündliche Wirkung über Hemmung der Cys­LT1 Rezeptoren – die Wirkung der Leukotriene wird unterbunden.

Hauptindikationen

Zur Behandlung von Asthma bronchiale, als Behandlungsalternative zu einer niedrig dosierten oder als Ergänzung zur inhalativen Glucocorticoidtherapie.

Einnahme/Anwendung

Oral: Kautabletten oder Granulat einmal täglich, am besten abends.

Nebenwirkungen

Gastrointestinale Beschwerden, Kopfschmerzen, neuropsychiatrische Beschwerden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen Montelukast, relativ in Schwangerschaft und Stillzeit.

Wechselwirkungen

Mögliche Wirkungsabnahme bei gleichzeitiger Einnahme von Enzyminduktoren wie Phenobarbital, Phenytoin und Rifampicin.

Leukotrien­Rezeptorantagonist Montelukast

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