Presseinformation
KVB-Vorstand: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns ist gleichermaßen für Ärzte und Psychotherapeuten da
München, 26. Januar 2012: Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) vertritt alle niedergelassenen Vertragsärzte und -psychotherapeuten in Bayern und steht gleichermaßen für die Interessen von Hausärzten, Fach- ärzten und Psychotherapeuten ein. Dies stellte der Vorstand der KVB heute in München klar. „Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten arbeiten in der Praxis eng zusammen und stellen gemeinsam die ambulante Versor- gung der Menschen sicher“, betonte Dr. Wolfgang Krombholz, Vorstandsvor- sitzender der KVB. „Die Behandlung von Leib und Seele sind untrennbar miteinander verbunden. Und daher sieht sich die KVB auch in der Pflicht, die entsprechenden Versorgungsebenen weiter zu vertreten.“
In den letzten Jahren nehmen psychische Erkrankungen – möglicherweise durch gesellschaftspolitische Probleme zum Beispiel in einer sich stark wan- delnden Arbeitswelt – deutlich zu. „Es kann aber nicht angehen, dass Ärzte und Psychotherapeuten sich aufgrund von Honorarbeschränkungen ent- scheiden müssen, ob die Behandlung der Seele oder des Körpers Vorrang haben soll“, so Dr. Pedro Schmelz, erster stellvertretender Vorstandsvorsit- zender der KVB. „Das widerspricht dem Verständnis von ganzheitlicher Be- handlung.“ Jede Fachgruppe leiste einen wichtigen Beitrag zur ambulanten Versorgung der Menschen in Bayern, betonte der KVB-Vorstand. Dass die Vergütung der Leistungen einer Gruppe dauerhaft zulasten einer anderen gehe, sei nicht in Ordnung und säe Zwietracht unter den Fachgruppen.
Dr. Ilka Enger, zweite stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVB, sagte dazu: „Der Bedarf an psychotherapeutischen Leistungen steigt stetig an. Um diesem Bedarf gerecht werden zu können, braucht es entsprechend mehr finanzielle Mittel.“ Dabei betonte Enger, dass es generell gut und wichtig sei, dass psychische und psychosomatische Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt würden. Nur so könne man einer Manifestation und Chronifi- zierung psychischer Leiden vorbeugen, die sowohl mit vermehrtem Leid für die Betroffenen als auch mit erhöhten Folgekosten für das Gesundheitswe- sen verbunden seien. „Hinter dem steigenden Bedarf an psychotherapeuti- schen Leistungen steht ein entsprechender Leidensdruck seitens der Patien- ten. Als Ärzte und Psychotherapeuten haben wir die Aufgabe, dieses Leid zu lindern. Dass dafür ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht allein uns Ärzten und Psy- chotherapeuten aufgebürdet werden kann“, so Enger. Es sei zudem nicht zielführend, das Problem durch Umverteilung KV-intern zu lösen. Denn das Geld, das man so für die Vergütung psychotherapeutischer Leistungen auf- bringe, fehle wiederum an anderer Stelle. Schließlich steige auch im haus- und fachärztlichen Bereich unter anderem aufgrund der demographischen Entwicklung der Leistungsbedarf weiter an.
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