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Archiv "Konsensuskonferenz der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V." (16.01.1998)

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enten ohne Schmerzen mit dem Wert null Stunden Berücksichtigung fan- den (1).

Brivudin ist bezüglich seiner Wir- kung auf den akuten Zosterschmerz vergleichbar mit intravenös verab-

reichtem Aciclovir (7). Daten zur postzosterischen Neuralgie liegen für Brivudin nicht vor.

Additive Zostertherapie

Im Unterschied zur antisepti- schen Lokaltherapie ist die topische Anwendung von Virostatika nicht zu empfehlen. Lokal anwendbare Vi- rostatika haben keinen Einfluß auf Ausbreitung und Abheilung der Zo- stereffloreszenzen.

Eine zusätzliche hochdosierte Gabe von Steroiden verkürzt die

Phase des akuten Zosterschmerzes, bringt jedoch keinen therapeutischen Zugewinn bezüglich der postzosteri- schen Neuralgie (5). Bei Versagen ei- ner konventionellen Analgetikathe- rapie kann die Steroidbehandlung er-

wogen werden. Die Nebenwirkungen sind sorgfältig zu beachten. Die Frage der Lokaltherapie des Zoster oph- thalmicus mit Steroiden ist in Zusam- menarbeit mit dem Augenarzt zu klären. Eine additive Zostertherapie mit Vitamin B oder Interferon hat keinen therapeutischen Effekt.

Resistenzentwicklung

Die Resistenzentwicklung von Varizella-Zoster-Virus-Stämmen ge- gen Nukleosidanaloga spielt bei immunkompetenten Zosterpatien-

ten keine Rolle. Von immunsuppri- mierten Patienten mit persistieren- den Zosterläsionen unter Aciclovirt- herapie sind in wenigen Fällen resi- stente Varizella-Zoster-Viren-Stäm- me isoliert worden. Es handelt sich

dabei meist um Viren mit veränder- ter Substratspezifität der Thymidin- kinase, so daß ein oder alle der phos- phorylierungspflichtigen Nukleosi- danaloga unwirksam sind (3). In An- betracht der möglichen partiellen Kreuzresistenz kann bei Nichtan- sprechen auf eines der nukleosid- analogen Präparate zunächst auf ein anderes Nukleosidanalogon umge- stellt werden: von Aciclovir/Vala- ciclovir auf Famciclovir oder Brivu- din vsv. In kritischen Fällen sollte der Einsatz von Foscarnet-Natri- um erwogen werden (4). Bei den sehr seltenen Varizella-Zoster-Vi- A-96

M E D I Z I N KURZBERICHT

(40) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 3, 16. Januar 1998 Tabelle

Zur Behandlung des Zoster zugelassene Virostatika – Dosierung und Behandlungsdauer

(alphabetisch nach Fachinformation)

Virostatikum Dosierung Behandlungsdauer

Aciclovir i.v.-Inf. * Erwachsene, mindestens 5 Tage Zovirax® Säuglinge bis 3 Monate;

u. a. Generika Kinder > 12 Jahre:

3 mal 5 mg/kg KG;

im Abstand von 8 Stunden Kinder 3 Monate bis 12 Jahre:

3 mal 250 mg/m2KO;

im Abstand von 8 Stunden

Aciclovir Erwachsene: 5 bis 7 Tage

Zovirax®800 5 mal täglich 800 mg;

u. a. Generika im Abstand von 4 Stunden (tagsüber)

Brivudin ** Erwachsene: 5 Tage

Helpin® 4 mal täglich 125 mg; 7 bis 10 Tage in schweren im Abstand von 6 Stunden Fällen

Kinder: 5 Tage,

3 mal täglich 5 mg/kg KM; 7 bis 10 Tage in schweren im Abstand von 8 Stunden Fällen

Famciclovir Erwachsene: 7 Tage

Famvir®Zoster 250 mg 3 mal täglich 250 mg;

Valaciclovir Erwachsene: 7 Tage

Valtrex® 3 mal täglich 1000 mg im Abstand von 8 Stunden

* Aus klinischen Erfahrungen ist eine Dosis von dreimal 5 bis 10 mg/kg/KG für Erwach- sene oder dreimal 250 bis 500 mg/m2KO für Kinder zu empfehlen. Die Behandlung sollte über fünf bis sieben Tage fortgeführt werden. Für Immunsupprimierte wird die Höchstdosis über zehn Tage empfohlen. Bei Patienten mit einem schweren Krankheits- bild ist die intravenöse Therapie zu bevorzugen.

** Nach ersten Ergebnissen laufender klinischer Studien scheint eine Dosisreduzierung möglich zu sein. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (siehe Beipackzettel) sind zu beachten.

Vom 17. bis 19. März 1997 fand in Erfurt eine Konsensuskonferenz der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. (PEG) in Zu- sammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) und der Kommission für Chemotherapie der Gesellschaft für Virologie (GfV) zur antiviralen Therapie des Zoster statt. An der Konferenz nah- men als Vertreter der Fachrichtun- gen Dermatologie, Innere Medizin, Pädiatrie, Neurologie, Onkologie, Infektiologie, Gynäkologie und Vi- rologie teil:

E. DeClercq (Leuven), H.-W. Doerr (Frankfurt/Main), R. Engst (München),

J. von Essen (Hamburg), G. Gross (Rostock), F.-D. Goebel (München), J.-P. Malin (Bochum), G. Maschmeyer (Berlin), J. Ritter (Münster), T. Mertens (Ulm),

H. Schöfer (Frankfurt/Main), H. Spitzbarth (Erfurt), W. Sterry (Berlin), G. Tappeiner (Wien), S. W. Wassilew (Krefeld), K.-D. Wutke (Mellrichstadt), P. Wutzler (Erfurt)

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