• Keine Ergebnisse gefunden

Sozial motivierte und

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Sozial motivierte und"

Copied!
47
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Institut für Schallforschung

Österreichische Akademie der Wissenschaften

Sozial motivierte und

phonetisch-phonologisch motivierte Variation in den

Varietäten Wiens

Sylvia Moosmüller

http://www.kfs.oeaw.ac.at

sylvia.moosmueller@oeaw.ac.at

(2)

Dialektgeographie Österreichs

Mittelbairisch gelb

Südbairisch rot

Alemannisch grau

(3)

Definition von Standardsprache

Barbour and Stevenson 1990:

"Standardsprachen entstehen stets als Folge politischer Einigung und Einigungsbestrebungen."

Reiffenstein 1983:

"Hochsprachliche Standards hängen weniger von Dialektgrenzen, sondern vielmehr von politischen Grenzen ab."

(4)

Kriterien für eine Standardsprache

1. schriftliche Kodifizierung

2. überregionale Reichweite und Gültigkeit 3. Gebrauch in formalen Kontexten

4. Alltagssprache unterscheidet sich von ihr

5. Sanktionen bei Unkenntnis der Standardsprache 6. besitzt Prestige

(Dittmar 1997)

(5)

Funktion einer Standardsprache

(Dittmar 1997)

1. einigende Funktion (Unabhängigkeit von regionalspezifischen Charakteristika)

2. separierende Funktion (Abgrenzung gegenüber anderen Sprachen) 3. Prestigefunktion

4. normativer Bezugsrahmen für die Orientierung (Korrektheitsnormen)

nach außen (andere Sprachen)

separierende Funktion: nach innen (Minderheitensprachen) nach unten (Dialekte)

(6)

Definition Dialekt

1. nicht-standardisiert

2. regional gebunden und keine Überlappung mit anderen Dialektregionen 3. gegenseitige Verständlichkeit – hohes Maß an Ähnlichkeit

4. geringes Prestige

5. Sanktionen bei Verwendung in formalen Kontexten

(7)

Definition Soziolekt

1. gruppenspezifische Varietät (üblicherweise soziale Schichten) 2. Kookurrenz mit lokalen/regionalen Varietäten

3. hohes Maß an Wertung (Stereotypen + Vorurteile) 4. Niederschlag sozialer Ordnung + Wertekonflikte

(8)

Ideale Beziehung zwischen den Varietäten

soziale Dimension

regionale Dimesion soziale Gruppe 1

soziale Gruppe 2 soziale Gruppe 3

Region 1 Region 2 Region 3

Standardsprache

metaphorisches Dach

(9)

Österreichische Standardsprache:

Abgrenzung nach außen (Deutschland)

"Ja, es gibt in der Tat ein eigenes Hochdeutsch, das sich grammatikalisch in einigen Punkten vom bundesdeutschen Hochdeutsch unterscheidet. In der Aussprache auf jeden Fall, und zwar durch stärkere Betonung der Vokale, durch eine andere Melodie, sprachtechnisch würd' ich sagen, der große Unterschied. Bundesdeutsch wird Deutsch gebellt und in Österreich eher gesungen."

Politiker, Wien

"Ja, sicher, es ist unterschiedlich. Die sprechen doch alles, wie soll ich sagen, viel kürzer, wirkt kürzer, weil sie das alles, na, sie komprimieren, und ich glaub' eher, daß wir eben

dazu neigen, alles ziemlich ausführlich und breit zu erzählen.

Schon mit der Vergangenheit und Mitvergangenheit, das wirkt schon ganz anders."

AHS-Lehrerin, Wien

(10)

Geringeres Prestige der

Österreichischen Standardsprache

"Naja, wir reden sicher viel undeutlicher, überhaupt glaub' ich, daß wir weniger sprachgewandt sind."

AHS-Lehrerin, Wien

"Bei den Deutschen gibt's ja auch je nach Bundesländern verschiedene Dialekte. Wenn sie aber die Umgangssprache sprechen, dann glaub' ich, klingt die deutsche besser als die österreichische – so scheint's mir."

