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110 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2019 | www.diepta.de

PRAXIS

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er Anteil älte-

rer Menschen in D e u t s c h l a n d nimmt immer mehr zu: 1960 war jeder achte Bundesbürger mindestens 65 Jahre alt, heute ist es jeder fünfte Einwohner und man geht davon aus, dass es im Jahr 2060 sogar jeder Dritte sein könnte. Im

Vergleich zu 1960 hat sich au- ßerdem der Anteil der Hochalt- rigen (über 80 Jahre) deutlich erhöht – mit zunehmender Ten- denz.

Der demografische Wandel hat zur Folge, dass immer mehr Se- nioren einer medizinischen Be- handlung bedürfen und auf eine spezielle Hilfe angewiesen sind.

Die Geriatrie stellt ein ärztliches Fachgebiet dar, das sich mit den geistigen, körperlichen, sozialen und funktionalen Aspekten in der Versorgung, Prävention und Rehabilitation von akuten und chronischen Krankheiten bei äl- teren Menschen sowie mit der speziellen Situation am Ende des Lebens befasst. Die Altersmedi-

zin, wie die Geriatrie auch ge- nannt wird, ist somit die Lehre von den Krankheiten der al- ternden Menschen. Insbeson- dere Patienten, die älter als 80 Jahre sind, profitieren von der geriatrischen Medizin, doch auch Personen ab dem 65. Le- bensjahr erhalten Unterstützung.

Zu den typischen geriatrischen Krankheitsbildern gehören bei- spielsweise Morbus Parkinson, Schlaganfall, Ernährungsstörun- gen, Osteoporose, Inkontinenz, chronische Wunden sowie Schä- digungen durch Medikamente (bei falscher Anwendung). Nicht zu verwechseln ist die Geriatrie mit der Gerontologie, der Wis- senschaft vom Altern der Men- schen.

Ausbildung der Ärzte In vie- len europäischen Ländern ist die Geriatrie ein eigenständiges Fachgebiet oder ein Schwer- punkt in der Inneren Medizin.

Eine fachärztliche Ausbildung ist als Schwerpunkt im Rahmen der Inneren Medizin möglich, in weiteren Fachbereichen mit einer hohen Anzahl betagter Per- sonen wird eine fachspezifische klinische Zusatzweiterbildung in der Geriatrie angeboten. Als Schwerpunkt der Inneren Me- dizin ist die Geriatrie derzeit in den Bundesländern Berlin, Bran- denburg und Sachsen-Anhalt an- erkannt.

Ganzheitlicher Ansatz Ge- riatrische Kunden sind oft ge- brechlich und weisen einen ho- hen Grad an Multimorbidität auf. Einige Krankheiten gehen im Alter mit unüblichen Symp- tomen einher, was die Diagnos- tik erschweren kann. Häufig schlagen Therapien verzögert an, zudem ist für eine erfolgreiche Behandlung meist soziale Unter- stützung notwendig. Aufgrund dessen umfasst die Geriatrie eine interdisziplinäre Betreuung, welche die unterschiedlichen

MEDIZINISCHE FACHGEBIETE

In der Altersmedizin geht es darum, den Gesamtzustand des Patienten zu verbessern. Bei der Behandlung muss der Arzt daher die Symptome im Kontext der vorliegenden Mehrfacherkrankungen betrachten.

Geriatrie

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PRAXIS MEDIZINISCHE FACHGEBIETE

medizinischen Bereiche ko- ordiniert und gleichzeitig die Autonomie der Erkrankten för- dert. Geria ter fokussieren sich nicht auf einzelne Beschwerden, sondern richten den Blick auf den Gesamtzustand betagter Pa- tienten.

Das geriatrische Assess- ment Diese diagnostische Me- thode liefert Aufschluss über die Funktionseinschränkungen der Patienten und besteht aus verschiedenen standardisierten Testverfahren, die eine Ein- schätzung der physischen, psy- chischen und sozialen Ressour- cen Betroffener ermöglichen.

Im weiteren Verlauf gibt es in

der Regel Kontrollen durch ein erneutes Assessment, um die Therapien an den aktuellen Sta- tus anzupassen.

Die Ergebnisse des geriatrischen Assessments dienen:

der Erhebung des funktio- nellen Status und der Res- sourcen älterer Menschen sowie dem Erkennen von Ri- sikopatienten und -situatio-

nen,der Aufstellung eines Thera- pieplans,

der Verlaufskontrolle,

der Qualitätssicherung.

