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Lemma 213 (Newton-Darstellung von Polynomen) Sei f (x) ein Polynom vom Grad n. Dann gilt:

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(1)

Lemma 213 (Newton-Darstellung von Polynomen) Sei f (x) ein Polynom vom Grad n. Dann gilt:

f(x) =

n

X

k=0

k f(0) k! · x k =

n

X

k=0

k f(0) x

k

.

Bemerkung: Die Newton-Darstellung entspricht offensichtlich der Taylorreihenentwicklung im differenzierbaren Fall.

Diskrete Strukturen 4.8 Summation und Differenzenoperator 352/566

c

Ernst W. Mayr

(2)

Beweis:

f(x) kann als Polynom vom Grad n eindeutig in der Form

f (x) =

n

X

k=0

b k · x k

geschrieben werden (x k ist Basis!). Damit ist nach Lemma 203 (1)

i f (x) =

n

X

k=0

b k · k i · x k−i .

Also gilt, dass

i f(0) = b i · i! bzw. b k = ∆ k f (0)

k! .

(3)

Beispiel 214

Wir haben in Beispiel 210 gesehen, dass x n =

n

X

i=0

S n,i · x i .

Also gilt auch

k! · S n,k = ∆ k x n

x=0 = (E − I ) k x n x=0

=

k

X

i=0

(−1) k−i k

i

E i x n

x=0 =

k

X

i=0

(−1) k−i · k

i

· i n ,

und damit auch

S n,k = 1 k! ·

k

X

i=0

(−1) k−i · k

i

· i n .

Diskrete Strukturen 4.8 Summation und Differenzenoperator 354/566

c

Ernst W. Mayr

(4)

4.9 Inversion 4.9.1 Basisfolgen Definition 215

Eine Folge (p 0 (x), p 1 (x), . . .) von Polynomen p i (x) heißt Basisfolge, falls deg(p i ) = i f¨ ur alle i.

Bemerkung: p 0 6= 0, da wir f¨ ur p(x) ≡ 0 festlegen: deg(p) = −1.

(5)

Beobachtung: p i (x)

i≥0 sei eine Basisfolge. Dann kann jedes Polynom f (x) ∈ R [x]

vom Grad n eindeutig dargestellt werden als

f (x) =

n

X

i=0

f i · p i (x)

mit f i ∈ R.

Beweis:

Mit Koeffizientenvergleich und vollst¨ andiger Induktion.

Diskrete Strukturen 4.9 Inversion 356/566

c

Ernst W. Mayr

(6)

4.9.2 Zusammenhangskoeffizienten Seien p i (x)

i≥0 und q i (x)

i≥0 Basisfolgen. Dann gibt es eindeutig bestimmte Zahlen a n,k und b n,k ∈ R (die sogenannten Zusammenhangskoeffizienten), so dass f¨ ur alle n, k ∈ N 0 gilt:

1

q n (x) =

n

X

k=0

a n,k · p k (x)

2

p n (x) =

n

X

k=0

b n,k · q k (x)

(7)

Lemma 216

Seien die a n,k , b n,k wie oben, A = (a ij ) 0≤i,j≤n und B = (b ij ) 0≤i,j≤n , dann ist

AB = I

(I ist die n + 1-dimensionale Einheitsmatrix.)

Beweis:

Klar.

Diskrete Strukturen 4.9 Inversion 358/566

c

Ernst W. Mayr

(8)

Satz 217

Seien a n,k und b n,k , n, k ∈ N 0 , die zu zwei Basisfolgen geh¨ orenden Zusammenhangskoeffizienten. Dann gilt:

(∀n ∈ N

0

)

"

v

n

=

n

X

k=0

a

n,k

· u

k

#

gdw (∀n ∈ N

0

)

"

u

n

=

n

X

k=0

b

n,k

· v

k

#

Beweis:

In Matrixschreibweise gilt:

v = v 0 , . . . , v n

T

= A · u und u = B · v

Klar, da A = B −1 .