Dipl. Ing., Wien

(11)

Regionale Zuordnung der

Österreichischen Standardsprache

"...weil, wenn ich Österreichisch sag, denk ich, wenn ich ehrlich bin, schon an Wienerisch..."

Ärztin, Wien

"Ich glaub, daß es in Wien das gibt, daß ich's dort gehört hab."

Ärztin, Salzburg

"Glaub allerdings, daß es sehr lokale Unterschiede hat, was also in Wien als gehobene Sprache gilt, ist sicher bei uns was anderes..."

Ärztin, Innsbruck

"...wo's bei uns lokalisiert ist, weiß ich gar net, ob des also speziell Wien ist, muß gar net unbedingt sein."

Univ. Prof., Graz

(12)

Zentrum und Peripherie

(13)

Zuordnung von Sprachproben

Zuordnung einer Wiener Sprachprobe (schwarz) und einer Grazer Sprachprobe (weiß, keine regionalspezifischen Charakteristika) von Sprechern gehobener sozialer Schichten zu den 9 Landeshauptstädten bzw. zur Kategorie "für ganz Österreich gültig".

%

terreich

(14)

Soziale, regionale und überregionale Zuordnung der Sprachproben

1. Ausschließlich Sprachproben von Sprechern und Sprecherinnen der gehobenen sozialen Schichten wurden der Kategorie "überregional" zugeordnet.

2. Sprachproben aus Salzburg, Innsbruck und Graz wurden der Kategorie "überregional" oder "Wien"

zugeordnet, sofern sie keine regionalspezifischen

Unterschiede (insbesondere südbairische) aufwiesen.

3. Sprachproben aus Wien wurden der Kategorie

"überregional" oder "Wien" zugeordnet, auch

wenn sie regionalspezifische Charakteristika aufwiesen.

(15)

Tatsächliche Beziehung zwischen den Varietäten

soziale Dimension

regionale Dimesion untere soziale Schichten

mittlere soziale Schichten obere soziale Schichten

Zentrum Peripherie 1 Peripherie 2

"überregionale"

Standardsprache

regionale

Standardsprache

regionale

Standardsprache

...

...

...

(16)

Phonologische und phonetische Beschreibung der Österreichischen

Standardsprache

Abgrenzung nach außen (Deutschland):

• keine stimmhaften Plosive und Frikative /z, Z/ am Wortanfang, z.B.

[zOnÌ] vs. [sOnE]

• Lenisierung von Fortisplosiven: [kRANk] vs. [g5RANk]

• kein e-Schwa: [le:bÌn] vs. [le:bEn]

• [E:] vs: [e:]: [E:RÌ] vs. [e:RE] "Ähre"

• keine Tilgung des Vokals zwischen Nasalen: [Svçm1:] vs. [SvçmEn] Abgrenzung nach innen:

• keine südbairischen Charakeristika Abgrenzung nach unten:

• keine auffälligen dialektalen Charakeristika (Eingabewechsel) /gu:t/ /gïÇt/ "gut"

/li:b/ /lçÇb/ "lieb"

/my:dE/ /mçÇd/ "müde"

/bAOm/ /bA:m/ "Baum"

/vA:s/ bzw. /vOÇs/ /vaEs/ "weiß" (wissen) /naEn/ /nA:/ "nein"

(17)

Die Beziehung von Dialekt und Standardsprache in Österreich

1. identische phonologische

Prozesse, z.B. r – Vokalisierung 2. unterschiedliche phonologische Prozesse, z.B. l – Vokalisierung 3. Eingabewechsel (input-switch-

rules)

(18)

Charakteristika des Wiener Dialekts

1. Monolateraler, apikal-alveolarer Lateral 2. /A:/ statt //: [b5RA:d5Ç] „breiter“

3. Wiener Monophthongierung mit Ersatzdehnung: /vé:s/ „weiß“

/hü:s/ „Haus“

4. Timing, Dauer

(19)