Betagte Personen werden an- hand der Ergebnisse in verschie- dene (stark vereinfachte) Grup-

pen kategorisiert und zwar in go-go-Patienten (guter funktio- naler Zustand), slow-go-Patien- ten (eingeschränkter Status) sowie in no-go-Patienten (ex- trem eingeschränkter funktio- neller Zustand).

Es gibt zahlreiche Assessment- instrumente, welche die verschie- denen diagnostischen Bereiche abdecken. Der Barthel-Index nach Hamburger Manual dient der Beurteilung der Selbsthilfe- kompetenz und der Fähigkeiten zur Selbsthilfe. Zur Erfassung kognitiver Störungen eignet sich etwa die Mini-Mental-State Exa- mination (MMSE), die auch zur Verlaufsbeurteilung einer De-

menz Verwendung findet. Pa- tienten müssen dazu einfache Handlungen durchführen oder Fragen beantworten, zum Bei- spiel benennen sie Gegenstände, merken sich Begriffe, lösen Re- chenaufgaben, schreiben Sätze oder sprechen etwas nach. Mit- hilfe der Geriatric Depression Scale lässt sich ermitteln, ob die betroffene Person unter einem depressiven Syndrom leidet. Ein Test zur Überprüfung der Mo- bilität stellt der Timed Up & Go- Test dar. Dabei sitzt der Senior auf einem Stuhl, soll aufstehen, drei Meter gehen, sich umdrehen und sich wieder auf dem Stuhl niederlassen, Hilfsmittel wie et- wa ein Rollator sind dabei zuge- lassen. Der Arzt misst die Zeit, die der Patient vom Aufstehen

bis zum Sitzen benötigt und be- wertet anhand dessen alltagsre- levante Mobilitätseinschränkun- gen. Um die soziale Situation (Wohnung, finanzielle Lage, fa- miliäre Unterstützung) zu beur- teilen, ist in der Regel kein As- sessment erforderlich, denn dem Hausarzt ist diese meistens be- kannt. Im hausärztlichen Bereich empfiehlt sich ein Basisassess- ment bestehend aus dem Timed Up & Go, dem Barthel-Index, dem Mini-Mental-State und der Geriatric Depression Scale.

Multimorbidität Zu den chro- nischen Alterserkrankungen zäh- len unter anderem Arthrose, Os- teoporose, Demenz, Depression,

Diabetes, Nierenschwäche, Hy- pertonie, Herzkrankheiten und viele mehr. Hochbetagte Men- schen sind von einem alters- bedingten Muskelabbau betrof- fen – das ist völlig normal.

Überschreitet der Abbau jedoch ein bestimmtes Maß, spricht man von einer Sarkopenie. Ursa- chen des Rückgangs sind unter anderem eine unzureichende Nahrungsaufnahme, eine zu ge- ringe Versorgung mit Nahrungs- eiweiß sowie endokrine, inflam- matorische und neurodegenera- tive Veränderungen. Ein weiteres geriatrisches Syndrom stellt die Frailty oder Gebrechlichkeit dar, eine chronische, altersbedingte verminderte Belastbarkeit bei re- duziertem Kraftzustand. Ein ge- brechlicher Organismus kenn-

zeichnet sich durch eine erhöhte Vulnerabilität gegenüber Stres- soren (beispielsweise Erkran- kungen oder Eingriffen), sodass es häufiger zu Stürzen, Kran- kenhausaufenthalten, Selbststän- digkeitseinbußen oder sogar zum Tod kommt. Auch ein Intel- ligenzrückgang infolge der ver- schiedenen Demenz-Arten so- wie Hirnleistungsstörungen mit Einschränkung der Sinne sind Merkmale der Altersmedizin.

Ein Geriater sollte sich demnach mit altersspezifischen Krankhei- ten auskennen, außerdem sollte er über umfangreiche Kenntnisse in der Inneren Medizin sowie in weiteren Fachgebieten verfügen und zahlreiche Untersuchungs-

methoden (EKG, Doppler-Druck- Messung, Schluck-Dia gnostik usw.) beherrschen. Weitere wich- tige Themen sind körperliches Training, Sturzprävention, Man- gelernährung, Austrocknung durch mangelnde Flüssigkeitszu- fuhr, Inkontinenz sowie die Poly- pharmazie.  n

Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin a

Das Alter stimmt nicht jeden milde. Aggressive

Verhaltensänderungen können erste Symptome

einer beginnenden Demenz sein.

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