(9)

4.9.3 Die Binomialinversion Der Binomialsatz ergibt:

x n = (x − 1) + 1 n

=

n

X

k=0

n k

· (x − 1) k

(x − 1) n =

n

X

k=0

(−1) n−k n

k

· x k

Diskrete Strukturen 4.9 Inversion 360/566

c

Ernst W. Mayr

(10)

Betrachte die beiden Basisfolgen v k

k≥0 := x k

k≥0 und u k

k≥0 := (x − 1) k

k≥0 . Satz 217 liefert:

(∀n ∈ N 0 )

"

v n =

n

X

k=0

n k

· u k

#

und (∀n ∈ N 0 )

"

u n =

n

X

k=0

(−1) n−k n

k

· v k

#

F¨ ur

” Puristen“: Ersetze u n durch (−1) n · u n . Dann gilt:

(∀n ∈ N 0 )

"

v n =

n

X

k=0

(−1) k n

k

· u k

# und (∀n ∈ N 0 )

u n = P n

k=0 (−1) k n k

· v k

(11)

Beispiel 218

Sei d(n, k) die Anzahl der Permutationen ∈ S n mit genau k Fixpunkten.

D n := d(n, 0) .

(Die Anzahl der sog. derangements).

n! =

n

X

k=0

d(n, k) =

n

X

k=0

n k

D n−k k7→n−k

=

n

X

k=0

n k

D k

Diskrete Strukturen 4.9 Inversion 362/566

c

Ernst W. Mayr

(12)

Beispiel (Forts.)

Mit der Binomialinversion gilt:

D n =

n

X

k=0

(−1) n−k · n

k

· k!

= n! ·

n

X

k=0

(−1) n−k n k n!

= n! ·

n

X

k=0

(−1) n−k · 1 (n − k)!

= n! ·

n

X

k=0

(−1) k k! . Daraus ergibt sich, dass

n→∞ lim D n

S n

= 1

e .

(13)

4.9.4 Stirling-Inversion

Betrachte die Basisfolgen (x n ) n≥0 und (x n ) n≥0 . Wie wir bereits gesehen haben, gilt:

x n =

n

X

k=0

S n,k · x k

x n =

n

X

k=0

(−1) n−k · s n,k · x k

Daraus l¨ asst sich die Stirling-Inversion ableiten:

(∀n ∈ N 0 )

"

v n =

n

X

k=0

S n,k · u k

#

gdw (∀n ∈ N 0 )

"

u n =

n

X

k=0

(−1) n−k s n,k · v k

#

Diskrete Strukturen 4.9 Inversion 364/566

c

Ernst W. Mayr

(14)

4.10 Erzeugende Funktionen Definition 219

Zu einer Folge (a i ) i≥0 mit a i ∈ R ist die zugeh¨ orige (gew¨ ohnliche) erzeugende Funktion die formale Potenzreihe

A(z) =

X

i=0

a i · z i .

(15)

Beobachtungen: Die formalen Potenzreihen bilden einen Ring:

A(z) ± B(z) = X

i≥0

a i ± b i

z i

c · A(z) = X

i≥0

c · a i z i

Hier gilt folgende Produktformel:

A(z) · B(z) = X

n≥0 n

X

k=0

a k · b n−k

!

· z n

Konvolution von A(z) und B(z)

Diskrete Strukturen 4.10 Erzeugende Funktionen 366/566

c

Ernst W. Mayr

(16)

Satz 220

Eine formale Potenzreihe

A(z) = X

n≥0

a n · z n

besitzt ein multiplikatives Inverses genau dann, wenn a 0 6= 0.

Beweis:

Annahme: Sei

B(z) = X

n≥0

b n · z n

ein solches Inverses. Dann muss A(z) · B(z) = 1 sein, also auch a 0 · b 0 = 1, damit

a 0 6= 0. Daher muss b 0 = a 0 −1 sein.