Dauern der betonten Vokale (Zweisilber):

Dialekt - Standardsprache

relative Häufigkeit

MW S = 107.72 ms MW D = 136.55 ms t(382) =-5.75

p < 0.01

ms

0.0000.0020.0040.0060.008

x

x mean 1 = 108 median 104 Hz sd 41 Hz mean 2 = 137 median 130 Hz sd 46 Hz

(20)

Dauern der betonten Vokale (Zweisilber):

Standardsprache Junge Generation vs. Alte Generation

relative Häufigkeit

MW S (jung) = 93.2 ms MW S (alt) = 122.84 ms t(93) =-4.03

p < 0.01

0.0000.0020.0040.0060.0080.010

x x

mean 1 = 93 median 86 Hz sd 32 Hz mean 2 = 123 median 122 Hz sd 40 Hz

ms

(21)

Sozial motivierte Variation

Standard 93.2 ms Standard

111.8 ms Standard

Standard Standard

122.8 ms Höhere

soziale Schichten

Dialekt;

Dialekt- Basierter Standard, 1., 2., 3. Gen.

144.89 ms Dialekt;

Dialekt- Basierter Standard, 1., 2. Gen.

Dialekt;

123, 55 ms Dialekt- basierter Standard, 1. Gen.

Dialekt Dialekt

159.7 ms Niedere

soziale Schichten

1988/2008 1968/1988

1948/1968 1928/1948

1908/1928

Geboren/

Erwachsen Geboren/

Erwachsen Geboren/

Erwachsen Geboren/

Erwachsen Geboren/

Erwachsen

(22)

Untersuchung zu den Vokalen der Österreichischen Standardsprache

Akustische Analyse von ca. 11 000 Vokalen, nach den Parametern:

– F1, F2, F3, fallweise F4 – F0

– Dauer (in ms und in Anzahl der Perioden)

6 Sprecherinnen und Sprecher der Österreichischen Standardsprache

– Aufgewachsen in Wien

– Ein Elternteil aufgewachsen in Wien – Höhere Bildung

– Ein Elternteil höhere Bildung

3 Sprechaufgaben

– Vorlesen von Logatomen – Vorlesen von Sätzen – Spontansprache

(23)

Konfiguration von /i/

(24)

Konfiguration von /e/

(25)

Prä-palatal vs. Palatal

Der prä-palatale Konstriktionsort:

¾Fant (1970): Russisch, Schwedisch

¾Wood (1979, 1982): Ägyptisches Arabisch

¾Eek & Meister (1999): Estnisch

¾Tabain & Perrier (2005): Französisch

F1

F2F3 F4

F1

F2 F3F4

Länge des Rohres: 16 cm

Verengung bei 8 cm von der Glottis:

Palatal: F2+F3

Verengung bei 10 cm von der Glottis:

Prä-palatal: F3+F4, F2 sinkt

Glottis

(26)

Dichteschätzung von F2 der Vokale /i/ und /e/ in der Österreichischen Standardsprache

Aufgabe: Vorlesen von Logatomen

Beispiel: Sprecherin p180 Rote Linie: /i/ Beispiel: Sprecher p012

relative Häufigkeit relative Häufigkeit

Frequenz (Hz) Frequenz (Hz)

1800 2000 2200 2400 2600 2800 3000

x x

mean 1 = 2518 median 2524 Hz sd 88 Hz mean 2 = 2561 median 2571 Hz sd 79 Hz

1600 1800 2000 2200 2400

x x

mean 1 = 2093 median 2093 Hz sd 70 Hz mean 2 = 2098 median 2100 Hz sd 66 Hz

(27)

Dichteschätzung von F3 der Vokale /i/ und /e/ in der Österreichischen Standardsprache

