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Viren als Verbündete?

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PRAXIS

DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2020 | www.diepta.de

B

akterienbefallende Viren, sogenannte Bakteriophagen, hal­

ten sich im warmen und feuchten Umfeld auf: in Flüssen, Meeren, Tümpeln so­

wie im Darm und auf Schleim­

häuten von Mensch und Tier.

Aufgrund des schädlichen Ein­

flusses gegenüber Keimen gel­

ten sie als mögliche Alternative zu Antibiotika.

Ihre Vermehrung erfolgt da­

durch, dass sie Stämme einer bestimmten Bakterienart infi­

zieren und diese abtöten. Dies geschieht, indem sie an die Bak­

terien andocken, ihre DNA in das Innere schleusen, sodass die Bakterien ab sofort Kopien der Viren produzieren. Schließlich platzen sie auf, wobei die ent­

haltenen Viren freigesetzt wer­

den und weitere Bakterien be­

fallen. Der Kreislauf beginnt von vorne und endet, wenn keine Bakterien mehr übrig sind. Nachteilig ist jedoch, dass die Phagen möglicherweise Re­

sistenzgene an Bakterien wei­

tergeben und auf diese Weise Antibiotikaresistenzen fördern.

Attacke der Bakterienfres- ser In Einzelfällen überzeugten Phagen bereits durch ihren The­

rapieerfolg: So berichteten Wis­

senschaftler aus Pittsburgh und London in der Zeitschrift „Na­

ture Medicine“ über eine per­

sonalisierte Phagentherapie mit genetisch veränderten, bakte­

rienzerstörenden Viren. Diese wurde bei einer Infektion mit antibiotikaresistenten Myko­

bakterien eingesetzt und ver­

besserte kontinuierlich den Zustand eines 15­jährigen Mäd­

chens, das an einer chronischen Infektion mit dem Mycobakte­

rium abscessus litt.

Konzept in Deutschland Ak­

tuell gibt es weder in Deutsch­

land noch in der EU zugelas­

sene Phagenpräparate. Aller­

dings liegt der EU­Kommission ein Antrag zur Genehmigung eines Bakteriophagen­Medi­

kaments zur Bekämpfung von Listerien in Lebensmitteln und Produktionsanlagen vor.

Das Projekt Phage4Cure ist ein gemeinsames Unterneh­

men von vier Instituten (Leib­

niz­Institut DSMZ – Deutsche

Sammlung von Mikroorganis­

men und Zellkulturen GmbH, Fraunhofer­Institut für Toxiko­

logie und Experimentelle Me­

dizin (ITEM), Charité Univer­

sitätsmedizin Berlin, Charité Research Organisation GmbH (CRO) mit dem langfristigen Ziel, Bakteriophagen als Me­

dikamente im Kampf gegen bakterielle Infektionen zu eta­

blieren und zur arzneimittel­

rechtlichen Zulassung zu brin­

gen. Als erster Schritt soll ein inhalierbarer Wirkstoff gegen das Bakterium Pseudomonas aeruginosa hergestellt werden, welcher den internationalen Qualitätsrichtlinien für Arznei­

mittel entspricht.

Virale Untermieter Kürzlich haben Wissenschaftler eine bis­

lang unbekannte Phagenart im menschlichen Körper entdeckt, eine Spezies aus der Unterfami­

lie der Tunavirinae. Da Phagen Resistenzen fördern und die Bakterienflora im Körper aus dem Gleichgewicht bringen können, untersuchten die For­

scher, ob die Viren sich mit den üblichen Desinfektionsmitteln bekämpfen ließen – dies war nicht immer der Fall.  n

Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin

TIPPS AUS DER PHAGENFORSCHUNG

Aufgrund von Resistenzen versagen Therapien mit Antibiotika immer häufiger.

Daher suchen Wissenschaftler nach weiteren Möglichkeiten, krankmachende Keime zu bekämpfen. Eine bisher wenig beachtete Option sind Phagen.

Viren als Verbündete?

© iLexx / iStock / Getty Images

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03/2020

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