(17)

Beweis (Forts.):

Seien induktiv b 0 , b 1 , . . . , b n−1 bereits bestimmt. Dann folgt aus

[z n ]

A(z) · B(z)

=

n

X

k=0

a k · b n−k = 0, n ≥ 1

dabei bezeichnet [z n ](. . .) den Koeffizienten von z n in (. . .)

folgende Formel:

b n = −1 a 0

n

X

k=1

a k · b n−k

Also ist b n und damit per Induktion B(z) eindeutig bestimmt.

Diskrete Strukturen 4.10 Erzeugende Funktionen 368/566

c

Ernst W. Mayr

(18)

Beispiel 221

Geometrische Reihe:

A(z) = X

n≥0

z n

Es gilt A(z) · (1 − z) = 1, da

A(z) · (1 − z) = A(z) − z · A(z)

= (1 + z + z 2 . . . .) − (z + z 2 + z 3 + . . .) = 1

Also:

A(z) = 1

1 − z

(19)

Satz 222

Einige wichtige Erzeugendenfunktionen:

1

X

n≥0

z n = 1 1 − z

2

X

n≥0

(−1) n · z n = 1 1 + z

3

X

n≥0

z 2n = 1 1 − z 2

Diskrete Strukturen 4.10 Erzeugende Funktionen 370/566

c

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(20)

4

X

n≥0

a n

z n = (1 + z) a , a ∈ C

5

X

n≥0

c + n − 1 n

z n = 1

(1 − z) c = (1 − z) −c

6

X

n≥0

m + n n

z n = 1

(1 − z) m+1

(21)

7

X

n≥0

z n n! = e z

8

X

n≥1

(−1) n+1 z n

n = ln (1 + z)

Diskrete Strukturen 4.10 Erzeugende Funktionen 372/566

c

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(22)

Beweis:

1

s. o.

2

Setze in (1) z 7→ −z.

3

Setze in (1): z 7→ z 2 .

4

Der Fall a ∈ N 0 wird durch den Binomialsatz gezeigt, f¨ ur allgemeine a verweisen wir auf die Analysis.

5

X

n≥0

c + n − 1 n

z n = X

n≥0

−c n

(−1) n z n

= X

n≥0

−c n

(−z) n

(4) = (1 − z) −c

6

Setze in (5) c := m + 1.

(23)

Beispiel 223 Sei

A(z) = X

n≥0

a n · z n , m ∈ N 0 . Dann ist

z m · A(z) = X

n≥0

a n · z n+m = X

n≥m

a n−m · z n .

Diskrete Strukturen 4.10 Erzeugende Funktionen 374/566

c

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(24)

Beispiel (Forts.) Damit gilt

z m (1 − z) m+1

Folie 371(6)

= z m · X

n≥0

m + n n

· z n

= X

n≥0

m + n n

z m+n = X

n≥m

n n − m

z n

(∗) = X

n≥0

n n − m

· z n .

(∗) Das Gleichheitszeichen gilt, da f¨ ur n < m

n n − m

= 0

ist.

(25)

4.11 Aufl¨ osung von Rekursionsgleichungen Beispiel 224

a 0 = 2

a n = 2 · a n−1 + 2 n f¨ ur alle n ≥ 1 lineare inhomogene Rekursionsgleichung 1. Ordnung

a n = 2 · a n−1 + 2 n

a n−1 = 2 · a n−2 + 2 n−1 | · (−2)

a n − 2 · a n−1 = 2 · a n−1 − 4 · a n−2 + 2 n − 2 · 2 n−1

⇒ 0 = a n − 4 · a n−1 + 4 · a n−2

lineare homogene Rekursionsgleichung 2. Ordnung

Diskrete Strukturen 4.11 Aufl¨osung von Rekursionsgleichungen 376/566

c

Ernst W. Mayr

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