Aufgabe: Vorlesen von Logatomen

2500 3000 3500 4000

x x

mean 1 = 3380 median 3418 Hz sd 136 Hz mean 2 = 3179 median 3194 Hz sd 119 Hz

2000 2500 3000 3500 4000

x

x mean 1 = 3253 median 3297 Hz sd 217 Hz mean 2 = 2823 median 2829 Hz sd 190 Hz

Beispiel: Sprecherin p180 Rote Linie: /i/ Beispiel: Sprecher p012

relative Häufigkeit relative Häufigkeit

Frequenz (Hz) Frequenz (Hz)

(28)

Vokale der Österreichischen Standardsprache

5 Konstriktionsorte:

Prä-palatal: /i, ç, y, Y/

Palatal: /e, E, ë, ê/

Velar: /u, ï/

Uvular: /o, O/

Pharyngal: /A/

2 Konstriktionsgrade:

[+constricted]: /i, e, y, ë, u, o, A/

[-constricted]: /ç, E, Y, ê, ï, O/

Lippenrundung

Dauer ist nicht distinktiv

(29)

Akustische Auswirkung

des prä-palatalen Konstriktionsortes

Akustische Instabilität F3 /i/:

relative Häufigkeit relative Häufigkeit

Frequenz (Hz) Frequenz (Hz)

Akustische Stabilität F3 /e/:

2000 2500 3000 3500 4000

x x x

mean 1 = 3380 median 3418 Hz sd 136 Hz mean 2 = 3206 median 3174 Hz sd 266 Hz mean 3 = 3084 median 3128 Hz sd 253 Hz

2000 2500 3000 3500 4000

x x x

mean 1 = 3179 median 3194 Hz sd 119 Hz mean 2 = 3076 median 3079 Hz sd 206 Hz mean 3 = 2981 median 2998 Hz sd 173 Hz

Logatome Vorlesen Spontan

Beispiel: Sprecherin p180 n > 700, /i/ betont

Beispiel: Sprecherin p180 n > 700, /e/ betont

(30)

Auswirkung auf die Phonologie

1. Akustische Instabilität ist phonologisch nicht erwünscht.

2. Daher kann es Lautwandel zu einem Lautwandel kommen:

1. Schritt: Neutralisierung von /i/ und /ç/, /y/ und /Y/

2. Schritt: Verlegung des prä-palatalen Konstriktionsortes

(31)

Neutralisierung von / i / und / ç /

Vorlesen, betont Spontan, betont Vorlesen, unbetont Spontan, unbetont

(32)

Neutralisierung von / i / und / ç /

relative Häufigkeit relative Häufigkeit

Frequenz (Hz) Frequenz (Hz)

200 250 300 350 400 450 500

x

x mean 1 = 297 median 298 Hz sd 18 Hz mean 2 = 310 median 308 Hz sd 22 Hz

1500 2000 2500 3000 3500

x x x x

mean 1 = 2051 median 2080 Hz sd 159 Hz mean 2 = 2012 median 2070 Hz sd 178 Hz mean 3 = 2683 median 2766 Hz sd 221 Hz mean 4 = 2663 median 2752 Hz sd 271 Hz

F1 F2

F3

Rote Linie: /i/ Beispiel: Sprecher p126: /i/ und /ç/ betont, Spontansprache

Hz Hz

(33)

Verlegung des Konstriktionsortes

relative Häufigkeit relative Häufigkeit

Frequenz (Hz) Frequenz (Hz)

F2 F3

Rote Linie: /i/ Beispiel: Sprecher p127: /i/ und /e/ betont, Spontansprache

Hz Hz

1600 1800 2000 2200 2400

x

x mean 1 = 2095 median 2115 Hz sd 192 Hz mean 2 = 1947 median 1924 Hz sd 155 Hz

2000 2500 3000 3500

x x

mean 1 = 2569 median 2556 Hz sd 166 Hz mean 2 = 2515 median 2513 Hz sd 80 Hz

(34)

Schlussfolgerungen

Interaktion von Akustik und Phonologie:

• Vokale werden bevorzugt an akustisch stabilen Konstriktionsorten gebildet

• Instabile Konstriktionsorte: Lautwandelprozesse.

