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Einsatz vom Baypamun

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618 Bayerisches Ärzteblatt 11/2002

BLÄK amtliches

Das Bayerische Gesundheitsministerium teilt aufgrund einer Mitteilung des Medzinischen Dienstes der Krankenversicherung in Bayern, wonach der veterinärmedizinische Impfstoff Baypamun® in großem Umfang auch beim Menschen eingesetzt werde, Folgendes mit:

Das Präparat gehört zur Gruppe so genannter Paramunitätsinducer, wissenschaftlich korrek- ter auch als Immunmodulatoren oder Biolo- gical Response Modifier bezeichnet. Diese enthalten inaktivierte Avi-, Ortho- oder Pa- rapockenviren. Die Wirkungsweise derartiger Präparate beruht auf der Stimulierung und Steigerung unspezifischer Immunmechanis- men, wie zum Beispiel der Proliferation von Lymphozyten und der Induktion von Interfe- ron in Lymphozyten. Baypamun® ist seit 1990 auf dem deutschen Markt und diente ursprünglich der Prophylaxe und Metaphyla- xe von Infektionskrankheiten bei landwirt- schaftlichen Nutztieren, Kleintieren und Pferden. Im Jahr 2001 erfolgte aufgrund der Vereinheitlichung der Darreichungsform für alle Tierarten die Neuzulassung des Produkts, die europaweite Zulassung steht bevor.

Für den Einsatz am Menschen besitzt das Präparat keine Zulassung.

Zur möglichen Anwendung von Baypamun®

am Menschen hat sich das Paul-Ehrlich- Institut wie folgt geäußert:

„Die Wirkungsweise von Immunmodulatoren auf der Basis von Ortho- und Parapockenvi- ren im Menschen ist wissenschaftlich sehr umstritten. Erklärungen hierzu basieren im Wesentlichen auf wissenschaftlich wenig seri- ösen Aneinanderreihungen von Erkenntnis- sen der modernen molekularen Immunologie und molekularen Virologie, die nach Belieben in eine willkürlich konstruierte Hypothese eingegliedert werden. Publikationen zum Thema erscheinen in naturheilkundlichen Journalen, die keinem ‘peer-review’-Verfahren unterliegen, das heißt keiner Beurteilung des wissenschaftlichen Inhalts durch mindestens zwei unabhängige und anerkannte Experten auf dem Gebiet.

Der angebliche Nutzen dieser Art von Im- munmodulatoren für den Menschen wird in Deutschland hauptsächlich von Professor Dr.

A. Mayr empfohlen und bezieht sich auf die Therapie von Erkrankungen, für die es gegenwärtig keine oder nur unzureichende Therapieformen gibt, insbesondere chroni- sche virale Erkrankungen und Krebs.

Für keine der genannten Indikationen liegen Daten aus kontrollierten klinischen Studien vor, nach denen Wirksamkeit und Sicherheit der Präparate beurteilt werden kann. Ledig- lich Einzelbeobachtungen werden zitiert. Art und Weise, wie diese Daten erhoben wurden, widersprechen allen gegenwärtigen Kriterien

zur Planung, Durchführung und Auswertung klinischer Studien am Menschen.

Baypamun® wird von dem Personenkreis, der sich für die Anwendung der beschriebenen Immunmodulatoren am Menschen einsetzt, empfohlen. Diese Anwendungsempfehlungen werden von keiner medizinischen Fachgesell- schaft unterstützt. Die Verantwortung für die Anwendung im Rahmen von Therapieversu- chen tragen ausschließlich der anwendende Arzt bzw. sein Patient. Baypamun® wird hauptsächlich im bayerischen Raum am Menschen angewendet, dem Paul-Ehrlich- Institut liegen keine diesbezüglichen Berichte aus anderen Teilen Deutschlands vor.

Der Nutzen von Baypamun® für den Men- schen ist wissenschaftlich nicht begründet, über mögliche schädigende Wirkungen liegen Berichte vor (AT 2001, 31, Nr. 2).

Nach Ansicht des Paul-Ehrlich-Instituts ist die Anwendung von Baypamun® am Men- schen riskant, nicht nur aufgrund der nicht belegten Wirksamkeit für alle beanspruchten Indikationen, sondern auch weil die Herstel- lungsmethode nicht den geforderten Vorga- ben betreffend die Herstellung von Impfstof- fen zum menschlichen Gebrauch entspricht, womit sich die Anwendung am Menschen strikt verbietet.”

Einsatz vom Baypamun ® beim Menschen

VFB – Präsidium bestätigt

Anlässlich der Delegiertenversammlung des Verbandes Freier Berufe in Bayern e. V.

(VFB) wurde am 16. Oktober 2002 das Präsi- dium im Amt bestätigt.

Präsident:

Dr. med. dent. Dipl.-Kfm. Wolfgang Heubisch (Zahnarzt)

Vizepräsidenten:

Dr. jur. Fritz Kempter (Rechtsanwalt) Eckart Diettrich (Sachverständiger) Weitere Präsidiumsmitglieder:

Dipl. Ing. Christa Baumgartner (Architektin) Dipl.-Finanzwirt (FH) Elfriede Bittner- Voigt (Steuerberaterin)

Klaus von Gaffron (Bildender Künstler) Dr. med. Klaus Ottmann, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (Urologe) Generalsekretär:

Peter Küpper, Hauptgeschäftsführer der Bayerischen Landeszahnärztekammer

Großes Verdienstkreuz

Professor Dr. med. Dr. med. h. c. Peter C.

Scriba, ehemaliger Direktor der Medizini- schen Klinik Innenstadt der LMU München, wurde das Große Verdienstkreuz des Ver- dienstordens der Bundesrepublik Deutsch- land verliehen.

Deutscher Hautkrebspreis 2002

Anlässlich der Jahrestagung der Arbeitsge- meinschaft Dermatologische Onkologie wur- de einer internationalen und interdisziplinä- ren Forschungsgruppe unter der Leitung von Professor Dr. med. Bernd-Rüdiger Balda, Di- rektor der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Klinikum Augsburg, der Deutsche Hautkrebspreis 2002 verliehen.

Dr. med. Hans Starz, Leitender Oberarzt, nahm die Auszeichnung stellvertretend für das Team entgegen.

Dazu zählen:

Dr. med. Kai-Uwe Krämer Oberarzt, und Dr.

med. Adele de Donno, beide Klinik für Der- matologie und Allergologie am Klinikum Augsburg

Dr. Herbert Büchels, Oberarzt an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Augs- burg

Professor Dr. Alistar Cochran, Institut für Pathologie, und Dr. He-jing Wang, Institut für Statistik und Informatik der Universität von Los Angeles, USA

Dr. med. Hartwig Holzgartner, Internist, München, wurde von der Tschechischen Ärz- te-Gesellschaft Prag (Purkinje-Gesellschaft) die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Personalia

Referenzen

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