Vokale der Österreichische Standardsprache:

• Schritt 1: Zusammenfall von /i/ - /ç/, /y/ - /Y/.

• (Schritt 2: Verlegung des Konstriktionsortes;

prä-palatal Æ palatal.)

(35)

Timing: Mittelhochdeutsch

/Sal.lW/ /Sa.lW/

/Sa:.lW/

schalle schale

schāle

nach: Ronneberger-Sibold (1999)

(36)

Timing: Standard Deutsch

Typ /Sa.lW/ wird aufgegeben

Geminaten werden aufgegeben

/vçdEr/ Widder

Kurzvokal + Leniskonsonant

/mçtE/ Mitte

Kurzvokal + Fortiskonsonant

/mi:tEr/ Mieter

Langvokal + Fortiskonsonant

/mi:dEr/ Mieder

Langvokal + Leniskonsonant

(37)

Timing: Nord- und Mittelbairisch

Typ /Sa.lW/ wird aufgegeben

(Geminaten werden aufgegeben)

[v5etÇ, v5ed5d5Ç, v5ettÇ] Vetter

Kurzvokal + Fortiskonsonant

[v5e:d5Ç/ Feder

Langvokal + Leniskonsonant

Isochronie: V:L = VF

(38)

Timing: Nord- und Mittelbairisch

Althochdeutsch: Lenis- und Fortiskonsonanten Æ Leniskonsonanten

Geminaten Æ Fortiskonsonanten

Gabel [ga:bEl]

[g5O:Bê] gabala

Wetter [vEtÇ]

[v5e:d5Ç] wetar

bitter [b5çtÇ]

[b5itÇ] bittar

Standard Bairisch

Althochdeutsch

(39)

Timing: Nord- und Mittelbairisch

leider [laEdÇ]

[lé:DÇ, lé:d5Ç] leidôr

lauter [lAOtÇ]

[lü:d5Ç] lûto

lauter [lAOtÇ]

[lü:tÇ] luttar

Standard Bairisch

Althochdeutsch

V:F ist möglich

(40)

Timing: Wiener Dialekt

0.16 55.76

50.81 Sp211

0.09 49.51

45.66 Sp207

0.62 57.87

55.99 Sp191

0.01 55.41

48.75 Sp194

0.43 47.56

45.24 Sp195

0.29 49.41

53.34 Sp198

p VF

V:L

% vom Wort

Ergebnis t-Test (zweiseitig):

(41)

Timing: Österreichische Standardsprache

Ergebnis t-Test (zweiseitig):

0.66 55.46

53.64 Sp203

0.28 50.54

54.27 Sp202

0.43 44.27

48.75 Sp180

0.02 56.82

44.51 Sp200

0.06 55.27

48.21 Sp185

p VF

V:L

% vom Wort

(42)

Timing: V:L vs. VF

(Dialekt – Österreichische Standardsprache)

relative Häufigkeit

MW Standard = 51.21 ms MW Dialekt = 50.56 ms t(365) = 0.57

p = 0.28

% vom Wort

0.000.010.020.030.04

x x

mean 1 = 51 median 51 Hz sd 10 Hz mean 2 = 51 median 50 Hz sd 10 Hz

(43)

Timing: V:L vs. VF Variabilitätskoeffizient

<0.02 29.98

18.25 Österreichische

Standardsprache

<0.01 35.47

21.42 Dialekt

p Obstruenten

Vokale

(44)

Timing: Wiener Dialekt Ausreißer

18.5%

26.8%

Mittelwert

Lenisplosive Ahd. strâza (Straße): [Sd5rO:z5n1]

% vom Wort

30.3%

19%

Mittelwert

Fortisplosive Ahd. sezzal (Sessel): [sesl1]

% vom Wort

(45)

Timing: V:F

Wiener Dialekt und Öst. Standardsprache

58.28 50.54

54.27 Sp202

58.41 44.27

48.75 Sp180

60.88 56.82

44.51 Sp200

62.85 55.27

48.21 Sp185

61.75 55.76

50.81 Sp211

59.41 49.51

45.44 Sp207

61.49 57.87

55.00 Sp191

58.12 55.41

48.75 Sp194

69.51 47.56

45.24 Sp195

59.76 49.41

53.34 Sp198

V:F VF

V:L

% vom Wort (MW)

Dialekt

(46)

Schlussfolgerungen für die

Österreichische Standardsprache

Interaktion von Dialekt und Standardsprache (Deutschland):

• Absolute Dauer der Vokale der Österr. Standardsprache richtet sich nach der deutschen Standardsprache

• Timing der Österreichischen Standardsprache hat bairische Basis.

(47)

Literatur

Barbour, Stephen & Stevenson, Patrick. 1990. Variation in German. A critical approach to German sociolinguistics. Cambridge: Cambridge University Press.

Dittmar, Norbert. 1997. Grundlagen der Soziolinguistik. Tübingen: Niemeyer.

Eek, A. & E. Meister. 1994. Acoustics and perception of Estonian vowel types. PERILUS XVIII, 55-90.

Fant, Gunnar. 1970. Acoustic Theory of Speech Production. The Hague: Mouton.

Moosmüller, Sylvia. 1991. Hochsprache und Dialekt in Österreich. Wien: Böhlau.

Moosmüller, Sylvia. 2007. Vowels in Standard Austrian German. Habilitationsschrift. Wien.

Reiffenstein, Ingo. 1983. „Deutsch in Österreich“. In: Ingo Reiffenstein (ed.), Tendenzen, Formen und Strukturen der deutschen Standardsprache nach 1945. Marburg/Lahn: Elwert, 15- 27.

Ronneberger-Sibold, Elke. 1999. „Ambisyllabic consonants in German: Evidence from dialectal pronunciation of lexical creations.“ In: John Rennison & Klaus Kühnhammer (eds.), Phonologica 1996. The Hague: Thesus, 247-271.

Stevens, Kenneth. 1999. Acoustic Phonetics. Cambridge Mass.: The MIT Press.

Tabain, Marija & Pascal Perrier. 2005. „Articulation and acoustics of /i/ in preboudary position in French.“ Journal of Phonetics 33, 77-100.

Wood, Sidney. 1979. „A radiographic analysis of constriction location for vowels.“ Journal of Phonetics 7, 25-43.

Wood. Sidney, 1982. X-Ray and Model Studies of Vowel Articulation. Lund Working Papers 23.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

cen voneinander unterscheiden.13 Einen Nachteil hat allerdings auch die Aquatinta, der bereits beim Clairobscurholzschnitt nicht zu überwinden war: Die Aquatinta, die häufig

Die Haut ist das größte Sinnesorgan des Menschen und über- nimmt viele Funktionen: Sie schützt uns, über die Haut nehmen wir unsere Umwelt wahr und über Sprichwörter kann sie

Untersuchungen zu Konzepten zur Realbrandausbildung im internationalen Vergleich, Mohr (Bachelorarbeit, April 2018)

Daß das Thema erst heute, 54 Jahre nach Kriegsende, gründlich aufge- arbeitet wird, ist für die Birk- lehof-Sprecherin Hanna Kne- ser auch auf „gewisse Hem- mungen“ gegenüber

82,3 Prozent sind nicht der Auffassung, daß schrift- liche Informationen Mißverständ- nisse provozieren, und 61,3 Prozent sind der Meinung, daß Informations- broschüren den Grad

Die Kinder entdecken auch die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten mit Schwarz und Weiß: Sie zeichnen Flimmerbilder, bauen Kreisel, mischen, malen und gestalten Collagen.. Und

Er fühlt sich betrogen, aber das Gefühl wird rasch verdrängt von der Gewissheit, sich selbst zu durchschauen: Sein Erleben der Wochentage nach einem fest

PHDL Logo 2019 (Quadradische Sonderform, nur für Social Media,